Mario Kart: Double Dash!! (GameCube Spiel) Testbericht

Hallo liebe Leserinnen und Leser!



Weihnachten steht vor der Tür und da die lieben Kleinen in der heutigen Zeit ja gerne mal ein Videospiel unterm Christbaum finden, möchte ich an dieser Stelle meinen ultimativen Spieletipp für diese Saison abgeben. Das Spiel ist zwar schon seit einem Jahr auf dem Markt, hat aber rein gar nichts von seiner Faszination und seinem Unterhaltungswert eingebüßt. Aus dem Hause Nintendo kommt der Titel und nennt sich: Mario Kart - Double Dash!!



| ° Story
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Eine Story in dem Sinne gibt es natürlich nicht, aber eine Vorgeschichte wie bei jedem guten Game. Seinen Anfang nahm die Mario Kart-Serie nämlich 1992 auf dem SNES, als Nintendo erstmals seine Hauptcharaktere wie Mario, Luigi, Prinzessin Peach, Yoshi oder Bowser in kleine Karts setzte und auf 20 Rundkursen um die Wette fahren ließ. Ein neues Genre war geboren, der Fun Racer, und es gab neben zahlreichen Clones auch von Nintendo direkt weitere Ableger des erfolgreichen Erstlings. Auf dem N64 erschien "Mario Kart 64" und katapultierte Mario und seine Kollegen erstmals in die dritte Dimension, während sich Gameboy- und GBA-Spieler mobil mit "Mario Kart: Super Circuit" und "Mario Kart Advance" vergnügen durften. Seit Release des Gamecube wurden auch die Rufe nach einem Ableger der bekannten Serie auf dem Spielewürfel immer lauter und es war nur eine Frage der Zeit, bis Nintendo die Karts auch auf dem 128 Bitter rasen lassen würde...



| ° Spielprinzip
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Somit finden wir uns auf dem Gamecube nach der 50/60 Hertz-Wahl und einem flott geschnittenen Intro in Spielgrafik direkt im Hauptbildschirm wieder. Hier lassen sich zuerst einmal die Optionen einstellen, die Sound, Lautstärke, den Rumbleeffekt, die Rundenzahl oder die Items (Art und Häufigkeit) im Versus-Modus betreffen. Möchte man sich vor seinen Freunden mit seinen Bestzeiten brüsten, lässt sich das bequem unter dem Punkt "Rekorde" nachschauen. Oder man springt einfach direkt ins Spielgeschehen. Dem Einzelspieler stehen dabei neben dem normalen Grandprix- noch ein Zeitfahren zur Verfügung, um sich im heißen Kartrennen entweder mit den Computergegnern oder mit der Stoppuhr zu messen.

Spielt man zu zweit, wird zuerst die wichtige Entscheidung getroffen, ob man generell gegeneinander oder im Team fahren möchte. Wählt man ersteres, erhält jeder Fahrer sein eigenes Team und fährt für sich, entweder im Grandprix gegen den Rest der Meute, im Versus-Modus gegeneinander oder man tritt zu einem Wettkampf an (dazu später mehr). Im Team steuert jeder der beiden Spieler eine Figur und man braust zusammen auf einem Kart über die Strecken. Da hat man dann logischerweise auch nur den Grandprix-Modus zur Verfügung, der das Herzstück des Spiels darstellt. Hat man genügend Joypads und menschliche Mitspieler, kann man auch mit 3 oder 4 Spielern antreten, jedoch nur entweder in Einzelrennen gegeneinander oder in den Wettkampf-Disziplinen. Ein ganz besonderes Schmankerl ist noch der LAN-Modus, der aber einen Breitbandadapter und das dazugehörige Kabel voraussetzt. Auf diese Art lassen sich zwei Gamecubes miteinander vernetzen, so dass insgesamt acht Spieler antreten können. Mit einem extern erhältlichen Hub kann man sogar acht Konsolen vernetzen, damit jeder Spieler im Vollbildmodus auf seinem eigenen Fernseher spielen kann (entsprechend viele Geräte vorausgesetzt), aber das lässt sich in der Praxis wohl kaum verwirklichen.

