Monster (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Erfahrungsbericht von SVoigt3000
Wie wird man eine Serienmörderin?
Pro:
Charlize Theron und Cristina Ricci, packende Story, sehr mitreissend erzählt, Maske, Morde werden nicht entschuldigt
Kontra:
(sehr schwere Kost)
Empfehlung:
Ja
Gestern war wieder Kino angesagt. Ein Kumpel und ich haben uns für „Monster“ entschieden. Ein Film, der es in sich hat – das wussten wir. Aber wir mussten ja beurteilen, ob Charlize Theron den Oscar für ihre Leistung als beste Hauptdarstellerin in diesem Film verdient hat.
-----STORY:-----
Aileen Wuornos (Charlize Theron) lebt ein schlimmes Leben: Sie ist Prostituierte, haust in den schlimmsten Unterkünften und hat eigentlich keine Freunde. Eines Tages taucht sie in einem kleinen Örtchen Amerikas in einer Homosexuellen-Kneipe auf. Sie will die letzten 5 $, die sie besitzt, vertrinken und sich danach ihr Leben nehmen. Doch in der Kneipe lernt sie die junge Selby (Cristina Ricci) kennen. Die beiden trinken zusammen und freunden sich an. Mit der Zeit fühlt sich die eigentlich heterosexuelle Aileen auch zu Selby hingezogen und geht mit ihr eine Beziehung ein.
Aber auch Selby hat kein leichtes Los in ihrem Leben gezogen. Ihre Eltern haben sie rausgeschmissen, als sie sich outete und schickten sie zu Bekannten. Nun versuchen die Eltern alles, um ihrer Tochter ein Umfeld zu schaffen, in dem man ihre „Seele retten“ kann – kurz: Ihr soll irgendwie die Männerwelt schmackhaft gemacht werden.
Selby hält von solchen Versuchen natürlich wenig und zieht daher auch Knall auf Fall bei den Bekannten ihrer Familie aus und zieht zu Aileen – in eine sehr verdreckte und heruntergekommene Wohnung. Aileen verspürt zum ersten Mal in ihrem Leben Freude und Auftrieb, will sogar mit der Prostitution aufhören. Ausgerechnet ihr letzter Freier schlägt sie dann aber nieder, vergewaltigt sie und droht, sie umzubringen. Aileen kann sich in letzter Sekunde befreien und erschießt ihren Freier.
Selby merkt aber auch langsam, dass ihr Leben sich verschlechtert hat. Sie übt Druck auf Aileen aus, ihr gemeinsames Leben zu verbessern und so beginnt Aileen, immer mehr Männer zu töten, um an Geld zu kommen und sich möglichst schnell ein besseres Leben mit ihrer Freundin leisten zu können...
-----KOMMENTAR:-----
Wichtig zu wissen ist, dass diese Geschichte nicht erfunden ist. Sie geschah so wirklich in den USA und Aileen Wuornos wurde dort in der Presse als „männermordenes Monster“ bezeichnet. Regisseurin Petty Jenkins versucht in ihrem Debüt-Film zu beschreiben, wie eine Frau zur ersten Serienmörderin der USA werden konnte. Dies schafft sie durch eine sehr realistische, bedrückende und sehr ergreifende Erzählweise. Jenkins zeigt sehr schonungslos, wie Aileen von ihrem ersten Mordopfer missbraucht und gedemütigt wird und wie er ihr schon ankündigt, er würde sie töten. Der erste Mord wird so erst als Notwehr dargestellt, wobei später deutlich wird, dass er auch eine Grenzüberschreitung für Aileen war, die ihr zeigt, zu was sie fähig ist.
Immer wieder sieht man nun, wie Aileen zu Männern in das Auto steigt. Ihr zweites Opfer sagt dann etwas, dass sie an ihr erstes Opfer und ihren Vergewaltiger erinnert und so erschießt sie auch diesen Freier. Aber hier der Unterschied: Sie legt sich, unbewusst, einen Grund zurecht, der ihr das moralische Recht geben soll, diesen Mord begangen zu haben. Auch bei ihren späteren Opfern zieht sie sich nachher Gründe an den Haaren herbei, warum diese Männer alle sterben müssen. In Wirklichkeit und das wird sehr deutlich, begeht sie diese Morde aber aus Ekel vor sich selbst und ihrer Arbeit als Prostituierte.
