Minority Report (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von Joebln
ein neuer Klassiker von Spielberg
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Im Jahre 2054 ist Washington zur sichersten Stadt in den USA geworden. Denn vor 6 Jahren begann man dort mit dem einzigartigen Versuch des \"Pre-Crime“. Dabei werden die Gehirne von drei sogenannte \"Pre-Cogs\" elektronisch \"angezapft \" und ihre Visionen von Morden, die in der Zukunft geschehen werden, aufgezeichnet. Anschließend versucht die Elite-Einheit der Pre-Crime Abteilung, anhand der Aufzeichnungen den Ort der Tat herauszufinden.
So können sie mit einem Großaufgebot den Täter festnehmen – noch bevor er seine Tat begangen hat.
Und der Erfolg spricht für sich: In der Stadt hat es seit sechs Jahren keinen Mord mehr gegeben.
Das Projekt soll nun auf das gesamte Land ausgeweitet werden. Mit einer beispiellosen Werbekampagne versucht die Pre-Crime Organisation, die Menschen bezüglich der Abstimmung für sich zu gewinnen.
In einer Welt, in der die Menschen durch allgegenwärtige Netzhautscans zu gläsernen Konsumenten werden und ihr Aufenthalt beständig bestimmt werden kann scheint diese personalisierte Reizüberflutung erfolgreich sein zu können.
Währenddessen versucht aber ein Abgesandter des Generalstaatsanwaltes die Fehler im System zu finden. Dabei eckt er natürlich sofort bei den Mitarbeitern der Elite-Einheit an. Insbesondere John Anderton (Tom Cruise), der nach dem Verschwinden seines Sohnes bei \"Pre-Crime\" landete und dort als \"Workaholic\" und Bester unter Exzellenten zum Leiter der Abteilung aufstieg, ist vom System vollständig überzeugt und sieht in dem Jungstaatsanwalt Witwer (Colin Farrell) einen potentiellen Feind, da dieser die Meinung vertritt, das System sei fehlbar.
Obwohl Anderton vom Gegenteil überzeugt ist, forscht er aufgrund des Hinweises einer der \"Pre-Cogs\" ein bisschen nach. Dabei stellt er sehr schnell Unregelmäßigkeiten fest.
Und dann passiert das Unglaubliche: die \"Pre-Cog\" sehen voraus, dass John Anderton in 36 Stunden einen Mord begehen wird. John ist entsetzt: ein geplanter Mord durch seine Hand und er kennt noch nicht mal das Opfer! Doch zum Überlegen bleibt ihm keine Chance. Eine mörderische Hetzjagd beginnt und aus Kollegen werden Feinde...
Vertraue niemandem!
Gleich vorweg möchte ich schicken, dass ich absolut begeistert von dem Film bin.
Ich war anfangs voller Bedenken. So erinnerte ich mich an Spielbergs superlangweiligen Megaflop \"A.I.\" und irgendwie schienen sich die Themen ja etwas zu ähneln. Andererseits gehört Tom Cruise nun wirklich nicht zu meinen Lieblingsschauspielern.
Aber was Spielberg dann in dem Film aufzieht, ist einfach sagenhaft.
Die Story beruht auf einer Erzählung von Philip K. Dick (der Hollywood schon die Vorlagen zu Blade Runner und Total Recall lieferte) und ist spannend und interessant. Wer ist nicht der Meinung, dass uns in einigen Jahren die totale Überwachung bevorsteht. Hier kommt nun noch hinzu, dass so gar Gedanken überwacht werden – auch wenn es \"nur\" die eines Mordes sind. Wer hat nicht schon mal an so etwas gedacht und im Effekt vielleicht schon mal die Hand gehoben und sich dann glücklicherweise doch eines Besseren besonnen.
Diese Chance haben die festgenommenen \"Täter\" von \"Pre-Crime\" nicht. Sie sind schuldig – allein wegen ihrer Gedanken. Dabei könnte insbesondere der Effekt-Täter durchaus rechtzeitig zur Vernunft kommen.
