Matrix Reloaded (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von P.Nibel
... Vom wahren Schein ...
Pro:
kluges Werk, fast perfekte Umsetzung, unterhaltsam und recht kurzweilig
Kontra:
ERROR
Empfehlung:
Ja
Und wieder einmal stellt sich die Frage: Was ist die Wahrheit? Tausende von Jahren nach Pilatus´ großer Frage haben Filmschaffende in unserem digitalen Zeitalter eine ganze Palette möglicher Antworten parat. Obgleich die Vielzahl der Antworten den Zuschauer/Fragenden etwas verwirrt, so kristallisiert sich doch eine Grundrichtung heraus:
In Wahrheit befindet sich die Wahrheit auf der anderen Seite. In der virtuellen, der künstlichen Welt, die wir glauben zu kontrollieren; die aber tatsächlich uns kontrolliert. Zahlreiche Filme der rebellischen 90er Jahre behaupten das und rütteln uns aus dem Vakuum unserer egozentrischen Diesseitsvorstellung wach. Der Boden für diese These ist äußerst fruchtbar: Gegenüber den neuen Technologien wuchs und wächst beständig die Skepsis; bisweilen erfuhr die menschliche Angst vor der technischen und digitalen Modernität gar zum Milleniumwechsel einen extrem hohen Pegel.
Das Filmbusiness tat, was es immer tut. Es zitterte mit den menschlichen Ängsten und dem Zeitgeist und drehte seine Angstmach-Maschine noch einige Umdrehungen weiter. In so einigen Streifen unserer Neuzeit ist die Welt, in der wir leben, nur vorgegaukelt. P_Nibel. Ein von der Realität abgekoppeltes Konstrukt, in welchem es bunter und sorgloser zugeht als in Wahrheit in der \"Wahrheit\". Sehr beunruhigend!
M A T R I X
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Am konsequentesten (und natürlich erfolgreichsten) hat der im Jahr 1999 angelaufene \"Matrix\" mit den Ängsten und Gedanken unserer digitalisierten Zivilisation gespielt und die herkömmlichen Realitätsdefinitionen gänzlich platt gemacht.
Der ach so visionäre Film der Wachowski-Brüder stellte, mittels bleischwerer Versatzstücke diverser, das digitale Zeitalter kritisch analysierender Philosophen, alles Dagewesene in den Schatten. Denn hier \"lebt\" die Menschheit in einer computergenerierten Traumwelt, der Matrix eben, ohne es zu wissen: Kontrolliert, willenlos und ausgesaugt von den herrschenden Maschinen vegetiert unsere \"Zivilisation\" in Nährlösung vor sich hin. Gut zu wissen!
M A T R I X - R EL O A D E D
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Die komplexe Geschichte um die letzten Rebellen außerhalb der Matrix und den Erlöser Neo war inhaltlich und sicher auch formal bahnbrechend. \"Matrix\" revolutionierte nicht nur die - was für ein Widerspruch in sich - digitalen Tricktechniken, sondern schuf auch eine völlig neue Ästhetik und bewies zugleich: Science-Fiction-Action muss nicht flachsinnig sein. Die Messlatte lag damit schwindeln hoch für das, was noch kommen sollte: Matrix ist immerhin auf 3 (in Worten: DREI) Teile angelegt.
Nachgeladen [RELOADED] hat nun auch Neo (wer sonst als Keanu Reeves). Neo`s seherische und kämpferische Fähigkeiten sind weiter gewachsen. Das macht ihn umso mehr zum Hoffnungsträger der verbliebenen \"freien\" Menschen in deren letzter Bastion namens \"Zion\". Doch - es ist nicht anders zu erwarten - unaufhaltsam arbeitet sich eine Armee von Killermaschinen, die so genannten \"Wächter\", auf Zion vor.
Was ist zu tun?
Neo und seine Geliebte (Nett gespielt von Carrie-Anne Moss) und natürlich auch Morpheus (der obercoole Lawrence Fishburne) machen sich eiligst- samt ein paar Mitstreitern - auf, um wieder einmal (das hatten wir schon in \"Matrix\") das Orakel zu befragen! Das \"Hausfrauen\"-Orakel schickt die Menschentraube zu dem Merowinger, welcher den Schlüsselmacher der Matrix gefangen hält. P_Nibel. Der Mann wird befreit. Gemeinsam dringt man nun zum Architekten der Matrix vor. Wie Architekten jedoch so sind, hat der eine bittere Erkenntnis und ein schwere Entscheidung für Neo parat ... Mehr soll nicht verraten werden und wird auch im Film nicht verraten. Das Ende ist offen. Immerhin sollen die Zuschauer/Fragenden den dritten Teil, das finale Finale, nämlich \"Matrix Revolutions\" (ab 11/2003 im Kino) sehen wollen.
