Luther (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von nikosternchen

Ein Silberstück für 100 Jahre Fegefeuer

Pro:

Schauspieler, insbesondere Peter Ustinov

Kontra:

Kostüme, Bühnenbild, ...daran hätte noch gearbeitet werden können

Empfehlung:

Ja

Pünktlich Ende Oktober wo im Ostteil unserer Landes noch jedes Jahr der Reformationstag gefeiert wird erschien in diesem Jahr ein Film über den Verursacher dieser Feiertages:

LUTHER

Im Jahre 1505 stolpert ein junger Mann durch ein Gewitter, und klagt und wehleidet und bittet und fleht zu Gott er möge ihn verschonen. Höchst dramatisch ist diese Szene dargestellt, und so entspringt der junge Mann ungefähr 10 Blitzen die Millimeter neben ihm einschlagen nur knapp dem Tod. Anlässlich seiner Verschonung gelobt er Mönch zu werden und tritt dem Erfurter Augustiner- Kloster als Novize bei.

Luther ist ein kritischer und aufmerksamer Mensch. Die Bibel gibt es nur in lateinisch, und somit bleibt die Einsicht und die eigene Interpretation des normalen Volkes verwehrt. Diese müssen sich auf den Papst und die Vertreter Gottes verlassen. Doch diese beginnen zunehmend die Bibel nach eigenen und zu sehr raffgierigen Vorstellungen zu interpretieren. Bei einer Pilgerfahrt nach Rom schockieren die Missstände diesbezüglich Luther sehr. Dort wird den ärmsten der Armen noch Geld aus der Tasche geschwätzt, weil ihnen versprochen wird dafür sich selber vor dem Fegefeuer freizukaufen, oder aber bei der Nennung eines nahen Verwandten ihm oder ihr 100- oder gar noch mehr Jahre Fegefeuer zu ersparen.
Als er zurück nach Erfurt kehrt, schickt ihn sein Pater nach Wittenberg um dort den Lehrstuhl für Theologie zu übernehmen.

1517 schreibt Luther nun an die Bischöfe von Mainz und Magdeburg Briefe in denen die Missstände und legt diesen Briefen 95 Thesen bei die die Ablasspredigten anprangern.
Diese Thesen schlägt er auch, in leicht verständlichen Deutsch, an die Schlosskirche zu Wittenberg an. Er empfängt vom Volk eine unerwartet hohe Zustimmung und Resonanz.

Daraufhin wird Luther zum Kaiser befohlen, der, oder wohl mehr dessen kirchliche Ratgeber halten diese Thesen für ketzerisch und sind erpicht auf Luthers Tod.

Luther flieht und übersetzt das neue Testament erstmals in aus dem lateinischen ins deutsche. Durch beispielloses und mutiges Verhalten der Bürger und auch vielen Edelleuten kommt es dazu das Luther am Ende frei ist und sein Werk vollenden kann....


STORY:
Nunja, gerade bei einer Story die vorgegeben ist, zumal auch noch bei einer kirchlich/geschichtlichen Handlung kann der Herr Regisseur natürlich wenig, oder vielmehr gar nicht groß verändern oder spannender machen. Er muss sich wohl oder übel an die Vorgaben halten.


FILM:
Hier sei nochmal erwähnt das es sich hier um eine deutsche Produktion handelt, von der NFP Teleart in Halle. Regie führte Eric Till der ebenfalls in „Bonhöffer – die letzte Stufe“ Regie führte.


SCHAUSPIELER:
Glücksgriff Nummer 1 ist sicherlich der Protagonist, gespielt von Joseph Fiennes ( bekannt aus „Shakespeare in love“). Er verkörpert das ideale Mittelmaß zwischen Sympathie, Willenskraft bis hin zum Fanatiker. In einigen Szenen bricht er in Tränen aus und flippt völlig ab in anderen erscheint er wie ein Unschuldslamm. Er besitzt eine unglaubliche Mimik, die scheinbar jede Gefühlsregung sehr präzise auf dem Punkt bringt. Kurzum, ich kaufe ihm „Luther“ ab.

Ein weiteres Highlight ist wohl Peter Ustinov in der Rolle des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Weise. Er sympathisiert von Beginn an mit Luther. Durch den Film hindurch hat er in dieser Rolle einen absoluten hohen „möchte – mal – drücken – Faktor“. Auch er besticht durch Mimik.

Desweiteren sehen wir einen Uwe Ochsenknecht als Papst, seine Rolle ist zwar großartig, bewerten kann man hier aber schlecht, weil sie sehr kurz ist, da er im Laufe des Films stirbt.

Mattheu Carrière als Kardinal macht sich in seiner Rolle recht gut.
Ich finde es schwierig solche, sagen wir mal Fernsehschauspieler die ich normalerweise aus einem Freitag Abend Film bei ZDF kenne nun in so „großen“ Rollen auf der Kinoleinwand zu sehen. Aber wie gesagt, Uwe und auch Mathieu schaffen es sich glaubhaft darzustellen.

Benjamin Sadler fällt mir persönlich nicht nur auf, weil ein insgesamt sehr leckeres Kerlchen ist, sogar mit Vollbart und langem Haar, sondern die Rolle des Georg Spalatin, eines Mitstreiters Luthers verkörpert er sehr gut. Er redet Luther immer gut zu und hält ihn auf den Boden der Tatsachen....


KÖSTÜME UND BÜHNENBILD
Nun, wieder mal in anbetracht dessen, das es sich hier um einen deutschen Film handelt fand ich die Szenarien doch sehr gelungen. Sicherlich sind hier und da kleine Makel, oft ist das gemeine Volk sehr bunt dargestellt, und die toten sehr künstlich . Dennoch muss sich der Film diesbezüglich sicher nicht hinter so manch Hollywood- Werken verstecken.



WEITERES:
Der Film läuft nicht ( mehr) in den großen Kinos, dennoch bin ich der Meinung das er absolut sehenswert ist...auf der Website: www.luther-der-film.de erfahrt ihr alles weitere wissenswerte.



FAZIT
Ich muss sagen mir hat der Film, trotz einiger kleiner Mängel, gut gefallen. Herausstechen eindeutig die schauspielerischen Leistungen, die den Film wahrlich aufwerten. Desweiteren ist die Handlung klar und gut durchstrukturiert, das wohl selbst nicht wissende nach diesem Film verstehen wer Luther war. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung für jedermann aus...


Grüße Nikolina

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