King Arthur - Die Wahrheit hinter der Legende (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Myhnegon

Eine etwas andere Auslegung der bekannten Sage

Pro:

Keira Knightley, einige andere Auslegungen der Ereignisse, viel Action, humorvoll

Kontra:

Till Schweiger, viel Gemetzel, ein paar andere Veränderungen der Story

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich Euch mal wieder einen Film vorstellen, den ich kürzlich im Kino sah...

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Die Story
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450 n. Chr.: Arturius Rex ist der Anführer einer Schar sarmatischer Ritter. Nach 15 Jahren Kämpfens für Rom in Britannien sollen sie nun endlich ihre Freiheit erhalten und zurück in die Heimat reisen können, doch der Bischoff, der ihnen eigentlich die entsprechenden Papiere überreichen soll, zwingt ihnen noch einen letzten Auftrag auf. Dieser besteht darin, einen Jungen, der möglicherweise mal Papst werden soll, aus einem Dorf zu retten, das sich genau zwischen den Linien zweier Feinde befindet. Da wären zum einen die Pikten, die von Merlin angeführt werden und nach Freiheit streben, und zum anderen die Sachsen, die plündernd und mordend durchs Land ziehen.

Dennoch gelingt es der kleinen Schar, den Jungen zu retten, wobei jedoch einer der Ritter stirbt, allerdings nicht ohne ein paar Sachsen mitzunehmen. Überdies entdecken sie in einem regelrechten Sterbekeller ein paar Kelten, die sie retten und zu denen auch die ebenso schöne wie mutige Guinevere gehört. Kaum sind sie jedoch wieder in der vermeintlich sicheren Stadt angekommen, tauchen auch schon die Kelten vor den Toren auf, welche Arthur nach einigen bitteren Erkenntnissen und dem eindringlichen Zureden von Guinevere bekämpfen will. Allerdings haben seine verbleibenden Ritter mittlerweile ihre Freiheit erlangt und sich auf den Heimweg begeben, sodass Arthur scheinbar auf sich und ein paar wenige Soldaten gestellt ist...

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Weitere Infos
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Der 2004 in den USA und Irland produzierte Film ist etwa 130 Minuten lang und ab 12 Jahren freigegeben. Da der Film noch im Kino läuft, ist er bisher weder auf Video noch auf DVD erschienen.

Arturius/Arthur......................Clive Owen
Guinevere..............................Keira Knightley
Regie............................…......Antoine Fugua
Buch............................….......David H. Franzoni, John Lee Hancock

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Meine Meinung
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Das ganze Spektakel hat einen interessanten Beginn, der einen schon darauf vorbereitet, dass man nicht die typische Artus-Sage zu sehen bekommt, was wohl schon den ein oder anderen enttäuscht hat. Ich muss allerdings sagen, dass mir die Abwandlungen recht gut gefallen, da sie wesentlich realistischer sind als in den anderen Verfilmungen, auch wenn nicht alle Beweggründe der Figuren zweifelsfrei nachzuvollziehen sind, da zum Beispiel Merlin nicht mal richtig vorgestellt wird. Da ich aber vorher schon ein paar Berichte zum Thema gelesen hatte, haben mich die Abweichungen gar nicht so sehr enttäuscht, sondern ich fand diese Art der Auslegung sogar ganz interessant. Einzig von der Beziehung zwischen Lancelot und Guinevere, die ich mir wesentlich inniger vorgestellt hatte, und von Lancelot selber (im Gegensatz zu meinen Erwartungen ist er in diesem Film regelrecht langweilig) hätte ich mir mehr erwartet, was nicht nur an der anders gestrickten Rolle sondern auch an der Besetzung lag. Darüber hinaus ist auch Merlin überraschend anders und Magie spielt im Prinzip keine großartige Rolle, aber das lässt sich meiner Meinung nach recht leicht verschmerzen.

Dafür war ja auch die Romantik zwischen Arthur und Guinevere wesentlich ausgeprägter, obwohl es wohl eher Erotik als Romantik trifft, wobei ich die Szenen des Fast-Küssens prickelnder fand als den später begangenen und unvermeidbaren Akt an sich, welcher auch nicht sonderlich ansprechend in Szene gesetzt ist. Immerhin ist Guinevere mit Keira Knightley nahezu perfekt besetzt, da sie sich wunderbar darauf versteht starke Frauen zu spielen, was sie hier genauso beweist wie in „Fluch der Karibik“ und auch Clive Owen in der Rolle des Arthur gefiel mir von Szene zu Szene besser. Während ich ihn also zu Beginn des Films nicht so richtig von Lancelot unterscheiden konnte, zeichnete er sich später durch seine Ausstrahlung ebenso aus wie durch seine heldenhaften Taten, wobei es im gelungen ist, seine Ansichten sehr schön ausgeprägt darzustellen, sodass man seinen Schmerz und seine „Sinneswandlung“ wunderbar nachvollziehen kann, auch wenn eher zweifelhaft ist, ob Guineveres zwar feurige, aber nicht wirklich bewegende Reden etwas damit zutun haben. Etwas albern fand ich auch Arthurs gelegentliche Selbstgespräche, welche von einem unübersehbaren Drang zur Dramatik geprägt waren und überdies auch einen Hang zur Selbstbeweihräucherung nicht verkennen ließen.

