Needful Things - In einer kleinen Stadt (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von LilithIbi
Unnettes Marionettenhaftes.
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ein Film, den ich schon seit kurz nach dessen Erscheinung im Jahre 1993 immer wieder gerne sehe,ist Stephen King's Horrorthriller
===“Needful Things“=== der entgegen der landläufigen Meinung, der „master of horror“ könnte nur Zombiekatzen und Killerclowns, erstaunlich bodenständig daher kommt.
Handlungsort ist wie so oft bei King die kleine Stadt Castle Rock, in der Leland Gaunt (Max von Sydow) seinen Antiquitätenladen „Needful things“ eröffnet. Es dauert nicht lange, bis die ersten Neugi... Interessenten den Laden betreten und genau die Dinge vorfinden, die sie sich seit jeher von Herzen gewünscht haben. Wo jedoch vermeintlicher Segen ist, da ist die Gretchenfrage nach dem potentiellen Fluch nicht weit ~ und so wirkt es nur im ersten Augenblick überaus erquicklich, dass die Hälfte bar, die andere Hälfte in Form eines Gefallens bezahlt werden soll...
Sheriff Alan Pangborn (Ed Harris) scheint der einzige zu sein, der gegen die Verführungskünste des Fremden immun zu sein scheint ~ alle anderen sind nur allzu gerne bereit, ein paar „Harmlose Streiche“ zu spielen.
Wie sehr insbesondere Netty Cobb (Amanda Plummer) und Wilma Jerzyck (Valri Bromfield) gegeneinander aufgehetzt werden, scheint dem Großteil der Bevölkerung gar nicht aufzufallen. Wie auch? Schließlich war es der junge Brian, der für den Erhalt seiner Baseballkarte Wilmas Wäsche mit Putenkot beschmierte und wenig später die Fenster mit Äpfeln einwarf. Mit genau jenen Äpfeln, die Netty für ihren berühmten Apfelkuchen verwendet, versteht sich.
Der im weiteren Verlauf darauf aufbauende Dialog nebst der kompletten Atmosphäre gehört zu meinen absoluten filmischen Highlights, die ich seit jeher gesehen habe. So derbe es klingt, so kongenial tut sich eine Stimmung auf, die zwischen Faszination, Schrecken und einer sanften Nuance des schwarzen Humors wankt:
Als Netty und Wilma mitsamt den Worten
~ _„Du hast meinen Hund getötet!“_
~ _„Du hast meine Mikrowellenwerd kaputt gemacht!“_
rachelüstern aufeinander losgehen, wird jene Szenerie von dem musikalischen Werk „Ave Maria“ untermalt, welches sich Leland Gaunt genussvoll vor dem Kamin anhört.
Wie so oft muss man betreffendes selbst sehen, um meine Begeisterung (eventuell) nachvollziehen zu können ~ und doch kann ich mit gewissem Besitzerstolz verkünden, dass mein Guckpartner ebenfalls cineastisch angetan war.
Insgesamt betrachtet darf man ruhig davon ausgehen, dass inmitten _„Needful things“_ der ein oder andere Auflockerungsmoment vonstatten geht. Ob und inwieweit diese Momente tatsächlich irrwitzig gemeint waren... darüber lässt und ließ sich streiten. Nichtsdestominder tut sich kaum eine wahrhaftig bedrohliche Stimmung auf, die den Zuschauer beim kleinsten Geräusch zusammenzucken lässt. Echte Schreckensmomente gibt es sehr spärlich; das Grauen findet vielmehr beinahe ausschließlich interpersoneller Natur statt. Aktionen wie Reaktionen, in denen sich der Gucker selbst wiederfinden könnte, gibt es zuhauf ~ das schleichende und sich immerzu ausbreitende ungute Gefühl inmitten der Seele des Zuschauers kommt nicht von ungefähr, macht es zudem dem Filmgenuss zu etwas durchweg aufwühlendem und besonderen.
Stephen King hielt mit der Offenbarung, wer sich hinter dem Zugereisten verbirgt, nicht allzu lange hinterm Berg und platzierte überdies immer wieder ein paar dezente oder gar zaunpfalwinkende Hinweise. Ob es nun um die bevorzugten hohen Temperaturen inmitten des Antiquitätenladen geht oder der Besitzer schreckensgeweitet die Äuglein aufreißt, als einer der beiden förmlich miteinander konkurrierenden Religionsvertreter (Duncan Fraser) ein paar christliche Plakate aufhängen möchte.
