Minority Report (VHS) Testbericht

Minority-report-vhs-science-fiction-film
ab 8,11
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5 Sterne
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Erfahrungsbericht von tom.112

Zieht die Brechstöcke!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin ein absoluter Filmfan. Besonders angetan haben es mir Science Fiction und die Streifen von Steven Spielberg. Das trifft sowohl auf seine ernsten Filme wie \"Schindlers Liste\" wie auch seine nicht ganz so ernstzunehmenden Filme wie die Indiana Jones-Reihe zu. Deshalb war es für mich eigentlich auch von Anfang an klar, dass ich mir \"Minority Report\" unbedingt anschauen wollte. Ich war eigentlich ziemlich überrascht, dass es mir gestern sogar noch ziemlich kurzfristig gelungen ist, problemlos in eine Vorpremiere zu kommen.


Die Handlung:
Bis zum Jahr 2054 ist es den Behörden in Washington nahezu gelungen, die Stadt von ihrer hohen Mordrate zu befreien. Das ist allerdings kein Verdienst der Polizei sonder der PreCrime Divison, einer Einheit, die Mörder verhaftet, bevor sie die Tat überhaupt begehen.
In einem streng abgeriegelten Raum liegen beim dieser Behörde drei so genannte Precognitive. Überbleibsel aus einer verfehlten Drogenpolitik und von Genversuchen. Diese Precogs werden ständig unter Drogen gehalten und können Morde bereits vor der eigentlich Tat spüren. Mit einer aufwendigen Technik können ihre Traumbilder sichtbar gemacht werden. Der Gruppe um Chief John Anderton (Tom Cruise, \"Top Gun\") bleibt in der Regel genug Zeit, die Täter ausfindig zu machen und den Mord zu verhindern.
Da dieses Programm auf die gesamten USA ausgedehnt werden soll, wird die PreCrime Division überprüft. Detective Danny Witwer (Colin Farrell, \"Tigerland\") will herausfinden, ob die Spezialeinheit wirklich so perfekt und fehlerlos arbeitet, wie behauptet wird. Dabei hat er es besonders auf Anderton abgesehen, da dieser ein Drogenproblem hat und sich, nachdem sein Sohn Sean spurlos verschwunden ist, von seiner Frau Lara (Kathryn Morris, \"A.I.\") getrennt hat.
Aber auch Anderton forscht nach und stößt dabei auf einen alten Mordfall. Hin und wieder sind sich die Precogs bei ihren Vorhersagen nicht einig. Die gegenteilige Meinung - der Minority Report -, die nur von einem der drei vertreten wird, wird in den Akten abgelegt. Aber Anderton stellt fest, dass genau dieser Bericht bei diesem Fall fehlt.
Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: bei einer neuen Vision der Precogs ist plötzlich Anderton selbst der Mörder. Dabei kennt er nicht einmal das Opfer. Auf der Flucht vor seinen Kollegen versucht er herauszufinden, ob das alles nicht ein Komplott ist, um PreCrime zu zerschlagen. Dabei hat er besonders Witwer im Verdacht. Während der Suche nach der Lösung stößt Anderton auf Dr. Iris Hineman (Lois Smith, \"Falling Down\"), die die Precogs früher behandelt hat. Die durchgeknallte Wissenschaftlerin, die mit genmanipulierten Pflanzen experimentiert, führt ihn auf den Weg zu den Minority Reports. Anderton entführt Agatha (Samantha Morton, \"Pandaemonium\"), den begabtesten der drei Precognitiven, weil nur sie alle Erinnerungen im Kopf hat.
Auf seiner Flucht vor der PreCrime Divison vertraut er sich nur seinem Chef Lamar Burgess (Max von Sydow, \"Pelle der Eroberer\") an. Doch Burgess spielt eine äußerst undurchsichtige Rolle in dem vermeintlichen Komplott.
Tatsächlich erschießt Anderton sein Opfer. Allerdings läuft der Mord nicht ganz so ab, wie er vorausgesehen wurde. Witwer bemerkt dies und beginnt in eine völlig andere Richtung zu ermitteln - bis er selbst ermordet wird. Auch dieser Mord wird Anderton in die Schuhe geschoben. Zusammen mit Agatha und seiner Ex-Frau Lara versucht er, den wahren Mörder ausfindig zu machen.