Kommen wir deswegen lieber zurück zum Spielprinzip. Bei Mario Kart: Double Dash!! handelt es sich um ein Kartrennen und deswegen ist es natürlich auch Ziel des Spiels, auf den verschiedenen Rundkursen möglichst als erster die Ziellinie zu übertreten. Im Grandprix-Modus tritt man dabei als Einzelspieler gegen sieben weitere Fahrerduos an. Man wählt aus anfangs 16 Fahrern des Mario-Universums (unterteilt in die Gewichtsklassen "leicht", "mittel" und "schwer") sein Lieblingsgespann aus, entscheidet sich für einen passenden Boliden und darf sich dann noch entscheiden, ob man in einem der vier normalen Cups (Pilz, Blume, Stern oder Special - bestehend aus je vier Strecken) antreten oder in der größten Herausforderung von allen die komplette Palette von 16 Strecke am Stück absolvieren will. Je nach Platzierung in den einzelnen Rennen erhält man bis zu 10 Punkte, wer am Ende eines Cups auf dem Siegertreppchen (bzw. Siegerauto) steht, hat gewonnen und darf sich bei ausreichend Punkten in der Bestenliste verewigen. Unterschieden wird dabei noch nach den verschiedenen Klassen 50, 100 und 150 ccm, die jeweils immer einen Tick schneller und schwerer werden. Kartprofis können zusätzlich noch einen Spiegelmodus freischalten, in welchem alle Strecken gespiegelt gefahren werden.

Damit man nicht nur mit den vielen Tücken der Strecken zu kämpfen hat, wurden dem Spiel jede Menge Extras spendiert. Auf jedem Kurs finden sich unzählige schimmernde Blöcke, durch deren Aufsammeln man für sein Gespann eine Extrawaffe (dazu später mehr) erhält. Eine der beiden Figuren sitzt dabei immer hinterm Lenkrad und steuer das Kart, während der Zweite dahinter steht, sich festhält und die eingesammelten Extras einsetzt. Jeder Charakter hat ein besonderes Spezial-Item, weshalb eine taktische Wahl der Figuren und ein reges Wecheln der beiden Fahrer nicht unwichtig ist. Für Mario Kart-Profis mag das anfangs etwas verwirrend erscheinen, aber man findet sich schnell mit diesem wirklich innovativen Feature zurecht und weiß es bald geschickt zu nutzen.

Bekannt sein dürfte auch, dass Karts mit leichten Fahrern eine bessere Kurvenlage haben, aber von der Höchstgeschwindigkeit her nicht mit den schweren Kartfahrern mithalten können, die ihrerseits aber natürlich wieder schlechter beschleunigen. Und natürlich können schwere Karts ihre leichten Konkurrenten bei Zusammenstößen problemlos zur Seite drängen. Zusätzlich unterscheiden sich diesmal aber auch noch die gewählten Karts voneinander, was nahezu jeder Fahrer-Kart-Kombination einzigartige Fahreigenschaften verleiht. Man darf also gehörig experimentieren, bis man die für sich passende Kombination gefunden hat.

Zudem erschweren immer wieder zahlreiche Hindernisse auf den einzelnen Strecken die Fahrt und machen es geradezu unmöglich, ungestört seine Runden zu drehen. Nein, hier geht's teils richtig zur Sache und man muss gerade in den schwereren Klassen schon allerhand fahrerisches Können aufweisen, um sich an der Spitze behaupten zu können. Denn teils können die Computerfahrer auch ganz schön fies agieren und bekommen wie's der Zufall so will immer gerade die Extrawaffen, mit denen man am effektivsten zu stoppen ist. Oder sie fahren auf gerade Strecke neben dem eigenen Kart und erhalten wie aus dem Nichts plötzlich einen kleinen Schub, so dass sie doch noch kurz vor einem über die Ziellinie brausen. Doch das war schon beim allerersten Mario Kart-Teil der Fall und wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, fällt das auch nicht weiter ins Gewicht. Denn auf der anderen Seite wird man auch ein wenig unterstützt, wenn man auf einem der hinteren Plätze liegt. So ab dem 5. Rang nämlich bekommt man mit einer größeren Wahrscheinlichkeit gute Items, um sich wieder nach vorne zu arbeiten, was dann letztlich doch wieder versöhnlich stimmt.

