Lebenszeichen - Proof of Life (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
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Erfahrungsbericht von mima007
Engagiertes Actiondrama
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Die Entführung von Menschen ist inzwischen zu einer globalen Multimilliarden-Dollar-Industrie geworden. Jährlich werden Zehntausende von Menschen Opfer von Lösegeld-Kidnappings, wobei ganze Familien zerstört werden. Der Film zeigt nur einen exemplarischen Fall, eingepackt in spannende Action und romantische Liebe. Doch er macht seine Sache nicht schlecht. Definitiv eine Empfehlung.
Filminfos
°°°°°°°°°°°
O-Titel: Proof of life, 2000 (RC2, DVD-9)
FSK: ab 12 Jahre
Länge: ca. 135 Min., Bonusmaterial: ca. 68 Min. laut Verpackung
Regisseur: Taylor Hackford (\"Dolores\", \"Ein Offizier und Gentleman\", \"When we were kings\")
Musik: Danny Elfman (\"Batman\", \"Planet der Affen\", \"Sleepy Hollow\" u.a.)
Darsteller: Meg Ryan, Russell Crowe, David Morse (\"The Green Mile\"), David Caruso (\"NYPD Blue\"), Gottfried John u.a.
Handlung
Der amerikanische Ingenieur Peter Bowman (Morse) wird von der Guerrilla-Truppe ELT des fiktiven Landes Tecala entführt und in die Berge verschleppt. Seine Frau Alice (Ryan) und seine Schwester Janis (die rothaarige Polizistin aus \"Kindergarten Cop\") erhalten Hilfe von einem Spezialisten der Firma von Bowman: Terry Thronton (Crowe) soll die Verhandlungen mit den Kidnappern führen.
Doch die Umstände wandeln sich, als Bowmans Firma an einen Konkurrenten verkauft wird. Nun hat Thornton ein Problem mit seinem Klienten und verschwindet. Die zwei Frauen durchschauen die wirtschaftlich-politischen Hintergründe nicht und fallen fast auf eine lokale Lösegeldbande herein. Rechtzeitig taucht Thornton doch noch einmal auf, bevor sie 50.000 Dollar für nichts zahlen.
Thornton führt knallharte Verhandlungen mit Marco, dem Verbindungsmann der Kidnapper. Janis fliegt nach USA zurück, um 600.000 Dollar zu beschaffen - das Lösegeld, das Thornton zu zahlen bereit ist. Während er und Alice einander auch menschlich näherkommen, erhalten sie ein erstes Lebenszeichen: ein Polaroidfoto von Peter Bowman. Diesem gelingt zusammen mit dem Deutschen Erich Kessler ein Fluchtversuch. Kessler schafft es, Bowman wird schwer verwundet.
Mit Kesslers Ankunft wendet sich das Blatt. Nun weiß Thornton, wo man Bowman und andere Entführte finden kann. Er erfährt sogar, wer \"Marco\" ist. Und mit Hilfe eines alten Kollegen, der auch bei den britischen Spezialtruppen à la GSG-9 gedient hat (Caruso) unternimmt er einen gewagten Befreiungsversuch, um Bowman aus dem schwer bewachten Guerillacamp herauszuholen. Allerdings geht er dabei ganz anders vor als ein gewisser Mr. Schwarzenegger.
Die DVD
°°°°°°°°°°°
Technische Infos
Bildformate: 2,35:1 anamorph (16:9)
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: dt., engl.
Playstation2-kompatibel
Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Hackford
- Making-of
- Dokumentation \"Kein Hollywood-Märchen\" über das reale Vorbild für Peter Bowman
- Interviews mit Russell Crowe, Meg Ryan, Hackford - alle integriert in die...
- ... Cast & Drew-Notizen (Bio-/Filmografien)
- Dt. und US-Trailer sowie -TV-Spots
- Animierte Menüs
Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°°°°°
Man merkt dem Film in jeder Minute an, wie gut die Hintergründe vom regisseur und seinem Drehbuchautoren recherchiert wurden und wie eingehend sich die drei Hauptdarsteller Ryan, Crowe und Morse sich auf ihre Rollen vorbereitet haben.
Alice Bowman macht eine beeindruckende persönliche Entwicklung durch: von der durch eine Fehlgeburt traumatisierten Ehefrau zu einer selbständig handelnden Frau, die nur zu gerne eine feste Beziehung mit dem starken Kidnapping-Spezialisten Thornton anfangen würde.