S T A T E M E N T
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Irgendwie scheint es, als ob \"Reloaded\" ein Problem hat. Immerhin hält \"Reloaded\" als Bindeglied zwischen der Entwicklung der Grundkonstellation aus \"Matrix\" und dem Finale in \"Revolutions\" her. P_Nibel. Gezwungenermaßen zerfällt \"Reloaded\" daher in zwei Teile; der gewünschte Fluß wird zerstört. Der lange Anfang von \"Reloaded\" gilt einzig und allein den aufwendigen Bauarbeiten an der Erlösergestalt Neo: Dargebrachte Gaben, das gemeinsame Beiwohnen der körperlichen Vereinigung zwischen Neo und Trinity, pathetische Hoffnungspredigten von Morpheus und Jünger über Jünger. Sicher eine dramaturgische Notwendigkeit aber eben reichlich dicke.
Unverkennbar sind in diesem 2. Teil die biblischen Parabeln, denn \"Reloaded\" ist eben nicht nur Action und Science-Fiction, sondern ein babylonisches Werk vollgepackt mit diversen Logik- und Philosophieansätzen. Man möchte nun vermuten, dass sich die Gebrüder Wachowski mit jenem gezwungenermaßen schweren Stoff entweder verheben oder aber ins hollywood-übliche Flachniveau abdriften. Nun, zugegeben, hier und da klappert das Ganze etwas in den Angeln, hin und wieder wird auch recht krudes Zeug verzapft. Vor allem aber ist der im Jahre 1999 noch erstaunliche Entwurf mittlerweile ein alter Bekannter.
Trotzdem muss man eindeutig zugestehen, - und das ist bemerkenswert -, dass dieser Film gleichwohl wunderbar funktioniert. Wichtig ist, dass man glaubt, was uns die Wachowski-Brüder vorsetzen. So wird sich dann der Gläubige spätestens ab Minute 120 wunderbar an den perfekt aus anderen Filme zusammengemopsten Höhepunkten, an dem Mix aus Mythen, Religion und Mathematik (iihh...wie ich die hasse) ergötzen. seine Augen werden sich an bestens choreografierten Kampf-Tänzen, wieder einmal brillianten Effekten, einer wirklich fulminanten Verfolgungsjagd, den bauten, dem Sound ... und und und laben. Fast scheint \"Reloaded\" ein Wegweiser anstatt eines Nachzüglers.
Kurz: Kolossales (ja, dieses Wort muss ich verwenden) Kino mit Kopf, das in der Filmbranche seines Gleichen sucht. Bis November jedoch ruht die Wahrheit weiter als dunkle ungreifbare Vision.
ERROR: P_Nibel
In Wahrheit befindet sich die Wahrheit auf der anderen Seite. In der virtuellen, der künstlichen Welt, die wir glauben zu kontrollieren; die aber tatsächlich uns kontrolliert. Zahlreiche Filme der rebellischen 90er Jahre behaupten das und rütteln uns aus dem Vakuum unserer egozentrischen Diesseitsvorstellung wach. Der Boden für diese These ist äußerst fruchtbar: Gegenüber den neuen Technologien wuchs und wächst beständig die Skepsis; bisweilen erfuhr die menschliche Angst vor der technischen und digitalen Modernität gar zum Milleniumwechsel einen extrem hohen Pegel.
Das Filmbusiness tat, was es immer tut. Es zitterte mit den menschlichen Ängsten und dem Zeitgeist und drehte seine Angstmach-Maschine noch einige Umdrehungen weiter. In so einigen Streifen unserer Neuzeit ist die Welt, in der wir leben, nur vorgegaukelt. P_Nibel. Ein von der Realität abgekoppeltes Konstrukt, in welchem es bunter und sorgloser zugeht als in Wahrheit in der \"Wahrheit\". Sehr beunruhigend!
M A T R I X
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Am konsequentesten (und natürlich erfolgreichsten) hat der im Jahr 1999 angelaufene \"Matrix\" mit den Ängsten und Gedanken unserer digitalisierten Zivilisation gespielt und die herkömmlichen Realitätsdefinitionen gänzlich platt gemacht.
Der ach so visionäre Film der Wachowski-Brüder stellte, mittels bleischwerer Versatzstücke diverser, das digitale Zeitalter kritisch analysierender Philosophen, alles Dagewesene in den Schatten. Denn hier \"lebt\" die Menschheit in einer computergenerierten Traumwelt, der Matrix eben, ohne es zu wissen: Kontrolliert, willenlos und ausgesaugt von den herrschenden Maschinen vegetiert unsere \"Zivilisation\" in Nährlösung vor sich hin. Gut zu wissen!