Mit der Steuerung kommen dabei sowohl alte Hasen als auch Neueinsteiger spielend zurecht. Beschleunigt wird mit dem A-Button, mit B betätigt man die Bremse, X oder Y bringen die Items zum Einsatz und Z wechselt den Fahrer. Der Controlstick steuert das Kart und mit L und R kann man sich driftenderweise in die Kurven legen. Für zusätzlichen Anreiz sorgt die Möglichkeit, während der Drifts einen kleinen Dash auszuführen, mit dessen Hilfe man beispielsweise auch Gegner anrempeln und ihr Item stehlen kann. Neben einem Pilz (kurzzeitiger Turbo, gibt's auch als 3er-Variante), einer Bananenschale, auf welcher der Gegner natürlich leicht ausrutscht oder einem unverwundbar machenden Stern erkennen Fans des Games auch den Blitz (verkleinert alle Gegner und lässt ihre Items auf die Strecke purzeln) und die grünen und roten (zielsuchenden) Schildkrötenpanzer wieder. Neu dagegen ist die sogenannte Schwindel-Box, die den normalen Item-Boxen zum Verwechseln ähnlich sieht, aber anstelle eines Gegenstandes nur einen Elektroschock für denjenigen bereithält, der hindurchfährt. Schlussendlich gibt es noch den blauen Stachi-Panzer, der zielgerichtet zum Erstplatzierten fliegt und diesen (sowie alles in seinem Umkreis) mit einer gewaltigen Explosion kurzzeitig in die Luft schleudert.

Für Abwechslung sorgt neben dem Grandprix-Modus noch das erwähnte Zeitfahren, bei dem sich gerade für Anfänger die einzelnen Strecken erkunden und die diversen Abkürzungen erkunden lassen. Natürlich darf man hier auch auf Zeit fahren und später seine eigenen Rekorde oder die seiner Kumpels immer weiter unterbieten. Die in Bestzeit gefahrene Strecke wird dabei auf Wunsch als "Geisterfahrer" angezeigt, man kann somit also die aktuelle Fahrerleistung immer direkt mit seinem besten Ergebnis vergleichen und bemerkt Fehler oder Verbesserungen sofort. Der Versus-Modus bietet schließlich die Möglichkeit zum direkten Vergleich von zwei bis vier Spielern und erlaubt dabei die freie Streckenwahl.

Unterhaltsam für mehrere Spieler ist auch der Wettkampf-Modus, der sich in drei Arten unterteilt: Der "Ballon-Wettkampf" ist dabei vielen schon aus dem ersten Teil bekannt. Drei Luftballons schweben um jedes Kart und man versucht nun, die Ballons der Gegner mit aufgesammelten Items abzuballern. Wer all seine Ballons verloren hat, scheidet aus und hat die Runde verloren. Beim "Insignien-Diebstahl" befindet sich eine aus Super Mario Sunshine bekannte Insignie der Sonne inmitten der Wettkampf-Arena. Sammelt sie der erste Fahrer auf, erscheint über ihm ein Countdown. Schafft er es die Insignie bis zum Ablauf der Zeit zu behalten, hat er die Runde gewonnen. Wird ihm die Insignie jedoch vorher genommen, beginnt die Hatz danach von Neuem. Zuguterletzt darf sich noch beim "Bob-Omb-Wurf" duelliert werden. Hier gibt's als Item nur die besagten Bob-Ombs und man muss versuchen sie direkt auf den Gegner zu werfen. Gelingt dies, erhält man einen Punkt, jedoch verliert man auch einen Punkt, wenn man selbst eines dieser explosiven Teile auf die Mütze bekommt. Je nach Anzahl der Spieler hat man mit drei oder vier Punkten auf seinem Konto die Runde gewonnen.



