Mario Kart: Super Circuit (Game Boy Advance Spiel) Testbericht

Mario-kart-super-circuit-game-boy-advance-spiel
ab 23,18
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

5 Sterne
(13)
4 Sterne
(4)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von fonglar

Geile Umsetzung! FunRacer-Freunde müssen zugreifen! Vor allem für Multiplayer interessant!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

So, es war wieder einmal Zeit ein innovatives Spiel für eine neu erschienene Konsole herauszubringen. Diesmal handelt es sich um das Spiel „Mario Kart“, welches bereits auf dem N64 ein Comeback feierte, das ich jedoch nicht für so gelungen halte wie das erste. Doch geht es in meinem Bericht um den zweiten Versuch dieses Spitzenspiel, das damals ein ganz neues Genre, den Funracer, gründete das Spiel umzusetzen und zwar für den Gameboy Advance, um „Mario Kart Super Circuit“.

Zuerst möchte ich die Einstellungen erklären:
Als erstes hat man die Wahl zwischen einem Einzelspieler, einem Mehrspielerrennen und dem Ghost Exchange (bei diesem kann man seine Daten, wie die Zeiten und die Geisterfahrer
- dazu aber unten noch mehr – mit denen eines Freundes per Linkkabel austauschen).

Nun, noch einige wichtige Fakten vorweg:
Das gesamte Spiel ist (noch?) in Englisch gehalten, doch finden sich in der Anleitung Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche, Französische, Niederländische und Spanische.

Als Fahrer sind folgende Charaktere wählbar (es ist ebenfalls eine zufällige Auswahl möglich):

Die Prinzessin Peach
Der kleine Pilzkopf Toad
Yoshi, Mario’s kleines Reittier fährt hier auch selbstständig

Luigi und
Mario (immer brauchbar bei Wasserschäden, allerdings nicht wirklich zum Fahren)

Wario, ein fieser Schwergewichtler
Donkey Kong (kann die Bananen auf der Strecke immer noch nicht aufessen!?)
Bowser, das böse böse Monster

Dabei teilen sie sich in die Leicht-, Mittel- und Schwergewichtsklassen ein, die alle zusammen in einem Rennen teilnehmen.

Die Leichtgewichtler haben die höchste Beschleunigung und schlittern abseits der Strecke am wenigsten. Außerdem sind sie die Wendigsten.

Die beiden Mittelgewichtler besitzen durchschnittliche Werte und sind, wenn überhaupt nur für Einsteiger zu gebrauchen (ich selber konnte mit der Prinzessin weit bessere Zeiten erzielen können). Wer aber schon etwas Autorennen gefahren ist (sei es an Konsolen oder am PC) kann diese ruhig überspringen.

Die Schwergewichtler beschleunigen sehr langsam, dafür haben sie allerdings die höchste Endgeschwindigkeit und (ein wichtiger Faktor!) sie können dann auch (fast) alle anderen, nämlich diejenigen, die leichter sind, wegstoßen indem sie gegen den Gegner fahren (was auch umgekehrt eintritt). Denn wenn ein schwererer Fahrer einen leichteren checkt kann er sehr leicht die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren und verliert einige seiner Münzen. Sollte ein Rennteilnehmer, der keine Münzen (auch Coins gennant) mehr haben und angestoßen werden dreht sich sein Fahrzeug sehr stark und ein Fahren ist für ein paar Sekunden kaum noch möglich.

Die langsamere Beschleunigung der Schwergewichtsklasse, die von den Profis gefahren werden sollte, da sie nur schwer zu steuern sind, bei Beherrschung aber am besten sind, kann durch einen Blitzstart wieder wettgemacht werden. Dies ist ein Start bei dem man am Anfang wie durch das Item Pilz beschleunigt wird. Er wird erreicht indem man zu einer bestimmten Zeit zwischen dem Aufleuchten der zweiten und der dritten Lampe die A-Taste drückt und hält. Wann, kann man nicht genau sagen, aber man entwickelt nach einigen Starts ein gewisses Gefühl dafür.