Andererseits: wer wünscht sich nicht eine gewaltfreie Zukunft ohne Angst um seine Familie?
Es bleibt die Frage, ob dies den Preis wert ist.
Und in meinen Augen sind diese Zwiespalte sehr gut durch Spielberg dargestellt worden, da er beide Ansichten wertungsfrei zu Wort kommen läßt. Natürlich rutscht er besonders im letzten Drittel in die übliche moralische Zeigefingerhaltung der Amerikaner ab. Aber das kann ich ihm hier durchaus verzeihen.
Der Stoff ist meiner Meinung nach straff und spannend inszeniert worden. Ich hatte überraschender Weise keine Zeit auf die Uhr zu schauen – obwohl der Film rund 150min läuft. 2/3 des Filmes sind sehr spannend, mit Action aufgepeppt und strotzen vor Sci-Fi Ideen, die optimal mit der neuesten Technik umgesetzt wurden. Als Zuschauer wird man von Anfang an auf eine falsche Fährte gejagt. Und obwohl man das merkt (vielleicht gewollt), ist man sich bis zum letzten Drittel nicht sicher, ob man mit den eigenen Vermutungen richtig liegt.
Wiederum lebt der Film nicht für die Effekte, sondern sie unterstützen die Aussage, die Handlung, vor allem die Spannung. Oft saß ich vor allem wegen der faszinierenden Bilder vor Staunen mit offenem Mund da. Man fühlt sich wie ein kleines Kind auf Entdeckungsreise, wenn Anderton vor einer Glaswand steht und mit irgendwelchen technischen Handschuhen die Bilder der Visionen einzeln bearbeiten kann.
Begeistert haben mich natürlich auch die Stadtansichten, futuristische Autos, das dreidimensionale Straßennetz, beeindruckende Stunts und rasante Verfolgungsjagden.
Wie in Sci-Fi Filmen der neueren Art wird die teils skurrile Art der Zukunft natürlich auch für einige Gags genutzt, was kurzzeitig die Spannung etwas auflockert.
Zu den Schauspielern lässt sich nicht allzu viel sagen. Mir scheint der Film völlig auf Cruise zugeschnitten zu sein. Er spielt zwar den Helden, aber nicht den Übermenschen, bleibt so sympathisch.
Die schauspielerische Leistung des von Selbstvorwürfen zerfressenen Polizisten kann man ihm mittlerweile nicht mehr absprechen. Aber er wurde so in den Vordergrund geschrieben, dass der Rest der Crew eher als Stichwortgeber fungiert. So bleiben natürlich einige Ansätze der Story, die man sich als Zuschauer etwas tiefer beleuchtet gewünscht hätte, arg im Dunkeln.
Spielberg arbeitet auch in diesem Film wieder stark mit Farben, um seine Stimmungen rüber zu bringen.
So ist die moderne Welt da draußen, sehr hell, aber nur in blassen Pastelltönen gezeichnet und erschien mir immer etwas überbelichtet.
Auf der anderen Seite sind Andertons Erinnerungen farbkräftig, hell und freundlich – im Gegensatz zu seiner chaotischen und düsteren Wohnung.
Die Musik hat mich teilweise sehr überrascht. So verwendete Spielberg in einigen dramatischen Szenen einen fast fröhlichen, auf alle Fälle übertrieben wirkenden Orchestereinsatz und karikiert damit die Szene gleich wieder. Hm, war das gewollt?
Auch das Product Placement wird immer dreister. Es gibt schon so zwei, drei Firmen, die im Film exzellent heraus gestellt werden. Das ist zwar nicht so toll, stört aber den Handlungsfluss nicht und lockt einem zusätzliche Schmunzler aufs Gesicht. Wer darüber meckern kann, sollte sich mal in den neuen Bond Film begeben und sich dann fragen, warum in der Ecke oben nicht \"Dauerwerbesendung\" steht.
