Men of Honor (DVD) Testbericht

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ab 5,99
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Erfahrungsbericht von Prisca

Was will ein \"Schwarzer\" bei der Marine?!

Pro:

spannende Lebensgeschichte eines starken Mannes

Kontra:

manchmal vielleicht etwas zu sentimental

Empfehlung:

Ja

Heute gibt´s mal wieder einen DVD Bericht von mir.

** MEN OF HONOR **

Der Titel hat mir eigentlich überhaupt nichts gesagt, als ich ihn zufällig bei uns im Edeka-Center für 7,99 Euro entdeckte. Das erste, was mir ins Auge fiel war der schmucke Marinesoldat und das U-Boot .. solche Filme gefallen mir meist. Und dann waren da noch die Hauptdarsteller: Robert de Niro und Cuba Gooding jun. Da gab´s für mich kein Halten mehr. Und gleich gestern Abend machte ich es mir vor meinem DVD Player gemütlich.

Heute möchte ich euch diesen Film etwas näher vorstellen, zunächst der

** INHALT **

Carl Brashear wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, denn er ist ein \"Schwarzer\" und als solcher zählt er in der Gesellschaft Amerikas nichts! Doch schon als Kind weiß er genau, was er will: rauskommen - etwas erleben - anerkennt werden.

Als der zweite Weltkrieg kommt, bietet sich ihm die Gelegenheit. Er meldet sich zur Marine. Doch anders als erwartet ist er auch hier ein nichts! Schwarze Marinesoldaten werden eingesetzt als Koch, als Steward, als Bursche für die (weißen) Offiziere - selbst ein kleiner Matrose gilt auf den Schiffen mehr als sie. Doch Carl lehnt sich auf - eines Tages - es ist unerträglich heiß - den weißen Matrosen wird es erlaubt, im Meer zu schwimmen, doch den Schwarzen wird diese Ankühlung versagt. Carl überlegt nicht lange - auch er springt ins Wasser - und liefert sich mit einem weißen Matrosen, der ihn in seine Grenzen weisen will, ein kleines Wettschwimmen, das er um Längen gewinnt.

Das beeindruckt die Offiziere und er wird für diese Aktion nicht bestraft, sondern in die Schwimmerstaffel des Schiffes versetzt - und erlebt hier zum ersten Mal einen Taucher in Aktion. Als ein Hubschrauber verunglückt und ins Meer stürzt, werden Rettungstaucher eingesetzt, um die Besatzung zu bergen. Dabei wird Master Chief Billy Sunday so schwer verletzt, das er nie wieder wird tauchen dürfen! Doch Carl ist fasziniert und hat jetzt seinen Lebenstraum gefunden:

\"Ich will tauchen!\"

Für einen \"Schwarzen\" undenkbar - noch nie gab es einen schwarzen Marinetaucher - und selbst als er nach Jahren die Aufnahme zur Tauchausbildung schafft, werden ihm von allen Seiten Steine in den Weg gelegt. Die Kameraden weigern sich, mit einem Schwarzen ein Zimmer zu teilen, spucken ihm vor die Füße, zeigen ihm ihre Verachtung wo immer sie können. Sein Ausbilder (kein anderer als Billy Sunday - verbittert darüber, das er nie mehr tauchen darf sucht er im Carl häufig nur einen Blitzableiter) behandelt ihn von oben herab, erschwert ihm alle Übungen. Als er bei einem Unglücksfall beim Training helfen kann, bekommt ein anderer (natürlich ein \"Weißer\") dafür die Auszeichnung. Als er sich tatsächlich bis zur Abschlussprüfung durchbeißt, beschließt der Kommandant des Trainingslagers: \"Es mag sein, das es eines Tages schwarze Taucher in der Marine geben wird - aber heute ist noch nicht dieser Tag! Sorgen sie dafür, das er die Prüfung nicht bestehen kann ....\"

So, das soll´s jetzt aber vom Inhalt gewesen sein - auch wenn die Geschichte hier noch nicht zu Ende ist. Kommen wir lieber zu

** MEINEM EINDRUCK **

vom Film. Vielleicht habt ihr es schon an der Inhaltsangabe gemerkt - dieser Film schildert eine ergreifende Story - und er macht es teilweise auf spannende, teilweise aber auch auf recht sentimentale Weise. Trotzdem muss ich zugeben, mir hat dieser Film gefallen. Es ist eindeutig kein Thriller - wenn er auch streckenweise sehr spannend rüberkommt. Die meiste Zeit aber erzählt er einfach die Geschichte von Carl Brashear - und zwar so einfühlsam, das man sich sehr gut in die Personen hineinversetzen kann. Für den einen oder anderen mag das teilweise ein wenig kitschig rüberkommen - ich muss zugeben, das selbst ich mich das eine oder andere Mal bei dem Gedanken ertappt habe, das man hier vielleicht doch ein wenig dick aufgetragen hat.

Schade finde ich es auch, das es in diesem Film so gut wie nur um die \"Marinekarriere\" von Carl Brushear geht - zwar wird z.B. die Liebesgeschichte zu seiner Frau erwähnt, aber wirklich nur so am Rande, das sie kaum ins Gewicht fällt. Gleiches gilt für die Geschichte von Bill Sunday. Alles in allem hat mir der Film aber trotzdem sehr gut gefallen!

