Kill Bill: Volume 2 (DVD) Testbericht

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ab 6,63
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Erfahrungsbericht von dani___

Findest du, ich bin sadistisch?

Pro:

interessante Story; spannend; Gratwanderung zwischen Action -, Romantikfilm und Komödie; Kampfszenen; Musik; Kapitelunterteilung; Schauspieler; Extras;

Kontra:

unglaubwürdige Szenen; Gewalt für manch einen;

Empfehlung:

Ja

Für „Die Braut“ war nach Kill Bill 1 noch lange nicht Schluss. Es schrie förmlich nach einem zweiten Film, der eigentlich nur ein zweiter wurde, weil die Story insgesamt sonst zu lang für einen einzigen Film geworden wäre. Im ersten Teil schwor sich „Die Braut“ Rache an allen Menschen zu nehmen, die ihre liebsten Menschen getötet und sie selbst auch umbringen wollten. Nur haben sie nicht mit so viel Widerstand von ihrer Seite gerechnet und müssen sich jetzt auf ein Wiedersehen mit ihr gefasst machen.

Als erstes sucht sie Budd – Bills Bruder und somit automatischer Feind von der Braut – auf, der verlassen und total heruntergekommen in einem Wohnmobil wohnt. Der ist aber von Bill schon vorgewarnt, dass sie kommen wird, weil bereits jetzt schon eine deutliche Blutspur auf den Weg zu Bill zu erkennen ist.
Zwischenzeitlich sieht es für die mordende Braut ziemlich schlecht aus, vor allem, als sie lebendig begraben wird, doch wie sollte es auch anders sein, auch aus diesem Dilemma befreit sie sich, was durch einen großen und atemberaubenden Einspieler, der von ihrem Meister Pai Mei handelt, erklärt wird.
Bill muss früher oder später dran glauben, alleine deswegen, weil er noch mehr Feinde hat. Damit kann man ihn von der Liste streichen und gleich zu Elle Driver übergehen, die auch bei dem Mordkommando dabei war.

Die zwei Frauen treffen sich bei Budd im Wohnmobil, tragen dort einen mehr als spannenden, gleichzeitg aber auch ekelhaften Kampf aus, der nicht mal unfair ist, da Budd auch noch versteckt ein Schwert von Hattori Hanzo hatte und die Braut es findet.
Ekelhaft deswegen, weil die Betonung auf dem „Auge“ liegt... mehr wird nicht verraten.

Als letzte und auch wichtigste Station kommt die Szene, als sie sich auf zu Bill wagt und ihn schließlich umbringen will – nicht umsonst heißt es ja „Kill Bill“. Doch dann kommt alles irgendwie anders, sie sieht ihre Tochter, die sie tot geglaubt hat und im ersten Moment weiß der Zuschauer nicht, für was sie sich entscheiden wird... denn die Tochter und Bill scheinen ein eingespieltes und gutes Team zu sein.
Es liegt an ihr, ob sie ihre „Death List Five“ vollenden will, oder nicht...



~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Meinung ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Mein Urteil kann ich schon vorab geben, denn dadurch, dass es ursprünglich nur ein Film werden sollte, der dann aber zu lang wurde und geteilt werden musste, ist „Kill Bill 2“ keinen Deut schlechter als „Kill Bill 1“. Auch die Story lahmt nicht und gibt gegen Ende des Filmes nicht mehr her – oh nein, wenn dann eher im Gegenteil, denn vor allem der letzte Teil mit Bill ist äußerst spannend, weil man nicht weiß, ob und wenn ja, was genau passieren wird.
Hier wird der Zuschauer schnell vor vollendete Tatsachen gestellt, was man aber erst genauer verstehen wird, wenn man den Film gesehen hat.
Auch die Tatsache, dass die „Familie vereint“ ist, weckt ganz unterschiedliche Gefühle – einerseits ist die Braut da, um Bill zu töten und alles, was sie sieht, ist, dass da ein kleines Mädchen mit ihm spielt, das IHRE Tochter ist. Sie ist hin und weg, wo sie doch sonst immer so kalt und berechnend war.
Unglaublich nervenaufreibend, weil man unbedingt wissen möchte, wie es jetzt weitergeht. Der Höhepunkt findet sich schnell, vermittelt verschiedenste Gefühle von Hass, Liebe und Zuneigung.

