Operation Flashpoint (PC Spiel Shooter) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 07/2008
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Erfahrungsbericht von bocdanovic
Der kalte Krieg in seiner heißen Phase
Pro:
Realismus, Taktik, Spannung, Vielseitigkeit
Kontra:
Das Grundthema Krieg
Empfehlung:
Ja
Die Semesterferien entarten zur wahren Spielevernichtungszeit. Der Boc brauchte nach dem langen gewiggle mal eine Abwechslung und hat sich hier für Operation Flashpoint entschieden. Eigentlich wollte er es immer so zwischendurch spielen, wie er es mit Half-Life, UT u.ä. gemacht hat. Doch Operation Flashpoint war hier ganz anders. Die Story hielt ihn bei der Stange, die Missionsvielfalt, die absolute Freiheit und der Anspruch, den das Spiel bereithielt, sagte immer: „Die nächste Mission spielst du noch!“ So kam es, dass der Boc in der letzten Woche seine armen kleinen Wiggles allein gelassen hat und statt dessen in eine der kritischsten Phasen des kalten Krieges eingesprungen ist.
-----Das Spiel-----
Wir schreiben das Jahr 1985. Michail Gorbatschow übernimmt die Führung in der Sowjetunion. Seine Politik von Glasnost und Perestroika findet im Westen wie im Osten viele Freunde. In dieser Zeit befindet sich Soldat Armstrong mit seinen Freunden in der Ausbildung auf der schönen Insel Malden. Das Training ist hart aber nicht sehr lang, denn es gibt Leute bei der Roten Armee und beim KGB, die die Politik Gorbatschows als schädlich für Mütterchen Russland betrachten. So auch General Guba, der auf der Inselgruppen stationiert ist. Er hat eigene Pläne und braucht dazu eine Präsentation der Stärke der Roten Armee gegen die verweichlichten NATO-Truppen. Sein Plan die Inselgruppe schnellstmöglich unter sowjetische Herrschaft zu bringen reißt Armstrong und seine Kameraden direkt aus dem Training in den Krieg. Was hier stattfindet ist kein Stellvertreterkrieg, nicht Nord- gegen Südvietnam, bzw. –korea, das ist ein direkter Angriff sowjetischer Truppen auf amerikanische Soldaten. General Guba ist bereit sehr weit zu gehen. Also liegt es an dem Kommandierenden auf amerikanischer Seite Oberst Blake, den Beginn des 3. Weltkrieges auf diesen kleinen Inseln zu verhindern (Das Spiel wurde eben nicht in Russland hergestellt (-;).
**Die Missionen: Die Umsetzung der Kämpfe ist nicht die eines Actionspieles. Kein Held, kein Unverletzbarer, nein nicht einmal ein Kommandierender wird vom Spieler übernommen. Soldat Armstrong, eine unbedeutende Nummer im Kampf, ist zu Beginn der Schützling des Spielers. Das Ziel ist befolgen der Anweisungen des Gruppenführers und natürlich überleben. Die ersten Missionen werden sehr gefährlich. Man hat noch keine Erfahrungen im Kampf und der Gegner ist sehr gut trainiert und sehr gut ausgerüstet. Auf riesigen Karten, für eine Mission wird oft die gesamte Insel zur Verfügung gestellt, muss man sich zurechtfinden. Die Gewehre schießen weiter als die Sichtweite beträgt. Oft wird man getroffen ohne den Schützen zu sehen und ein Treffer bedeutet leicht den Tod eines tapferen Soldaten. Die Umgebung muss der Freund des Soldaten werden, denn gegen viele Gegner ist auch mit einem großen Infanteriezug die einzige Möglichkeit zu überleben, nicht gesehen zu werden. Von Gerechtigkeit und Ausgewogenheit ist nur wenig zu spüren, wir haben schließlich eine Kriegssituation. So soll es vorkommen, dass 5 schlecht ausgerüstete Infanteristen auf einen Panzerzug mit Begleitung treffen. Ihr Kommandant wird wissen, wann ein Angriff sinnvoll ist und wann nicht. So wurde Ihnen das zumindest gesagt, bevor Sie sich gemeldet haben Armstrong. Befehlsverweigerung kann zum Untergang der Gruppe führen. Wenn der Kommandant einen Befehl gibt, so geht er davon aus, dass er befolgt wird. Nach einigen verzweifelten Kämpfen ums Überleben holt das NATO Kommando aber zum Gegenschlag aus.