Doch Thornton beschränkt sich - zumindest in der Kinofassung, wenn auch nicht in den Trailern - auf die Rolle des guten Samariters. In den Trailern haben die beiden eine heiße Liebesaffäre, doch in der Endfassung ist davon lediglich eine intensive Kußszene übrig geblieben. Eigentlich schade, aber man wollte vielleicht nicht Alices eheliche Treue kompromittieren. Außerdem ist der Film dadurch jugendfrei.-
Die Darsteller
Sowohl Ryan als auch Crowe machen ihre Sache gut, wenn auch Crowes Figur \"too good to be true\" erscheinen könnte. Aber das ist nicht sein Fehler, sondern der des Drehbuchs und der Zensur. Morse zeigt sich in einer erstaunlich glaubwürdigen und zentralen Rolle - er war in seinen bisherigen Filmen vor allem Randfigur. Gottfried John und David Caruso spielen unterstützende Nebenrollen, ohne aufdringlich oder deplatziert zu wirken.
Gimme some more action!
Action und Spannung bietet der Streifen durchaus in ausreichendem Maß, um auch Freunde der härteren Gangart zufriedenzustellen. Besonders die Befreiungsaktion am Schluss bietet einige pyrotechnische Effekte. Doch die Eröffnungssequenz in Tschetschenien, in der Thornton einen Franzosen befreit, ist noch eindrucksvoller: Hier fahren sogar Panzer auf, die einen soeben gestarteten Helikopter beschießen (das ist militärisch zwar Schwachsinn, sieht aber toll aus; außerdem ist es ein eleganter Cliffhanger-Auftakt für Russell Crowe und den Film).
Die Aussage des Films habe ich bereits eingangs zusammengefasst: Die Kidnapping-Industrie finanziert Guerilleros, die von der Drogenproduktion leben und nur vorgeben, politische Ziele zu verfolgen. Das trifft offenbar besonders auf Kolumbien zu. Erschütternd ist wohl auch, dass die Guerilla mit hohen Politikern gemeinsame Sache machen, wie der Film zeigt.
Die Kidnappings zerrütten mit den Entführungsopfern und deren Angehörigen die Gesellschaft des Landes, die sie vorgeblich retten wollen. Die emotionale Not der Angehörigen lässt sich leicht vorstellen, wenn man sich an die Entführung der deutschen Touristen auf den Philippinen erinnert. Es ist schlicht die Hölle.
Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°°°
\"Lebenszeichen\" verbindet militärische Action, romantisches Drama und politisch-humanistische Aussage zu einem annehmbaren, sehr unterhaltsamen Mischung. Ob die Aussage jedem schmeckt, sei dahingestellt. Jedenfalls ist das Duo Meg Ryan und Russell Crowe, das ja auch im richtigen Leben ein Paar wurde, eine Augenweide, besonders weil Ryan diesmal keine hilflos-quirlige Single-Tussi in Seelennöten (\"Kate & Leopold\", \"Em@il für dich\" usw.) darzustellen braucht.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Proof of Life, 2000, DVD: 02/2002
Amazon-Preis: EU 22,99, gebraucht 10,99
Filminfos
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O-Titel: Proof of life, 2000 (RC2, DVD-9)
FSK: ab 12 Jahre
Länge: ca. 135 Min., Bonusmaterial: ca. 68 Min. laut Verpackung
Regisseur: Taylor Hackford (\"Dolores\", \"Ein Offizier und Gentleman\", \"When we were kings\")
Musik: Danny Elfman (\"Batman\", \"Planet der Affen\", \"Sleepy Hollow\" u.a.)
Darsteller: Meg Ryan, Russell Crowe, David Morse (\"The Green Mile\"), David Caruso (\"NYPD Blue\"), Gottfried John u.a.
Handlung
Der amerikanische Ingenieur Peter Bowman (Morse) wird von der Guerrilla-Truppe ELT des fiktiven Landes Tecala entführt und in die Berge verschleppt. Seine Frau Alice (Ryan) und seine Schwester Janis (die rothaarige Polizistin aus \"Kindergarten Cop\") erhalten Hilfe von einem Spezialisten der Firma von Bowman: Terry Thronton (Crowe) soll die Verhandlungen mit den Kidnappern führen.
Doch die Umstände wandeln sich, als Bowmans Firma an einen Konkurrenten verkauft wird. Nun hat Thornton ein Problem mit seinem Klienten und verschwindet. Die zwei Frauen durchschauen die wirtschaftlich-politischen Hintergründe nicht und fallen fast auf eine lokale Lösegeldbande herein. Rechtzeitig taucht Thornton doch noch einmal auf, bevor sie 50.000 Dollar für nichts zahlen.
Thornton führt knallharte Verhandlungen mit Marco, dem Verbindungsmann der Kidnapper. Janis fliegt nach USA zurück, um 600.000 Dollar zu beschaffen - das Lösegeld, das Thornton zu zahlen bereit ist. Während er und Alice einander auch menschlich näherkommen, erhalten sie ein erstes Lebenszeichen: ein Polaroidfoto von Peter Bowman. Diesem gelingt zusammen mit dem Deutschen Erich Kessler ein Fluchtversuch. Kessler schafft es, Bowman wird schwer verwundet.