Wie aber wird eine Frau prostituierte? Und wie wird man so verwahrlost, so abgestumpft, so einsam? Regisseurin Petty Jenkins lässt Aileen immer wieder ihre Vergangenheit schildern. Eindringlich erzählt sie von ihrer Kindheit, die alles andere als rosig war. Sie erzählt davon, wie sie schon im Alter von 13 Jahren mit Jungen schlief und so sehr schnell als „Nutte“ beschimpft wurde. Sie erzählt, wie sie von zu Hause, von ihren Geschwistern, weglief und seitdem allein lebt und sich irgendwie durchschlägt – als Prostituierte.
Aber eines muss klar sein. Dieser Film verharmlost in keinem Falle die Taten, die Aileen begangen hat. Der Film hinterfragt nur, wie es dazu kommen konnte und das auch jemand wie Aileen, die 6 Menschen getötet hat, kein „Monster“ ist, wie es die Presse berichtete. Ich selbst habe nun, nachdem ich den Film gesehen habe, auf der einen Seite tiefstes Mitleid mit Aileen Wuornos, für das Leben, das sie leben musste. Petty Jenkins fängt diese Hoffnungslosigkeit und die Perspektivlosigkeit perfekt ein. Ich kann nun vielleicht sogar ein bisschen verstehen, warum sie 6 Menschen getötet hat. Das soll aber in keinem Fall bedeuten, dass sie richtig gehandelt oder eine milde Strafe verdient hat. Der erste Mord, war Notwehr, das wird deutlich und ist so auch richtig. Aber alles was danach kommt ist Mord – Mord in Serie. Ihre Motive sind Selbsthass und -ekel, aber auch ihr Wunsch nach Geld und einem besseren Leben. Das ist schlimm und ich möchte meinem ärgsten Feind nicht das Leben von Aileen Wuornos wünschen, aber dies alles rechtfertigt nicht 5 Morde.
Zu den Schauspielerinnen – Charlize Theron und Cristina Ricci dominieren den Film ganz klar – kann man nur eines sagen: Absolute Spitze! Charlize Theron hat den Oscar für diese Leistung absolut verdient. Ohne diese enorme Leistung wäre dieser Film nicht das, was er nun ist: Beeindruckend, erschreckend, schockierend... Großes Lob muss man auch den Maskenbildnern geben. Sie haben es geschafft aus Charlize Theron – einer Frau, deren Äußeres man mit Superlativen nur so überhäufen muss – auch äußerlich ein Straßenmädchen zu machen. Man erkennt sie in ihrer Rolle kaum noch wieder, kann von ihrer Schönheit an ein, zwei Stellen für Sekundenbruchteile vielleicht mit viel Phantasie etwas erahnen, mehr aber auch nicht. Eine große Leistung – sowohl von Charlize Theron, als auch von der Maske. Cristina Ricci, die Selby spielt, macht ihre Sache auch sehr gut. Man sieht ihr richtig an, wie sie anfangs sehr fasziniert von Aileen ist, wie sie von einem Leben träumt, das, realistisch betrachtet, reinste Utopie ist und wie sie langsam aus diesem Traum aufwacht und sozusagen entzaubert wird. Auch hier haben die Maskenbildner gute Arbeit geleistet: Im Laufe des Filmes kommt auch Selby immer weiter runter und wird immer ungepflegter.
Freigegeben ist der Film übrigens ab 16 Jahren. Eine Marke, die man gerade noch so akzeptieren kann. Die Vergewaltigung von Aileen ist schon sehr hart und auch das übrige Leben von Aileen und nachher auch Selby ist alles andere als rosig. Ob man das mit 16 Jahren sehen muss, ist die Frage. Aber ich finde, wie gesagt, diese Marke ist gerade so akzeptabel.