Und der Spieler übernimmt die Kontrolle über Leutnant Hammer, einen Panzerführer in der Ausbildung. Schnell wird er mit dem Fahren und dem Führen eines Panzers vertraut gemacht, denn sein erster Einsatz steht schon bevor. Kommt man sich im Panzer schon relativ stark vor, so gibt es doch Gegner von denen man besser Abstand hält. Ein Treffer mit der Panzerfaust kann einen, wie ein Treffer eines T-80, leicht das Leben kosten und die beiden anderen Besatzungsmitglieder auch. Ein Panzer wird vom Spieler im Kampfeinsatz praktisch immer vom Sitz des Kommandanten aus übernommen, er hat somit die Verantwortung für das Leben der anderen.
Wo rohe Gewalt nicht erfolgsversprechend ist, übernimmt Major Gastowski. Als Befehlshaber der schwarzen Sonderkräfte, ist sein Freund die Nacht, ein Fernglas, eine Schallgedämpfte Maschinenpistole und ein paar Bomben. Wo andere versagen, da kann er Wunder bewirken. Doch Vorsicht ist auch hier geboten. Gastowski ist auch nur ein Mensch. Er wird normalerweise in Gebieten eingesetzt, wo der Gegner massig überlegen ist. Aus diesem Grund sollte er jedenfalls verhindern gesehen zu werden. Eine gute Ausrüstung gegen Panzer hat er nämlich praktisch nie dabei.
Im weiteren wird Armstrong zum Leutnant befördert und man führt endlich seinen eigenen Zug. Ab jetzt wird das taktische Element im Spiel noch höher, denn man muss nicht mehr nur auf sein eigenes Leben achten. Aufträge mit Helikoptern und Flugzeugen runden das Missionsdesign ab und man hat praktisch das gesamte Spektrum des Krieges miterlebt. In allen Missionen hat der Spieler beinahe unbegrenzte Freiheit und kann sich über die gesamte Insel bewegen. Missionen können auch erfolglos abgeschlossen werden. Das wirkt sich dann eben auf die nächsten Einsätze aus. Die Einsätze sind schwer und man kann nur einmal speichern. Sie ziehen sich bis zu einer Stunde hin, je nachdem wie vorsichtig der Spieler vorgeht und wie schnell er die Ziele findet. Wer nach 20 Minuten schleichen und verstecken dann allerdings wegen einer kleinen Unachtsamkeit stirbt, der ist dann doch leicht frustriert. Hier wäre vielleicht etwas weniger Realitätsnähe zu Gunsten eines leichteren Spieles angebracht gewesen.
**Die Ausrüstung: Ein Soldat kann kein riesiges Waffenarsenal mit sich herumtragen, er muss sich ja schließlich noch bewegen. Jeder Soldat hat eine Uhr, eine Karte der Umgebung, einen Einsatzplaner, ein Funkgerät und diverse Zusatzgegenstände. Man kann bis zu 2 Waffen mit sich herumtragen, wofür man generell 4 Magazine bekommt. Zusätzlich kann man noch Granaten und weiter Munition mitnehmen (6 Plätze) und noch 2 sperrigere Gegenstände wie Fernglas oder Nachtsichtgerät. In den meisten Einsätzen ist die Ausrüstung vorgegeben, später kann der Gruppenführer aber oft die Bewaffnung aller Soldaten bestimmen. Es empfiehlt sich immer mindestens einen Antipanzersoldaten und mindestens einen MG-Schützen zu haben. Für einen erfolgreichen Einsatz sollte man aber ausgewogen ausgerüstet sein.
