Miss Undercover (DVD) Testbericht

Die Veranstalter eines Schönheitswettbewerbes bitten das FBI um Hilfe, da sie einen anonymen Brief von einem Erpresser erhalten haben, der damit droht eine Bombe bei der Abschlußveranstaltung zu zünden. Das FBI hat ein Problem, denn sie müssen eine Agentin in die Veranstaltung einschleusen, aber es gibt keine einzige, für diese Aufgabe brauchbare Mitarbeiterin weit und breit. Entweder sind sie kurz vor der Rente oder haben einen Braten im Ofen. Aber da bemerken sie Gracie Hart (Sandra Bullock), eine Agentin, die äußerlich kein schöner Anblick ist. Ihr Verhalten läßt auch nicht den Eindruck zu, daß sie eine Dame ist. Der Anblick ist einfach schrecklich und so ist es klar, daß die Veranstalter protestieren, als sie von der Idee des FBI ´s erfahren, Gracie als Teilnehmerin bei dem Wettbewerb einzuschmuggeln. Ihnen bleibt aber keine andere Wahl und so beauftragen sie Victor Melling (Michael Caine) um aus dem häßlichen Entlein eine potentielle Schönheitskönigin zu machen. Nach einer Nacht harter Arbeit hat er es sogar geschafft ihre Fassade auf die eines Models zu trimmen. Der schwerste Teil der Arbeit kommt aber noch, denn ihr Benehmen läßt noch sehr zu wünschen übrig. Außerdem muß sie schnellstmöglich eingeschleust werden, da die Veranstaltung schon beginnt. Ein turbulentes Abenteuer beginnt, denn nicht nur der Erpresser muß gefaßt werden, sondern Gracie muß sich ständig wie eine Dame benehmen, damit ihre Tarnung nicht auffliegt.

Wie schon an der Story ersichtlich handelt es sich bei diesem Film um eine Komödie, die inhaltlich zwar nicht wirklich anspruchsvoll ist, trotzdem aber handlungsmäßig sehr viel gelungene Situationskomik provoziert. Nicht nur die Verwandlung einer sehr vulgären Frau in eine attraktive junge Dame bringt die Zuschauer zum Lachen. Nicht nur diese Figur hat einen gewissen Reiz, sondern auch die übrigen Rollen des Filmes. Es ist echt witzig zuzusehen, wie Michael Caine als ein verzickter Modeberater rumtuckt. Die Nebenrollen sind auch gut besetzt. Ich erwähne gerne Candice Bergen, die als ehemalige Schönheitskönigin ein doch sehr gestörtes Ego besitzt und an den offensichtlich abgehalfterten Moderator des Wettbewerbes, der von William Shatner herrlich verkörpert wird. Die übrigen Rollen hatten keinen wirklich eigenständigen Charakter, weshalb die Schauspieler ohne Probleme den geforderten Ansprüchen genügten.

So schlecht kann doch keine Frau freiwillig aussehen denkt man zwangsläufig, wenn man den Anfang des Filmes mitbekommt, denn selbst die härtesten Emanzen benehmen sich gegenüber Gracie sehr zivilisiert und sehe auch nicht so ungepflegt aus. Diese Übertreibungen sind ein stilistisches Mittel des Filmes und sind stellenweise doch sehr extrem. Magersüchtige Models, deren IQ nur bis zu ihren Knien reicht, sexistische Polizisten und ein Modeexperte, der ganz bestimmt kein eigenes Bügeleisen für seine Hemden braucht. Aufgrund der Übertreibung von Charaktereigenschaften der handelnden Personen tendieren relativ viele der gezeigten Witze in etwas flacheren Gewässern zu schwimmen und sorgen dafür, daß der Film stellenweise doch etwas langatmig auf die Zuschauer wirken kann.

Die Handlung ist nicht durchgehend gut. Mir persönlich gefiel der Anfang nicht wirklich. Mit einer rülpsenden Agentin mit fettigen Haaren bringt man ganz bestimmt nicht die Zuschauer dazu, sich vor Lachen in ihren Kinositzen zu krümmen. Der Witzpegel des Filmes begann erst mit der Verwandlung von der unattraktiven Agentin in eine attraktive junge Frau, da die etwas problematische Persönlichkeitsumstellung einen gewissen Reiz in humoristischer Sicht hatte. Der Film ist eine leichte Kinokost und im Verhältnis zu dem aktuellen Fernsehprogramm sogar sehenswert. Man sollte nur nicht all zu hohe Ansprüche an diesen Film stellen. Aufgrund gewisser Schwachstellen vergebe ich aber nur 4 von 5 möglichen Sternchen.