-----FAZIT:-----
Ein Film, der unter die Haut geht, zum Nachdenken anregt und dem Zuschauer sehr realistisch das Leben eines Straßenmädchens und einer Prostituierten zeigt. Schön anzusehen ist das sicher nicht, aber man sollte auch nicht immer die Augen verschließen, finde ich. Ein weiterer Grund, diesen Film zu sehen: Charlize Theron, die wirklich absolut überragend spielt.
-----STORY:-----
Aileen Wuornos (Charlize Theron) lebt ein schlimmes Leben: Sie ist Prostituierte, haust in den schlimmsten Unterkünften und hat eigentlich keine Freunde. Eines Tages taucht sie in einem kleinen Örtchen Amerikas in einer Homosexuellen-Kneipe auf. Sie will die letzten 5 $, die sie besitzt, vertrinken und sich danach ihr Leben nehmen. Doch in der Kneipe lernt sie die junge Selby (Cristina Ricci) kennen. Die beiden trinken zusammen und freunden sich an. Mit der Zeit fühlt sich die eigentlich heterosexuelle Aileen auch zu Selby hingezogen und geht mit ihr eine Beziehung ein.
Aber auch Selby hat kein leichtes Los in ihrem Leben gezogen. Ihre Eltern haben sie rausgeschmissen, als sie sich outete und schickten sie zu Bekannten. Nun versuchen die Eltern alles, um ihrer Tochter ein Umfeld zu schaffen, in dem man ihre „Seele retten“ kann – kurz: Ihr soll irgendwie die Männerwelt schmackhaft gemacht werden.
Selby hält von solchen Versuchen natürlich wenig und zieht daher auch Knall auf Fall bei den Bekannten ihrer Familie aus und zieht zu Aileen – in eine sehr verdreckte und heruntergekommene Wohnung. Aileen verspürt zum ersten Mal in ihrem Leben Freude und Auftrieb, will sogar mit der Prostitution aufhören. Ausgerechnet ihr letzter Freier schlägt sie dann aber nieder, vergewaltigt sie und droht, sie umzubringen. Aileen kann sich in letzter Sekunde befreien und erschießt ihren Freier.
Selby merkt aber auch langsam, dass ihr Leben sich verschlechtert hat. Sie übt Druck auf Aileen aus, ihr gemeinsames Leben zu verbessern und so beginnt Aileen, immer mehr Männer zu töten, um an Geld zu kommen und sich möglichst schnell ein besseres Leben mit ihrer Freundin leisten zu können...
-----KOMMENTAR:-----
Wichtig zu wissen ist, dass diese Geschichte nicht erfunden ist. Sie geschah so wirklich in den USA und Aileen Wuornos wurde dort in der Presse als „männermordenes Monster“ bezeichnet. Regisseurin Petty Jenkins versucht in ihrem Debüt-Film zu beschreiben, wie eine Frau zur ersten Serienmörderin der USA werden konnte. Dies schafft sie durch eine sehr realistische, bedrückende und sehr ergreifende Erzählweise. Jenkins zeigt sehr schonungslos, wie Aileen von ihrem ersten Mordopfer missbraucht und gedemütigt wird und wie er ihr schon ankündigt, er würde sie töten. Der erste Mord wird so erst als Notwehr dargestellt, wobei später deutlich wird, dass er auch eine Grenzüberschreitung für Aileen war, die ihr zeigt, zu was sie fähig ist.
Immer wieder sieht man nun, wie Aileen zu Männern in das Auto steigt. Ihr zweites Opfer sagt dann etwas, dass sie an ihr erstes Opfer und ihren Vergewaltiger erinnert und so erschießt sie auch diesen Freier. Aber hier der Unterschied: Sie legt sich, unbewusst, einen Grund zurecht, der ihr das moralische Recht geben soll, diesen Mord begangen zu haben. Auch bei ihren späteren Opfern zieht sie sich nachher Gründe an den Haaren herbei, warum diese Männer alle sterben müssen. In Wirklichkeit und das wird sehr deutlich, begeht sie diese Morde aber aus Ekel vor sich selbst und ihrer Arbeit als Prostituierte.