**Die Planung: Einen Einsatz planen braucht der Spieler nicht vorher, das übernehmen die Strategen für ihn. Die richtige Reaktion und das richtige Vorgehen auf dem Schlachtfeld obliegt jedoch dem Gruppenführer und jeder Soldat sollte sein bestmögliches geben, am Leben zu bleiben und dem Ziel dennoch dienlich zu sein. Das richtige Vorgehen kann über Sieg und Niederlage, sowie über das Leben vieler Kameraden entscheiden. Wenn sich die Strategen verplant haben, so ist oft die einzige Möglichkeit, sich gut zu verstecken und mal zu schauen, ob sie nicht irgendwo eine Verstärkung hergezaubert bekommen. Das Funkgerät kann Kontakt mit den Mitgliedern der Gruppe, sowie mit der Einsatzleitung aufnehmen. Hierüber werden Befehle erteilt und entgegengenommen. Der richtige Umgang mit diesem Gerät ist entscheidend für den Erfolg eines Einsatzes.
**Die Charaktere: Die Personen, die im Spiel teilnehmen, sind zwar Menschen, sie zeichnen sich jedoch durch einiges aus. So werden sie bei langen Sprints erschöpft, was man an dem hämmernden Pulsschlag und der lauten, schnellen Atmung hört, doch erholen sie sich sehr schnell wieder. Alle können liegend und stehend sehr genau schießen, doch aus der Bewegung ist die Hoffnung auf Erfolg praktisch null. Bei einer Beinverletzung können sie nicht mehr aufstehen, doch ein Sanitäter benötigt gerade 5 Sekunden um alle Wunden zu heilen. In derselben Zeit wird ein Panzer repariert, betankt, bzw. aufmunitioniert. Hier wurde auf Realismus verzichtet um das Spiel interessanter zu machen. Insgesamt sind die Charaktere sehr gelungen und der Spielspaß ist auch nach langer Zeit noch da.
**Gesamteindruck: Das Spiel gibt dem Spieler sehr viele Freiheiten und simuliert das Geschehen im Krieg. Der Spieler ist in die Story eingebunden. Oft sind lange Abschnitte ohne Feindkontakt zu bewältigen, so dass man sich nie sicher sein kann, ob es überhaupt welchen gibt. Man spielt die Geschichte eines Konflikts auf einer kleinen Inselgruppe, welcher das Potenzial hat zum dritten Weltkrieg auszuarten. Spannend und realistisch ist das Geschehen und es fesselt den Spieler an den Rechner. Manchmal wird man frustriert sein aber man wird es immer wieder versuchen. Die Geschichte darf an diesem wichtigen Punkt nicht aus dem Ruder geraten, denn die Politik Moskaus hat das Potenzial, den Kalten Krieg zu beenden, er soll in dieser Zeit jedoch nicht zu einem heißen werden, sondern zu einer Zeit des Friedens.
-----Grafik-----
Die Grafik ist aus meiner Sicht sehr gut. Natürlich wird an manchen Stellen an Polygonen gespart, doch wenn man sieht, was die Engine leisten muss, wird einem erst klar, was die Macher hier fertiggebracht haben. Landschaften, welche der Größe einer Hubschraubersimulation entsprechen, sind hier für einen Infanterieeinsatz hergestellt worden. Fahrzeuge, Personen und Gebäude sehen realistisch aus und die Menschen bewegen sich perfekt. Auf hohe Distanz sind auch Wälder, Büsche und einzelne Bäume sehr schön, da diese im Spiel aber sehr wichtig sind und es deshalb viele von ihnen gibt, hat man bei ihnen etwas gespart und ihnen nur wenige Spriteansichten gegeben, sowie ein recht geringe Pixelzahl. Das stört die Atmosphäre aber eigentlich nicht. Das spielt ruckelt bei mir nie (PIII 900, 384 RAM, GeForce 2MX) und es ist ein flüssiger Spielspaß garantiert. Tag und Nacht wird realistisch dargestellt, man kann sich sogar an den Sternen orientieren. Die Schüsse der Waffen sind deutlich sichtbar und so verrät sich ein Schütze, wie in der Wirklichkeit auch leicht selbst. Lichtreflexe sind der Performance zum Opfer gefallen, doch wer zu viel Realismus will, kann oft nicht mehr spielen. Die Sichtweite wird durch Berge, Wälder oder Nebel begrenzt. Ich bin noch nie gegen eine Wand gelaufen. Alles was man sieht, kann auch erreicht werden.
-----Sound-----
Atmosphäre wird in dem Spiel groß geschrieben und so ist auch der Sound ausgelegt. Hintergrundsgeräusche, wie das Zirpen von Grillen mischen sich mit den Geräuschen des Kampfes. Man wird während des Einsatzes nicht von Musik gestört. Die Ohren sind das zweitwichtigste und manchmal auch das wichtigste Organ im Spiel (klar riechen, schmecken und tasten geht durch den Computer ja so schlecht). Realistische Laute von Waffen und Fahrzeugen, die Atmung eines angestrengten Menschen, sowie dessen Schritte verraten dem aufmerksamen Spieler die Position seiner Mitstreiter oder Gegner. Der Sound ist großartig in seiner Funktion als taktisches sowie als atmosphärisches Element im Spiel.
-----Bedienung-----
Alles kann bedient werden, fast alles muss bedient werden. Kaum eine Taste auf dem Keyboard, die keine Funktion hat und das obwohl man das wirklich wichtige schon mit der Maus ausführt. Im Grundsatz ist die Steuerung gleich derer andere 3-D Shooter. Hinzu kommen aber noch die Bedienelemente für Fahrzeuge, Funkgerät, Gruppenbefehle u.ä. Ein Aktionsmenü welches mit der mittleren Maustaste oder Enter aufgerufen werden kann, zeigt einem glücklicherweise sehr viele mögliche Aktionen, so dass man auch mit weniger Tasten auskommen kann. Allerdings geht die Arbeit mit dem Aktionsmenü etwas länger. Probleme gab’s bei mir selten mit der Steuerung. Zugegeben, der Panzerfahrer macht nicht unbedingt genau das, was man will, mit ein wenig Geduld bringt er einen aber auch ans Ziel. Alles in allem ist die Steuerung recht intuitiv und einfach gehalten, wenn man bedenkt, was alles abgedeckt werden muss.
-----Multiplayer-----
Das Spiel lässt sich auch mit menschlichen Spielern im LAN spielen. Jetzt hatte ich das Glück noch nicht, da ich das Spiel erst vor kurzem bekommen habe, ich stelle es mir aber ziemlich cool vor. Ich will jetzt hier nicht über etwas urteilen, was ich noch nicht gespielt habe, deshalb belasse ich es mal bei meiner obigen Aussage. Ich habe aber gehört, dass die Multiplayerumsetzung gut sei, Kumpels haben sie auf LAN-Parties schon gespielt. Deshalb bewerte ich unten mit gut. Wenn ich mal dazu gekommen bin, das Spiel zu mehrt zu spielen, werde ich hier miene eigenen Erfahrungen einbringen, zum Guten wie zum Schlechten.
-----Fazit-----
Ein Spiel mit toller Atmosphäre, welches in einer kritischen Zeit der Weltpolitik angesiedelt ist und sich in sehr realistischer Form mit einem in dieser Situation notwendigen Übel befasst, dem Krieg. Taktisches Vorgehen, große Bewegungsfreiheit und Vielseitigkeit fesseln den Spieler an den Rechner. Man wird vom Krieg kaum begeistert werden durch das Spiel. Es macht zwar Spaß es zu spielen, doch der leichte Tod des Schützlings und seiner Kameraden macht einem auch leicht klar, dass man so was lieber nicht selbst miterleben will. Sterben wird man oft in dem Spiel, doch anders als im richtigen Leben bekommt man noch mal eine Chance. Große Sprüche verschiedener wichtiger Personen kommentieren den Tod des Soldaten, so z.B.: „Der Tod eines einzelnen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen nur eine Statistik.“ Ich habe nicht das Gefühl, dass der Krieg hier als Quelle für Helden missbraucht wird, die Darstellung soll die Brutalität zeigen. Da man hierbei ohne sonderlich gewalttätige Darstellungen auskommt, finde ich es ein gelungenes Machwerk. Es hat den Boc aus den Höhlen der Wiggles geholt und in seinen Bann gezogen. Er muss in diesem Moment sagen, er wüsste nicht, schon mal ein besseres Spiel gespielt zu haben.