Die Umsetzung:
Die gut 135 Minuten sind wirklich erstklassig. Wenn man nicht gerade auf einen Film mit Laserduellen und Weltraumverfolgungen aus ist, kann man an \"Minority Report\" wirklich rein gar nichts aussetzen.

Tricks:
Die Effekte sind wirklich toll gemacht. Zwar hat Spielberg auf all zu futuristische Elemente verzichtet und sich bemüht, ein möglichst realistisches Bild der Zukunft zu schaffen, aber die Effekte die dabei zu Einsatz kommen, brauchen sich nicht zu verstecken.
In Spielbergs Zukunft wird viel mit holografische Projektionen gearbeitet. Die Tricktechnik erzeugt hier ein sehr realistisches Bild und man merkt nicht, dass an dem Film elektronisch herumgewerkelt wurde. Nicht ganz so gut gelungen sind meiner Meinung nach die Fahrten mit den futuristischen Fahrzeugen und die Kulissen des zukünftigen Washington, aber trotzdem sind die Effekte auch hier okay.

Musik:
Klasse! Verantwortlich für die Musik ist der Soundtrack-Großmeister John Williams, der zum Beispiel auch schon die Musik für \"Star Wars\" geschrieben hat. Die Musik trägt sehr zur Spannung des Filmes bei und hat enorme Wirkung auf den Zuschauer.
Williams ist es gelungen, die Musik absolut passend zum Film zu schreiben.


Fazit:
\"Minority Report\" ist ein Film den man gesehen haben sollte. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, was einen erwartet. Der Film ist wirklich sehr anspruchsvoll und nicht nur irgendein schnell gedrehter Science Fiction in dem wild mit Laserkanonen herumgeballert wird.
Spielberg zeichnet ein Bild der nahen Zukunft, das einen wirklich erschrecken kann. Die informationelle Selbstbestimmung ist vollkommen den Bach herunter und anhand von Augenscans kann jeder überall identifiziert und so auch geortet werden. Das geht so weit, dass man individuelle Werbung präsentiert bekommt. Gleichzeitig kann man für Dinge verurteilt werden, die man noch gar nicht begangen hat. Die Grundrechte haben also bei weitem keinen so hohen Stellenwert mehr.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, sind die Vorstellungen, die die Macher von der Technik in der Zukunft haben. Es gibt da keine supertollen neuen Techniken sondern man hat einfach die Gegenwart genommen und etwas aufgepeppt. Es wird hier immer noch mit normalen Pistolen geschossen, aber es gibt auch Schallwaffen, mit denen heute schon experimentiert wird. Besonders witzig fand ich die Brechstöcke, die aber rein gar nichts mit brechenden Knochen zu tun haben. Man merkt deutlich, dass Spielberg für den Film ein Rudel Wissenschaftler angeheuert hatten, die ihm eine mögliches Bild der Zukunft basteln sollten.

Trotz dieser kritischen Elemente ist \"Minority Report\" auch ein knallharter Thriller. Anderton, der von Tom Cruise wirklich erstklassig dargestellt wird, sucht seinen Mörder und scheint chancenlos zu sein. Dabei baut sich in dem Streifen eine Spannung auf, die einen wirklich im Kinositz fesselt und man fiebert wirklich über zwei Stunden mit, ob es ihm nun gelingt oder nicht. Insgesamt wirken die Schauspieler in dem Streifen sehr professionell und man kann nichts an ihren Leistungen aussetzen.

Dass in dem Film einiges aus anderen Streifen gemopst wurde, z.B. aus \"Matrix\", stört eigentlich nicht weiter. Allerdings ist die Werbung im Film, z.B. Für Nokia oder Lexus, teilweise sehr penetrant. Im Nachhinein ist mir noch ein ganz gewaltiger logischer Fehler aufgefallen, der im Prinzip den ganzen Plot zunichte macht. Die Wahrnehmung der Precogs beruht auf der Störung des Gleichgewichtes durch einen Tod. Wie können sie dann einen gespielten Mord wahrnehmen???

Der Film basiert übrigens auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick, der auch schon \"Blade Runner\" geschaffen hat.

Alles in allem kann ich nur sagen: schaut Euch den Film an!

Danke fürs Lesen, Wegklicken oder Kopieren!

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