Mulholland Drive - Straße der Finsternis (VHS) Testbericht

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ab 16,49
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Erfahrungsbericht von Rocketman

Mein Oscar-Favorit für "Bester Regie"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vor einigen Tagen wurden nun die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben. Ich musste feststellen, dass die Academy sich mal wieder vom Hype hat leiten lassen, in Bezug auf "Der Herr der Ringe".

Peter Jacksons hat Großes vollbracht mit seiner Tolkien-Verfilmung, aber das sollte nicht in der Kategorie
"Bester Film" gewürdigt werden, denn ich denke David Lynch hat eigentlich die bessere Regiearbeit gemacht.

"Mulholland Drive" ist ein Film, der die Geschichte zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, erzählt. Eine junge, attraktive Frau vom Lande, die Schauspielerin werden will und eine Karrierefrau aus der modernen Noblesse, die ihr Gedächtnis verloren hat, lernen sich unter denkbar seltsamen Umständen kennen und lieben.
Das scheint zunächst der Rahmen der Geschichte von Mulholland Drive zu sein, aber wer David Lnych kennt weiß, dass das bei ihm in der Regel nicht so einfach läuft. Diesmal lässt er einen aber relativ lange in dem Glauben, man würde verstehen und schlägt dann ziemlich spät in bekannter Manier zu.

Das in meinen Augen großartige an diesem Film ist, dass man während man im Kino sitzt(David Lynchs Filme sollte man dort sehen), sich zwar verwirrt fühlt, aber stets das Gefühl hat: "Ah, jetzt hab ich es wieder!" Und genau in dem Moment zeigt Lynch einem, dass es so einfach dann doch nicht ist. Durch diese immer neuen Aha-Erlebnisse wird erreicht, dass man die ganze Zeit aufpasst und in den Bann dieses Films gezogen wird.

Auch bildtechnisch begeistert dieser Film, und zwar durch so manchen Wechsel ins Dunkle. Meist werden dann Erinnerungen bei der Karrierefrau wach. Dies kann Lynch, wie jeder weiß, der "Lost Highway" gesehen hat, hervorragend, doch glücklicherweise driftet er diesmal nicht ganz so exzessiv immer wieder dorthin, was einem beim Sehen des Films doch ein etwas behaglicheres Gefühl gibt.

Seinem Verwirrspiel hat Lynch dadurch besondere Authentizität verliehen, dass er nicht einmal seine Schauspieler in die Verstrickungen der Geschichte einweihte. So mussten sie die Verwirrung nicht einmal spielen.

Ich bin schwer beeindruckt von diesem Film, und kann jedem, der mal einen Film, der um der Kunst Willen gemacht wurde, sehen will, nur empfehlen, sich den Film anzusehen, im Vordergrund stehen bei "Mulholland Drive" das Bild und das Spiel mit dem Zuschauer und seinen Gedanken.
Ich forder hiermit den Oscar für die beste Regie für David Lynch!

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