-----Das Spiel-----
Wir schreiben das Jahr 1985. Michail Gorbatschow übernimmt die Führung in der Sowjetunion. Seine Politik von Glasnost und Perestroika findet im Westen wie im Osten viele Freunde. In dieser Zeit befindet sich Soldat Armstrong mit seinen Freunden in der Ausbildung auf der schönen Insel Malden. Das Training ist hart aber nicht sehr lang, denn es gibt Leute bei der Roten Armee und beim KGB, die die Politik Gorbatschows als schädlich für Mütterchen Russland betrachten. So auch General Guba, der auf der Inselgruppen stationiert ist. Er hat eigene Pläne und braucht dazu eine Präsentation der Stärke der Roten Armee gegen die verweichlichten NATO-Truppen. Sein Plan die Inselgruppe schnellstmöglich unter sowjetische Herrschaft zu bringen reißt Armstrong und seine Kameraden direkt aus dem Training in den Krieg. Was hier stattfindet ist kein Stellvertreterkrieg, nicht Nord- gegen Südvietnam, bzw. –korea, das ist ein direkter Angriff sowjetischer Truppen auf amerikanische Soldaten. General Guba ist bereit sehr weit zu gehen. Also liegt es an dem Kommandierenden auf amerikanischer Seite Oberst Blake, den Beginn des 3. Weltkrieges auf diesen kleinen Inseln zu verhindern (Das Spiel wurde eben nicht in Russland hergestellt (-;).
**Die Missionen: Die Umsetzung der Kämpfe ist nicht die eines Actionspieles. Kein Held, kein Unverletzbarer, nein nicht einmal ein Kommandierender wird vom Spieler übernommen. Soldat Armstrong, eine unbedeutende Nummer im Kampf, ist zu Beginn der Schützling des Spielers. Das Ziel ist befolgen der Anweisungen des Gruppenführers und natürlich überleben. Die ersten Missionen werden sehr gefährlich. Man hat noch keine Erfahrungen im Kampf und der Gegner ist sehr gut trainiert und sehr gut ausgerüstet. Auf riesigen Karten, für eine Mission wird oft die gesamte Insel zur Verfügung gestellt, muss man sich zurechtfinden. Die Gewehre schießen weiter als die Sichtweite beträgt. Oft wird man getroffen ohne den Schützen zu sehen und ein Treffer bedeutet leicht den Tod eines tapferen Soldaten. Die Umgebung muss der Freund des Soldaten werden, denn gegen viele Gegner ist auch mit einem großen Infanteriezug die einzige Möglichkeit zu überleben, nicht gesehen zu werden. Von Gerechtigkeit und Ausgewogenheit ist nur wenig zu spüren, wir haben schließlich eine Kriegssituation. So soll es vorkommen, dass 5 schlecht ausgerüstete Infanteristen auf einen Panzerzug mit Begleitung treffen. Ihr Kommandant wird wissen, wann ein Angriff sinnvoll ist und wann nicht. So wurde Ihnen das zumindest gesagt, bevor Sie sich gemeldet haben Armstrong. Befehlsverweigerung kann zum Untergang der Gruppe führen. Wenn der Kommandant einen Befehl gibt, so geht er davon aus, dass er befolgt wird. Nach einigen verzweifelten Kämpfen ums Überleben holt das NATO Kommando aber zum Gegenschlag aus.