Ohnehin geht es in dem eigentlichen Thriller durchaus abwechslungsreich zu, was durch die unterschiedlichen Charaktere nebst deren Schwächen noch verstärkt wird. Etliche (sündhafte) Themen werden gestreift, die diversen Verbrechen, die die Bewohner von Castle Rock verübten, werden eher am Rande erwähnt, hinterlassen jedoch einen bleibenden schalen Beigeschmack, was das zuschauerliche Mitgefühl anbelangt.
Einerseits gönnt man niemanden, aufgrund einer völlig falschen Schlussfolgerung in der Bar aufgesucht und erschossen zu werden ~ andererseits ist dem Zuschauer bezüglich mancher Charaktere bewusst, was dieser Dritten antat, um sich selbst an einer Pseudo-Antiquität bereichern zu können.
Gesellschaftlich kritisch ist der Film somit allemal, wenngleich mal im weiteren Kontext eingestehen muss, wie überaus außen vor der Sheriff zu stehen scheint.
Dass es in _„Needful things“_ einen Helden geben muss, und wer eben jener sein wird, lag von Anfang an auf der Hand, fühlt sich meines Erachtens nach auch nicht sonderlich schlimm an ~ interessant vielmehr, dass der Gucker zuletzt allzu gerne vergisst, was jener Protagonist bei der Erstbegegnung mit Leland gestanden hat.
Weiterer Knackpunkt, dass die Gemeinde sich insgesamt zu wenig über die angeblichen Schlussfolgerungen des charmanten Verkäufers / Tauschgeschäftlers wundert. Nach wie vor bin ich mir persönlich nicht ganz sicher, ob an dieser Stelle nicht ein wenig zu hoch mit der Naivität der Opfertäter gepokert wurde.
Ferner fühle ich mich nach wie vor von der Aussage irritiert, dass all jenes, was sich seit der Eröffnung des Antiquitätenladens bis zum Finale ereignet, einen Zeitraum von lediglich 48 Stunden umfassen soll.
So wirklich konform gehe ich mit dieser Möglichkeit fürwahr nicht, möchte hierfür jedoch nicht ernsthaft einen Punkt in meiner Bewertung abziehen.
'''Die VHS selbst''' beinhaltet keinerlei Programmhinweise, außer dem 116minütigen Hauptfilm selbst befindet sich somit nichts auf der Kassette. Kleiner Patzer bei der Textgestaltung der Hüllenrückseite in der Form, dass hier versehentlich ein überflüssiges Satzzeichen abgedruckt wurde. Kann passieren, ist aber trotzdem a bisserl peinlich.
===Summa summarum=== möchte ich mich bezüglich des genaueren _„Needful things“_ eher kurzhalten, um den Interessenten nicht allzu viel an Überraschungspotential vorneweg zu nehmen. Weitaus mehr Personen als die von mir genannten spielen eine durchaus wichtige Rolle, tragen jeweils mehr oder minder erheblich zum großem Zusammenbruch der bis dato friedlichen Stadt bei und treiben die Spannung nebst das Erzähltempo immer weiter voran. Ob und inwieweit man sich indes über das abrupte Ende der Gegebenheiten mokieren mag, muss ein jeder für sich selbst entscheiden.
Zu resümieren, dass der große Themenschwerpunkt in _„Needful things“_ auf dem Gastauftritt des Teufels liegt, der unschuldige Bürger zu verführen versucht, wäre meiner persönlichen Meinung nach viel zu vereinfacht und schuldabweisend formuliert. Im Grunde genommen sind die Bürger alles andere als harmlos, entfernen sich in ihrer Gier, ein bestimmtes Objekt erhalten zu können, mehr und mehr von dem, was sich hinter dem Begriff „Menschlichkeit“ einstig verbergen sollte.
Verantwortung und die große Schuldfrage nebst einem gehörigen Maß an Paranoia und nicht zuletzt der damit verbundenen Rache gestalten einen Horror, der durchweg auf der realistischen Ebene anzusiedeln ist.
Stephen King Experten dürfen sich darüber hinaus über etliche Wiedererkennungsmomente freuen ~ doch auch für alle anderen kann, will und werde ich voller nach-wie-voriger Begeisterung eine eindeutige Empfehlung inklusive etlicher Spiegelblickmomente aussprechen.
===“Needful Things“=== der entgegen der landläufigen Meinung, der „master of horror“ könnte nur Zombiekatzen und Killerclowns, erstaunlich bodenständig daher kommt.