M A T R I X - R EL O A D E D
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Die komplexe Geschichte um die letzten Rebellen außerhalb der Matrix und den Erlöser Neo war inhaltlich und sicher auch formal bahnbrechend. \"Matrix\" revolutionierte nicht nur die - was für ein Widerspruch in sich - digitalen Tricktechniken, sondern schuf auch eine völlig neue Ästhetik und bewies zugleich: Science-Fiction-Action muss nicht flachsinnig sein. Die Messlatte lag damit schwindeln hoch für das, was noch kommen sollte: Matrix ist immerhin auf 3 (in Worten: DREI) Teile angelegt.
Nachgeladen [RELOADED] hat nun auch Neo (wer sonst als Keanu Reeves). Neo`s seherische und kämpferische Fähigkeiten sind weiter gewachsen. Das macht ihn umso mehr zum Hoffnungsträger der verbliebenen \"freien\" Menschen in deren letzter Bastion namens \"Zion\". Doch - es ist nicht anders zu erwarten - unaufhaltsam arbeitet sich eine Armee von Killermaschinen, die so genannten \"Wächter\", auf Zion vor.
Was ist zu tun?
Neo und seine Geliebte (Nett gespielt von Carrie-Anne Moss) und natürlich auch Morpheus (der obercoole Lawrence Fishburne) machen sich eiligst- samt ein paar Mitstreitern - auf, um wieder einmal (das hatten wir schon in \"Matrix\") das Orakel zu befragen! Das \"Hausfrauen\"-Orakel schickt die Menschentraube zu dem Merowinger, welcher den Schlüsselmacher der Matrix gefangen hält. P_Nibel. Der Mann wird befreit. Gemeinsam dringt man nun zum Architekten der Matrix vor. Wie Architekten jedoch so sind, hat der eine bittere Erkenntnis und ein schwere Entscheidung für Neo parat ... Mehr soll nicht verraten werden und wird auch im Film nicht verraten. Das Ende ist offen. Immerhin sollen die Zuschauer/Fragenden den dritten Teil, das finale Finale, nämlich \"Matrix Revolutions\" (ab 11/2003 im Kino) sehen wollen.
S T A T E M E N T
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Irgendwie scheint es, als ob \"Reloaded\" ein Problem hat. Immerhin hält \"Reloaded\" als Bindeglied zwischen der Entwicklung der Grundkonstellation aus \"Matrix\" und dem Finale in \"Revolutions\" her. P_Nibel. Gezwungenermaßen zerfällt \"Reloaded\" daher in zwei Teile; der gewünschte Fluß wird zerstört. Der lange Anfang von \"Reloaded\" gilt einzig und allein den aufwendigen Bauarbeiten an der Erlösergestalt Neo: Dargebrachte Gaben, das gemeinsame Beiwohnen der körperlichen Vereinigung zwischen Neo und Trinity, pathetische Hoffnungspredigten von Morpheus und Jünger über Jünger. Sicher eine dramaturgische Notwendigkeit aber eben reichlich dicke.
Unverkennbar sind in diesem 2. Teil die biblischen Parabeln, denn \"Reloaded\" ist eben nicht nur Action und Science-Fiction, sondern ein babylonisches Werk vollgepackt mit diversen Logik- und Philosophieansätzen. Man möchte nun vermuten, dass sich die Gebrüder Wachowski mit jenem gezwungenermaßen schweren Stoff entweder verheben oder aber ins hollywood-übliche Flachniveau abdriften. Nun, zugegeben, hier und da klappert das Ganze etwas in den Angeln, hin und wieder wird auch recht krudes Zeug verzapft. Vor allem aber ist der im Jahre 1999 noch erstaunliche Entwurf mittlerweile ein alter Bekannter.
Trotzdem muss man eindeutig zugestehen, - und das ist bemerkenswert -, dass dieser Film gleichwohl wunderbar funktioniert. Wichtig ist, dass man glaubt, was uns die Wachowski-Brüder vorsetzen. So wird sich dann der Gläubige spätestens ab Minute 120 wunderbar an den perfekt aus anderen Filme zusammengemopsten Höhepunkten, an dem Mix aus Mythen, Religion und Mathematik (iihh...wie ich die hasse) ergötzen. seine Augen werden sich an bestens choreografierten Kampf-Tänzen, wieder einmal brillianten Effekten, einer wirklich fulminanten Verfolgungsjagd, den bauten, dem Sound ... und und und laben. Fast scheint \"Reloaded\" ein Wegweiser anstatt eines Nachzüglers.
Kurz: Kolossales (ja, dieses Wort muss ich verwenden) Kino mit Kopf, das in der Filmbranche seines Gleichen sucht. Bis November jedoch ruht die Wahrheit weiter als dunkle ungreifbare Vision.
ERROR: P_Nibel
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