| ° Die Fahrer
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Widmen wir uns nun den einzelnen Fahrern. Hauptcharaktere sind natürlich auf jeden Fall die Gebrüder Mario und Luigi. Die beiden Klempner sind in der mittleren Gewichtsklasse anzusiedeln und steuern sich damit sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene Spieler recht gut. Als Special bringen sie eine handvoll Feuerkugeln mit, die man entweder nach vorne oder nach hinten werfen kann. Dann macht sich eine Reihe von Feuerkugeln auf, um dem Gegner ordentlich einzuheizen, nur leider nicht zielgerichtet.

Die weibliche Fraktion wird von Daisy und Prinzessin Peach vertreten. Die beiden Grazien im Abendkleid haben als Special ein Herzschild zur Verfügung, welches nach dem Einsatz um ihr Kart schwebt. Es verhindert nicht nur Treffer von Gegnern mit normalen Items, sondern stellt den beiden Damen auch das absorbierte Item zur Verfügung. Nach drei Treffern ist aber Schluss mit der Herr(z)lichkeit.

Als nächstes Team treten die beiden Dinos Birdo und Yoshi an. Die rosafarbene Birdo dürfte seit dem NES-Klassiker Super Mario Bros. bekannt sein, der knallgrüne Yoshi dagegen muss wohl nicht weiter vorgestellt werden. Mit seinem supersüßen Riechkolben ist er den anderen Fahrern stets eine entscheidende Nasenlänge voraus - im wahrsten Sinne des Wortes. Beide verwenden als Special ein Ei, welches zielgerichtet über die Strecke kullert und dem Gegner nachstellt. Nach einem Treffer zerspringt es und gibt seinen Inhalt, drei weitere Items, frei. Eine mehr als praktische Angelegenheit.

Man mag es nicht für möglich halten, aber aus dem Game "Yoshi's Island" wurden Baby Mario und Baby Luigi - natürlich Leichtgewichte - importiert. Beide verwenden als Special den aus den Mario-Games bekannten "Kettenhund". Er zieht die Schnullerbacken in ihren Kinderwägen in einem Affenzahn kurzzeitig hinter sich her und bahnt ihnen einen Weg durch die gegnerischen Karts.

Aus Bowser's Ecke stammen die grüne Schildkröte Koopa und der rote Parakoopa, eine Schildkröte mit Flügeln. Sie gehören zu den leichten Fahrern und besitzen somit die besten Fahreigenschaften in Kurven. Als Special stehen den beiden gleich drei Panzer zur Verfügung, entweder in grüner oder in roter Ausführung.

Direkt aus dem Dschungel hat es die beiden Affen Donkey und Diddy Kong auf die Rennstrecke verschlagen. Während Donkey zu den Schwergewichten gehört, darf Diddy zu den leichten Fahrern gezählt werden. Die beiden Dschungelstars haben als Special riesige Bananen mitgebracht, die entweder geworfen oder fallen gelassen werden können. Diese lassen sich nicht mit anderen Items wie Schildkrötenpanzern von der Streck fegen, sondern zerspringen erst bei der Berührung durch ein Kart in viele kleine Bananenschalen und können somit für eine gehörige Rutschpartie auf den Kursen sorgen.

Natürlich darf auch Oberbösewicht Bowser nicht fehlen, immerhin gab er sich auf beim SNES-Original des Games erstmals die Ehre. Diesmal hat er zur Unterstützung seinen Sohnemann, Bowser Jr. dabei, der im Gegensatz zu seinem Daddy eine wahre halbe Portion ist und deswegen auch eine gute Kurvenlage hat. Das Special der beiden ist ein riesiger Stachelpanzer, der im Zickzack über die Strecken fegt und dabei alles wegräumt, was ihm nicht aus dem Weg geht.