Handlungsort ist wie so oft bei King die kleine Stadt Castle Rock, in der Leland Gaunt (Max von Sydow) seinen Antiquitätenladen „Needful things“ eröffnet. Es dauert nicht lange, bis die ersten Neugi... Interessenten den Laden betreten und genau die Dinge vorfinden, die sie sich seit jeher von Herzen gewünscht haben. Wo jedoch vermeintlicher Segen ist, da ist die Gretchenfrage nach dem potentiellen Fluch nicht weit ~ und so wirkt es nur im ersten Augenblick überaus erquicklich, dass die Hälfte bar, die andere Hälfte in Form eines Gefallens bezahlt werden soll...
Sheriff Alan Pangborn (Ed Harris) scheint der einzige zu sein, der gegen die Verführungskünste des Fremden immun zu sein scheint ~ alle anderen sind nur allzu gerne bereit, ein paar „Harmlose Streiche“ zu spielen.
Wie sehr insbesondere Netty Cobb (Amanda Plummer) und Wilma Jerzyck (Valri Bromfield) gegeneinander aufgehetzt werden, scheint dem Großteil der Bevölkerung gar nicht aufzufallen. Wie auch? Schließlich war es der junge Brian, der für den Erhalt seiner Baseballkarte Wilmas Wäsche mit Putenkot beschmierte und wenig später die Fenster mit Äpfeln einwarf. Mit genau jenen Äpfeln, die Netty für ihren berühmten Apfelkuchen verwendet, versteht sich.
Der im weiteren Verlauf darauf aufbauende Dialog nebst der kompletten Atmosphäre gehört zu meinen absoluten filmischen Highlights, die ich seit jeher gesehen habe. So derbe es klingt, so kongenial tut sich eine Stimmung auf, die zwischen Faszination, Schrecken und einer sanften Nuance des schwarzen Humors wankt:
Als Netty und Wilma mitsamt den Worten
~ _„Du hast meinen Hund getötet!“_
~ _„Du hast meine Mikrowellenwerd kaputt gemacht!“_
rachelüstern aufeinander losgehen, wird jene Szenerie von dem musikalischen Werk „Ave Maria“ untermalt, welches sich Leland Gaunt genussvoll vor dem Kamin anhört.
Wie so oft muss man betreffendes selbst sehen, um meine Begeisterung (eventuell) nachvollziehen zu können ~ und doch kann ich mit gewissem Besitzerstolz verkünden, dass mein Guckpartner ebenfalls cineastisch angetan war.
Insgesamt betrachtet darf man ruhig davon ausgehen, dass inmitten _„Needful things“_ der ein oder andere Auflockerungsmoment vonstatten geht. Ob und inwieweit diese Momente tatsächlich irrwitzig gemeint waren... darüber lässt und ließ sich streiten. Nichtsdestominder tut sich kaum eine wahrhaftig bedrohliche Stimmung auf, die den Zuschauer beim kleinsten Geräusch zusammenzucken lässt. Echte Schreckensmomente gibt es sehr spärlich; das Grauen findet vielmehr beinahe ausschließlich interpersoneller Natur statt. Aktionen wie Reaktionen, in denen sich der Gucker selbst wiederfinden könnte, gibt es zuhauf ~ das schleichende und sich immerzu ausbreitende ungute Gefühl inmitten der Seele des Zuschauers kommt nicht von ungefähr, macht es zudem dem Filmgenuss zu etwas durchweg aufwühlendem und besonderen.
Stephen King hielt mit der Offenbarung, wer sich hinter dem Zugereisten verbirgt, nicht allzu lange hinterm Berg und platzierte überdies immer wieder ein paar dezente oder gar zaunpfalwinkende Hinweise. Ob es nun um die bevorzugten hohen Temperaturen inmitten des Antiquitätenladen geht oder der Besitzer schreckensgeweitet die Äuglein aufreißt, als einer der beiden förmlich miteinander konkurrierenden Religionsvertreter (Duncan Fraser) ein paar christliche Plakate aufhängen möchte.
Ohnehin geht es in dem eigentlichen Thriller durchaus abwechslungsreich zu, was durch die unterschiedlichen Charaktere nebst deren Schwächen noch verstärkt wird. Etliche (sündhafte) Themen werden gestreift, die diversen Verbrechen, die die Bewohner von Castle Rock verübten, werden eher am Rande erwähnt, hinterlassen jedoch einen bleibenden schalen Beigeschmack, was das zuschauerliche Mitgefühl anbelangt.