Neben dem ziemlich genial besetzten Arthur sind auch die meisten Nebendarsteller sehr gut ausgewählt worden, womit ich sowohl die fast gleich hassenswerten Oberfieslinge – zum einen den herzlosen Bischof, der aber leider nicht sein Fett wegkriegt, und zum anderen den noch herzloseren Sachsenanführer – meine, wie auch die Rollen der noch nicht genannten Ritter, bei denen man sich ständig fragt, wer wohl überleben wird. Verzichten möchte man auf keinen so richtig, da sie alle auf ihre Art einmalig und überdies sehr sympathisch sind, aber wenn ich hätte auswählen müssen, dann wären wahrscheinlich ungefähr die gleichen gestorben, für die sich auch die Macher entschieden haben. Dabei drängt sich mir jedoch die Frage auf, warum immer erst ein Nebendarsteller bei dem versuch draufgehen muss, den Bösen zu töten und das kurz bevor der Hauptdarsteller diese Aufgabe erledigt. Das ist nicht nur ebenso durchschaubar wie tragisch sondern auch längst eine ausgelutschte Sache, die mal einer Änderung bedarf und sei es, dass der Held in letzter Sekunde den Nebendarsteller rettet.

Noch ärger drängt sich mir jedoch folgende Frage auf: Warum wird in letzter Zeit immer wieder Til Schweiger engagiert? Und das, obwohl er in „Tomb Raider 2“ längst bewiesen hat, was für eine Null er ist? Er ist nicht nur ein so schlechter Schauspieler, dass er nicht mal eine Sterbeszene anständig spielen kann, sondern passt noch nicht mal ansatzweise in den Film. Er sollte lieber weiter sein Schönlingsdasein in lauen Komödien fristen, da erwartet man ihn wenigstens, was vermutlich der Grund ist, dass er in Actionfilmen immer nur die 2. Geige hinter dem eigentlichen Fiesling spielt. Doch genug von diesem Möchtegernschauspieler, denn es gibt wirklich interessantere Darsteller in diesem Film, zu denen unter anderem auch der niedliche, kleine Junge gehört, den die Ritter aus dem Sterbekerker retten. Außerdem ist da noch die Freundin eines der Ritter zu nennen, die zwar nur ab und an und dann auch nur sehr kurz auftritt, aber einem dennoch im Gedächtnis bleibt, da sie eine wahre, sogenannte „Type“ ist – also sehr passend für diesen Film und vor allem sehr sympathisch.

Ebenso gut ist die stets regelrecht bedeutungsschwangere Musik, die den einzelnen Szenen noch mehr Dramatik verleiht und auch ansonsten ziemlich ansprechend ist. Selbst die Synchronisation ist einigermaßen gelungen, während die Kameraführung nicht gerade perfekt, aber in entscheidenden Momenten doch annehmbar ist, wie bei den Szenen mit dem splitternden Eis, welche recht eindrucksvoll gefilmt wurden. An der Regie sind mir auf den ersten Blick keine wesentlichen Fehler aufgefallen, wenn man mal davon absieht, dass einige Figuren wie bereits erwähnt nicht gerade ausgiebig vorgestellt wurden. Darüber hinaus war das Bild nicht so gut, wie man bei einer so neuen Produktion erwarten könnte, was aber nicht unbedingt an dem Film sondern auch an der Qualität des Bandes gelegen haben kann. Jedenfalls gibt es neben der vielen, zum Teil eher durchschnittlichen Action auch einiges zu lachen, da die Ritter naturgemäß einen recht laxen Umgang miteinander pflegen, welcher jedoch von starker Freundschaft zeugt. Umso trauriger ist es auch, das nicht alle überleben, aber das ist – wie bereits erwähnt – ja durchaus absehbar, sodass man Zeit hat, sich an den Gedanken zu gewöhnen.

Besonders gut hat mir übrigens gefallen, dass es zwar sehr viele Metzelszenen gibt, diese aber so gut eingefangen sind, dass sie nicht mal für meinen Geschmack zu blutig sind, wobei man hier und da leider durchaus erahnen kann, was es eigentlich zu sehen gäbe und das ist dann schon etwas eklig, aber letztlich wird nichts davon so richtig gezeigt. Das ist dann wohl auch der Grund für die erstaunlich niedrige FSK, aber ich muss sagen, dass das für mich so völlig in Ordnung ist und ich auf die „harte“ Version gut verzichten kann, falls es denn eine gibt. Bleibt mir zu sagen, dass die Kulissen dem Zeitalter und den Geschehnissen entsprechend recht monoton sind, aber in Hollywoodmanier doch recht gut in Szene gesetzt wurden, während die Kostüme zwar teilweise ein bisschen nach Spielzeug aussehen, aber trotzdem irgendwie passend sind, wobei mir besonders Guinevers amazonenmäßiger Kampfanzug sehr gut gefiel, was wahrscheinlich den meisten Männern ähnlich geht... ;-)

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Fazit
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Da mir der Film überwiegend recht gut gefiel, was neben Keira Knightley und Clive Owen besonders an der etwas abweichenden Sicht dieser alten Sage liegt, bekommt er schon mal ein klares Empfehlenswert, aber da ich Til Schweiger schlicht zum Ko**** finde und auch ansonsten einiges nicht gerade optimal ist, nur drei Sterne.

35 Bewertungen, 1 Kommentar

  • hjid55

    10.03.2007, 20:39 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah