Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher
So leben wir Jura-Studenten!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ja. Ich studiere Jura. Ja, ich studiere demnächst sogar in Würzburg. Was liegt da näher als mir Lammbock anzuschauen und einen Bericht über Lammbock zu schreiben. Dies habe ich getan und das Ergebnis gibt es hier.
Erst einmal aber zum Inhalt des Films, der vor allem lesenswert ist für die Leute, die mit der kleinen Einleitung nix anzufangen wussten.
Der Inhalt
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Stefan (Lukas Gregorwicz) studiert Jura in Würzburg, steht kurz vor dem Examen und soll dann in die Fußstapfen seines Vaters (Elmar Wepper) treten, der ein angesehener Richter ist.
Doch Stefan hat andere Dinge im Kopf. Zusammen mit seinem Kumpel Kai (Moritz Bleibtreu) betreibt er einen Pizza-Service der besonderen Art. Statt Pizza dürfen sich ihre Kunden über Cannabis-Produkte freuen, welche die beiden jungen Pizza-Bäcker selbst anbauen. Nebenher kiffen die beiden in einer Tour, philosophieren über die unterschiedlichsten Themen und vergöttern Mehmet Scholl.
Doch eines Tages erweitert sich das Duo um einen drittem Mann: Achim (JulianWeigend). Doch Stefan traut Achim im Gegensatz zu Kai nicht. Und dann erpupt sich Achim wirklich als Drogenfahnder der Polizei und die Stefan und Kai stehen vor einem Haufen Probleme.
Soviel also zum Inhalt des Films, nun meine Meinung.
Meine Meinung
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Lammbock ist mal wieder eine deutsche Komödie, die mich voll begeistert hat. Die Geschichte ist zwar nicht hochspannend und auch nicht besonders ereignisreich, doch sie ist eins. Saukomisch. Die Gespräche der beiden Protagonisten sind einfach göttlich.
Diese werden von Lukas Gregorwicz und Moritz Bleibtreu auch sehr gut dargestellt. Vor allem Gregorwicz zeigt dabei eine mich vollauf überzeugende Leistung, vor allem in seinen Schwarz-Weiß-High-Situationen, oder auch beim peinlichen Erlebnis mit seiner Schwester (wer dazu mehr wissen will, Film schauen).
Besonders zu erwähnen ist vielleicht noch, dass Ex-RAF-Terrorist Christof Wackernagel mal wieder eine Rolle auf der anderen Seite spielt. Er bildet Polizisten aus.
Der Film hat sich zwar einige kleine künstlerische Freiheiten genommen, z.B. fährt einer der beiden zu Beginn über eine Brücke in Würzburg, die eigentlich nur für Fußgänger geöffnet ist, aber dies macht nichts, da es sowieso kaum jemand weiß.
Der Regisseur Christian Zübert hat sich auch stark an Kevin Smith orientiert, so dass dieser Film auch für Fans von Kevin Smith sehenswert ist. Dabei hat er allerdings keinen billigen Abklatsch irgendeines Kevin Smiths Films abgeliefert. Eine Hommage an Kevin Smith hat er aber schon dadurch geschaffen, dass er 2 stark an Jay und Silent Bob angelehnt Typen in seinem Film auftreten lässt.
Lammbock ist kein Film mit einer atemberaubend spannenden Handlung, und auch kein Film, der eine Geschichte erzählt, Lammbock ist aber eine Aneinanderreihung von urkomischen Szenen, sinnlosen Gesprächen, die einfach nur Spaß machen und Lammbock ist meines Erachtens auch ein Stück Sozialkritik: So ist es meiner Meinung nach kein Zufall, dass diese Kiffergeschichte in Würzburg, im erzkonservativen Bayern spielt. Während in anderen Städten, so z.B. Freiburg, der Marihuana-Anbau und Konsum von der Polizei offen toleriert wird, ist Bayern hier immer noch unerbittlich hart. Und der Gesetzgeber leider auch immer noch. Der Film rückt diese Gesetzgebung im Vergleich zur erlaubten (und gefährlicheren) Droge Alkohol ein Stück weit ins Absurde.