Fazit: Der Film ist in meinen Augen ein neuer Klassiker im Sci-Fi Bereich, denn er verbindet beste Unterhaltung mit einer ansprechenden und intelligenten Story.
Und die supertollen Bilder sollte man unbedingt im Kino genießen.
So können sie mit einem Großaufgebot den Täter festnehmen – noch bevor er seine Tat begangen hat.
Und der Erfolg spricht für sich: In der Stadt hat es seit sechs Jahren keinen Mord mehr gegeben.
Das Projekt soll nun auf das gesamte Land ausgeweitet werden. Mit einer beispiellosen Werbekampagne versucht die Pre-Crime Organisation, die Menschen bezüglich der Abstimmung für sich zu gewinnen.
In einer Welt, in der die Menschen durch allgegenwärtige Netzhautscans zu gläsernen Konsumenten werden und ihr Aufenthalt beständig bestimmt werden kann scheint diese personalisierte Reizüberflutung erfolgreich sein zu können.
Währenddessen versucht aber ein Abgesandter des Generalstaatsanwaltes die Fehler im System zu finden. Dabei eckt er natürlich sofort bei den Mitarbeitern der Elite-Einheit an. Insbesondere John Anderton (Tom Cruise), der nach dem Verschwinden seines Sohnes bei \"Pre-Crime\" landete und dort als \"Workaholic\" und Bester unter Exzellenten zum Leiter der Abteilung aufstieg, ist vom System vollständig überzeugt und sieht in dem Jungstaatsanwalt Witwer (Colin Farrell) einen potentiellen Feind, da dieser die Meinung vertritt, das System sei fehlbar.
Obwohl Anderton vom Gegenteil überzeugt ist, forscht er aufgrund des Hinweises einer der \"Pre-Cogs\" ein bisschen nach. Dabei stellt er sehr schnell Unregelmäßigkeiten fest.
Und dann passiert das Unglaubliche: die \"Pre-Cog\" sehen voraus, dass John Anderton in 36 Stunden einen Mord begehen wird. John ist entsetzt: ein geplanter Mord durch seine Hand und er kennt noch nicht mal das Opfer! Doch zum Überlegen bleibt ihm keine Chance. Eine mörderische Hetzjagd beginnt und aus Kollegen werden Feinde...
Vertraue niemandem!
Gleich vorweg möchte ich schicken, dass ich absolut begeistert von dem Film bin.
Ich war anfangs voller Bedenken. So erinnerte ich mich an Spielbergs superlangweiligen Megaflop \"A.I.\" und irgendwie schienen sich die Themen ja etwas zu ähneln. Andererseits gehört Tom Cruise nun wirklich nicht zu meinen Lieblingsschauspielern.
Aber was Spielberg dann in dem Film aufzieht, ist einfach sagenhaft.
Die Story beruht auf einer Erzählung von Philip K. Dick (der Hollywood schon die Vorlagen zu Blade Runner und Total Recall lieferte) und ist spannend und interessant. Wer ist nicht der Meinung, dass uns in einigen Jahren die totale Überwachung bevorsteht. Hier kommt nun noch hinzu, dass so gar Gedanken überwacht werden – auch wenn es \"nur\" die eines Mordes sind. Wer hat nicht schon mal an so etwas gedacht und im Effekt vielleicht schon mal die Hand gehoben und sich dann glücklicherweise doch eines Besseren besonnen.
Diese Chance haben die festgenommenen \"Täter\" von \"Pre-Crime\" nicht. Sie sind schuldig – allein wegen ihrer Gedanken. Dabei könnte insbesondere der Effekt-Täter durchaus rechtzeitig zur Vernunft kommen.
Andererseits: wer wünscht sich nicht eine gewaltfreie Zukunft ohne Angst um seine Familie?
Es bleibt die Frage, ob dies den Preis wert ist.
