Kick It Like Beckham (DVD) Testbericht

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ab 2,80
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Erfahrungsbericht von GAWOnline1983

Frauenfußball, Indien und Liebe

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

I. Allgemeines
Nicht wundern - ihr bekommt diesmal statt einem Buchbericht einen DVD-Bericht von mir :) Auf "Kick it like Beckham" wurde ich durch Vorschauen im Kino und Fernsehen aufmerksam und nahm mir fest vor, mir den Film zu Gemüte zu führen. Nur wie das so oft bei mir ist, schaffte ich es nicht ins Kino, es kam immer etwas dazwischen. Eine Zeitlang dachte ich dann nicht mehr über den Film nach, bis ich vor kurzer Zeit bei uns im Kaufland für meine Mum einkaufen war. Dort stöbere ich gerne bei den Sonderangeboten für DVDs, da man wirklich Schnäppchen machen kann. Der Film stach mir sofort ins Auge und ich erinnerte mich, dass ich den unbedingt sehen wollte. Und der Preis von 9,99 € war absolut in Ordnung, also landete die DVD sofort bei mir im Einkaufswagen.

Zunächst gibt es eine Filmbeschreibung von mir und danach mehr Infos über die Schauspieler und die Extras der DVD. Ich hoffe jedenfalls, dass euch mein Bericht gefällt und freue mich auf eure Bewertungen und Kommentare! :)



II. Kurzinhalt
Jess ist ein absoluter Fußballfan, doch leider sind ihre Eltern, die wie sie indischer Abstammung sind, davon nicht wirklich begeistert. Durch Zufall lernt die 18jährige Jules kennen, die in einer Frauenmannschaft kickt. Jess schließt sich der Truppe an, doch sie ahnt nicht, dass sie sich damit den größten Ärger ihres Lebens einhandelt!



III. Inhalt
Jess ist Inderin und zum Leidwesen ihrer Eltern absoluter Fußballfan und Anhänger von David Beckham. Würde es nach den Plänen ihrer Eltern gehen, so würde sie nach erfolgreichem Abitur Jura studieren. Doch Jess möchte ich nicht so schnell fügen; als sie mit einer paar Freunden von ihr auf einer Wiese in der Nähe kickt, wird Jules auf sie aufmerksam. Die beiden kommen ins Gespräch. Dabei offenbart Jules, dass sie seit längerem Mitglied in einer Damenmannschaft ist. Sie überredet Jess, doch einmal mit zum Training zu kommen.

Der Trainer Joe ist von Jess’ Talent begeistert und möchte sie in die Mannschaft aufnehmen. Als er sich vergewissern will, ob Jess’ Eltern einverstanden sind, erzählt sie ihm nicht die Wahrheit. Doch es geht nicht alles glatt. Zum einen wird Jess von Bekannten der Familie, deren Sohn mit Jess’ Schwester verlobt ist, mit Jules beobachtet und aufgrund der kürzeren Haare von Jules wird diese für einen Jungen gehalten. Entrüstet wollen sie die Verlobung lösen. Diese Missverständnisse lassen sich zum Glück irgendwann klären.

Heimlich schleicht sich Jess kurze Zeit später davon, um bei einem Spiel der Mannschaft in Deutschland dabei zu sein. Dort vergeigt sie den Elfmeter, doch keiner ist lange böse auf sie – insbesondere nicht Joe, der anscheinend ein Auge auf Jess geworfen hat. Denn schließlich sei es keine Schande, wenn England gegen Deutschland beim Elfmeterschießen verliert. Abends geht die gesamte Truppe feiern und Jess verlässt langsam das Glück. Jules ist eifersüchtig, als sie herausbekommt, dass ihre Freundin und Joe sich langsam näher kommen und Jess’ Vater entdeckt zu allem Überfluss ein Bild der Mannschaft in der Zeitung. Er wähnte seine jüngste Tochter zusammen mit ihrer Schwester bei Bekannten – und nun das! Zurück in England, bekommt Jess jede Menge Ärger…und dabei steht doch das Endspiel an, für das sich ein amerikanischer Talentscout angekündigt hat – doch an diesem Tag wird Jess’ Schwester heiraten und ob ihre Eltern sie überhaupt wieder Fußball spielen lassen, steht in den Sternen…



IV. Hauptrollen (Quelle: Informationsbroschüre der DVD)
Jess - gespielt von Parminder Nagra
Die Inderin Parminder Nagra wurde in Leicester geboren. Bevor sie mit "Kick it like Beckham" ihr Kinodebüt gab, war sie bereits in verschiedenen TV-Filmen und Serien zu sehen (z.B. "Goodness Gracious Me", "Casuality", "Holby City" und "Small Potatoes").

