Monster (DVD) Testbericht

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ab 22,50
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5 Sterne
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Erfahrungsbericht von Manumania

Wurde der Oscar mit der Himbeere verwechselt?

Pro:

Einige, wenige schockierende Szenen; die Maske von Charlize Theron

Kontra:

Eine schlechte Charlize Theron; die Umsetzung der \"Story\"; einfach nur langweilig

Empfehlung:

Ja

Vor einiger Zeit war Sneak angesagt und da ich schon im Vorfeld wusste das Monster laufen wird, war ich umso gespannter, da dieser Film doch so hoch gelobt wurde und Charlize Theron immerhin einen Oscar für ihre schauspielerische Leistung gewann.

1. Story
2. Schauspieler
3. Regie
4. Eigene Meinung

==== Story ====

Monster beruht auf die Geschichte von Aileen Wournos, die als erste Serienmörderin in den USA hingerichtet wurde.

Zu beginn wird dem Zuschauer ein Einblick in ihre Kindheit gewährt, in der einem klar gemacht wird, das Aileen von klein auf in einer eigenen Welt aufgewachsen ist.
Sie träumte davon einst eine große Schauspielerin oder auf sonstige Art und Weise berühmt zu werden.
Auch dann, wenn ihr Vater sie schlug, flüchtete sie in ihre Traumwelt.
Was die anderen über sie denken, war ihr egal, irgendwann würde sie es ihnen ja zeigen.

Doch ihre Leben verlief nicht so, wie sie es sich erträumt hatte und da sie von klein auf auf den Punkt des Berühmtseins hinlebte, hatte sie kaum eine Ausweichmöglichkeit.
Mit 13 begann sie auf den Strich zu gehen um Geld zu „verdienen“.
Sie zog durch ganz Amerika und immer wenn sie Geld benötigte ging sie nachts auf den Strich - Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr.

Als sie an einem Punkt angekommen ist, an dem sie bemerkt das es so nicht weitergehen kann, dass ihr Leben für sie keinen Sinn mehr macht setzt sie sich unter eine Brücke und will Schluss machen – Schluss mit ihrem Leben … wären da nur nicht die 5 Dollar, die sie noch von ihrem letzten Freier übrig hatte. Sie beschließt die 5 Dollar noch zu besaufen, immerhin hätte sie dem Freier ja sonst umsonst einen geblasen.

So begibt sie sich in eine Bar ganz in der Nähe, wo sie die etwas Aufdringliche Selby kennen lernt. Selby ist lesbisch, aber Aileen macht ihr unmissverständlich klar das sie keine ist. Selby besteht dennoch darauf Aileen ein Bier auszugeben und so lernen sich beide kennen. Sie merken schnell das beide Außenseiterinnen sind und das sie viel füreinander empfinden.
Selby haut von zu Hause ab um mit Aileen eine Woche einen draufmachen zu können, danach würde Selby wieder zu ihrem Vater zurückfahren.

Doch nichts kommt so, wie es geplant war, da Aileen einen ihrer Freier aus Notwehr erschießen muss. Von da an beginnt zu einen Rachefeldzug gegen Freier, der in ihren Augen der Gerechtigkeit dient, da sie alle Freier erschießt, die zuvor schon etwas mit Prostituierten hatten und sie die Männer dafür bestrafen will, dass sie Frauen misshandelt haben, auch wenn dem selten der Fall ist, möchte sie die Freier bestrafen und in ihren Augen ist es richtig, Selby allerdings kann das nicht nachvollziehen.

Nachdem Aileen 6 ihrer Freier erschossen hat, zieht sie einen Schlussstrich, Selby fährt schon früher zurück, da im Fernsehen und in den Zeitungen Phantomfotos von beiden zu sehen sind und sie nichts damit zu tun haben möchte, da das alles aus Aileen Mist gewachsen ist.
Auch Aileen möchte damit aufhören und ein neues Leben beginnen, sie wirft ihre Waffe weg und geht in ihre Stammkneipe, in der sie auf einen Anruf von Selby warten, die sie anrufen wollte, wenn sie zu Hause ist. Doch bevor das Telefonat geführt werden kann, wird Aileen verhaftet und von einem Schwurgericht zum Tode verurteilt … sie wartete 12 Jahre in der Todeszelle, bis sie 2002 durch die Giftspritze hingerichtet wurde …