Wer also wissen will, wie man sich als Jura-Student fühlt, was man so den ganzen Tag treibt, der sollte sich den Film mal ansehen. Wer auch einfach nur lachen will, soll den Film sich auch ansehen. Wer eine anspruchsvolle Geschichte sehen will, sollte die Finger von diesem Film lassen. Eine ganz hohe Wertung des Films scheitert nur daran, dass ich eigentlich auch eher ein Anhänger von anspruchsvolleren Geschichten bin und dieser Film sicherlich nicht zu den Meilensteinen der Filmgeschichte zählt, aber immerhin ein überdurchschnittlich gute Komödie ist.
Übrigens noch ein Ratschlag: Nach dem Konsum bestimmter Produkte lässt sich dieser Film noch unbeschwerter genießen, also macht es so wie ich gestern Abend. Schnappt euch ein paar Kumpels, leiht euch den Film in der Videothek eures Vertrauens aus und erlebt einen schönen Abend.
Lammbock bekommt von mir 8 von 10 möglichen Punkten.
Zum Abschluss wie gewohnt die Statistiken zum Film:
Originaltitel: Lammbock - Alles in Handarbeit
Genre: Komödie
Deutschland 2000, FSK 16, Laufzeit: 90 Min
Darsteller: Lucas Gregorwicz (Stefan), Moritz Bleibtreu (Kai), Marie Zielcke (Laura), Alexandra Schalaudek (Gina), Julian Weigend (Achim), Elmar Wepper (Vater Becker), Alexandra Neldel (Jenny), Christof Wackernagel (Ausbilder), Nils Brunckhorst (Dopex)
Regie: Christian Zübert
Produzent: Sönke Wortmann
Drehbuch: Christian Zübert
Kamera: Sonja Rom
Schnitt: Andrea Mertens
Kostüme: Annegret Stössel
Make Up: Jutta Burkhardt, Stefanie Birrenbach
Ton: Erik Seifert
© Björn Becher 2002
Erst einmal aber zum Inhalt des Films, der vor allem lesenswert ist für die Leute, die mit der kleinen Einleitung nix anzufangen wussten.
Der Inhalt
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Stefan (Lukas Gregorwicz) studiert Jura in Würzburg, steht kurz vor dem Examen und soll dann in die Fußstapfen seines Vaters (Elmar Wepper) treten, der ein angesehener Richter ist.
Doch Stefan hat andere Dinge im Kopf. Zusammen mit seinem Kumpel Kai (Moritz Bleibtreu) betreibt er einen Pizza-Service der besonderen Art. Statt Pizza dürfen sich ihre Kunden über Cannabis-Produkte freuen, welche die beiden jungen Pizza-Bäcker selbst anbauen. Nebenher kiffen die beiden in einer Tour, philosophieren über die unterschiedlichsten Themen und vergöttern Mehmet Scholl.
Doch eines Tages erweitert sich das Duo um einen drittem Mann: Achim (JulianWeigend). Doch Stefan traut Achim im Gegensatz zu Kai nicht. Und dann erpupt sich Achim wirklich als Drogenfahnder der Polizei und die Stefan und Kai stehen vor einem Haufen Probleme.
Soviel also zum Inhalt des Films, nun meine Meinung.
Meine Meinung
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Lammbock ist mal wieder eine deutsche Komödie, die mich voll begeistert hat. Die Geschichte ist zwar nicht hochspannend und auch nicht besonders ereignisreich, doch sie ist eins. Saukomisch. Die Gespräche der beiden Protagonisten sind einfach göttlich.
Diese werden von Lukas Gregorwicz und Moritz Bleibtreu auch sehr gut dargestellt. Vor allem Gregorwicz zeigt dabei eine mich vollauf überzeugende Leistung, vor allem in seinen Schwarz-Weiß-High-Situationen, oder auch beim peinlichen Erlebnis mit seiner Schwester (wer dazu mehr wissen will, Film schauen).
