Out of Sight (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher
Mit Erinnerung an Jackie Brown!!!
Pro:
Darsteller allen voran das Duo Lopez und Clooney, Art der Inzenierung, Bezüge zu anderen Filmen, hervorragender Audiokommentar
Kontra:
Kleinigkeiten beim Film, schwacher Ton, sehr umständliches und hässliches Menü
Empfehlung:
Ja
Steven Soderbergh galt nach den hervorragenden Kritiken in Cannes für seinen 1989er Streifen „Sex, Lies and Videotape“ als einer der neuen Stars des Independentkinos. Doch eine Reihe von Flops ließ seinen Stern schnell wieder sinken, bis Soderbergh 1998 mit „Out of Sight“ ein fulminantes Comeback hinlegte. Heute ist er einer der besten seines Faches. Ein Mann, der zum einen Filme drehen kann die Kritikerherzen höher schlagen lassen, aber zum anderen auch einfache und gelungene Kassenerfolge in Szene setzen kann.
Im Mittelpunkt von „Out of Sight“ steht der Bankräuber Jack Foley (George Clooney). Als er vor zwei Jahren er aus dem Gefängnis entlassen wurde, hatte er die Chance auf viel Geld und ein ehrliches Leben. Doch er hat es versaut und ist sofort wieder im Knast gelandet. Von dort ist er jetzt mit Hilfe seines besten Freundes Buddy (Ving Rhames) ausgebrochen.
Allerdings kam ihm dabei die hübsche Polizistin Karen Sisco (Jennifer Lopez) in die Quere. Buddy und Foley gelang es zum Glück für die beiden, den hübschen US-Marshall zu entführen, wobei sich Karen und Jack auch etwas näher gekommen sind.
Nun in Freiheit wollen Jack und Buddy ihren Plan von vor zwei Jahren endlich verwirklichen. Sie wollen dem ehemaligen Mitgefangenen Richard Ripley (Albert Brooks) Diamanten im Wert von fünf Millionen abluchsen. Zu dumm nur, dass ihr „Partner“ Glenn Michaels (Steve Zahn) zur Gegenseite übergelaufen ist und jetzt gemeinsam mit dem Ex-Boxer Maurice Miller (Don Cheadle) ebenfalls hinter den Steinchen her ist.
Und zu allem Überfluss will Jack die Bekanntschaft mit Karen Sisco nicht aus dem Kopf und dieser genauso die Bekanntschaft mit Jack, so dass sie sich an seine Fersen heftet...
Soderberghs „Comebackfilm“ ist äußerlich ein netter Mainstreamfilm, eine romantische Gaunerkomödie. Doch Steven Soderbergh wäre nicht Steven Soderbergh, wenn er daraus nicht einen deutlich vielschichtigeren Film machen würde, als man es üblicherweise vom Genre erwartet.
Mit geschickt eingesetzten Zeitsprüngen entfaltet er erst langsam die ganze Geschichte vor dem Zuschauer, zeigt ihm immer mehr Hintergründe, vor allem zur Person von Jack Foley und gibt damit nicht nur seinen Charakteren Tiefe, sondern auch der Geschichte.
Die Geschichte ist aber nicht der „Star“ des Films, dies sind die Darsteller, der Look und die Musik. George Clooney und Jennifer Lopez sind ein hervorragendes Paar und vor allem Lopez kann sich deutlich besser präsentieren, als man es sonst von ihr gewohnt ist. Ein munteres Stelldichein geben sich die Stars in den Nebenrollen. Steve Zahn ist mal wieder zum Brüllen komisch trottelig und Catherine Keener gibt allein schone mit ihrem veränderten Äußeren dem Film einen 70er Jahre Retro-Look.
Den genau diesen hat der Film, was auch noch durch die Musik unterstrichen wird. Und dies ist hervorragend. Immerhin ist die Vorlage des Films ein Roman von Elmore Leonard (der unter anderem auch die Vorlagen zu „Get Shorty“ und „Jackie Brown“ schrieb) und zu diesem gehört irgendwie ein Funky-Stil, den Soderbergh zwar nur zurückhaltend einsetzt, aber trotzdem passend.