Und der Spieler übernimmt die Kontrolle über Leutnant Hammer, einen Panzerführer in der Ausbildung. Schnell wird er mit dem Fahren und dem Führen eines Panzers vertraut gemacht, denn sein erster Einsatz steht schon bevor. Kommt man sich im Panzer schon relativ stark vor, so gibt es doch Gegner von denen man besser Abstand hält. Ein Treffer mit der Panzerfaust kann einen, wie ein Treffer eines T-80, leicht das Leben kosten und die beiden anderen Besatzungsmitglieder auch. Ein Panzer wird vom Spieler im Kampfeinsatz praktisch immer vom Sitz des Kommandanten aus übernommen, er hat somit die Verantwortung für das Leben der anderen.
Wo rohe Gewalt nicht erfolgsversprechend ist, übernimmt Major Gastowski. Als Befehlshaber der schwarzen Sonderkräfte, ist sein Freund die Nacht, ein Fernglas, eine Schallgedämpfte Maschinenpistole und ein paar Bomben. Wo andere versagen, da kann er Wunder bewirken. Doch Vorsicht ist auch hier geboten. Gastowski ist auch nur ein Mensch. Er wird normalerweise in Gebieten eingesetzt, wo der Gegner massig überlegen ist. Aus diesem Grund sollte er jedenfalls verhindern gesehen zu werden. Eine gute Ausrüstung gegen Panzer hat er nämlich praktisch nie dabei.
Im weiteren wird Armstrong zum Leutnant befördert und man führt endlich seinen eigenen Zug. Ab jetzt wird das taktische Element im Spiel noch höher, denn man muss nicht mehr nur auf sein eigenes Leben achten. Aufträge mit Helikoptern und Flugzeugen runden das Missionsdesign ab und man hat praktisch das gesamte Spektrum des Krieges miterlebt. In allen Missionen hat der Spieler beinahe unbegrenzte Freiheit und kann sich über die gesamte Insel bewegen. Missionen können auch erfolglos abgeschlossen werden. Das wirkt sich dann eben auf die nächsten Einsätze aus. Die Einsätze sind schwer und man kann nur einmal speichern. Sie ziehen sich bis zu einer Stunde hin, je nachdem wie vorsichtig der Spieler vorgeht und wie schnell er die Ziele findet. Wer nach 20 Minuten schleichen und verstecken dann allerdings wegen einer kleinen Unachtsamkeit stirbt, der ist dann doch leicht frustriert. Hier wäre vielleicht etwas weniger Realitätsnähe zu Gunsten eines leichteren Spieles angebracht gewesen.
**Die Ausrüstung: Ein Soldat kann kein riesiges Waffenarsenal mit sich herumtragen, er muss sich ja schließlich noch bewegen. Jeder Soldat hat eine Uhr, eine Karte der Umgebung, einen Einsatzplaner, ein Funkgerät und diverse Zusatzgegenstände. Man kann bis zu 2 Waffen mit sich herumtragen, wofür man generell 4 Magazine bekommt. Zusätzlich kann man noch Granaten und weiter Munition mitnehmen (6 Plätze) und noch 2 sperrigere Gegenstände wie Fernglas oder Nachtsichtgerät. In den meisten Einsätzen ist die Ausrüstung vorgegeben, später kann der Gruppenführer aber oft die Bewaffnung aller Soldaten bestimmen. Es empfiehlt sich immer mindestens einen Antipanzersoldaten und mindestens einen MG-Schützen zu haben. Für einen erfolgreichen Einsatz sollte man aber ausgewogen ausgerüstet sein.
**Die Planung: Einen Einsatz planen braucht der Spieler nicht vorher, das übernehmen die Strategen für ihn. Die richtige Reaktion und das richtige Vorgehen auf dem Schlachtfeld obliegt jedoch dem Gruppenführer und jeder Soldat sollte sein bestmögliches geben, am Leben zu bleiben und dem Ziel dennoch dienlich zu sein. Das richtige Vorgehen kann über Sieg und Niederlage, sowie über das Leben vieler Kameraden entscheiden. Wenn sich die Strategen verplant haben, so ist oft die einzige Möglichkeit, sich gut zu verstecken und mal zu schauen, ob sie nicht irgendwo eine Verstärkung hergezaubert bekommen. Das Funkgerät kann Kontakt mit den Mitgliedern der Gruppe, sowie mit der Einsatzleitung aufnehmen. Hierüber werden Befehle erteilt und entgegengenommen. Der richtige Umgang mit diesem Gerät ist entscheidend für den Erfolg eines Einsatzes.
