Men of Honor (DVD) Testbericht

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Men-of-honor-dvd-drama
ab 5,99
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Erfahrungsbericht von FloVi

Klasse setzt sich durch

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Inhalt
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Die USA in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Carl Brashear will unbedingt Marinetaucher werden. Dass er der erste Farbige wäre spielt für ihn keine Rolle, auch wenn er sich des harten Kampfes bewusst ist. Tatsächlich schlagen ihm fast nur Feindseligkeit, sogar Hass entgegen, vor allem von seinem Ausbilder Master Chief Sunday. Halt und Hilfe findet Carl bei der Medizinstudentin Jo. Ohne sie würde er auf Grund der unzureichenden Schulbildung die Theorie nicht packen, allerdings entwickelt sich bald ein tieferes Verhältnis zwischen den beiden. Die Schikanen gegen den Carl nehmen unterdessen kein Ende und der Kommandant des Ausbildungslagers gibt Sunday unmissverständlich zu verstehen, dass er es nicht dulden würde einen Schwarzen bestehen zu lassen. Doch die Hartnäckigkeit des jungen Soldaten beeindruckt schließlich auch Sunday; Carl wird so zum ersten farbigen Rettungs- und Bergungstaucher der US Navy.

Während Sunday durch seine alkoholbedingten agressiven Ausraster ständig Ärger mit den Vorgesetzten bekommt und regelrecht abgeschoben wird, eröffnet sich Carl langsam die erhoffte Karriere. Dann allerdings kommt es zu einem folgenschweren Unfall, der eine Fortsetzung des aktiven Dienstes fast unmöglich macht. Geht es nach den Bürokraten, würden sie Carl bereits zum alten Eisen zählen, doch auch jetzt will er an Aufgabe nicht denken. Trotz größter Anstrengungen scheint er diesen Kampf zu verlieren, bis plötzlich Sunday wieder auftaucht.


Meinung
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Biographien zu verfilmen ist oft eine heikle Angelegenheit. Verbindet man das mit einem Appell gegen den in den USA immer noch stark vorhandenen Rassenhass, gleitet so ein Film schnell in unerträgliches Pathos ab. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wo - der mir unbekannte - Regisseur George Tillman die Fähigkeiten her hatte, diese Klippen so souverän zu umschiffen. Okay, in einigen Szenen tröpfelt es ein wenig durch, aber die sind selten und schnell vorbei. Außerdem tritt das eh' alles in den Hintergrund wenn die beiden Hauptdarsteller ein gnadenloses Schauspielerduell abliefern. Cuba Gooding Jr. und Robert DeNiro haben sich wirklich nichts geschenkt und schaukeln sich geradezu gegenseitig hoch.

Dass DeNiro zur absoluten Darsteller-Elite gehört ist sicher unzweifelhaft, er allein ist es schon wert, sich diesen Film anzusehen. Er beherrscht jede Fasson seiner Rolle, sei es der abgeklärte Offizier, der Schinder, das versoffene Wrack oder der geläuterte Freund. DeNiro wirkt jederzeit absolut glaubwürdig.

Allerdings steht ihm sein Filmpartner in nichts nach und kann seine oscargekrönte Leistung aus "Jerry Maguire" sogar noch toppen. Es ist absolut sehenswert, wie Gooding jede Ecke seines Charakters ausleuchtet und selbst in den schwierigsten Situationen zum Ende des Films sieht es nie so aus, als wäre der Darsteller auch nur annähernd überfordert.

Da geht eine Charlieze Theron schon mal unter, zumal sie nur eine kleine Rolle innehatte. Allerdings waren die wenigen Auftritte sehr intensiv und gaben Theron die Gelegenheit ihr Talent erneut unter Beweis zu stellen. Und als kleines Bonbon gibt es noch ein kurzes Wiedersehen mit dem großartigen Hal Holbrook als Leiter des Ausbildungscamps.

Marc Ishams unaufdringlicher Soundtrack, der in den richtigen Momenten auch aufdrehen kann, rundet das Gesamtbild ab.

Ich habe diesen Artikel auch bei ciao! veröffentlich, wo es zu einer interessanten Diskussion kam. Ich für meine Person bin nicht der Meinung, dass dieser Film mit dem üblichen Hurra-Patriotismus arbeitet. Das mag auf Carls Figur vielleicht noch zutreffen, vor allem am Ende. Dagegen kommt die Navy derart schlecht in dem Film weg, dass dies insgesamt mehr als kompensiert wird.

Fakten
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Men of Honor
USA 2000, ca. 123 Minuten, FSK 12
Regie: George Tillman jr.
Buch: Scott Marshall Smith, Carl Brashear

Darsteller (Rolle)
Robert De Niro (Master Chief Leslie W. Sunday)
Cuba Gooding Jr. (Carl Brashear)
Charlize Theron (Gwen Sunday)
Aunjanue Ellis (Jo)
Hal Holbrook (Leiter der Navy-Tauchschule)

DVD (Daten von Amazon.de)
Bild: 1.66:1, 2.35:1
Ton: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Audio-Kommentar von Besetzung und Crew, "Making-Of"-Featurettes, Mini-Dokumentation: "A Tribute to Carl Brashear", 12 unveröffentlichte Szenen, Animatics, Kino-Trailer, TV-Spots.

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