In der Riege der Schurken fühlen sich natürlich auch Wario und Waluigi wohl, die es sich nicht nehmen liessen hier auch mit anzutreten. In ihrem violetten Cadillac werfen die beiden als Special mit hochexplosiven Bob-Ombs durch die Gegend, die aber nicht nur den Gegner hochgehen lassen können. Hier ist also Vorsicht angesagt!

Wer auf allen Kursen den Goldpokal abräumt, bekommt neben zusätzlichen Wettkampf-Strecken und neuen Karts auch noch zwei zusätzliche Fahrerteams zu Gesicht. Zum einen hätten wir da den kleinen Pilzkopf Toad und dessen Freundin Toadette. Dass die beiden zu den Leichtgewichten gehören braucht man dabei nicht extra erwähnen, das sieht man den beiden Winzlingen schon bei der Fahrerauswahl an. Als Special halten beide ein Zepter mit einem magischen Turbopilz obendrauf in der Hand (von meinem Schatz liebevoll "Heizer" getauft), mit welchem man eine bestimmte Zeit lang Beschleuniger verwenden kann, man also im wahrsten Sinne des Wortes über die Strecken "heizt" wie blöd. *g*

Die letzten beiden Geheimcharaktere sind ziemlich ungewöhnlich und für viele sicher eine Überraschung, handelt es sich doch um die beiden Mario-Rivalen König Buu-Huu und eine Piranha-Pflanze. Der Geisterkönig und die fleischfressende Pflanze rumpeln in einem Röhrenwagen über die Kurse und haben als Special - alles. Denn sie bekommen die Specials ihrer Konkurrenten per Zufallsprinzip zugewiesen.



| ° Die Strecken
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Der erste Cup des Spiels, der Pilz-Cup, setzt sich wie jeder andere auch aus ingesamt vier Strecken zusammen. Den Anfang macht dabei "Luigi's Piste", eine relativ einfach Strecke im "Renn-Design". Die wenigen Kurven sind leicht zu fahren, nur in der Mitte der Strecke muss man aufpassen, da die geraden Abschnitte parallel zueinander laufen und man somit schon mal leicht in den Gegenverkehr kommen kann. Ein Kettenhund sorgt zudem für Aufsehen, aber sie bewachen auch geheim Abschnitte der Strecke, in denen sich doppelte Item-Boxen befinden.

Der zweite Kurs führt uns ans Meer zur "Peach Beach". Nach dem Start vorbei am Brunnen und Marktplatz der Isla Delfina geht's weiter an den sandigen Strand, wo einige Kataquax ihr Unwesen treiben und unvorsichtige Fahrer gerne mit ihren großen Schnäbeln in die Höhe werfen. Je nach Wellengang kann man dort einzelne Abschnitte übrigens extrem abkürzen.

Rund geht's daraufhin im "Baby Park". Dieser simple Rundkurs ist die einzige Strecke, die geschlagene sieben Mal gefahren wird, was aufgrund ihrer Kürze aber extrem Spaß macht. Im Hintergrund schlängelt sich eine Achtenbahn über die Strecke und auch ein grüner Yoshi-Kopter macht das Gelände unsicher.

Den Abschluss bildet ein Ausflug in die "Staubtrockene Wüste". Ein tobender Wirbelsturm sowie mehrere Riesenkakteen erfordern das ein oder andere gewagte Ausweichmanöver und wenn man nicht aufpasst, landet man schnell im riesigen Treibsand, der einen gnadenlos in die Tiefe zieht.


Beim Blumen-Cup macht die "Pilz-Brücke" den Anfang. Hier präsentiert sich der gesamte Stolz des Pilz-Königreiches, eine mehrspurige Brücke, auf der reger Verkehr herrscht. Vorbei am Hafen ist man hier gerne mal verleitet, mehr auf die Umgebung als auf die herannahenden Busse, Pilz-Autos oder Bob-Ombs zu achten, was verheerende Folgen haben kann. So könnten dem Fahrer nämlich auch die kleine Treppe rechts neben Start/Ziel entgehen, die zu einem versteckten Tunnel führt.