**Die Charaktere: Die Personen, die im Spiel teilnehmen, sind zwar Menschen, sie zeichnen sich jedoch durch einiges aus. So werden sie bei langen Sprints erschöpft, was man an dem hämmernden Pulsschlag und der lauten, schnellen Atmung hört, doch erholen sie sich sehr schnell wieder. Alle können liegend und stehend sehr genau schießen, doch aus der Bewegung ist die Hoffnung auf Erfolg praktisch null. Bei einer Beinverletzung können sie nicht mehr aufstehen, doch ein Sanitäter benötigt gerade 5 Sekunden um alle Wunden zu heilen. In derselben Zeit wird ein Panzer repariert, betankt, bzw. aufmunitioniert. Hier wurde auf Realismus verzichtet um das Spiel interessanter zu machen. Insgesamt sind die Charaktere sehr gelungen und der Spielspaß ist auch nach langer Zeit noch da.
**Gesamteindruck: Das Spiel gibt dem Spieler sehr viele Freiheiten und simuliert das Geschehen im Krieg. Der Spieler ist in die Story eingebunden. Oft sind lange Abschnitte ohne Feindkontakt zu bewältigen, so dass man sich nie sicher sein kann, ob es überhaupt welchen gibt. Man spielt die Geschichte eines Konflikts auf einer kleinen Inselgruppe, welcher das Potenzial hat zum dritten Weltkrieg auszuarten. Spannend und realistisch ist das Geschehen und es fesselt den Spieler an den Rechner. Manchmal wird man frustriert sein aber man wird es immer wieder versuchen. Die Geschichte darf an diesem wichtigen Punkt nicht aus dem Ruder geraten, denn die Politik Moskaus hat das Potenzial, den Kalten Krieg zu beenden, er soll in dieser Zeit jedoch nicht zu einem heißen werden, sondern zu einer Zeit des Friedens.
-----Grafik-----
Die Grafik ist aus meiner Sicht sehr gut. Natürlich wird an manchen Stellen an Polygonen gespart, doch wenn man sieht, was die Engine leisten muss, wird einem erst klar, was die Macher hier fertiggebracht haben. Landschaften, welche der Größe einer Hubschraubersimulation entsprechen, sind hier für einen Infanterieeinsatz hergestellt worden. Fahrzeuge, Personen und Gebäude sehen realistisch aus und die Menschen bewegen sich perfekt. Auf hohe Distanz sind auch Wälder, Büsche und einzelne Bäume sehr schön, da diese im Spiel aber sehr wichtig sind und es deshalb viele von ihnen gibt, hat man bei ihnen etwas gespart und ihnen nur wenige Spriteansichten gegeben, sowie ein recht geringe Pixelzahl. Das stört die Atmosphäre aber eigentlich nicht. Das spielt ruckelt bei mir nie (PIII 900, 384 RAM, GeForce 2MX) und es ist ein flüssiger Spielspaß garantiert. Tag und Nacht wird realistisch dargestellt, man kann sich sogar an den Sternen orientieren. Die Schüsse der Waffen sind deutlich sichtbar und so verrät sich ein Schütze, wie in der Wirklichkeit auch leicht selbst. Lichtreflexe sind der Performance zum Opfer gefallen, doch wer zu viel Realismus will, kann oft nicht mehr spielen. Die Sichtweite wird durch Berge, Wälder oder Nebel begrenzt. Ich bin noch nie gegen eine Wand gelaufen. Alles was man sieht, kann auch erreicht werden.
