Le Mans (DVD) Testbericht

LE MANS (DVD)

Ich bin ein großer Motorsportfan, habe in jungen Jahren selbst Autoslalom gefahren, mir mit einem Rennkart, der locker 200 Sachen macht, die Rippen gebrochen und ein Wochenende im belgischen Zolder die Chance gehabt, bei einer Nachwuchssichtung einen Formel Ford 1983 zu fahren. Ich denke, dies erklärt meine Begeisterung für Motorsport. Mehr noch als Formel 1 schätze ich Rallyes und Langstreckenrennen, wie im Film Le Mans.


@@@ SHORTCUTS FILM @@@

Titel: LE MANS
Land: USA
Drehjahr: 1971
Regie: Lee H. Katzin
Producer: Jack N. Reddish
Musik: Michel Legrand
Written by: Harry Kleiner
Hauptdarsteller: Steve McQueen, Elga Andersen, Siegfried Rauch


@@@ SHORTCUTS DVD @@@

Sprachen: Deutsch (Dolby Digital), Englisch (DD 5.1) Italienisch (Surround), Französisch und Spanisch (Mono)
Subtitles: Englisch, Holländisch, Portugiesisch, Ranzösisch, Griechisch
Bildformat: 2.35:1
Standard: PAL 2
Laufzeit: 104 min
Bonus: kein Bonus auf DVD
FSK: 12 Jahre
Preis: 6,99 Euro


@@@ STORY @@@

In der Frühe fährt Michael Delainey mit seinem Porsche 911 ins Städtchen Le Mans ein und überquert den Marktplatz in ruhiger Fahrt. In Kürze finden die alljährlichen 24 Stunden von Le Mans statt. An der Strecke hält er an und betrachtet neue Leitplankenteile, die sich farblich ganz deutlich von den alten und wetterverfärbten Leitplanken unterscheiden.

Seine Erinnerungen an das Vorjahr werden wach und die Kamera zeigt die Erlebnisse des Vorjahres: während der Nacht kollidieren bei Maison Blanche (ein populärer Streckenabschnitt nach einem weissen kleinen Haus benannt), Michael Delainey mit seinem blau-orangen Gulf-Porsche und der Ferrari von Don Belgetti (Nebendarsteller ohne Namensnennung im Abspann). Feuerbrunst, Umschwenk der Kamera zur Box mit Blick auf die angespannte SEnora Belgetti (Elga Andersen)... ihr Man Don ist in den Unfall verwickelt.

Er überlebt und verbrennt, während Michael Delainey verletzt auf der Trage im Hospital endet.

Ein Jahr später ist Michael Delainey wieder da. Das Rennen der 24 Stunden von Le Mans präsentiert neue Gegner. Erich Stahler (gespielt vom deutschen Akteur Siegfried Rauch) und ein paar heißblütige Italiener treten für Ferrari und das eigene Team von Michael an. Eben im eigenen Team Gulf-Porsche hat Michael Delainey mit Nachwuchsleuten enormen zusätzlichen Wettbewerb um den Sieg.Niemand weiß wirklich, ob Michael Delainey den Unfall endgültig verdaut hat. Im Training steht sein Wagen jedenfalls nicht weit vorne und er begegnet erstmals auch wieder der Witwe von Don Belgetti nach dem tragischen Unfall mit Todesfolge. Sie kennt das Schicksal der Rennfahrer und hegt keinerlei Haßgefühle und ist selbst im Bann der 24 Stunden von Le Mans, denn sonst wäre sie ja nicht da...


@@@ EINDRÜCKE @@@

Dies ist mehr als nur ein Kultfilm für Motorsportfans. Denn die Spannung um das Rennen selbst und die Dialoge zwischen der Witwe Belgetti und Michael Delainey sind trotz ihrer Monotonie interessant. Sinn vom Motorsport? Warum ist die Witwe Belgetti wieder beim Rennen? Was treibt Michael Delainey an? Wie ist der Druck durch die Konkurrenz eines abgebrühten Erich Stahler und dem des heißblütigen Nachwuchses?

Bildfolgen, wie solch ein Rennen abläuft, bestimmen indes das Geschehen des Films. Eine wahnsinnige Spannung in nahezu zwei Stunden Action zeigt, wie nahe Sieg und Niederlage während einer Materialschlacht 24 langer Stunden sind.

Geld steht in dem Film nicht im Mittelpunkt, auch wenn Motorsport millionenträchtig ist. Liebe ist auch kein Thema, ebenso Romantik nicht.

Schauspielerisch glänzt Steve McQueen bin einer simplen und wenig von Dialogen geprägten Rolle. Eine gewisse Eintönigkeit in allen Unterhaltungen scheint zu bezwecken, das Renngeschehen (gelungen übrigens...) im Mittelpunkt zu belassen und dennoch das Menschliche zum gelungenen Nebendarsteller zu machen. Auch der Deutsche Siegfried Rauch strahlt als harter, aber sympathischer Gegner Erich Stahler viel Persönlichkeit aus. Mir gefallen beide exzellent, während ich Elga Andersen als Platzhalter bezeichnen würde. Sie spielt die Rolle nicht vielsagend und wäre gegen jede durchschnittliche Schauspielerin austauschbar.

Die echten Rennwagen wurden übrigens von vielen namhaften Rennfahrern, wie z.B. Graham Hill, Jo Siffert, Teddy Pilette oder meinem motorsportlich erfolgreichen und von mir sehr geschätzten Landsmann Jacky Ickx aus Belgien gefahren. Die Hersteller wie Porsche, Gulf und Ferrari stellten bereitwillig echte Rennwagen bereit.

Die minimalistische Musik übrigens ist einerseits größlich maber anderseits ungewöhnlich passend. Reduziert auf wenige instrumentale Sessions nimmt sie eine Nebenrolle ein. Für jeden anderen Film würde ich die Filmmusik mit mangelhaft bezeichnen. Hier passt sie.


@@@ FIRST CLASS @@@

Für die Verhältnisse des Jahres 1971, als der Film entstand, ist auf der DVD von einem Bild sehr guter Qualität zu sprechen. Auch der Ton ist absolut einwandfrei.

Ende letzten Jahres fand ich den Film endlich für 19,80 Euro und kann die gute Nachricht vermelden, dass er jetzt nur noch 6,99 Euro kostet. Das ist dieser Film ohne Zweifel wert. Auch die knapp 20 Euro taten mir für den Rennklassiker nicht weh, denn er läuft bei mir einmal im Monat in deutsch, einmal im Monat in französischer Sprache

Genial, dass in diesem Film keinerlei Klischees verarbeitet werden. Der Film ist sehr realistisch und hat spannende Rennszenen.

Kult eben...

JL ***** für yopi und Ciao *****