Und ganz geschickte Fahrer brausen einfach seitlich an der Brücke die Tragbalken hoch und nutzen die dort befindlichen Beschleuniger für einen gerne gesehenen Geschwindigkeitsschub. Weiter geht's auf "Mario's Piste", einer vergleichsweise einfachen Strecke, vorbei am Schloss der Prinzessin. Einige scharfe Kurven, ein Kettenhund, wandelnde Goombas und schnappende Piranhapflanzen sorgen aber auch hier für reichlich Action.

Maritim wird es dann auf "Daisy's Dampfer". Mir war zwar bisher nicht bekannt, dass die Dame über solch immensen Reichtümer verfügt, aber dem muss wohl so sein, wenn sie sich ein eigenes Luxusdampfschiff mit einem riesigen Pool an Deck leisten kann. Daran vorbei führt der Weg der Fahrer durch den Speisesaal und den Lagerraum wieder zurück an Deck, immer mal wieder die Treppen hoch und runter, so dass so schnell keine Langeweile aufkommt.

Für alle Motorcross-Liebhaber wurde die "Waluigi-Arena" angelegt. In einem großen Stadion rast man hier über eine schlammige Piste und wird bei Stürzen von lauten "Oooooh"-Rufen der Zuschauer begleitet. Vielen Sprungschanzen, Feuerkreisel und seitlich angebrachte Piranha-Pflanzen sowie tiefer Schlamm abseits der befahrbaren Strecke lassen die Rennfahrerherzen höher schlagen.


Der Stern-Cup entführt uns dann zuerst einmal in die eiskalten Gefilde des "Sorbet-Lands". Die gesamte Strecke liegt hier unter einen dicken Schneedecke und führt über einen vereisten See sowie durch eine Eishöhle. Vorsichtiges Fahren ist hier angesagt, sonst kommt man leicht ins Schliddern. Aber das ist gar nicht so einfach, immerhin stehen im letzten Teil der Strecke haufenweise Eisblöcke im Weg, bei deren Berührung man selbst kurzzeitig vereist und auch die auf Schlittschuhen ihre Pirouetten drehenden Shyguys versperren einem gerne mal den Weg.

Erneut führt uns dann ein Ausflug ins Pilzkönigreich, besser gesagt in die "Pilz-City". Hier darf man sich bei Nacht auf der innerstädtischen Autobahn als Raser versuchen und hat anfangs wohl am meisten mit den vielen Abzweigungen zu kämpfen. Fahre ich nun lieber den kurzen Weg über die viel befahrene Autobahn oder lieber die kurvige Strecke über die Seitenstraße? Und wohin führt der kleine Weg über den violetten Teppich rechts in der Häuserwand? Fragen über Fragen, da hilft nur eines: Ausprobieren!

"Yoshi's Piste" ist ein hübscher Fleck Erde inmitten des Ozeans und sieht aus der Vogelperspektive genauso aus wie die Form des kleinen grünen Dinos selbst. Folglich ist sie recht kurvig und schlängelt sich auch mal in Tunneln durch die Felsen hindurch. Letztlich muss man noch auf einige Piranha-Pflanzen acht geben, wird dafür aber von einem umher kreisenden Yoshi-Kopter belohnt.

In den Dschungel geht es im "DK Bergland". Nach einem steilen Aufstieg aus dem Urwald hinauf in die Berge katapultiert ein riesiges Kanonenfass die Fahrer direkt auf die Spitze eines brodelnden Vulkans. Jetzt beginnt eine waghalsige Abfahrt zurück in den Dschungel, vorbei an herabrollenden Felsbrocken und in den engen Kurven stets haarscharf am Abgrund entlang, um letztlich über eine schmale Hängebrücke seinen Weg zurück ins bewaldete Tal zu finden.