Jetzt die Strecken:
Es gibt vier Cups (Mushroom Cup, Flower Cup, Lightning Cup, Star Cup), nach deren erfolgreichem Abschluss man einen fünften (den Special Cup) frei schalten kann mit jeweils vier Strecken. (macht zusammen: na? Was? Genau: 20!) Weiterhin kann man nach Erfüllung bestimmter Kriterien (Näheres siehe unten) 20 weitere Strecken frei schalten, welche dann als Alternative für die alten stehen. Dieses sind die Strecken von dem normalen Mario Kart auf dem SNES. (sie sind zwar wesentlich kürzer, dafür werden aber auch 5 statt 3 Runden gefahren).
Diese alle sind sehr abwechslungsreich gehalten. Einige sind eng und verschlungen, andere sind wahre Highspeedways und wieder andere sind voll mit Sprungschanzen.
Es geht über Schnee und Käse, durch den Regen und über den Nürburgring, äh nee doch nicht
über den aber so ähnlich. Als Hindernisse gibt es u.a. Schneemänner, Mäuse oder normale Gegenstände die herumliegen (z.B. Felsbrocken). Wasser, Lava, und Löcher bergen die Gefahr hineinzufallen was einen sehr viel Zeit kostet, da man erst heraus gezogen wird und dann neu beschleunigen muss.
Auch tummeln sich andere Wesen, wie Krebse auf den Strecken und es gibt bewegliche Feuerbälle die sehr gefährlich werden können.

Wie auch schon auf dem SNES spielen die Items, die man einsammeln kann eine wichtige Rolle – darunter sind:

Der grüne Panzer (damit sind Schildkrötenpanzer gemeint! ;-): ein Geschoss, das gerade aus nach vorn oder hinten gefeuert wird und wie eine Billardkugel von den Wänden abprallt
Der rote Panzer: Wie der grüne Panzer, nur zielsuchend
Der Stachelpanzer: Wie der rote, nur dass er den Führenden verfolgt
Dreifacher grüner Panzer: 3 grüne Panzer rotieren nach dem Aktivieren, um den Fahrer und können, wie der grüne Panzer, abgeschossen werden und halten Kollisionen fern, da der Gegner sich am Panzer, der dadurch aufgebraucht wird, stößt. Ist er aktiviert kann ein zusätzliches Item aufgenommen werden, da der obere Slot frei wird
Dreifacher roter Panzer: Wie der dreifache grüne Panzer, nur zielsuchend und kann nicht nach hinten abgefeuert werden
Blitz: schrumpft die Gegner, die verlangsamt und überfahren werden können
Banane: Man lässt eine Bananeschale fallen auf dem der nächste Fahrer bei Berührung ausrutscht. Die ist wiederum nur durch geschicktes Bremsen vermeidbar
Stern: Der Fahrer ist etwas schneller und unverwundbar
Pilz: Für einige Sekunden erhält man einen Turboschub
Geist: Stiehlt Items. Beim Einsatz wird man durchsichtig und kann nicht Ziel von Panzern oder Bananen werden. Wenn man nicht auf Platz 1 ist, wird der führende durch einen Geist gestört, der um ihn herumfliegt

Münzen (oder Coins): Max. 55 auf jeder Strecke machen den Fahrer etwas schneller und verhindern schwerwiegende Kollisionen. Außerdem fließen sie in die Gesamtwertung ein.

Es gibt außerdem noch einige Spezialturns bei der Steuerung:
Beschleunigen + Bremsen = Spin Turn (beschleunigtes Drehen auf der Stelle)
Sprung + rechts/links = Driften
Rückwärts + Bremsen = Rückwärts fahren (Warum so umständlich? Nur nach hinten hätte doch gereicht und ist nicht belegt!?)

Als alleiniger Spieler hat man nun die Wahl zwischen der Meisterschaft, dem wichtigstem Teil für den Einzelspieler, dem Time Trial, und dem Quick Run.

