Kehraus (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von jschmid73
Beißende Satire verpackt ins Faschingskostüm
Pro:
beißende Satire gespickt mit einer Vielzahl an Gags...
Kontra:
DVD enthält keine Extras...
Empfehlung:
Ja
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ÜBER GERHARD POLT
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Gerhard Polt ist ein bayerischer Kabarettist, wobei ich diese Umschreibung für Gerhard Polt nicht gerecht werdend befinde, sodass ich mich korrigiere : Gerhard Polt ist der bayerische Kabarettist schlechthin, meiner Meinung nach der beste aus dem weißblauen Freistaat.
Polt ist am 07.05.1942 in München geboren und erlangte z.B. mit seiner Satire-Serie „Fast wia im richtign Lebn“ bundesweite Bekanntheit. Darüberhinaus konnte man Gerhard Polt schon in unzähligen Bühnen-Solo-Programmen oder Auftritten gemeinsam mit der Kabarett- und Musikkapelle „Biermösl-Blosn“ sehen. Die Popularität Polts lässt sich nicht zuletzt daran ersehen, dass seine Auftritte quer durch Bayern und der ganzen Bundesrepublik nahezu stets restlos ausverkauft sind.
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ALLGEMEINES ÜBER DEN FILM
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Entstehungsjahr : 1983
Gerhard Polt : Ferdinand Weitel
Gisela Schneeberger : Annerose Waguscheit
Nikolaus Paryla : Arno von Mehling
Karl Obermayr : Winfried Deutelmoser
Wolfgang Gropper : Heinz Böhm
Hans Stadtmüller : Fritz Bemmerl, Bote
Helena Rosenkranz : Gerda Jessike
Peter Welz : Markus Wandrey
Jochen Busse : Professor Heinzel
Hans-Günter Martens : Dr. von Rüden
Dieter Hildebrandt : Dr. Berzelmeier
In Nebenrollen kann man noch diverse andere bayerische Schauspiel- und Kabarettgrößen wie Bruno Jonas, Veronika von Quast, etc. antreffen. Neben Gisela Schneeberger, mit welcher Gerhard Polt schon seit unzähligen Jahren zusammenarbeitet und auftritt, trifft man hierbei auch bekannte Gesichter aus Polts Kultserie „Fast wia im richtign Lebn“, wie z.B. Heinz Böhm, Jochen Busse oder der legendäre Karl Obermayr
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DIE DVD KEHRAUS – AUSSTATTUNG – PREIS – BILD- UND TONQUALITÄT
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Die DVD ist 2002 erschienen und kostet derzeit im Handel rund 10 EUR.
Leider befindet sich auf der DVD nur der Spielfilm selbst, Extras erhält sie leider keine. Die Bild- und Tonqualität (Dolby Digital 2.0) geht anbetrachts des Alters der Aufnahme (1983) in Ordnung und entspricht ungefähr der Qualität eines VHS-Videos. Leider liegt das Filmmaterial nur im 4:3 Format vor.
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WORUM GEHTS ?
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Der Film beginnt in der Küche des alleinstehenden Gabelstaplerfahrers Ferdinand Weitel , wo dieser mit dem Versicherungsvertreter Arno von Mehling gerade über einem Berg Antragsformulare für verschiedene Versicherungen brütet. Schnell ist man im Bilde, dass es sich um den Rosenmontag handelt, dem Tag vor dem Faschingsdienstag, an dem in Bayern das traditionelle Ende des Faschings, des „Kehraus“ noch mal ausgiebig gefeiert wird. Als Ergebnis seiner Überredungskunst dreht von Mehling dem armen Ferdinand Versicherungen an, die im Monat fast 800 DM an Beiträgen verschlingen würden, obwohl Weitel als Gabelstaplerfahrer ja nur 1680 DM brutto verdient. Als von Mehling die Wohnung Weitels verlässt, wird diesem schnell klar, dass er sich von von Mehling überrumpeln hat lassen und versucht, diesen im Treppenhaus noch aufzuhalten, kann ihn aber leider nicht mehr abfangen. Also klemmt sich Weitel ans Telefon und versucht, seine hastig – im übrigen unsinnigen – Versicherungsverträge telefonisch bei der „FIDELITAS ASSEKURANZ“ zu widerrufen, stößt dort bei der pummeligen Sekretärin Frau Waguscheid zunächst aber auf taube Ohren und wird vertröstet, am nächsten Tag selbst dort vorbeizukommen. Gesagt, getan, opfert der arme Ferdinand am Faschingsdienstag einen Tag Urlaub und macht sich auf in den Prunkbau der FIDELITAS... Dort scheint aber am Faschingsdienstag keine große Arbeitsmoral zu herrschen, egal wo er auch anklopft, wird nur abgewiesen und als von Mehling seinen Kunden auf dem Gang entdeckt, sucht er schnurstracks das Weite und lässt sich verleugen, alles nur wegen seiner „Übersollprämie“, welche der vorm Ruin stehende, völlig überschuldete von Mehling unbedingt benötigt. Es folgt eine Irrfahrt durch das ganze Gebäude der FIDELITAS, unter anderem gerät Weitel sogar in eine Vorstandssitzung des FIDELITAS-Managements, die dort mittels Überwachungskameras gerade die Belegschaft beim Nichtstun bespitzelt und Einsparmaßnahmen durch Auflösung ganzer Abteilungen und Kündigungen beschließt. Da Weitel von Mehling leider nicht mehr antrifft, rät ihm die Sekretärin Waguscheid dazu, den Ball der Versicherungen am Faschingsdienstagabend, die „TRAUMPOLICE“ aufzusuchen, dort könne er von Mehling mit Sicherheit antreffen.