Der Special-Cup wird vom "Wario-Kolosseum" eröffnet, einer sich in und um eine riesige Metallgitterkugel befindlichen Strecke. Steigungen, Sekunden, Kurven und Sprünge sind hier an der Tagesordnung und weil die Karts auf dem metallischen Untergrund extrem schnell fahren, kommt einem hier alles gleich doppelt so schnell vor. Da die Strecke ziemlich lang ist, werden hier übrigens nur zwei Runden absolviert.

Urzeitlich wird's im "DinoDino-Dschungel", denn hier müssen zu Beginn nicht nur die dicken Stampfer eines Dinosauriers umfahren werden, nein, auch im späteren Verlauf hält der Dino noch einmal sein Haupt auf die Strecke - natürlich genau an der Stelle, wo man über eine schmale Holzbrücke fährt. Dazwischen gibt's mehrere Holzbrücken und eine von Geysiren durchsetzte Höhle zu erkunden, in welcher sich gleich nach dem Eingang rechts mit einem Turbo eine kleine abkürzung finden lässt.

Düsteres erwartet uns in "Bowser's Castle". Hier begeben wir uns auf eine Irrfahrt durch Bowser's riesiges Schloss, vorbei an brodelnder Lava, glühenden Feuerbällen und herabfallenden Stomper-Blöcken. Mutige Fahrer halten übrigens gegen Ende direkt auf die große Bowserstatue zu und brausen in den Abgund. Mit genug Schwung erreicht man so nämlich die gegenüberliegende Seite und spart sich eine ausgedehnte Kurve. Aber man sollte bereits vor dem Sprung leicht nach links driften, sonst findet man sich schneller in der Lava wieder, als einem lieb sein kann. Und ein wenig auf die Bowserstatue geachtet werden sollte auch, da der Fiesling seinen Kopf schwenkt und Feuerbälle schleudert, in die man besser nicht hineinfahren sollte.

Zum Abschluss darf man sich auf eine ganz besondere Strecke wagen, auf den "Regenbogen-Boulevard". Dieser hoch über der beleuchteten, riesigen Pilz-City angesiedelte Kurs am nächtlichen Sternenhimmel besteht aus kunterbunten, leicht transparenten Regenbogenstrahlen. Eine optische Augenweide, die aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass der Kurs oftmals ohne "Leitplanke", also quasi ohne seitliche Begrenzung ist und somit zum freien Fall in die Tiefe geradezu einlädt.



| ° Grafik & Sound
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Beleuchten wir nun am besten noch die technische Seite des Spiels. Dass der Gamecube grafisch so einiges leisten kann sollte ja bekannt sein. Demzufolge ist es auch kein Wunder, dass wir bei Mario Kart: Double Dash!! astreine Polygongrafik in knallbunten Farben geboten bekommen. Mit 60 Hertz rasen die Karts ruckelfrei über die detailreich gestalteten Strecken und selbst bei den größten Explosionen und Crashs geht die Engine nicht den Bruchteil einer Sekunde in die Knie. Apropos Explosionen: Hier kann der kleine Würfel seine Muskeln spielen lassen und verwöhnt das Auge mit transparenten Lichteffekten, die sich sehen lassen können.

Ganz generell muss lobend erwähnt werden, dass das Game einfach mit sehr viel Liebe zum Detail designt wurde. Auf allen Strecken finden sich überall kleinste Deko-Elemente, seien es nun leuchtende Sterne, funkelnde Kristallspitzen, sich im Wind wiegende Bäume, sprühende Wasserfontänen, der Fantasie waren scheinbar keine Grenzen gesetzt und so haben sich die Designer richtig ausgetobt. Kommt man beispielsweise in manchen Kursen von der Strecke leicht ab und fährt über das Grün an der Seite, wirbeln die Reifen kleine Grashalme auf. Den Fahrern wurden zahlreiche Animationen spendiert, die sie auf dem Trittbrett ihres Karts in den Kurven richtig mitgehen lassen, was vor allem bei Yoshi mehr als knuffig aussieht, wenn der grüne Dino seinen Hintern in die Kurven schwingt. Und ist dieser gerade dabei einen Gegner dicht an dicht zu überholen, streckt das freche Kerlchen schon mal gerne seine lange Zunge dem verdutzt drein blickenden Widersacher entgegen.