==== Schauspieler ====

Aileen Wournos – Charlize Theron. Sie wurde für ihre Leistung in Monster mit Oscar ausgezeichnet - für mich ein Rätsel!
In meinen Augen spielte sie Großteils zu überdreht, auch wenn der Charakter von Aileen Wournos solch einer war, aber für mich war das Ganze etwas zu flippig und zu viel nach Freude, bei ihr bekommt man selten das Gefühl es mit einer Psychopatin zu tun zu haben.
In einigen Szenen spielte sie glamourös, das muss ich gestehen aber es kommt auf die Leistung im ganzen Film an und dort hat sie in meinen Augen keinen Oscar verdient.
Klar, man muss es ihr hoch anrechnen das sie sich in diese Rolle getraut hat, dafür 13 Kg zunahm und jeden Tag sehr lange in der Maske saß, aber das macht noch keinen Oscar aus.
Man hat nicht gerade den Eindruck das Charlize sich viel damit beschäftigt hat etwas über die Person Aileen herauszufinden, viel mehr hatte man den Eindruck das sie ihre Rolle darauf beschränkt hat, was im Drehbuch steht und was die Regiesseurin sagt. Ich denke den Oscar erhielt sie dadurch, dass die Jury der Akademie Genaueres über Aileen Wissen und evtl. auch Wissen wie die Person war und Charlize dies ggf. sehr gut rübergebracht hat, aber für den normalen Zuschauer, der über keinerlei Infos über den Fall und die Person Aileen verfügt war, die Darstellung einfach zu flippig und überdreht.

Selby – Christina Ricci. Sie ist seid Casper eine meiner Lieblingsschauspielerinnen und ich sehe sie gerne, egal in welcher Rolle. Sie hat in Monster eine starke Nebenrolle, welche sie auch sehr gut spielte. Sie hatte ab und an zwar auch etwas überdreht gespielt, aber bei ihr hat man mehr den Eindruck das sie sich mit dem Fall beschäftigt hat und sie bringt die Person Selby sehr gut rüber. Vor allem in den tragischen Szenen, welche vorwiegend am Schluss stattfinden, gefiel sie mir sehr gut, ich denke sie hätten sich den Oscar mehr verdient wie Charlize.

==== Regie ====

Patty Jenkins führte vor Monster vorwiegend in Musikclips Regie und demnach ist dies ihr Langfilmdebüt. Man merkt an einigen Szenen das man es hier mit einem Clips Regiesseur (in diesem Falle Regiesseurin) zu tun hat, aber auch die langen Szenen in Monster lassen sich sehen. Allerdings gibt es hier auch einiges zu bemängeln, was ich aber in meiner Meinung niederschreibe.

==== Eigene Meinung ====

Ich erwartete viel von Monster, sehr viel sogar, da der Film hoch gelobt wurde und C.T immerhin einen Oscar für ihre Leistung bekam. Zudem sehe ich Filme, die auf eine wahre Geschichte bassieren sehr gerne und so war, mein Interesse an diesem Film sehr schnell geweckt und die Erwartungen sehr hoch.

Ich erwartete einen Film der Superlative, eine geniale Charlize Theron, Spannung pur (zumal die Story sehr spannend klingt und auf eine wahre Begebenheit beruht) und einfach nur einen Klasse Film.

Vorab muss ich sagen das ich vom besagten Fall nichts wusste, erst als ich von Monster hörte und mitbekam das es sich um eine Serienkillerin handelt die 6 ihrer Freier ermordet hatte und dafür zum Tode verurteilt und 2002 hingerichtet wurde.

Filme die auf eine wahre Begebenheit bassieren genießen meist Höheres ansehen als andere und dementsprechend sind die Erwartungen auch höher gesetzt, da man mit dem Film eine Geschichte wiedergibt die meist sehr interessant und zugleich schockierend ist. Der Zuschauer erwartet über alles informiert zu werden, da man ja davon ausgehen muss das nicht nur Leute die mit dem Fall vertraut sind sich diesen Film anzusehen. Da ich nichts von dem Fall wusste bzw. weiß kann ich hier auch keine Angaben machen, ob der Film bei der Wahrheit bleibt.

C.T spielte nicht so Super wie sie gelobt wurde, aber dazu habe ich oben einiges geschrieben und ich würde mich hier nur wiederholen.

