M - Eine Stadt sucht einen Mörder (VHS) Testbericht





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Erfahrungsbericht von topfmops
Dienstag, 21.03.2006 23:15 Uhr auf Bayern III
Pro:
Ein unumstößlicher Pflichttermin
Kontra:
Es kann nichts geben
Empfehlung:
Ja
M, EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER
(und hierzu gibt es keine Inhaltsangabe, den müsst ihr euch selbst ansehen)“
Das ist der Schlusssatz in meinem Bericht über ‚Meine 50 Lieblingsfilme’
Wenn in 1.000 Listen von 1.000 Filmkritikern weltweit ein Film immer unter den 10 besten Filmen genannt wird, dann ist er es: Der beste Film aller Zeiten.
Nun sind ja die Geschmäcker glücklicherweise verschieden. Wär’ ja auch schlimm, alle Frauen hätten den gleichen Geschmack. Ich könnt’ mich ja vor Weibern nicht mehr retten. Moment, Leute: Da steht ‚gleich’, nicht ‚gut’!!
Ja, das ist ein Schwarz/Weiß-Film von 1931, der nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Beim heutigen Schubladen-Denken wird versucht, Filme in ein bestimmtes Genre einzuordnen.
Ist das ein Mafia-Film?
Ja, auch, denn wir erfahren viel über die Funktion und das Funktionieren der organisierten Kriminalität im Berlin der ausgehenden ‚Goldenen Zwanziger’, der Ringvereine.
Ist das ein Polizei-Film?
Ja, auch, denn die Hilflosigkeit und der Obrigkeitsglauben der Polizei wird sehr eindringlich dokumentiert.
Ist das ein Psycho-Thriller?
Ja, auch, denn die Verzweiflung eines psychopathischen Kindermörders wird exemplarisch dargestellt.
Ist das ein Gerichtsfilm?
Ja, auch, denn eine der Schlussszenen ist die Gerichtsverhandlung von Verbrechern über einen Mörder.
Ist das ein Zeitungsfilm?
Ja, auch, denn die Macht und Ohnmacht der Presse treibt die Handlung in entscheidender Form voran.
Aber dieser Film ist mehr als die Summe seiner Einzelteile.
Mein Allzweck-Helferlein ‚wikipedia’ schreibt dazu:
„M (so der Originaltitel von 1931 - der Zusatz "eine Stadt sucht einen Mörder" wurde erst später hinzugefügt) ist Fritz Langs erster Tonfilm, den er 1931 mit Peter Lorre in der Hauptrolle inszenierte.
Eindrucksvoll wird das Klima einer Großstadt dargestellt, die von einem Kindermörder terrorisiert wird, aber auch der Einfluss der modernen Massenmedien (Zeitung) auf die Stimmungslage der Bevölkerung. Dieser Aspekt der Handlung hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Der Film gibt Einblicke sowohl in die Arbeit der Polizei und in das kriminelle Milieu der Stadt als auch in die psychologische Triebhaftigkeit des Kindermörders.
Die Länge des Films betrug ursprünglich ca. 117 Minuten, Teile des Films gelten heute jedoch als verschollen. Zur Berlinale 2001 wurde eine 107-minütige restaurierte Langfassung des Films vorgestellt.“
Ein Kindermörder (Peter Lorre) ängstigt die Bevölkerung einer Großstadt, narrt die Polizei und versetzt die Unterwelt in Aufregung, denn die ständigen Razzien und Kontrollen halten die Kriminellen von ihrer „Arbeit“ ab. Unter Führung des Schränkers (Gustaf Gründgens) und mit Hilfe der Bettler gelingt es ihnen schließlich, den Mörder zu fangen. Aber auch Kriminalkommissar Karl Lohmann (Otto Wernicke) ist dem Mörder auf der Spur, in letzter Minute kann er verhindern, dass er von einem makabren Unterwelttribunal gelyncht wird.
„Immer muß ich durch Straßen gehen und immer spür ich, es ist einer hinter mir her. Das bin ich selber! Manchmal ist mir, als ob ich selbst hinter mir herliefe! Aber ich kann nicht! Kann mir nicht entkommen!“ Mit diesem Monolog in der bedeutungsvollen Schlussszene des Films, als der Kindermörder vor einem Unterwelttribunal seine zwiegespaltene Persönlichkeit beschreibt, wurde Peter Lorre weltberühmt. Eindrucksvoll ist auch das Entsetzen in seinen Augen, als er das M bemerkt, mit dem die Bettler ihn gekennzeichnet haben. Damit ist er gebrandmarkt.
Der Film beeindruckt durch seine formale Gestaltung, den Einsatz des Tons sowie die überzeugende Schnitttechnik. So kündigt etwa das leitmotivisch eingesetzte Pfeifen (Grieg: Peer-Gynt-Suite No. 1, „In der Halle des Bergkönigs“) jeweils eine neue Bedrohung an, und die Konferenzen der Polizei und der Verbrecher werden durch akustische wie optische Unterschneidung geschickt miteinander verbunden. Der – bis auf das Pfeifen – völlige Verzicht auf Filmmusik ist für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich.