Nach besonders schweren Treffern kommt es übrigens schon mal vor, dass Euer Beifahrer vom Kart geworfen wird, sich aber in letzter Sekunde mit Mühe an der Stoßstange festkrallen kann und einige Meter weit über den Asphalt gezogen wird, bevor er wieder aufspringt. Oder stellt Euch vor Euer Fahrzeug wird gerade von einem Feuerball getroffen und brennt kurzzeitig. Schon wedelt Euer Beifahrer hektisch mit der Hand an seinem Hinterteil, um den verkohlten Allerwertesten zu kühlen und den Rauch zu vertreiben. Und die Schadenfreude ist stets riesig, wenn ein Gegner ein geworfenes Item abbekommen hat, denn begleitet von einem Juchzen vollführt Euer Beifahrer einen freudigen kleinen Luftsprung. Hat man dagegen kein Item mehr in der Hand und möchte trotzdem eines einsetzen, dreht sich der Beifahrer in die Kamera und macht irgendwelche Faxen, während der Fahrer kurz die Hupe betätigt. *möööp-möööp*

Das führt uns direkt zum Sound, denn jedem Charakter wurden einige nette Soundeffekte spendiert, die er auch in allen Situationen wiedergibt. Ein Highlight ist dabei der Spruch von Baby Luigi, wenn er wieder Erwarten nicht als Sieger die Ziellinie überquert hat: "Baby Luigi, Number... not one..." - aber auch seine kindlichen "Brumm Brumm"-Geräusche während der Fahrt sind einfach absolut süß. Die Begleitmelodien sind eingängig und unterhaltsam, teils auch kleine Ohrwürmer, erreichen aber dennoch nicht ganz die Qualitäten von Mario's Spring-Eskapaden.



| ° Fazit
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Nintendo hat es wieder einmal geschafft und mit Mario Kart: Double Dash!! die Reihe der Mario Kart-Spiele mit einem erstklassigen Gamecube-Nachfolger würdig weitergeführt. Auf der einen Seite wurde der Charme und das Flair des SNES-Originals perfekt auf den Spielewürfel übertragen, so dass sich Fans der ersten Teile schnell heimisch fühlen werden. Auf der anderen Seite sorgt aber auch gerade das Team-Feature für frischen Wind auf den Rundstrecken. Die neuen Multiplayer-Strecken, zusätzlichen Fahrzeuge und die beiden verstecken Fahrerduos bieten dem Einzelspieler entsprechend Langzeitmotivation und wer sich mit einem oder mehreren menschlichen Spielern vor die Konsole setzt, wird auch nach Monaten (und sicher auch Jahren!) noch den ungetrübten Spielspaß des Games genießen können. Die grafische Präsentation ist detailverliebt und überzeugend, der Sound kann vor allem im Bereich der Effekte punkten und das Gameplay lässt bis auf wenige Kleinigkeiten keinen Anlass zur Kritik.

Kurz gesagt: Man kauft einen Mario-Titel und weiß was man bekommt: Ein erstklassiges Spielerlebnis für die ganze Familie, egal ob jung oder alt. Nicht umsonst ist das Game nicht nur separat für knapp 50 Euro, sondern auch als Paket im Bundle mit der Konsole und einem Controller für schlappe 99 Euro erhältlich. Da freut sich nicht nur das Christkind!



In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Kartmaster



PS: Alle Freunde des schnellen Klicks sollen von der Strecke abkommen und in den Abgrund fallen... ;)


Shake Heads!