Meine erste Kinderbibel (gebundene Ausgabe) Testbericht

Zu Weihnachten bekam meine Tochter von mir folgendes Buch geschenkt:

„Meine erste Kinderbibel“

vom
Parragon Verlag

* * * * *

Das Buch
-------------

„Meine erste Kinderbibel“ mit Illustrationen von John Dillow erschien im September 2004. Das gebundene Buch im praktischen Format von 20 cm x 16 cm umfaßt 384 Seiten und kostet 6,99 €. Es trägt die ISBN 978-0-7525-9287-3.

* * * * *

Rückentext
---------------

Mit wunderbaren Illustrationen und einer einfachen, lebhaften Erzählweise ist dieses Buch für Kinder eine erstklassige Einführung in die Bibel.

* * * * *

Kaufgrund
--------------

Ich gehöre keiner Glaubensrichtung an und erziehe mein Kind deswegen auch nicht religiös. Für mich hat es viel mehr mit Allgemeinbildung zu tun, zu wissen, weshalb man zum Beispiel Weihnachten und Ostern feiert und auch, woher viele Redewendungen oder auch unsere Moralvorstellungen kommen. Deshalb habe ich meiner Tochter bereits etliche Geschichten aus der Bibel erzählt und erklärt. Nun, da sie lesen kann, wurde es meiner Meinung nach auch Zeit, ihr eine Kinderbibel zu schenken, denn ich selbst habe ja auch eine Bibel.

Es gibt eine reiche Auswahl an Kinderbibeln. Die richtige für sein Kind zu finden, ist da gar nicht so einfach. Der Preis spielt selbstverständlich bei jedem Kauf eine Rolle. Bei diesem speziellen Buch war für mich aber ganz besonders die Aufmachung wichtig und auch, daß es nicht zu fromm geschrieben ist. Aufgrund dieser Kriterien stieß ich auf die Parragon Kinderbibel, die mir sofort gefiel.

* * * * *

Inhalt & Illustrationen & Meinung
=========================

Inhalt
--------

Die Kinderbibel ist ebenso wie ihr großes Vorbild in zwei Teile aufgeteilt: „Das alte Testament“ und „Das neue Testament“. Einleitend gibt es in dem Buch ein Inhaltsverzeichnis. Hier findet man nicht nur die einzelnen Teilüberschriften, sondern auch stets die Quellenangaben zu den Büchern und Versen bezogen auf die „richtige“ Bibel. Dieser Verweis steht auch bei den Geschichten im Buch jeweils unter der Überschrift. Das finde ich sehr gut, denn so kann man sich das Original jederzeit zur Hand nehmen, um zu vergleichen oder genauer nachzulesen, da die Geschichten in der Kinderbibel doch recht vereinfacht geschrieben sind.

Im Alten Testament findet man natürlich sämtliche bekannte Geschichten wie die von der Erschaffung der Welt, dem Sündenfall, von Noah´s Arche oder auch von Moses, der die 10 Gebote niederschreibt. Ebenso trifft man auf Daniel in der Löwengrube und auf Jona im Walfischbauch. Oft sind dies ergreifende Geschichten, die auch einen gewissen Lehrgehalt aufweisen und allgemeingültige Regeln für zwischenmenschliches Verhalten, welches auch heute noch Gültigkeit hat. Um in gewissen Situationen seinen Kindern nicht unbedingt eine Predigt zu halten, empfiehlt es sich durchaus, hin und wieder eine der Bibelgeschichten vorzulesen, denn irgendeine paßt garantiert.

Erschreckend hingegen finde ich die Masse an Grausamkeiten, die sich in der Bibel wiederfinden. Mord und Totschlag, Betrug und Lüge findet man hier ebenso wie Krieg und Brandschatzung. Manche dieser Taten werden von einzelnen Personen aus niederen Beweggründen, die Kriege jedoch wurden im Namen Gottes begangen. Ich kann mich mit beidem nicht anfreunden. Diese Einstellung verwehrt mir garantiert den Weg zum Glauben, doch ich verabscheue Kriege, welchen ja bis in die heutige Zeit fast ausschließlich kontroverse Glaubensauffassungen zugrunde liegen. Das kann nicht im Sinne Gottes sein, welchen Gottes auch immer. Das ist von Menschenhand gemacht. Doch auch darüber kann man mit seinem Kind anhand der Bibelgeschichten sprechen.