Und in meinen Augen sind diese Zwiespalte sehr gut durch Spielberg dargestellt worden, da er beide Ansichten wertungsfrei zu Wort kommen läßt. Natürlich rutscht er besonders im letzten Drittel in die übliche moralische Zeigefingerhaltung der Amerikaner ab. Aber das kann ich ihm hier durchaus verzeihen.
Der Stoff ist meiner Meinung nach straff und spannend inszeniert worden. Ich hatte überraschender Weise keine Zeit auf die Uhr zu schauen – obwohl der Film rund 150min läuft. 2/3 des Filmes sind sehr spannend, mit Action aufgepeppt und strotzen vor Sci-Fi Ideen, die optimal mit der neuesten Technik umgesetzt wurden. Als Zuschauer wird man von Anfang an auf eine falsche Fährte gejagt. Und obwohl man das merkt (vielleicht gewollt), ist man sich bis zum letzten Drittel nicht sicher, ob man mit den eigenen Vermutungen richtig liegt.
Wiederum lebt der Film nicht für die Effekte, sondern sie unterstützen die Aussage, die Handlung, vor allem die Spannung. Oft saß ich vor allem wegen der faszinierenden Bilder vor Staunen mit offenem Mund da. Man fühlt sich wie ein kleines Kind auf Entdeckungsreise, wenn Anderton vor einer Glaswand steht und mit irgendwelchen technischen Handschuhen die Bilder der Visionen einzeln bearbeiten kann.
Begeistert haben mich natürlich auch die Stadtansichten, futuristische Autos, das dreidimensionale Straßennetz, beeindruckende Stunts und rasante Verfolgungsjagden.
Wie in Sci-Fi Filmen der neueren Art wird die teils skurrile Art der Zukunft natürlich auch für einige Gags genutzt, was kurzzeitig die Spannung etwas auflockert.
Zu den Schauspielern lässt sich nicht allzu viel sagen. Mir scheint der Film völlig auf Cruise zugeschnitten zu sein. Er spielt zwar den Helden, aber nicht den Übermenschen, bleibt so sympathisch.
Die schauspielerische Leistung des von Selbstvorwürfen zerfressenen Polizisten kann man ihm mittlerweile nicht mehr absprechen. Aber er wurde so in den Vordergrund geschrieben, dass der Rest der Crew eher als Stichwortgeber fungiert. So bleiben natürlich einige Ansätze der Story, die man sich als Zuschauer etwas tiefer beleuchtet gewünscht hätte, arg im Dunkeln.
Spielberg arbeitet auch in diesem Film wieder stark mit Farben, um seine Stimmungen rüber zu bringen.
So ist die moderne Welt da draußen, sehr hell, aber nur in blassen Pastelltönen gezeichnet und erschien mir immer etwas überbelichtet.
Auf der anderen Seite sind Andertons Erinnerungen farbkräftig, hell und freundlich – im Gegensatz zu seiner chaotischen und düsteren Wohnung.
Die Musik hat mich teilweise sehr überrascht. So verwendete Spielberg in einigen dramatischen Szenen einen fast fröhlichen, auf alle Fälle übertrieben wirkenden Orchestereinsatz und karikiert damit die Szene gleich wieder. Hm, war das gewollt?
Auch das Product Placement wird immer dreister. Es gibt schon so zwei, drei Firmen, die im Film exzellent heraus gestellt werden. Das ist zwar nicht so toll, stört aber den Handlungsfluss nicht und lockt einem zusätzliche Schmunzler aufs Gesicht. Wer darüber meckern kann, sollte sich mal in den neuen Bond Film begeben und sich dann fragen, warum in der Ecke oben nicht \"Dauerwerbesendung\" steht.
Fazit: Der Film ist in meinen Augen ein neuer Klassiker im Sci-Fi Bereich, denn er verbindet beste Unterhaltung mit einer ansprechenden und intelligenten Story.
Und die supertollen Bilder sollte man unbedingt im Kino genießen.
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