Einerseits gönnt man niemanden, aufgrund einer völlig falschen Schlussfolgerung in der Bar aufgesucht und erschossen zu werden ~ andererseits ist dem Zuschauer bezüglich mancher Charaktere bewusst, was dieser Dritten antat, um sich selbst an einer Pseudo-Antiquität bereichern zu können.
Gesellschaftlich kritisch ist der Film somit allemal, wenngleich mal im weiteren Kontext eingestehen muss, wie überaus außen vor der Sheriff zu stehen scheint.
Dass es in _„Needful things“_ einen Helden geben muss, und wer eben jener sein wird, lag von Anfang an auf der Hand, fühlt sich meines Erachtens nach auch nicht sonderlich schlimm an ~ interessant vielmehr, dass der Gucker zuletzt allzu gerne vergisst, was jener Protagonist bei der Erstbegegnung mit Leland gestanden hat.
Weiterer Knackpunkt, dass die Gemeinde sich insgesamt zu wenig über die angeblichen Schlussfolgerungen des charmanten Verkäufers / Tauschgeschäftlers wundert. Nach wie vor bin ich mir persönlich nicht ganz sicher, ob an dieser Stelle nicht ein wenig zu hoch mit der Naivität der Opfertäter gepokert wurde.
Ferner fühle ich mich nach wie vor von der Aussage irritiert, dass all jenes, was sich seit der Eröffnung des Antiquitätenladens bis zum Finale ereignet, einen Zeitraum von lediglich 48 Stunden umfassen soll.
So wirklich konform gehe ich mit dieser Möglichkeit fürwahr nicht, möchte hierfür jedoch nicht ernsthaft einen Punkt in meiner Bewertung abziehen.
'''Die VHS selbst''' beinhaltet keinerlei Programmhinweise, außer dem 116minütigen Hauptfilm selbst befindet sich somit nichts auf der Kassette. Kleiner Patzer bei der Textgestaltung der Hüllenrückseite in der Form, dass hier versehentlich ein überflüssiges Satzzeichen abgedruckt wurde. Kann passieren, ist aber trotzdem a bisserl peinlich.
===Summa summarum=== möchte ich mich bezüglich des genaueren _„Needful things“_ eher kurzhalten, um den Interessenten nicht allzu viel an Überraschungspotential vorneweg zu nehmen. Weitaus mehr Personen als die von mir genannten spielen eine durchaus wichtige Rolle, tragen jeweils mehr oder minder erheblich zum großem Zusammenbruch der bis dato friedlichen Stadt bei und treiben die Spannung nebst das Erzähltempo immer weiter voran. Ob und inwieweit man sich indes über das abrupte Ende der Gegebenheiten mokieren mag, muss ein jeder für sich selbst entscheiden.
Zu resümieren, dass der große Themenschwerpunkt in _„Needful things“_ auf dem Gastauftritt des Teufels liegt, der unschuldige Bürger zu verführen versucht, wäre meiner persönlichen Meinung nach viel zu vereinfacht und schuldabweisend formuliert. Im Grunde genommen sind die Bürger alles andere als harmlos, entfernen sich in ihrer Gier, ein bestimmtes Objekt erhalten zu können, mehr und mehr von dem, was sich hinter dem Begriff „Menschlichkeit“ einstig verbergen sollte.
Verantwortung und die große Schuldfrage nebst einem gehörigen Maß an Paranoia und nicht zuletzt der damit verbundenen Rache gestalten einen Horror, der durchweg auf der realistischen Ebene anzusiedeln ist.
Stephen King Experten dürfen sich darüber hinaus über etliche Wiedererkennungsmomente freuen ~ doch auch für alle anderen kann, will und werde ich voller nach-wie-voriger Begeisterung eine eindeutige Empfehlung inklusive etlicher Spiegelblickmomente aussprechen.
25 Bewertungen, 5 Kommentare
-
07.02.2012, 21:33 Uhr von sirikit06
Bewertung: sehr hilfreichWünsche Dir einen schönen Abend! LG
-
07.02.2012, 16:45 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreich...und einen wunderschönen tag
-
07.02.2012, 15:13 Uhr von Luna2010
Bewertung: sehr hilfreichDaumen hoch, dir noch eine schöne Restwoche
-
07.02.2012, 14:37 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichViele liebe Grüße. KATJA
-
07.02.2012, 13:48 Uhr von anni31515
Bewertung: sehr hilfreichich kenne das buch und fand es super! an einen film von stephen king habe ich mich noch nie herangetraut - aber vielleicht versuche ich es nach deiner vorstellung mal mit diesem.. ;-)
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