Mario GP (die Meisterschaft): Ähnlich der Formel 1 werden hier pro Cup 4 Rennen ausgetragen bei denen man wenigstens vierter werden muss (man darf 3 mal pro Cup neu starten). In der Gesamtwertung bekommt der erste den Gold-, der zweite den Silber- und der dritte den (na, schon erraten?) Bronzepokal. Der Erste eines Rennens erhält 9, der Zweite 6, der Dritte 3 Punkte und der Vierte 1 Punkt. Wenn man die ersten 4 Cups erfolgreich abgeschlossen hat, kann man den Special Cup in Angriff nehmen.
Es ist eine Einteilung in 50, 100 und 150 Kubikpilzen (scherz: cc/kubikzentimeter) gegeben, wobei bei der 150er Hubraumklasse die Wagen am schnellsten und somit am schwersten zu steuern sind: die schwierigste Klasse
Neben den Pokalen erhält man eine Bewertung die von E (sehr schlecht), über D,C,B bis hin zu A (sehr gut) reicht. Darüber hinaus wird ein exzellentes Fahrverhalten mit einem bis drei Sternen ausgezeichnet. Wenn man wenigstens einen Stern erhalten hat werden die Strecken aus dem alten Mario Kart geöffnet. Ich bezweifle jedoch, dass das Fahrverhalten hierauf großen Einfluss nimmt, es dafür aber andere bestimmte Kriterien gibt, wie die Anzahl der Münzen oder die Kollisionen oder die Punktdifferenz zum Zweiten auf die das Spiel dabei achtet und welche es dann in diese Bewertung mit einbezieht. Ich habe leider noch nichts Genaues herauskriegen können, werde diese Erfahrung aber noch nachtragen.

Time Trial:
Der Spieler versucht Bestzeiten auf der gesamten Strecke sowie die schnellste Runde zu fahren. Für den Gesamten Kurs werden die schnellsten 5, für die schnellste Runde nur die schnellste Zeit gespeichert. Dabei sieht man den jeweils schnellsten Fahrer, der den Rekord hält als durchsichtigen Geist mitfahren – er hat ansonsten aber keinen Einfluss auf das Renngeschehen. Dadurch kann man sich jedoch orientieren wie schnell der Rekord ist und sich selbst einschätzen. Gleichzeitig kann man dadurch noch einmal sehen an welchen Stellen man Fehler machte und wo man Schwierigkeiten hat (wenn man das nicht schon in der Wiederholung getan hat). Die voreingestellten Bestzeiten des Spiels besitzen allerdings keine Geist-Daten.
Optionen (mit Select vor dem Rennen wählbar):
- Geist ein-/ausschalten
- Übertragen ein/ausschalten

Quick Run:
Ein ganz normales Rennen bei dem gut trainieren kann. Auch hier ist die Einteilung der Hubraumklassen möglich.
Optionen:
- Items ein/-ausschalten
- Münzen ein/-ausschalten


Der Mehrspielermodus ist, wie schon im alten Spiel der beste Teil:

Hat man nur ein Spiel für alle Spieler zur Verfügung (Single-Pak-Multiplayer), dann kann man nur 4 Strecken verwenden und die Kontrahenten können nur zwischen verschiedenfarbigen Yoshis wählen.
Außerdem werden die Grafikdetails heruntergesetzt. Dies alles trübt den Spielspaß sehr, weswegen ich dazu rate möglichst mehrere Spiele zu benutzen.
Wenn nun jeder sein eigenes Spiel hat kann der Spaß aber so richtig beginnen:
Man kann einerseits Multi-Pak VS. wählen:
Dieses ist ein ganz normales Rennen mit den Freunden das auch zu einer Meisterschaft ausgeweitet werden kann.
Und Multi-Pak-Battle:
Die Regeln sind hart aber gerecht - Jeder Spieler hat 3 Ballons. Zerplatze die gegnerischen Ballons. Lasse deine nicht zerplatzen!
Sie können durch Bananen, Panzer und Kollisionen mit unverwundbaren Gegnern kaputt gemacht werden (oder wenn man die Begrenzung verlässt). Wer am Ende als einziger seine Ballons übrig hat, ist Sieger. Bei mehr als 2 Spielern können übrigens die ausgeschiedenen Charaktere eine Kamikazefahrt unternehmen. Sie können als Bob-ombs die anderen sprengen und sind nicht auf den vier verschiedenen Karten sichtbar. Diese ist übrigens keine Rennstrecke sondern ein offenes Areal. Ein Mordsspektakel!