Mit Kesslers Ankunft wendet sich das Blatt. Nun weiß Thornton, wo man Bowman und andere Entführte finden kann. Er erfährt sogar, wer \"Marco\" ist. Und mit Hilfe eines alten Kollegen, der auch bei den britischen Spezialtruppen à la GSG-9 gedient hat (Caruso) unternimmt er einen gewagten Befreiungsversuch, um Bowman aus dem schwer bewachten Guerillacamp herauszuholen. Allerdings geht er dabei ganz anders vor als ein gewisser Mr. Schwarzenegger.
Die DVD
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Technische Infos
Bildformate: 2,35:1 anamorph (16:9)
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: dt., engl.
Playstation2-kompatibel
Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Hackford
- Making-of
- Dokumentation \"Kein Hollywood-Märchen\" über das reale Vorbild für Peter Bowman
- Interviews mit Russell Crowe, Meg Ryan, Hackford - alle integriert in die...
- ... Cast & Drew-Notizen (Bio-/Filmografien)
- Dt. und US-Trailer sowie -TV-Spots
- Animierte Menüs
Mein Eindruck
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Man merkt dem Film in jeder Minute an, wie gut die Hintergründe vom regisseur und seinem Drehbuchautoren recherchiert wurden und wie eingehend sich die drei Hauptdarsteller Ryan, Crowe und Morse sich auf ihre Rollen vorbereitet haben.
Alice Bowman macht eine beeindruckende persönliche Entwicklung durch: von der durch eine Fehlgeburt traumatisierten Ehefrau zu einer selbständig handelnden Frau, die nur zu gerne eine feste Beziehung mit dem starken Kidnapping-Spezialisten Thornton anfangen würde.
Doch Thornton beschränkt sich - zumindest in der Kinofassung, wenn auch nicht in den Trailern - auf die Rolle des guten Samariters. In den Trailern haben die beiden eine heiße Liebesaffäre, doch in der Endfassung ist davon lediglich eine intensive Kußszene übrig geblieben. Eigentlich schade, aber man wollte vielleicht nicht Alices eheliche Treue kompromittieren. Außerdem ist der Film dadurch jugendfrei.-
Die Darsteller
Sowohl Ryan als auch Crowe machen ihre Sache gut, wenn auch Crowes Figur \"too good to be true\" erscheinen könnte. Aber das ist nicht sein Fehler, sondern der des Drehbuchs und der Zensur. Morse zeigt sich in einer erstaunlich glaubwürdigen und zentralen Rolle - er war in seinen bisherigen Filmen vor allem Randfigur. Gottfried John und David Caruso spielen unterstützende Nebenrollen, ohne aufdringlich oder deplatziert zu wirken.
Gimme some more action!
Action und Spannung bietet der Streifen durchaus in ausreichendem Maß, um auch Freunde der härteren Gangart zufriedenzustellen. Besonders die Befreiungsaktion am Schluss bietet einige pyrotechnische Effekte. Doch die Eröffnungssequenz in Tschetschenien, in der Thornton einen Franzosen befreit, ist noch eindrucksvoller: Hier fahren sogar Panzer auf, die einen soeben gestarteten Helikopter beschießen (das ist militärisch zwar Schwachsinn, sieht aber toll aus; außerdem ist es ein eleganter Cliffhanger-Auftakt für Russell Crowe und den Film).
Die Aussage des Films habe ich bereits eingangs zusammengefasst: Die Kidnapping-Industrie finanziert Guerilleros, die von der Drogenproduktion leben und nur vorgeben, politische Ziele zu verfolgen. Das trifft offenbar besonders auf Kolumbien zu. Erschütternd ist wohl auch, dass die Guerilla mit hohen Politikern gemeinsame Sache machen, wie der Film zeigt.
Die Kidnappings zerrütten mit den Entführungsopfern und deren Angehörigen die Gesellschaft des Landes, die sie vorgeblich retten wollen. Die emotionale Not der Angehörigen lässt sich leicht vorstellen, wenn man sich an die Entführung der deutschen Touristen auf den Philippinen erinnert. Es ist schlicht die Hölle.
Unterm Strich
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\"Lebenszeichen\" verbindet militärische Action, romantisches Drama und politisch-humanistische Aussage zu einem annehmbaren, sehr unterhaltsamen Mischung. Ob die Aussage jedem schmeckt, sei dahingestellt. Jedenfalls ist das Duo Meg Ryan und Russell Crowe, das ja auch im richtigen Leben ein Paar wurde, eine Augenweide, besonders weil Ryan diesmal keine hilflos-quirlige Single-Tussi in Seelennöten (\"Kate & Leopold\", \"Em@il für dich\" usw.) darzustellen braucht.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Proof of Life, 2000, DVD: 02/2002
Amazon-Preis: EU 22,99, gebraucht 10,99
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