Besonders zu erwähnen ist vielleicht noch, dass Ex-RAF-Terrorist Christof Wackernagel mal wieder eine Rolle auf der anderen Seite spielt. Er bildet Polizisten aus.
Der Film hat sich zwar einige kleine künstlerische Freiheiten genommen, z.B. fährt einer der beiden zu Beginn über eine Brücke in Würzburg, die eigentlich nur für Fußgänger geöffnet ist, aber dies macht nichts, da es sowieso kaum jemand weiß.
Der Regisseur Christian Zübert hat sich auch stark an Kevin Smith orientiert, so dass dieser Film auch für Fans von Kevin Smith sehenswert ist. Dabei hat er allerdings keinen billigen Abklatsch irgendeines Kevin Smiths Films abgeliefert. Eine Hommage an Kevin Smith hat er aber schon dadurch geschaffen, dass er 2 stark an Jay und Silent Bob angelehnt Typen in seinem Film auftreten lässt.
Lammbock ist kein Film mit einer atemberaubend spannenden Handlung, und auch kein Film, der eine Geschichte erzählt, Lammbock ist aber eine Aneinanderreihung von urkomischen Szenen, sinnlosen Gesprächen, die einfach nur Spaß machen und Lammbock ist meines Erachtens auch ein Stück Sozialkritik: So ist es meiner Meinung nach kein Zufall, dass diese Kiffergeschichte in Würzburg, im erzkonservativen Bayern spielt. Während in anderen Städten, so z.B. Freiburg, der Marihuana-Anbau und Konsum von der Polizei offen toleriert wird, ist Bayern hier immer noch unerbittlich hart. Und der Gesetzgeber leider auch immer noch. Der Film rückt diese Gesetzgebung im Vergleich zur erlaubten (und gefährlicheren) Droge Alkohol ein Stück weit ins Absurde.
Wer also wissen will, wie man sich als Jura-Student fühlt, was man so den ganzen Tag treibt, der sollte sich den Film mal ansehen. Wer auch einfach nur lachen will, soll den Film sich auch ansehen. Wer eine anspruchsvolle Geschichte sehen will, sollte die Finger von diesem Film lassen. Eine ganz hohe Wertung des Films scheitert nur daran, dass ich eigentlich auch eher ein Anhänger von anspruchsvolleren Geschichten bin und dieser Film sicherlich nicht zu den Meilensteinen der Filmgeschichte zählt, aber immerhin ein überdurchschnittlich gute Komödie ist.
Übrigens noch ein Ratschlag: Nach dem Konsum bestimmter Produkte lässt sich dieser Film noch unbeschwerter genießen, also macht es so wie ich gestern Abend. Schnappt euch ein paar Kumpels, leiht euch den Film in der Videothek eures Vertrauens aus und erlebt einen schönen Abend.
Lammbock bekommt von mir 8 von 10 möglichen Punkten.
Zum Abschluss wie gewohnt die Statistiken zum Film:
Originaltitel: Lammbock - Alles in Handarbeit
Genre: Komödie
Deutschland 2000, FSK 16, Laufzeit: 90 Min
Darsteller: Lucas Gregorwicz (Stefan), Moritz Bleibtreu (Kai), Marie Zielcke (Laura), Alexandra Schalaudek (Gina), Julian Weigend (Achim), Elmar Wepper (Vater Becker), Alexandra Neldel (Jenny), Christof Wackernagel (Ausbilder), Nils Brunckhorst (Dopex)
Regie: Christian Zübert
Produzent: Sönke Wortmann
Drehbuch: Christian Zübert
Kamera: Sonja Rom
Schnitt: Andrea Mertens
Kostüme: Annegret Stössel
Make Up: Jutta Burkhardt, Stefanie Birrenbach
Ton: Erik Seifert
© Björn Becher 2002
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