Malcolm X (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von firefly257

Malcolm X

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

"Malcolm X" stammt bereits aus dem Jahr 1992 und basiert auf der gleichnamigen Autobiographie die von Malcolm und Alex Haley verfasst wurde.

Zuerst etwas zu der Person Malcolm X:

Er ist einer der zwei bedeutendsten schwarzen Bürgerrechtler in den USA in den 60er Jahren. Im Gegensatz zu seinem sehr pazifistisch orientierten Zeitgenossen Martin Luther King, Jr. schreckte Malcolm X zum Teil auch nicht vor gewalttätigeren Mitteln zurück.
Sein Vater fiel dem Ku Klux Klan zum Opfer und seine Kindheit verbrachte er zum Teil mit mehreren Geschwistern bevor er von seiner Mutter zwangsweise weggegeben werden musste. Dann wiederfuhr ihm dasselbe wie so vielen anderen: er hatte nämlich keine Zukunftsaussichten und geriet auf die schiefe Bahn. Im Gefängnis macht er dann Bekanntschaft mit mehreren Bürgerrechtlern, und wird zum Islam bekehrt. Fortan gehoert er eine Weile der Nation of Islam an und folgt blind dem Führer Elijah Muhammed. Während dieser Zeit nimmt er auch das X anstelle seines Nachnamens, denn dies verdeutlicht dass er seine wahre Herkunft nicht kennt, da ja Afro-Amerikaner früher den Nachnamen ihres Sklavenhalters annehmen mussten.
Nach und nach erkennt Malcolm aber dass Elijahs Ziele falsch sind und distanziert sich von der gesamten Nation of Islam, und reist stattdessen nach Mekka um zum wirklichen Islam überzutreten. Fortan hat er es also nicht nur mit den weissen Rassisten zu tun sondern auch mit Gegnern aus den "eigenen" Reihen.
Und das Ganze endet dann leider damit dass er bei einer Rede ermordet wird.

Der Film

Der Film schildert nun das Leben von Malcolm X. (Deswegen gibts hier auch keine grossartige Inhaltsangabe.) Gespielt wird dieser von Denzel Washington, der fuer diese Rolle auch für den Oscar und den Golden Globe nominiert wurde. Im grossen und ganzen hält sich der Film an Malcolms Leben (bzw. die Autobiographie) und lässt auch nichts wichtiges aus (geht schliesslich 194 Minuten). Tendenziell gesehen ist es schon eine kleine subjektive Lobeshymne an Malcolm X, obwohl er als historische Figur zum Teil recht umstritten ist. Besonders der Schlussmonolog eines Erzählers, der während Malcolms Begräbnis aus dem Off drübergelegt wird, ist sehr pathetisch.
Dennoch zähle ich den Filme zu einem meiner Lieblingsfilme, da er das gesamte Leben Malcolms interessant vermittelt und man nebenbei auch noch eine ganze Menge über die Rassenkonflikte in den 60er Jahren erfährt. Im Übrigen sollte man sich bei Filmen sowieso bewusst sein, dass das keine objektive Faktendarstellung ist sondern eine subjektive Interpretation und daher stört die Einseitigkeit in diesem Film auch nicht.
Der Regisseur ist übrigens Spike Lee, der bekannt ist für die Afro-amerikanische Thematik in allen seinen Filmen. Er hat zwar hier ein wenig Probleme mit der Länge des Films (man merkt schon dass er am liebsten noch mehr erzählt hätte im Film), aber wer sich solch einen "Historienschinken" angucken will, der ist das sowieso gewohnt.
Stilistisch gesehen ist der Film sehr gut. Spike Lee achtet auf Details und ist auch kein Anfänger im Regisseursgeschäft.
Die Nebendarsteller (Liste siehe unten) sind auch gut gewählt und sorgen für ein positives Gesamtbild des Films. Zusätzlich werden immer wieder mal authentische Bilder eingespielt, was sich bei einem Historienfilm natürlich anbietet und auch hier sehr gut reinpasst.
Die Produktionsfirma kürzte übrigens das Budget um die Länge kürzer zu halten, aber mit Hilfe von Zuschüssen berühmter Afro-Amerikaner (Bill Cosby, Michael Jordan, Magic Johnson, Oprah Winfrey..) konnte Spike Lee sein Projekt dennoch wie geplant fortsetzen (im Prolog sieht man diverse Spender). Dies nur mal als zusätzliche Info.

Darsteller:

Denzel Washington .. Malcolm X
Angela Bassett .. Betty Shabazz (Malcolms Frau)
Albert Hall .. Baines (einer seiner Freunde)
Al Freeman, Jr. .. Elijah Muhammad

sowie Delroy Lindo, Spike Lee, Thommy Hollis u.a.

Crew:

Regisseur .. Spike Lee
Kamera .. Ernest R. Dickernson
Drehbuch .. Arnold Perl und Spike Lee nach Malcolm X's Autobiographie

Länge: 194 Minuten

Auszeichnungen:

Silberner Bär, New York Film Critics Circle Award und MTV Movie Award für Denzel Washington, sowie einen Image Award für Angela Bassett
Ausserdem diverse Nominierungen (Oscar, Golden Globe..)

Soundtrack:
Hauptsächlich natürlich afro-amerikanische Musik (Aretha Franklin, Ella Fitzgerald, Ray Charles...)

Literatur:
Ich habe zuhause das Buch zum Film; es enthält das Skript sowie zusätzliche Infos über den Film und Malcolm X. Ausserdem gibt es wie gesagt die Autobiography of Malcolm X, die ich auch habe. Von beiden Büchern hab ich aber gerade die ISBN - Nummer nich zur Hand, da die Bücher zu Hause liegen. Wer Interesse hat, moege mir einfach ins Gästebuch schreiben.


Fazit:
Klasse Film, höchst informativ und das ganze dennoch unterhaltend und spannend verpackt. Unbedingt anschauen! :-)

18 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Sorsha

    02.09.2002, 16:50 Uhr von Sorsha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bis heute habe ich es noch nicht geschafft, mir den anzuschauen. Muss ich irgendwann mal nachholen.

  • Ritzilein

    24.04.2002, 23:37 Uhr von Ritzilein
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut recherchiert. Dein Bericht gefällt mir gut. Liebe Grüße, Bianca