Alles in allem habe ich jedoch noch einiges zu bemängeln, was auch dazu führte, dass ich dem Spiel nicht die Bestnote geben konnte. Das Spiel ist schon gut umgesetzt, da besteht wirklich kein Grund zur Klage. Aber wo sind denn die Neuerungen. Nach über 8 (oder waren’s noch mehr?) Jahren, kann der Käufer für sein Geld, das gerade für GBA-Spiele sehr hohe Ausmaße annehmen kann, wohl auch etwas Neues erwarten! Außerdem hat der GBA schon von vorn herein ein sehr dunkles Display, was gutes Licht erfordert. Doch bei diesem Spiel sind vor allem die Löcher von dem dunkelbraunen Untergrund in den düsteren Schlössern und bei der Hektik so gut, wie gar nicht zu unterscheiden. Man braucht schon einen sehr guten Lichteinfall (Gameboy etwas drehen bis man den optimalen erwischt hat) oder man muss sich über das plötzliche Verschwinden des Fahrers wundern, das ab und zu passiert (auch bei den Wasserpfützen im Regen üblich und gefährlich). Ein Fall für die X-Akten? Wohl kaum. Ein Spiel im dunklen Auto ist damit selbst mit GBA-Licht nicht gut möglich.
Ansonsten ist die Grafik jedoch relativ gut (unter den ersten GBA-Spielen eine der besten) und mit viel Hingabe und recht niedlich Gezeichnet. Der Sound gefällt mir zwar nicht so besonders ist aber auf jeden Fall wenigstens Durchschnitt. Da er beim Spielen sowieso nicht so wichtig ist, kann man nebenbei ruhig Musik hören (mein Tipp: Offspring - The kids aren’t alright, walla walla & staring at the sun passen ganz gut ;-).
Die Steuerung ist einfach, hätte aber besser gestaltet werden können. Vor allem der Gebrauch der R- und L- Tasten ist für größere Hände umständlich, wenn dazu noch dauernd das Steuerkreuz und die Beschleunigungstaste gedrückt werden müssen.
Als letzten Kritikpunkt möchte ich die Erfolgserlebnisse anführen. Nein, ich werde das Spiel nicht schlecht bewerten, weil ich etwa andauernd verloren habe (hab ich auch nicht ;-), doch ist vor allem zu Anfang Glück für den Erfolg ausschlaggebend, weil man gerade so irgendwie um den Baum kommt oder glücklicher Weise den richtigen Weg erwischt. Erst wenn man die Strecken schon auswendig kennt kann man sich als guter Fahrer bezeichnen (was sich in der Bewertung niederschlägt). Denn obwohl man das Fahrverhalten schon nach wenigen Minuten inne hat, kann man nicht wirklich davon sprechen, dass man gut fahren müsste um zu gewinnen. Die Bremse ist nicht von Nöten und nur sehr selten muss man vom Gas gehen um die Kurve zu bekommen, nur muss man wissen wann die Kurve kommt und rechtzeitig einlenken. Vielmehr ist Streckenkenntnis von Nutzen. Dies ist vielleicht für Jüngere nicht so schlimm, doch sehe ich (16 Jahre alt) nicht allzu viel Anforderungen an meine Spielkünste.
Trotz einiger Defizite bleibt es gerade im Multiplayer ein sehr gutes Spiel mit hoher Motivation, viel Abwechslung und enormen Spielspaß. Eine lockere, knallbunte Grafik bieten angenehme Strecken für das Auge, der Sound ist brauchbar und den Spaß beim Spielen erreichen nur wenige Spiele. Wer also auf unterhaltsame, spaßige Action steht, und bei dem Anblick eines Autos nicht zurückschreckt kann bedenkenlos zugreifen. Es ist gleichermaßen für Einsteiger, wie für Spieleveteranen geeignet. Vor allem möchte ich dieses Spiel noch denen ans Herz legen, die mit ihren Freunden ein Multiplayergame suchen.


Vorteile:
gute Grafik, enormer Spielspaß, super Multiplayer-Teil, lustige Fahrer und Strecken, sehr amüsant

Nachteile:
keine neuen ideen, Steuerung etwas umständlich, einige Löcher nicht gut erkennbar, Fahrerqualitäten werden nicht erfordert, sondern nur Streckenkenntnisse

7 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Sp4LD1nG

    01.03.2002, 23:25 Uhr von Sp4LD1nG
    Bewertung: sehr hilfreich

    fettes Game