Wie aber wird eine Frau prostituierte? Und wie wird man so verwahrlost, so abgestumpft, so einsam? Regisseurin Petty Jenkins lässt Aileen immer wieder ihre Vergangenheit schildern. Eindringlich erzählt sie von ihrer Kindheit, die alles andere als rosig war. Sie erzählt davon, wie sie schon im Alter von 13 Jahren mit Jungen schlief und so sehr schnell als „Nutte“ beschimpft wurde. Sie erzählt, wie sie von zu Hause, von ihren Geschwistern, weglief und seitdem allein lebt und sich irgendwie durchschlägt – als Prostituierte.
Aber eines muss klar sein. Dieser Film verharmlost in keinem Falle die Taten, die Aileen begangen hat. Der Film hinterfragt nur, wie es dazu kommen konnte und das auch jemand wie Aileen, die 6 Menschen getötet hat, kein „Monster“ ist, wie es die Presse berichtete. Ich selbst habe nun, nachdem ich den Film gesehen habe, auf der einen Seite tiefstes Mitleid mit Aileen Wuornos, für das Leben, das sie leben musste. Petty Jenkins fängt diese Hoffnungslosigkeit und die Perspektivlosigkeit perfekt ein. Ich kann nun vielleicht sogar ein bisschen verstehen, warum sie 6 Menschen getötet hat. Das soll aber in keinem Fall bedeuten, dass sie richtig gehandelt oder eine milde Strafe verdient hat. Der erste Mord, war Notwehr, das wird deutlich und ist so auch richtig. Aber alles was danach kommt ist Mord – Mord in Serie. Ihre Motive sind Selbsthass und -ekel, aber auch ihr Wunsch nach Geld und einem besseren Leben. Das ist schlimm und ich möchte meinem ärgsten Feind nicht das Leben von Aileen Wuornos wünschen, aber dies alles rechtfertigt nicht 5 Morde.
Zu den Schauspielerinnen – Charlize Theron und Cristina Ricci dominieren den Film ganz klar – kann man nur eines sagen: Absolute Spitze! Charlize Theron hat den Oscar für diese Leistung absolut verdient. Ohne diese enorme Leistung wäre dieser Film nicht das, was er nun ist: Beeindruckend, erschreckend, schockierend... Großes Lob muss man auch den Maskenbildnern geben. Sie haben es geschafft aus Charlize Theron – einer Frau, deren Äußeres man mit Superlativen nur so überhäufen muss – auch äußerlich ein Straßenmädchen zu machen. Man erkennt sie in ihrer Rolle kaum noch wieder, kann von ihrer Schönheit an ein, zwei Stellen für Sekundenbruchteile vielleicht mit viel Phantasie etwas erahnen, mehr aber auch nicht. Eine große Leistung – sowohl von Charlize Theron, als auch von der Maske. Cristina Ricci, die Selby spielt, macht ihre Sache auch sehr gut. Man sieht ihr richtig an, wie sie anfangs sehr fasziniert von Aileen ist, wie sie von einem Leben träumt, das, realistisch betrachtet, reinste Utopie ist und wie sie langsam aus diesem Traum aufwacht und sozusagen entzaubert wird. Auch hier haben die Maskenbildner gute Arbeit geleistet: Im Laufe des Filmes kommt auch Selby immer weiter runter und wird immer ungepflegter.
Freigegeben ist der Film übrigens ab 16 Jahren. Eine Marke, die man gerade noch so akzeptieren kann. Die Vergewaltigung von Aileen ist schon sehr hart und auch das übrige Leben von Aileen und nachher auch Selby ist alles andere als rosig. Ob man das mit 16 Jahren sehen muss, ist die Frage. Aber ich finde, wie gesagt, diese Marke ist gerade so akzeptabel.
-----FAZIT:-----
Ein Film, der unter die Haut geht, zum Nachdenken anregt und dem Zuschauer sehr realistisch das Leben eines Straßenmädchens und einer Prostituierten zeigt. Schön anzusehen ist das sicher nicht, aber man sollte auch nicht immer die Augen verschließen, finde ich. Ein weiterer Grund, diesen Film zu sehen: Charlize Theron, die wirklich absolut überragend spielt.
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