Jules - gespielt von Keira Knightley
Keira Knightley kann schon einiges in ihrer Karriere als Schauspielerin nachweisen. Sie wurde am 22. März 1985 in London geboren - ihre Eltern sind die schottische Schauspielerin Sharman MacDonald und der englische Schauspieler Will Knightley. Schon im Kindesalter entwickelte sie ein Talent zur Schauspielerei und war schon damals in zahlreichen Kino- und TV-Produktionen zu sehen (erste Rollen in "A Village Affair" und "Innocent Lies"). Zu ihren größten Erfolgen zählen neben "Kick it like Beckham" die beiden Filme "Star Wars - Episode I" (als Zofe Sabé) und "The Hole".

Joe - gespielt von Jonathan Rhys Meyers
Jonathan Rhys Meyers wurde am 27. Juli 1977 in Irland geboren. Bisher war er in mehreren Indepedent-Filmen zu bewundern (z.B. „Ride with the Devil“, „The Governess“ und „Prozac Nation“).

in weiteren Rollen:
Mr. Bhamra (Jess’ Vater) – Anupam Kher
Mrs. Bhamra (Jess’ Mutter) – Shaheen Khan
Pinky Bhamra (Jess’ Schwester) – Archie Panjabi
Teetu (Pinkys Verlobter) – Kilvinder Ghir
Teetus’ Eltern – Harvey Virdi und Ash Varrez
Jules’ Eltern – Juliet Stevenson und Frank Harper
Tony – Ameet Chana


V. Technische Daten
- Sprachen: Deutsch und Englisch
- Dolby Digital 5.1
- Laufzeit: 112 Minuten (Film), 35 Minuten (Extras)
- FSK: 6 Jahre



VI. Extras der DVD
1. Blick hinter die Kulissen (2:54 Minuten): Der Blick hinter die Kulissen ist in eine Szene bei der Hochzeit von Pinky und einem Treffen von Jules, ihrer Mutter und Jess unterteilt. Bei ersterem ist die Tonqualität leider extrem schlecht und bei zweiten ist nur interessant zu erfahren, wie viele Personen tatsächlich bei einer Szene versammelt sind. Von den Gesprächen zwischen der Crew und den Schauspielern versteht man leider nicht viel – ein Untertitel fehlt leider auch.

2. Making-of (21:05 Minuten): Mit mehreren kurzen Interviews werden einzelne Szenen, die Charaktere und die Grundlinien des Films erläutert. Schade ist, dass die vielen Szenen den größten Teil des Making-ofs einnehmen. Zu Beginn hatte ich zunächst das Gefühl, nicht wirklich etwas Neues zu erfahren, doch im Nachhinein muss man sagen, dass dieses Making-of den Film im Endeffekt abrundet und man nun die Herangehensweise der Schauspieler an ihre eigene Rolle erfährt. Doch man hätte eigentlich die vielen kurzen Szenen, die der Zuschauer schon aus dem Film kennt, weggelassen hätte. Ein Untertitel wäre auch hier schön gewesen-

3. Darsteller und Crew: In einem Bild werden die wichtigsten Darsteller und die wichtigsten Beteiligten gezeigt.

4. Produktionsnotizen: Auf dreizehn Bildern wird etwas über die Entstehung des Filmes gezeigt, was zum Teil sehr interessant war, so log zum Beispiel Parminder, als sie gefragt wurde, ob sie schon einmal Fußball gespielt hätte, um die Rolle unbedingt zu bekommen.

5. Rezept Aloo-Gobi: Da das Rezept bereits in dem Booklet zu der DVD abgedruckt ist, hätte man sich dieses Extra auf der Scheibe an sich eigentlich sparen können.

6. Der besondere Filmtipp zeigt den Trailer zu „Weil es dich gibt“.



VII. Meine Meinung
Ich schaute den Film bereits vor einigen Wochen in der Nacht zu meinem 21. Geburtstag, da ich warum auch immer irgendwie nicht schlafen konnte auf dem Laptop. Der Film entpuppte sich als wahrer Glücksgriff, doch das möchte ich nun näher ausführen.

Die Regisseurin schaffte es, Damenfußball mit einer Brise indischer Exotik zusammenzubringen. Zusätzlich spielt noch die Liebesgeschichte zwischen Jess und Joe eine große Rolle. Zum einen faszinierte mich an diesem Film die indische Kultur, die wunderbar detailliert herübergebracht wird und von wunderschöner Musik untermalt wird. Leider musste ich feststellen, dass es den Soundtrack, der hauptsächlich aus indischen Klängen besteht, nicht mehr regulär im Handel gibt. Ich werde nun versuchen, ihn über Ebay zu bekommen.

