Lammbock (VHS) Testbericht

Lammbock-vhs-komoedie
ab 19,43
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Erfahrungsbericht von Physiognom

gute deutsche Kifferkomödie

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wieder einmal machte ich mich mit einigen Freunden auf, um unerschrocken in den Kampf um die besten Plätze der allmittwöchlichen Sneak-Preview im Darmstädter Cinemaxx zu ziehen. Und wie immer rechneten wir damit, den größten Schund, der jemals produziert wurde, vorgesetzt zu bekommen. Da stimmte uns zu Beginn des Hauptfilms der freundliche Hinweis „Eine Produktion des WDR und ARTE“ nicht sehr viel optimistischer. Sofort dachte unsere illustre Gruppe an Flucht, entschied sich aber schließlich dafür, wenigstens erst einmal zu sehen, was da nun laufen würde.
Mit dem erscheinenden Titel „Lammbock“ konnte man allerdings nicht besonders viel anfangen. Eher schon mit der relativ großzügig bemessenen Portion Graß (Haschisch *gg*), die gleich in der ersten Szene auf eine Zeitung geworfen wird. Und sofort danach machte sich Moritz Bleibtreu daran, einen dicken Joint zu drehen. Nebenbei unterhielt er sich dabei mit seinem besten Freund und Geschäftskollegen darüber, warum wohl eine der Baywatch-Schauspielerinnen gefeuert wurde. Die Theorie: Ihre Silikonimplantate seien von minderer Qualität und würden bei einem Langstreckenflug unter Umständen platzen. Unsere Gruppe entspannte sich, und bereitete sich auf einen weiteren, vergnüglichen Abend mit einer deutschen Kifferkomödie vor.

Zur Story: Zwei Freunde, Kai (Moritz Bleibtreu) und Stefan (Lucas Gregorowicz), der momentan Jura studiert, ziehen zusammen einen Pizza-Lieferservice auf. Es handelt sich hier allerdings nicht um einen normalen Bringdienst. Auf jeder Pizza, die dieser Laden versendet liegt nämlich in der Mitte eine wunderbar große Scheibe Salami. Nimmt man diese jedoch herunter, so findet man darunter, in Alufolie eingepackt... na was wohl? Richtig, Graß!
Die beiden Freunde scheinen mit diesem Geschäft doch recht gut zu verdienen, fahren sie doch jeweils einen recht neu wirkenden BMW. Nebenbei sind sie noch ständig zugedröhnt, was ja auch einige finanzielle Ressourcen in Anspruch nehmen dürfte.
Eines Tages aber schleicht sich ein Drogenfahnder bei den beiden ein, und tut zuerst so, als wolle er ihnen mit ihrem Käferproblem bei ihrer Hanf-Ernte dieses Jahres helfen. Als er sich jedoch später im Film zu erkennen gibt, wird er von den beiden überwältigt und in den Kofferraum verfrachtet. Sofort fährt man zum Vater des Jura-Studenten (Fritz Wepper), der Richter ist, um sich rechtlichen Beistand zu besorgen. Zum Glück hat Papa ja Connections. Am Ende erlebt man dann schon eine kleine Überraschung...
Aber bis es soweit ist, hat man einige wahrlich vergnügliche Minuten hinter sich gebracht und einige interessante Dinge über Mehmet Scholl erfahren.

Die Schauspieler (auch die, deren Namen leider meiner Unwissenheit wegen keine Erwähnung fanden), bringen ihre Rollen großartig rüber, man nimmt ihnen ab, was sie versuchen, darzustellen. Moritz Bleibtreu bleibt in dieser Beziehung allerdings unangetastet. Für mich ist er einer, wenn nicht gar der beste deutsche Schauspieler, den wir zur Zeit haben.

Für einen deutschen Film ist dieser hier wirklich überaus gelungen, ich habe selten so gelacht, wenn ich im Kino war. Zwar verliert der Film mit der Zeit etwas von seinem Humor, doch das hängt einfach damit zusammen, wie er enden soll.

Für alle, die sich jetzt auch noch fragen, aus welchem Grund dieser Film wohl „Lammbock“ heißen könnte, hier die Antwort: das ist der Name der von Kai und Stefan betriebenen Pizzeria.

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