Das ‚Lexikon des internationalen Films’ schrieb dazu:
„Fritz Langs erster Tonfilm gehört zu den Meisterwerken des deutschen Vorkriegskinos. Verweise auf das gesellschaftliche Klima der Weimarer Republik am Vorabend des Nationalsozialismus sind augenfällig: Obrigkeit und Unterwelt erscheinen als gleichartige Organisationen, die den „Abartigen“ im Namen des „gesunden Volksempfindens“ gemeinsam zur Strecke bringen. Langs sarkastische Schilderungen von Menschenjagd und Massenhysterie sowie Peter Lorres geniale Interpretation des Mörders als Täter und Opfer zugleich wurden von den Nationalsozialisten später nicht ohne Grund als subversiv empfunden“
Und jetzt habt Ihr Gelegenheit, Euch selbst ein Bild von diesem Film zu machen:
Am Dienstag, den 23.03.2006 um 23:15 Uhr läuft dieser Film auf dem bayerischen Regionalprogramm.
Und das ist nun ein absoluter Pflichttermin für alle, die über Film mitreden wollen. Solltet Ihr was anderes vorhaben – was besseres kann es nicht geben – sagt es ab!! Und wenn Ihr nicht absagen könnt, programmiert zumindest Eure Aufnahmegeräte und versteckt den Film vor Banausen. Ich erinnere mich lebhaft an einen verzweifelten ‚Mordversuch’ eines Freundes, der diesen Film in seiner Sammlung suchte und von seiner Freundin die Auskunft erhielt:
„Da war so ein uralter Schwarz/Weiß-Film von Dir. Da hab’ ich eine Episode von ‚Fackeln im Sturm’ drübergespielt.“
Glücklicherweise hatte ich ihn noch.
Ich gehöre geprügelt, wenn ich Euch nicht auf diesen Film und diesen Termin aufmerksam machen würde. Ich bedauere es außerordentlich, dass ich nur 5 Sterne, bzw. die Note 1 vergeben kann. Und jetzt ‚Viel Vergnügen’ damit.
topfmops, der auch auf anderen Plattformen zu Gange ist, bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich lesenswerte Kommentare.
66 Bewertungen, 23 Kommentare
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30.05.2006, 14:09 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨¨*:•. ... sh ... .•:*¨¨*:•.
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17.05.2006, 18:08 Uhr von darras76
Bewertung: sehr hilfreichGenialer Film, allein schon der Peter Lorre hat seit dem 3. Mann in Ösihausen Kultstatus, aber mein Liebling ist immer noch "Es geschah am hellichten Tag" mit Gerd Fröbe und dem unvergesslichen Heinz Rühmann *vermiss*
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26.03.2006, 17:21 Uhr von Hoffi
Bewertung: sehr hilfreichsh Gruß Dominik ;-)
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25.03.2006, 16:33 Uhr von Kranich
Bewertung: sehr hilfreichsh - *lg und danke für gute rückbewertungen* :-))
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21.03.2006, 18:03 Uhr von Miss_Piper
Bewertung: sehr hilfreichAh, danke fürs Erinnern. Vielleicht nehm ich ihn mir (mal wieder) auf Video auf. Als Peter Lorre-Fan ein Muss!
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20.03.2006, 23:36 Uhr von LucaDickmops
Bewertung: sehr hilfreichbayrisches Regionalfernsehn hab ich nicht, schade
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20.03.2006, 14:57 Uhr von Naffy
Bewertung: sehr hilfreich<b><u><i>Gruß Naffy</i></b></u>
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20.03.2006, 14:15 Uhr von Fluetie
Bewertung: sehr hilfreichStimmt: einer der besten Filme aller Zeiten. <br/>LG Dirk
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20.03.2006, 14:01 Uhr von ch123
Bewertung: sehr hilfreichsh! lg, ch123
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20.03.2006, 13:27 Uhr von marina71
Bewertung: sehr hilfreichden werd ich mir anschauen. dienstag ist der 21., ist er dann wahrscheinlich donnerstag, egal, ich schau in der fernsehzeitung. danke für den tip. lg
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19.03.2006, 18:27 Uhr von henna82
Bewertung: sehr hilfreichsh, greetz henna82!
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19.03.2006, 17:48 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichEin Must-seen-Film
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19.03.2006, 16:48 Uhr von WreckRin
Bewertung: sehr hilfreichklasse Bericht, <br/>LG Sandra
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19.03.2006, 16:01 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich <br/>
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19.03.2006, 15:54 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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19.03.2006, 15:39 Uhr von star87
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreicher Bericht... Würde mich freuen wenn du auch bei mir lesen würdest!! <br/>Suche noch Leser für all meine Berichte. Wäre nett wenn du mir hilfst ich bewerte dann auch überall zurück :) LG Jenny
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19.03.2006, 15:28 Uhr von Sarah1509
Bewertung: sehr hilfreichSh.Wünsche noch einen schönen sonntag.Gruß Sarah
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19.03.2006, 15:26 Uhr von iii
Bewertung: sehr hilfreichfreu mich über Gegenbewertungen- anna
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19.03.2006, 15:01 Uhr von elari69
Bewertung: sehr hilfreichBis jetzt das Beste was ich lesen und kommentieren darf. Es fehlt nichts. Danke und ein sh dafür von mir!
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19.03.2006, 14:58 Uhr von kesseKirsche
Bewertung: sehr hilfreichhört sich gut an. ====SH=== Lg Nicole
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19.03.2006, 14:56 Uhr von lara03
Bewertung: sehr hilfreichHab den Film schon gesehen und werde am Die. wieder vorm Fernseher sitzen ! Soweit mein unnützer kommentar-schönen Sonntag, lG
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19.03.2006, 14:56 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichOh klasse. Den Film werde ich mir anschauen. Lg, Christina
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19.03.2006, 14:52 Uhr von angeltearz82
Bewertung: sehr hilfreichsh und liebe Grüße, Angel
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