Aber nun zurück zum Film: Die einzelnen Charaktere sind allesamt sehr glaubwürdig besetzt worden und spielen ihre Rollen exzellent.

Was ich gerne in dem Film noch gesehen hätte, wäre neben Jess’ Vater und ihren Freunden auch den Rest der indischstämmigen Familie am Spielfeld. Es gibt zwar eine kurze Einblende in Jess’ Fantasie, die vier ihrer weiblichen Familienmitglieder auf dem Spielfeld zeigt, doch gerade um dem Humor noch etwas mehr Rechnung tragen zu können, hätte man dieses Thema bzw. diese Konfrontation noch näher ausbauen können. Allein Jess’ Vater auf den Zuschauerbänken sitzen zu sehen, war an sich schon sehr bewegend anzusehen. Man konnte sehr gut seinen Kampf nachvollziehen – er wurde aufgrund seiner Abstammung einmal aus einem Cricketclub ausgestoßen – ob er nun seine Tochter Fußball spielen lassen soll oder nicht. Ebenso ist der Rest von Jess’ Familie eine wahre Traumbesetzung, während man über Pinky am Anfang aufgrund ihrer zickigen Art den Kopf schüttelt, so gewinnt sie während des Films immer mehr an Sympathie, da sie schließlich zu ihrer Schwester hält. Auch Jess’ Mutter spielt ihre Rolle mit großer Leidenschaft und besonderer Glaubwürdigkeit. Sie trägt auch einen großen Teil zu dem Humor des Filmes bei.

Der andere große Teil gebührt Jules’ Mutter Paula, die eines Tages zu der festen Überzeugung kommt, dass ihre Tochter lesbisch sei und mit Jess ein Verhältnis unterhalte. Allein die Szenen, die durch diese falsche Überzeugung zu Stande kommen, zauberten ein um das andere Mal ein Lachen auf die Lippen des Zuschauers. Ein anderes Beispiel ist schließlich, als sie versucht, mit Salz, Pfeffer und allerlei anderen Lebensmitteln versucht, die Abseitsregeln des Fußballs zu lernen.

Es darf allerdings auch nicht die ernste Note des Films vergessen werden, die sich zunächst einmal um die Diskriminierung fremder Rassen dreht. Das oben erwähnte Beispiel von Jess’ Vater ist nur eines davon. Jess wird einmal auf dem Spielfeld als Paki beschimpft – die schlimmste Demütigung, die ihr zuteil werden kann. Auch die kulturellen Unterschiede zwischen der indischen und der englischen Bevölkerung werden an dem Beispiel der Beziehung zwischen Jess und Joe aufgezeigt.

Doch trotz dieser ernsten Untertöne wird aus diesem Film kein melodramatischer. Nicht zu vergessen ist natürlich der Fußball, der hier eine große Rolle spielt – auch wenn ich keine wirkliche Ahnung von den einzelnen Regeln habe, finde ich, dass hier einige großartige Szenen gezeigt werden.

Zum Teil ist der Film natürlich schon vorhersehbar und es ist klar, dass zumindest die Beziehung zwischen Jess und Joe zu einem guten Ende kommt – doch bezüglich des Endspiels bangt man natürlich mit.

Die Extras der DVD sind leider etwas schwach ausgefallen. Oben habe ich sie euch ja schon näher beschrieben – wie ich schon sagte, hätte zum einen ein Untertitel dazugehört und zum anderen hätte man diese einzelnen Extras etwas anders auf- und ausbauen können, gerade der Trailer zu dem Film fehlt noch.

Insgesamt ist der Film zum einen durch die Bilder sehr überzeugend und farbenfroh gestaltet worden und besticht zum anderen durch seine humorvollen Ansätze und dem Spruch „Lebe deine Träume!“, welchen man während des Schauens immer im Hinterkopf behaltet sollte. In gewisser Weise auch ein Film, der Mut machen soll. Ich gebe trotz der etwas mageren Extras fünf Sterne, da diese für mich nicht unbedingt die wichtigste Rolle beim Kauf einer DVD zu spielen.


Ps. Die Auswahlkriterien passen mal wieder nicht auf den Film...

(copyright by Laura Thoma, laurathoma @ yopi & ciao)

42 Bewertungen, 1 Kommentar

  • AnjaS911

    14.11.2006, 13:42 Uhr von AnjaS911
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht über einen schönen Film!