Weitel verschafft sich also Zugang zum Ball „TRAUMPOLICE“, indem er sich mit Hilfe von Frau Waguscheid als Vorstandsmitglied der FIDELITAS, Dr. Berzelmaier ausgibt. Endlich im Veranstaltungssaal angekommen stürzt sich Weitel ins Faschingstreiben und macht sich auf die Suche nach von Mehling, den er letztendlich in der Hotelbar antrifft wo sich von Mehling vor dem versammelten Vorstand Weitel endlich stellen muss und der Vorstand der versammelten Abteilung mitteilt, dass sie alle wegen „chronischen Leistungsmangels“ gekündigt seien. Unter den „gekündigten“ Mitarbeitern herrscht Schockzustand, von Mehling bricht in der Hotelbar bewußtlos zusammen und ein anderer „gekündigter“ Mitarbeiter entschließt sich kurzerhand, mittels Nutzung einer echten Waffe, sich wild rumballernd auf die Suche nach Dr. Berzelmaier („dieser Sau“) zu machen und schießt dabei in den Kronleuchter des Saals, welcher zu Boden fällt und eine Panik im Saal verursacht, worauf die Gäste fluchtartig den Saal verlassen. Für Ferdinand und Annerose Waguscheid nimmt das ganze dann doch noch ein Happy End, da sie sich beim Nachhausefahren in der Straßenbahn noch näher kommen und Annerose dem Ferdinand verspricht am letzten Arbeitstag die von ihm abgeschlossenen Verträge in den Papierkorb zu schmeißen, es sei ja eh egal, weil sie ja ohnehin gekündigt sei.
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MEINE KRITIK
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„Kehraus“ strotzt vor bissiger Ironie und Satire. Polt zeigt in seiner einzigartigen Art die Verfehlungen von ganzen Abteilungen bei Versicherungsunternehmen und derem Vorstand auf. Zum einen stellt Polt hier dar, wie sich die Angestellten selbst durch ihre chronische Leistungsunwilligkeit ihren Job selbst gefährden und wie rigoros der Vorstand damit umgeht, indem er kurzum den „ganzen 6. Stock wegen chronischem Leistunsmangel“ entlässt. Polt hält der Branche in unverwechselbarer Art den Spiegel vors Gesicht und zieht die Versicherungsbranche ganz schön durch den Kakao, indem er so darstellt, als ginge es letztendlich nur um Abzocke von Kunden. Im Grunde ist der ganze Film eine komödiantische Aneinanderreihung von Einzelschicksalen der einzelnen Darsteller mit einer ebenso genialen Aneinanderreihung von Slapsticks der anderen Art, eben jener, aus der Feder des genialen Gerhard Polts und seinem unvergleichlich schwarzen Humor.
54 Bewertungen, 20 Kommentare
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14.07.2009, 23:19 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichSh und liebe Grüße von Marina.
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08.07.2009, 02:10 Uhr von MasterSirTobi
Bewertung: sehr hilfreichDer geborene Reporter. LG MST
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03.07.2009, 03:33 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichEin feiner Bericht! Liebe Grüße, Ingo
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22.06.2009, 23:25 Uhr von oskermit
Bewertung: besonders wertvollDANKE für die Infos... und DANKE für deinen Besuch bei mir!
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22.06.2009, 17:52 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüsse
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22.06.2009, 13:53 Uhr von krullinchen
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße.
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22.06.2009, 12:27 Uhr von Kleinnightwish
Bewertung: sehr hilfreichganz liebe grüße von der angi ;)
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22.06.2009, 12:05 Uhr von NancyNoack
Bewertung: sehr hilfreichSH und einen Sommergruß
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22.06.2009, 11:39 Uhr von kleiner_engel
Bewertung: sehr hilfreichEinen guten Wochenstart wünsche ich dir!
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22.06.2009, 11:11 Uhr von tk7722
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht, liebe Grüße
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22.06.2009, 10:51 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSH für deinen guten Bericht.LG Bernd
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22.06.2009, 09:11 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. Liebe Grüße Iris
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22.06.2009, 08:27 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichLiebe grüsse Sigrid.
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22.06.2009, 02:42 Uhr von rob1980
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht, freue mich auf gegenlesungen...lg rob1980
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22.06.2009, 01:57 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichhm muss ich mir überlegen, lg
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22.06.2009, 01:38 Uhr von Jugin
Bewertung: sehr hilfreichguter Bericht.............weiter so...........gruss jugin
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22.06.2009, 01:07 Uhr von timecode001
Bewertung: besonders wertvollSuper Testbericht! Dafür von mir die 10.0!!! Liebe Grüsse. timecode001
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22.06.2009, 01:01 Uhr von Matze081
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüße aus Rostock ;)
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22.06.2009, 00:52 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichDein Bericht wurde sehr gern gelesen. Schönen Rest- Sonntag wünscht die Lale.
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22.06.2009, 00:47 Uhr von pepe26
Bewertung: sehr hilfreichklasse berichtet,freue mich auf gegenlesung!lg
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