Das Neue Testament – wie sollte es anders sein – berichtet vom Leben, Wirken und Sterben Jesus´ bis hin zu seiner Auferstehung. Die vier Evangelien stehen selbstverständlich Pate, entsprechende Hinweise zu einzelnen Kapiteln und Versen sind auch hier zu finden.

Die Weihnachtsgeschichte ist meiner Tochter seit Jahren vertraut, ebenso kennt sie die Ostergeschichte, wenn auch erst seit letztem Jahr. Ich fand es immer einfacher, meinem Kind die Freude über ein Neugeborenes zu vermitteln, als über den Tod zu sprechen, aber irgendwann kam halt mal die Frage von meiner Tochter, ob Jesus heute immer noch lebt.

Nun kann meine Tochter in ihrer Bibel auch über die Wunder, die Jesus (angeblich) vollbrachte, lesen. Hier finden sich auch sehr lehrreiche Dinge, die bis heute an Gültigkeit nicht verloren haben, bezogen besonders auf gewisse menschliche Charaktere.

Inhaltlich finde ich die gesamte Bibel sehr gut. Sie ist ein grober Umriß mit den wichtigsten Bibelgeschichten, die auf sehr kindgerechte Weise erzählt werden. Es sind durchweg kurze Geschichten, die stets auf den Punkt gebracht werden, so daß es nie zu Mißverständnissen führt, jedoch wirft der Text immer wieder erneut interessante Fragen auf. Manchmal finde ich es wirklich erstaunlich, was in Kinderköpfen vorgeht und wie sie manche Dinge interpretieren. Von daher sind die Gespräche mit meiner Tochter nach dem Lesen einzelner Bibelgeschichten durchweg anregend.

Bisher hat meine Tochter nur einzelne Geschichten gelesen oder vorgelesen bekommen. Sie nimmt sich das Buch nach Bedarf zur Hand. Ich habe mich dem Buch von der ersten bis zur letzten Seite gewidmet, damit ich genau weiß, was meine Tochter hier niedergeschrieben findet. Und ich muß sagen: Diese Kinderbibel ist toll!

Illustrationen
-----------------

Die Aufmachung der Bibel ist einmalig schön. Mit goldenem Buchrücken, goldenem Buchtitel und goldenem Schleifenbändchen, mit dem man die Bibel seitlich zubinden kann, ist sie ein absoluter Hingucker. Toll ist auch ihr kompaktes Format.

Jede einzelne Buchseite ist mit Bildern versehen. Es gibt nicht eine einzige Textseite, hingegen aber schon ganzseitige Illustrationen. Die ausdrucksstarken, sehr detaillierten und überaus farbenfrohen Bilder machen die Bibel zu einem Kunstwerk. Allein das Durchblättern bereitet sehr große Freude.

Die wunderbare Illustration haucht der Kinderbibel Leben ein. Sie machtneugierig auf die Geschichten und verleitet einen dazu, stets erneut nach ihr zu greifen. Man kann schon sagen, daß speziell von dieser Kinderbibel ein ganz besonderer Zauber ausgeht.

Die Liebe, die der Illustrator John Dillow in die Gestaltung der Bibel hat einfließen lassen, erkennt man selbst an den Buchrändern, denn jeder einzelne hat seine ganz eigene Borte. Diese Borten bestehen aus sich stets wiederholenden kleinen Bildchen, die mit dem jeweiligen Textinhalt zu tun haben, wobei sich die großen Bilder selbstverständlich auch stets auf den beistehenden Text beziehen.

Für mich ist die Aufmachung dieser Bibel der Clou. Eine hübschere habe ich bei meiner Suche nicht gefunden.

Fazit
-------

Sowohl vom Inhalt als auch von der Gestaltung her überzeugt die Kinderbibel vom Parragon Verlag nicht nur mich. Jeder, dem ich sie bisher gezeigt habe, war von ihr begeistert. Meine Tochter natürlich ganz besonders. Sie findet ihre Bibel selbstverständlich auch viel schöner, als meine. So sollte es auch sein!


( Mein Bericht erschien bereits auf Ciao am 12. April 2010 )