Miss Undercover (DVD) Testbericht

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ab 2,57
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Erfahrungsbericht von Natascha

Der Spion, der aus dem Entlein kam...

Pro:

witzig, gut gemacht, spritzig, überzeugende Darsteller

Kontra:

etwas seicht und vorhersehbar

Empfehlung:

Ja

Miss Undercover legt - ein weiteres Mal - die Geschichte vom häßlichen Entlein auf. Daß ausgerechnet mit Sandra Bullock eine bekannte Hollywood-Schönheit verpflichtet wurde (wo man also die Verwandlungsfähigkeit locker ahnen, wenn nicht sogar voraussehen kann), nimmt dem ganzen nur auf dem Papier den Reiz.

Denn insgesamt - soviel schon einmal vorweg - ist Miss Undercover eine vergnügliche, flott inszenierte Komödie im besten Hollywood-Stil: locker, lustig, gag-reich, dabei nicht mit kleinen Seitenhieben sparend, aber doch nie verletzend oder gar verurteilend. Nein, selbst der Ms. America Wettbewerb darf bestehen und ein paar Nettigkeiten aufweisen, damit nur ja niemand hierdurch Anstoß finden kann. Solange man sich an der manchmal arg konstruierten Story nicht stört, kann man sich hier 2 STunden lang gut unterhalten und amüsieren.

Worum es geht, ist ganz schnell berichtet: Ein böser Terrorist hat es mal wieder auf die USA abgesehen und will ein Desaster anrichten, während die Ms USA gewählt wird. Das FBI erfährt davon und will nun eine Undercover-Agentin einschleusen. Aber dazu genügt es halt nicht, eine Betreuerin zu stellen - nein, es muß schon eine Teilnehmerin sein (wie gesagt, an die Story darf man nicht allzu hohe Maßstäbe anlegen).

Mangels Alternativen sucht man sich dazu Sandra Bullock heraus: Die ist - durch kindheitliche Erfahrungen - zu einer Art weiblichen Tough-Guys geworden: Nur ja keine Weiblichkeit zeigen! Sie überhaupt auf einen Schönheitswettbewerb zu schicken, heißt massive Überredungseinsätze. Schließlich gelingt es - und damit fängt der Spaß an.

Denn einer, wenn nicht sogar der absolute Höhepunkt des Films entwickelt sich in den Verwandlungsszenen. Michael Caine als tuntiger Schönheitsberater mit Verzweiflungspotential ist einfach eine Rolle für sich - hier sollte man mal ernsthaft über einen Oscar nachdenken. DAbei überspielt er es niemals, sein Charakter wird nicht zur Comicfigur, was eine echte Kunst ist. Wie sich aus dem Zusammenspiel zwischen ihm und Sandra Bullock ein absolut hinreißendes und teilweise schreiend komisches Duell konstruieren läßt, hat der Film und der Regisseur wunderbar hinbekommen. Allein dafür lohnt sich der Eintritt!

Die \"Ahhhhhhhhhh\"-Szene kennt man aus den Vorschauen - wie\'s dann weitergeht, will ich hier nicht groß verraten. Da die Story ja ohnehin relativ dünn ist, kann man sich denken,w as passieren wird - es ist auch nicht so schwer vorherzusehen. Natürlich findet Sandra Bullock Gefallen daran, auf einmal \"attraktiv\" zu sein, natürlich fällt es ihr zunächst schwer und irritiert es sie, daß sie darauf reagieren soll, daß Männer sie auf einmal nicht nur bemerken, sondern sie auch noch umschwirren, und natürlich gibt es den einen oder anderen Patzer in der Rolle.

Was Sandra Bullock für ein komödiantisches Talent hat (und das hat sie in der Tat - ihr Timing ist exzellent!), läßt dieser Film nicht nur aufblitzen, er gibt ihr Gelegenheit, es so richtig hervorzuholen. Anders dagegen übrigens bei Ben Bratt, der eher schwach den Möchte-Gern-Liebhaber mimt - da wirkt alles doch eher gestelzt und wenig gekonnt. So bleibt auch seine Rolle eher farblos, und die Szenen mit ihm dominiert eine souveräne Sandra Bullock.

Ich kann diesen Film als lustigen, vergnüglichen, unterhaltsamen Programmfülller an einem schönen Abend gut empfehlen. Man kommt amüsiert aus dem Kino, lacht noch ein bißchen über die Scherze - und hat das Gefühl, seine 7 Euro gut investiert zu haben. Das ist doch heutzutage schon eine Menge!

Herzliche Grüße

Eure
Natascha

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