Spannend war der Film sicherlich nicht. Da ich nur wusste, wie er enden wird und von dem davor so gut wie gar nichts habe ich natürlich einen packenden Film erwartet, der mich in den Kinosessel drückt, und ich die Spannung am Leibeigenen erfuhr. Doch solch einen Höhepunkt gab es nie. Lediglich an 2 -3 Szenen blieb mir der Atem weg und ich war geschockt von dem was ich sah, von der unscheinbar grausamen Gewalt die diese Frau erleiden musste bevor sie zu einer Killerin wurde (zu nennen wäre da der Part mit dem ersten Freier der ermordet wird) aber der Rest langweilte mich fast nur, wenn ich mich jetzt auf die Spannung beziehe.

Allerdings kann ich beurteilen wir der Film die Geschichte rüber gebracht hat. Fakt ist das die Geschichte eine Schockierende, Aufmerksamkeit Erregende ist. Und sie ruft viele Fragen hervor. Doch der Film konnte die Geschichte nicht so erschrecken rüber bringen, wie sie eigentlich ist. Dazu fehlt einfach der richtige Kick, die Atmosphäre, die Spannung, die richtige Musik, die nahezu perfekte Kameraführung, als dies hab ich bei diesem Film vermisst.

Abgesehen davon das C.T nicht gerade glänzte und C.R nur eine Nebenrolle spielte kam ich mir nie wirklich vor als würde ich einen Film über eine Serienmörderin sehen, die es wirklich mal gab, vielmehr erinnert mich das an einen Typischen Hollywood Psychothriller.

Einige Szenen (wie oben schon angesprochen) fesseln einen wirklich. Der Film sollte eher als Dokumentation über Aileen Wournos gelten denke ich mal, da man doch einiges über ihre Taten erfährt, aber so kommt er nicht rüber und die wenigen fesselnden Szenen konnte einen ansonst schlechten Film nicht retten.

Ich kann mich nicht entscheiden, in welches Genre ich den Film einordnen soll. Drama? Psychothriller? Liebesfilm? Monster hat von all dem etwas und vorwiegend die Liebes bzw. die dramatischen Szenen kommen gut rüber. Da erinnere ich mich gerne an das letzte Zusammensein von Selby und Aileen, eine Szene, die mich gefesselt hat, abgesehen von der Tatsache das Aileen eine brutale Männermörderin ist hatte ich etwas Mitleid mit ihr. Man muss bei solchen psychisch kranken Menschen auch in die Kindheit schauen, da diese meistens dafür verantwortlich sind. Und Monster gewährt dem Zuschauer solch einen und auch die Schandtaten, die ihr Männer im Alter zugefügt haben, bekommt man zu sehen und man kann sie auch irgendwo verstehen, zumindest ihren Hass auf Männer.

Der Film wirft die Frage wann und ob man töten darf. Ich denke das ist ein Thema für sich und gehört hier nicht hin, deswegen werde ich auch nicht darauf eingehen.

Die Einzigen die hier von mir ein Lob bekommen sind die Maskenbildner/innen. Sie haben Charlize Theron von einer Schönheit in eine hässliche Frau verwandelt, die der echten Aileen Wournos zudem noch zum Verwechseln ähnlich sieht!

Ich ziehe also ein Fazit: Monster ist ein Film mit einer schockierenden Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann, hier scheitert es aber klar an der Umsetzung und Charlize Theron hat sich den Oscar nicht verdient, wenn nicht sogar würde ich ihr eher die Himbeere reichen, den solch einen Charakter, eine psychisch gestörte Serienmörderin, so läppisch, flippig und überdreht zu spielen verdient sich ganz sicher keinen Oscar. Ich schwanke nun zwischen 2 und 3 Sternen, gebe ihm aber nur 2, da man solch eine Geschichte deutlich besser verfilmen kann! Zum Glück liegen solche Sachen immer im Auge des Betrachters und ich bin mir sicher das es unter euch Leute gibt die C.T den Oscar geben würden. Eine Empfehlung bekommt der Film dennoch, da ich die Geschichte einfach schockierend finde und solch eine Schandtat sollte niemandem vorenthalten bleiben und die 2-3 brutalen Schockszenen lassen sich sehen.

6 Bewertungen