-----Sound-----
Atmosphäre wird in dem Spiel groß geschrieben und so ist auch der Sound ausgelegt. Hintergrundsgeräusche, wie das Zirpen von Grillen mischen sich mit den Geräuschen des Kampfes. Man wird während des Einsatzes nicht von Musik gestört. Die Ohren sind das zweitwichtigste und manchmal auch das wichtigste Organ im Spiel (klar riechen, schmecken und tasten geht durch den Computer ja so schlecht). Realistische Laute von Waffen und Fahrzeugen, die Atmung eines angestrengten Menschen, sowie dessen Schritte verraten dem aufmerksamen Spieler die Position seiner Mitstreiter oder Gegner. Der Sound ist großartig in seiner Funktion als taktisches sowie als atmosphärisches Element im Spiel.
-----Bedienung-----
Alles kann bedient werden, fast alles muss bedient werden. Kaum eine Taste auf dem Keyboard, die keine Funktion hat und das obwohl man das wirklich wichtige schon mit der Maus ausführt. Im Grundsatz ist die Steuerung gleich derer andere 3-D Shooter. Hinzu kommen aber noch die Bedienelemente für Fahrzeuge, Funkgerät, Gruppenbefehle u.ä. Ein Aktionsmenü welches mit der mittleren Maustaste oder Enter aufgerufen werden kann, zeigt einem glücklicherweise sehr viele mögliche Aktionen, so dass man auch mit weniger Tasten auskommen kann. Allerdings geht die Arbeit mit dem Aktionsmenü etwas länger. Probleme gab’s bei mir selten mit der Steuerung. Zugegeben, der Panzerfahrer macht nicht unbedingt genau das, was man will, mit ein wenig Geduld bringt er einen aber auch ans Ziel. Alles in allem ist die Steuerung recht intuitiv und einfach gehalten, wenn man bedenkt, was alles abgedeckt werden muss.
-----Multiplayer-----
Das Spiel lässt sich auch mit menschlichen Spielern im LAN spielen. Jetzt hatte ich das Glück noch nicht, da ich das Spiel erst vor kurzem bekommen habe, ich stelle es mir aber ziemlich cool vor. Ich will jetzt hier nicht über etwas urteilen, was ich noch nicht gespielt habe, deshalb belasse ich es mal bei meiner obigen Aussage. Ich habe aber gehört, dass die Multiplayerumsetzung gut sei, Kumpels haben sie auf LAN-Parties schon gespielt. Deshalb bewerte ich unten mit gut. Wenn ich mal dazu gekommen bin, das Spiel zu mehrt zu spielen, werde ich hier miene eigenen Erfahrungen einbringen, zum Guten wie zum Schlechten.
-----Fazit-----
Ein Spiel mit toller Atmosphäre, welches in einer kritischen Zeit der Weltpolitik angesiedelt ist und sich in sehr realistischer Form mit einem in dieser Situation notwendigen Übel befasst, dem Krieg. Taktisches Vorgehen, große Bewegungsfreiheit und Vielseitigkeit fesseln den Spieler an den Rechner. Man wird vom Krieg kaum begeistert werden durch das Spiel. Es macht zwar Spaß es zu spielen, doch der leichte Tod des Schützlings und seiner Kameraden macht einem auch leicht klar, dass man so was lieber nicht selbst miterleben will. Sterben wird man oft in dem Spiel, doch anders als im richtigen Leben bekommt man noch mal eine Chance. Große Sprüche verschiedener wichtiger Personen kommentieren den Tod des Soldaten, so z.B.: „Der Tod eines einzelnen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen nur eine Statistik.“ Ich habe nicht das Gefühl, dass der Krieg hier als Quelle für Helden missbraucht wird, die Darstellung soll die Brutalität zeigen. Da man hierbei ohne sonderlich gewalttätige Darstellungen auskommt, finde ich es ein gelungenes Machwerk. Es hat den Boc aus den Höhlen der Wiggles geholt und in seinen Bann gezogen. Er muss in diesem Moment sagen, er wüsste nicht, schon mal ein besseres Spiel gespielt zu haben.
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