M - Eine Stadt sucht einen Mörder (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von yerusha

Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der schwarze Mann zu dir...

Pro:

spannender Klassiker

Kontra:

naja, ist halt alt der Film

Empfehlung:

Ja

Titel Deutschland: M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Genre: Thriller
Schwarzweiß, Deutschland, 1931
Kino Deutschland: 11. Mai 1931
Laufzeit Kino: 117 Minuten, FSK 12

DVD Deutschland: 28. Februar 2002
Video Deutschland: 28. Februar 2002
Laufzeit DVD/Video: 107 Minuten

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Darsteller:
Peter Lorre (Hans Beckert)
Gustaf Gründgens (Schränker)
Otto Wernicke (Inspektor Lohmann)
Paul Kemp (Taschendieb)
Theo Lingen (Bauernfänger)
Theodor Loos (Polizeichef Gröber)
Inge Landgut (Elsie)
Georg John (blinder Bettler)
Ellen Widmann (Frau Beckmann)
Hertha von Walther (Straßendirne)

Regie: Fritz Lang

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"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der schwarze Mann zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Schabefleisch aus dir!"

Berlin, Anfang der 30'er Jahre. Eltern sind in Angst und Schrecken: ein psychopathischer Kindermörder geht um. Die Polizei scheint nicht in der Lage, ihn zu fassen. Immer wieder fallen ihm kleine Mädchen, die er mit Luftballons ködert, zum Opfer.

Weil die Polizei bei ihren Ermittlungen einen starken Focus auf die Berliner Unterwelt hat, tun sich die großen Bosse zusammen. Sie haben Angst um ihren "guten Ruf als ehrliche Kriminelle", wollen nicht daß irgend jemand denkt, ein Mörder sei unter ihnen. Unter der Führung des "Schränkers" (Gustav Gründgens) tun sie sich schließlich zusammen und beschließen, den Mörder auf eigene Faust zu suchen. Das Ganze endet in einer Hetzjagd, bei der sie den Mörder in einem Fabrikgebäude in die Enge treiben.

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Dieser Film von Fritz Lang ist wirklich zu Recht ein Klassiker geworden.

Der Regisseur erzeugt mit kleinsten Mitteln eine Spannung, die keiner gezeigten Greueltaten bedarf. Schon in den ersten Szenen wird klar, welches Kind als nächstes Opfer vorgesehen ist und man ahnt, daß es keinen Ausweg geben wird. Während die Mutter arglos das Mittagessen vorbereitet für die Tochter, die sie aus der Schule erwartet, wird diese von einem harmlos aussehenden Mann mit einem Luftballon geködert. Während er mit dem Kind in Kontakt tritt, pfeift er eine Melodie aus "Peer Gynt", der eine tragende Symbolik im Film zukommt und die ihm später zum Verhängnis wird, als er aufgrund dieser Melodie von einem blinden Bettler erkannt und mit einem "M" auf dem Rücken gebrandmarkt wird.

Peter Lorre als gehetzter, von seinen eigenen psychischen Abgründen gequälter Mörder ist einfach genial, fast schon eine Mischung aus mitleiderregend und ekelerregend. Doch er zeigt den Mörder nicht als Monster, sondern als Opfer, sein Monolog zum Schluß, in dem sein Entsetzen über seine Taten zum Ausdruck kommt ist beeindruckend.

Auch die weiteren Rollen sind gut besetzt. Allen voran natürlich Gustav Gründgens als Schränker, der sich vom Verdacht der Polizei in seiner Ganovenehre gekränkt fühlt und daher die Berliner Unterwelt animiert, den Mörder auf eigene Faust zu suchen.

Der Film ist klasse gemacht und trotz technischer Mängel (er ist immerhin aus den 30'er Jahren) geht von der Spannung nichts verloren. Es ist der erste Tonfilm von Fritz Lang, und diese neue technische Möglichkeit wurde vom Regisseur gleich auf perfekte Weise in den Film einbezogen, nämlich indem er das "Peer Gynt"-Motiv zum Kennzeichen der Morde machte.

21 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Overknees

    01.05.2005, 01:34 Uhr von Overknees
    Bewertung: sehr hilfreich

    Knapp, knackig, aber man kann sich wirklich was vorstellen, wenn man Deinen Bericht gelesen hat. *greetz* Marc A.