Was ich auf jeden Fall noch erwähnen möchte, ist, die Geschichte von Carl Brushear ist wahr! Und er selbst hat ziemlich intensiv an dem Film mitgearbeitet. Das spricht ja nun wieder dafür, das sich doch vieles tatsächlich so zugetragen hat, auch wenn es noch so unrealistisch wirkt. Natürlich wird man ein wenig \"beschönend\" oder \"spannender machend\" in die Realität eingegriffen haben - vielleicht hätte man darauf besser verzichtet und die Geschichte wäre noch realistischer gewesen!

Wenn ich jetzt schon beim Eindruck bin, den dieser Film bei mir hinterlassen hat, dann muss ich auf jeden Fall ein paar Worte über die

** DARSTELLER **

verlieren. Da wäre erst mal Cuba Gooding jun. als Carl Brushear. Er spielt die Rolle des zu allem entschlossenen jungen \"Schwarzen\" perfekt. Man nimmt ihm die Gefühle ab - der Wunsch, etwas aus seinem Leben zu machen - nur seinen Traum vor Augen, Marinetaucher zu werden und nicht irgendeiner, sondern Master Chief - ein Mann der trotz aller Demütigungen nie aufgibt.

Besonders gut gefallen hat mir auch wieder Robert de Niro - er spielt den zynischen, verbitterten Bill Sunday - und er geht in dieser Rolle auf. Sein Leben war das Tauchen - und gerade als er einen Menschen rettet vernichtet er sein eigenes. Seine Lungen werden geschädigt, er wird nie wieder tauchen dürfen. Jetzt wird er zum Ausbilder - ein harter Ausbilder der von seinen Leuten das Letzte fordert. Der besonders dem \"Schwarzen Außenseiter\" das Leben schwer macht. Und trotzdem merkt man an seiner Gestik, seiner Mimik an, das er unwillkürlich Achtung empfindet vor der Stärke, die Carl beweist.

Alle anderen Personen sind (leider) nur zu Nebenrollen verkommen - sie spielen im Film so gut wie keine Rolle, was ich besonders bei den beiden einzigen Frauenrollen
Aunjanue Ellis (sie spielt Carls Frau) und Charlize Theron (sie spielt Bills Frau) bedauere. Sie spielen nicht schlecht - kommen aber leider kaum zum Zug. Vielleicht hätte man diese Szenen doch noch etwas ausbauen können um den Film so richtig abzurunden ... allerdings um den Preis eines recht langen Films. Immerhin ist er so schon über zwei Stunden lang - und kürzen sollte man meiner Meinung nach nichts!

Zum Schluss möchte ich auf jeden Fall noch ein paar Worte über die DVD verlieren, damit ihr besser entscheiden könnt, ob sich für euch vielleicht ein Kauf lohnt.

** FAKTEN ZU FILM UND DVD **

gedreht: 2000 / USA

Regie: George Tillman Jr.

Lauflänge 123 Minuten

FSK: 12 Jahre - eine Altersfreigabe, der ich ohne Wenn und Aber zustimmen kann.

Preis: ich habe die DVD als Special Edition für 7,99 Euro gekauft, ein Preis, den dieser Film auf jeden Fall wert ist.

Sprachen: deutsch und englisch - beides dolby digital - am Ton ist nichts auszusetzen. Ich habe jedenfalls keine Schwankungen bemerkt - auch Musik und Ton stehen in einem guten Verhältnis zueinander, hier wird die Sprache nicht durch zu laute Musik überlagert.

Untertitel: englisch, deutsch, deutsch für Hörgeschädigte

Bild: es liegt nur in der Widescreen Version vor und ist vollkommen flimmerfrei, so wie ich das von einer guten DVD erwarte.

Und dann die Extras, die hier wirklich recht ausführlich sind. Neben Kinotrailer, Musikvideo und verschiedenen TV Spots findet man hier z.B. die obligatorischen Audiokommentare von Regisseur und Schauspieler - das ist etwas, das ich immer für ziemlich überflüssig halte, aber na ja. Wer es sich anhören mag kann es auf jeden Fall tun.

Ferner findet man ein Making of und eine Dokumentation über Carl Brashear, der hier auch selbst zu Wort kommt. Beides ist recht nett aufgemacht - leider aber nur in englisch und ohne jede Untertitel.

Dann gibt es noch reichlich unveröffentlichte Szenen und ein alternatives Ende - das einzige, was ich mir von den Extras wirklich mit Interesse angeschaut habe. Einige Szenen davon sind wirklich sehr gut und ergänzen den Film. das alternative Ende habe ich als ein wenig kitschig empfunden, es drückt noch mal so richtig auf die Tränendrüse und eigentlich bin ich froh, das der Film so endet wie er endet!

** MEIN FAZIT **
Ein Film, der mir sehr gut gefallen hat. Mal kein Thriller sondern eine spannende Lebensgeschichte eines wirklich starken Mannes. Manchmal kommt der Film selbst mir ein wenig zu sentimental rüber, ich denke mal, hier hat man der Wirklich ein wenig nachgeholfen und wohl ein bisschen zuviel des Guten getan. Aber alles in allem trotzdem eine gelungen Geschichte, die vor allem durch zwei fabelhafte Schauspieler lebt!

@ Prisca - April 2004 - ich schreibe für Ciao und Yopi

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