King Ralph (DVD) Testbericht

Unglaublich aber wahr: bei einem Fototermin wird das englische Königshaus komplett eliminiert. Briten und Elektrik war ja schon immer ein Problem, wie deren alte Minis und andere Autos a la British Elend jahrzehntelang bewiesen. Auch hier macht Strom Geschichte: erst erwischt es den Fotografen, dann jagt der Strom durch den Rasen und letztlich in die verduzte Königsfamilie.

Guter Rat ist teuer, denn wer soll nun neuer Monarch werden? Logisch, dass der Stammbaum durchforstet wird. Und, siehe da, irgendein Miglied der verstorbenen Königfamilie hatte mal eine Affäre und daraus resultierend einen unehelichen Sohn. Dies ist Ralph (John Goodman), der als Pianospieler in schlüpfrigen Bars in Amerika sein Unwesen treibt.

Manieren ? Pustekuchen. Benehmen ? Was ist das...! Stil ? Iwo...

Dieser Prolet also wird vom indes feinen Edelmann Willingham (Peter OToole), seines Zeichens Privatsekretär der ehemaligen königlichen Familie, mit der guten Nachricht konfrontiert, er sei der künftige König Englands.

Nachdem Ralph diese Story irgendwann glaubt, macht er sich auf den Flug nach England in den Buckingham Palace, um seiner neuen Aufgabe ins Auge zu sehen... kaugummikauend, frech dreinblickend und eher wie ein Zuhälter bekleidet, nimmt er die Gemächer ins Auge. Um zunächst mal den RocknRoll dort einzuführen...!!!

Privatsekretär Willingham kann King Ralph nur in kleinen Schritten etwas Manieren beibringen. Die gute Schule des Benehmens führt zwischendurch zu mancher Katastrophe.

Schnell wird es dem lebenlustigen Ralph langweilig in den königlichen Gemächern, die monoton und ohne große Höhepunkte sind. Er büxt aus und geht einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nach: Ralph besucht einen Striptease-Schuppen und verliebt sich in die Tänzerin Miranda (Camille Coduri), die so blond ist, dass sie den halben Film lang nicht kapiert, mit wem sie es zu tun hat.

Ein König und eine Stripperin ? Die Katastrophe nimmt ihren Lauf, als der üble Lord Graves (John Hurt) Wind davon bekommt, denn er hegt Ambitionen, den Königsthron selber einzukassieren...


Details zum Film und zur DVD

Titel: King Ralph
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: David S. Ward
Hauptdarsteller: John Goodman, Peter OToole, Camille Coduri, John Hurt

Länge: ca. 90 Minuten
FSK: ab 6 Jahre


DVD-Ausstattung

Sprachen: Deutsch / Englisch
Untertitel: Deutsch / Englisch / Niederländisch / Schwedisch / Norwegisch / Dänisch / Finnisch

Sound: Dolby Digital
Bild: PAL 2 und 4
Format: 16:9 Letterbox

Klang und Bild sind übrigens in der DVD-Ausstattung erstklassig.


Meinung

Heute schon gelacht ? Spätestens jetzt ist es unvermeidlich, und ich liebe diesen Film, der einfach von John Goodmans Humor und trampelhafter Art lebt. Mir fällt kein Darsteller ein, der diese Rolle an seiner Stelle hätte übernehmen können.

Die Idee zum Film ist schräg und toll in Szene gesetzt. King Ralph in der vollgeschäumten Badewanne mit Krone auf dem Kopf... schräge eben.

Auch die anderen Darsteller, vor allem Peter O Toole, sind einfach wunderbar ausgewählt. Der arme Kerl, von permententem Entsetzen wegen seines neues Königs verfolgt...

Der Humor ist keineswegs platt oder komplett flach, nein, aber King Ralph ist eine Maschinengewehrsalve an Späßen, die kaum eine Chance lassen, dass sich die Bauchmuskeln einen Augenblick ausruhen können.

Natürlich ist es an den Haaren herbeigezogen, dass ein Pianospieler plötzlich König wird, sich in eine Stripperin verliebt und es dennoch für alle Beteiligten - einschließlich ganz England - ein Happy End gibt.

Anderseits ... ist das reale britische Königshaus teilweise ein derartiges Schmierentheater, dass alles möglich werden kann ;-)


Fazit

Ich kenne viele Möglichkeiten, 92 Minuten deutlich langweiliger zu verbringen. Bei dem kalten und nassen Winter, ist King Ralph die beste Medizin gegen depressive Verstimmungen. Und neben tonnenweise Spass zeigt der Film auch keinerlei Schwächen. Er ist durch und durch gelungen. Auch die FSK ab 6 Jahre ist okay.

King JL ***für yopi und ciao*