Aber auch der Weg bis zu ihrer letzten Station ist nicht ohne. Vor allem als sie von Budd lebendig begraben wird und es wirklich so scheint, als komme sie da nicht mehr lebend heraus, bleibt einem schon das Herz stehen. Der Sauerstoff wird weniger, die Atmung immer schneller, es wird wärmer, die Lampe wird auch nicht mehr lange halten, da die Batterie immer schwächer werden wird und schwupp, im letzten Moment schafft sie es dennoch wieder, sich zu befreien.
Als Hilfestellung dient hier ein wirklich langer Einspieler, der von ihrem Meister Pai Mei erzählt, bei dem sie lange Zeit gelernt hat und der sie Tag und Nacht mit seinen Befehlen herumkommandiert hat.
Nur durch seine Hilfe konnte sie es schaffen, sich aus der heiklen Situation zu befreien.

Etwas unglaubwürdig war diese Szene dann aber doch, weil man mit nur etwas Menschenverstand erkennen konnte, dass es eigentlich nicht möglich war, wie sie entkam. Es wird zwar danach etwas humorvoll dargestellt, um diese Lücke zu schließen, jedoch muss man nicht lange nachdenken, um zu dem Schluss zu kommen, dass man hier nur unglaublich große Spannung aufbauen wollte, was schließlich auch gelungen ist.
Auch in der letzten Szene, die mit Bill zu tun hat, passiert eine Sache, die unmöglich so sein könnte oder in der Szene als Bill noch mit Black Mamba zusammen war und jemanden getötet hat und dessen Blut dann in alle Himmelsrichtungen spritzte – so etwas ist einfach nicht realistisch. Leider hat mich der Film in dieser Hinsicht leicht vor den Kopf gestoßen, weil es in „Kill Bill 1“ noch nicht so ausgeprägt war, was aber der Spannung und der Handlung keinen Abbruch tut.

Klar, wer jetzt nicht auf so viel Gewalt steht, sollte sich den Film und seinen Vorgänger gar nicht erst ansehen, denn es trieft nur so vor Blut, Rache und Mordgelüsten.
Kein Film für „Weicheier“, wie man so schön sagt, wobei mir hier wieder sehr gefallen hat, dass es nicht nur Geballer war, sondern eben eine Kampfsportart, für die man hart arbeiten muss, um sie zu erlenen. Das Verteidigen mit einem Schwert ist sicherlich nicht leicht, daher hat es in diesem Film eine besondere Wirkung, er fällt deswegen auf kein niederes Niveau für mich.

Sehr zu loben ist auch im zweiten Teil wieder die Gratwanderung zwischen Actionfilm, ironischer Komödie und Romantikfilm. Es ist alles in ungefähr zwei Stunden super verpackt. Sehr abwechslungsreich, nicht überheblich, einfach gut proportioniert.
Gut heraus kommt allerdings immer wieder die rachsüchtige Braut, die einfach nur Vergeltung will, für das, was man ihr angetan hat. Uma Thurman hat diesen unbeschreiblichen Gesichtsausdruck, der mehr sagt, als tausend Worte und an dem man genau sieht, dass sie es ernst meint und nicht davor zurückscheut, etliche Menschen dafür zu töten – für ihr Ziel: Bill.

Faszinierend und schier unglaublich auch wieder die Kampfszenen, welche man hier vermehrt sieht, da ja auch der Teil mit ihrem Meister Pai Mei zum Tragen kommt. Verschiedenste Kampfstile werden gezeigt, später natürlich auch die Kämpfe mit dem Schwert von Hattori Hanzo, die sehr spektakulär sind.
Meine Hochachtung vor der vielen Arbeit und der Disziplin, die dafür nötig gewesen sein muss, um das alles zu erlernen.
Aber auch weitere Hilfsmittel bekommt man in diesem Teil zu sehen, zum Beispiel die Schlange Black Mamba, deren Name zuvor nur als der Codename von der Braut bekannt war. Nun wird sie zwar nicht von ihr selbst, aber von Ellen Driver, eingesetzt, was eine dramatische Folge für den Film haben soll und eine unglaubliche Wirkung noch dazu.

Betont wurde die allgemeine Stimmung widerum durch schwarz-weiß-Bilder, wie man sie aus dem ersten Teil auch schon kannte, welche einfach einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zeichtrickbilder sieht man dieses Mal keine.
Die Handlung halte ich, wie auch im ersten Teil, durch sehr durchdacht und logisch aufgebaut. Es gibt ja auch nicht viel zu strukturieren, schließlich geht sie ja nur ihre Liste mit den Leuten durch, die sie töten möchte.
Leicht verwirrend ist es vielleicht für manche, dass der Film manchmal hin und herschaltet in seiner Handlung. Plötzlich kommt ein Ausschnitt von früheren Zeiten, der dann das jetzt Geschehene erklärt.
Zur kleinen Aufklärung bekommt der Zuschauer gleich am Anfang des zweiten Teils einen Ausschnitt zu sehen, indem er erklärt bekommt, wie es zu dem Massaker kam und warum.

Unentbehrlich ist für mich die Musik geworden.
Genauso wie auch im ersten Teil, hat hier Quentin Tarantino einen Soundtrack zusammengestellt, der es in sich hat. Er spiegelt die Gefühle, Situationen und Gedanken der Personen wieder, zeigt, ob sie Angst, Wut, Trauer haben. Perfekt mit eingebaut, imponieren sie mir total, weil sie das Gefühl, was ich beim Anschauen eh schon habe, noch verstärken.
Dabei sind die Lieder so unterschiedlich, geben aber ihren Charme zum Besten.
Ein kleiner Geheimtipp also, denn der Soundtrack ist auch hier wieder einmal gesondert zu empfehlen.

Wie auch in „Kill Bill 1“ sind auch hier Kapitel vorhanden, die da weitermachen, wo der erste Teil aufgehört hat – ein weiteres Indiz dafür, dass es einmal ein einziger Film war.
Insgesamt finde ich auch „Kill Bill 2“ mehr als gelungen für diejenigen, die auf solche Art von Filmen stehen – mir persönlich hat er sehr gefallen, wegen seiner Aufmachung, seiner Umsetzung, der Besetzung und der Musik.
Klare Empfehlung!



~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Schauspieler ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
„Die Braut“ - Uma Thurman
Bill – David Carradine
Budd – Michael Madsen
Elle Driver oder „California Mountain Snake“ - Daryl Hannah
Tommy (der Bräutigam) – Chris Nelson
Pai Mei – Chia Hui Liu [Pai Meis Stimme: Quentin Tarantino]


Was soll man zu so einer Besetzung groß sagen – klar, diese Schauspieler sind nicht so bekannt, wie manch andere, aber die Kombination macht es aus und wie ich schon mal kurz erwähnt habe, hat Uma Thurman meinen größten Respekt davor, wie sie ihre Arbeit erledigt hat, denn man glaubt ihr, dass sie die Techniken drauf hat und damit umgehen kann. Das war sicherlich nicht einfach zu erlernen.
Sie ist natürlich auch wieder in diesem Film die Hauptperson neben Bill, den sie töten will, und verleiht dem Film natürlich sein gewisses Etwas. Ihr Blick, ihr Auftreten – alles verrät ihre Wut, ihren Hass auf dieses Mordkommando. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und nachfühlen, wie sie voller Hass zerfressen war und nur noch Genugtuung wollte.

Auch Bill, den man erst im zweiten Teil richtig zu Gesicht bekommt, spielt sehr gut. Seine Rolle als reicher Mörder, der anderen Aufträge zuschaufelt, kommt gut rüber und auch als er in den letzten Szenen gesteht, dass er vor Trauer beinahe gestorben wäre, weil er glaubte, seine Braut wäre tot (dabei nur vor ihm geflüchtet), glaubt man ihm das. Sehr schön, wenn Schauspieler verschiedenste Arten von Gefühlen näher bringen können. Bei denen ist es auch so.

Auch Chia Hui Liu hat mich beeindruckt, nicht nur durch seine scharfen Gesichtskonturen und dem ewig langen, weißen Bart, sondern auch durch sein Können. Die Bilder waren sehr beeindruckend und aussagekräftig, wobei ich nichts vorwegnehmen möchte.
Daryl Hannah mag zwar gut aussehen und schauspielern, sie sieht man aber in „Kill Bill 2“ nur als kleines Biest, weniger sympatisch. Genauso auch Michael Madsen, der heruntergekommen lebt...

Eine wirklich gute Besetzung, die aus dem Film gemacht hat, was er jetzt ist. Ich denken icht, dass er genauso gut geworden wäre, hätte man andere Schauspieler genommen. Jeder trägt seinen Teil bei...



~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ DVD-Extras ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Bevor man in das Hauptmenü gelangt, kann man sich zwischen Englisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch als Sprache entscheiden.
Man wird daraufhin in das Hauptmenü versetzt, in der bekannte Musik ertönt, im Hintergrund laufen Sequenzen aus dem Film. Nun hat man die Möglichkeit, sich den Film anzusehen, oder per Kapitelwahl an eine bestimmte Stelle zu kommen. Bei der Sprachauswahl kann man die Sprache und die Untertitel einstellen.

Nun zum wichtigsten Teil, den Extras, die leider etwas dünn gesäht sind:

-Making of Kill Bill 2
Hier werden die Anfänge durch Quentin Tarantino beschrieben, zusätzlich auch die Story, welche eigentlich „nur“ auf den Tod von wenigen Menschen aufbaut und dann solche Ausmaße annimmt.
Hierzu werden verschiedenste Szenen gezeigt, die die Eindrücke verdeutlichen sollen. Allerdings sieht und hört man das Ganze nur in Englisch, jedoch mit deutschen Untertitel.
Dieser Punkt enthält auch Interviews mit den Darstellern des Filmes, zum Beispiel verrät Uma Thurman hier, dass die eigentliche Geschichte für sie persönlich in Kill Bill 2 liegt, weil dieser Teil die ganzen Ursprünge beinhaltet – wo sie recht hat, hat sie recht...
Wirklich sehr interessant und nicht langweilig, da man ja auch die Szenen aufgezeigt bekommt.

-Auftritt der Band Chingon bei der Premiere von Kill Bill 2
Hier befindet man sich in die Premiere des Filmes hineinversetzt, wo die Band Chingon ihren musikalischen Beitrag zum Film vorstellt. Ein kurzer Einleitungsgedanke von der Band selbst zeigt auf, wie der Song entstanden ist.
Sehr eingängige und exotische Musik, für die, die es interessiert!

-Zusätzliche Szene: Damoe
Diese Szene ist recht kurz: Bill schlendert mit der Braut durch den Markt, plötzlich kommen Menschen auf, die mit ihm kämpfen wollen, weil er den Meister einer der Menschen umgebracht haben soll. Daraufhin tötet er alle. Ich kann verstehen, warum diese Szene gestrichen wurde, kommt lange nicht an die anderen heran.

Das Menü ist einfach zu bedienen und ist auch sehr übersichtlich aufgebaut.



~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sonstiges ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Regie: Quentin Tarantino
Laufzeit: 131 Minuten
Preis: ungefähr 15€

Genre: irgendwas zwischen Action, Western, Romantikfilm...
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch
Untertitel: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Italienisch, Spanisch, ohne Untertitel
Bildformat: 16:9 1:2,35
Dolby Digital 5.1
freigegeben ab 16 Jahren (warum dieser Film nun nicht ab 18 ist und der erste Teil schon, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, der hier ist nicht weniger gewalttätig!)

Das, was ich an der Tonqualität auszusetzen habe, ist ein einmaliges Piepsen, was zwar sehr kurz ist, aber das war ja auch schon auf der ersten DVD der Fall. Ansonsten hat man alles super verstehen können, die Musik war auch sehr gut. Das Bild gewohnheitsmäßig scharf und je nach Szene warm und farbenfroh oder eben auch konturenreich. Ich war damit sehr zufrieden.

Für die echten Fans hier noch einige Internetseiten:

www.killbill2-derfilm.de

http://www.outnow.ch/Movies/2004/KillBill.Vol2/



~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Fazit ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Für mich ein absolutes Muss, diese DVD. Das Making Of ist sehr interessant, der Film an sich ist genial, die Schauspieler könnten nicht besser sein und die Musik ist gnadenlos gut.
Ich gebe der DVD fünf Sterne, weil sie es einfach verdient hat. Ich habe nichts zu bemängeln, bis auf die unrealistischen Szenen, die man aber wegen der guten Umsetzung und dem Drumherum so gut wie unter den Tischen fallen lassen kann...

Viel Spaß beim Anschauen wünscht dani!


+++

77 Bewertungen, 2 Kommentare

  • mima007

    31.01.2005, 09:55 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    mir auf jeden Fall die Doppelbox besorgen. Einwandfreier bericht, dani! vg, mima

  • maso101

    30.01.2005, 22:42 Uhr von maso101
    Bewertung: sehr hilfreich

    fand ich nit so toll wie den ersten! im ersten war einfach mehr action un so! im 2. war eher so geschichte! :( trotzdem ein toller bericht! (=