Und so gelingt ihm insgesamt ein recht beschwingter Film, der es einfach schafft zu unterhalten. Hie und da gibt es kleinere Längen, die aber alle zu verzeihen sind. Interessant ist der Film zudem für Filmkenner: Wenn man Michael Keaton in einem Cameo-Auftritt als Ray Nicolette sieht (übrigens nach Aussage von Soderbergh im Audiokommentar ohne eine Gage zu verlangen), wird es einem gleich warm ums Herz und man denkt an den genialen Streifen „Jackie Brown“ von Quentin Tarantino zurück. Dazu kommt noch ein hübsches Foto von George Clooney, das man aus „From Dusk till Dawn“ zu Genüge kennt und ein kleiner Cameo-Auftritt von Samuel L. Jackson (dieser verzichtete wie Keaton auf eine Gage) am Ende des Streifens, der noch einmal für einen dicken Schmunzler sorgt.
D V D
°°°°°°°°°°°°
Technische Informationen:
Bildformat: 1,85 : 1 anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0 Surround
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Polnisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Portugiesisch
Extras:
- Audiokommentar vom Regisseur und Drehbuchautor
- Deleted Scenes
- Inside out of side
- Music Highlights
- Original Kino-Trailer
- Anmerkungen der Filmcrew
- Web Link
Die deutsche DVD ist mit den anderen europäischen Veröffentlichungen identisch. Es ist eine europaweite Veröffentlichung aus dem Hause Columbia TriStar, in Deutschland vertrieben durch Universal. Folglich kann man beruhigt auch auf zum Beispiel die englische oder spanische Veröffentlichung zurückgreifen, wenn man kein Wert auf ein deutsches Cover legt. Die DVD gibt es übrigens in zwei verschiedenen Auflagen, die sich allerdings nur vom Cover her unterscheiden. Auf der älteren DVD prangert „Widescreen“ am unteren Rand und „Collector’s Edition“ am oberen Rand. Diese beide überflüssigen Bemerkungen wurden bei der Neuauflage auf dem Cover entfernt (im Menü sind sie noch zu sehen), Inhaltlich sind die DVDs aber identisch. Für diese Rezension stand ein Exemplar der Neuauflage zur Verfügung.
Das Bild dieser DVD ist für ein nicht anamorph codiertes Bild hervorragend und verdient sich fast die Bestnote. Nur ganz geringes, kaum sichtbares Rauschen an wenigen Stellen, verhindert ein Prädikat. Kleinere Unschärfen zu Beginn des Films sind übrigens ganz offensichtlich keine Bildfehler, sondern vom Regisseur so gewollt. Insgesamt hervorragend, was man vom Ton nicht sagen kann. Aufgrund der europaweiten Veröffentlichung liegt dieser gleich in sechs Sprachen vor, dabei aber nur in Englisch in Dolby Digital 5.1, bei allen anderen Tonspuren in Dolby Digital 2.0 Surround. Ein Surroundgefühl kommt bei diesen Tonspuren aber nicht auf. Der Film hat zwar recht weniger Effekte, aber trotzdem ist es schade, dass man nicht alle zur Verfügung stehenden Kanäle richtig ausnutzt. Zwischen der englischen 5.1-Spur und der deutschen 2.0-Spur besteht übrigens kein Unterschied.
An Extras hat die DVD dagegen recht viel zu bieten. Das einheitliche, englische Menü (es gibt auch andere europaweit identische Veröffentlichungen, die trotzdem für jede Sprache ein anderes Menü haben) ist zwar nicht gerade schön anzuschauen, aber dafür findet man im Menü einiges.
Highlight der Extras ist sicherlich der Audiokommentar mit Regisseur Steven Soderbergh und Drehbuchautor Scott Frank, der sehr interessant ist. So erfährt man zum Beispiel auch, dass die Szenen in einem Gefängnis, wirklich in einem Gefängnis mit echten Gefangenen gedreht wurden. Der Audiokommentar ist leider nur in Englisch verfügbar, was denjenigen, der des Englischen nicht so mächtig sind, leider um dieses großartige Feature bringt. Vor allem da Scott Frank teilweise recht schnell und undeutlich spricht. Im Gegensatz zu Soderbergh übrigens, der sehr langsam und deutlich spricht, so als wüsste er, dass Leute aus nicht-englischsprachigen Ländern zuhören. Sehr amüsant sind dabei übrigens die kleinen „Auseinandersetzungen“ zwischen Frank und Soderbergh, wenn Frank Szenen im Drehbuch ganz „straight“ geschrieben hat, Soderbergh sie aber mit Rückblenden inszeniert hat. Das besondere an dem Kommentar ist zudem, dass Frank oftmals die Position des wissbegierigen Zuschauers vertritt und Fragen stellt, die einem als Zuschauer selbst auf der Zunge liegen. So ist der Audiokommentar durch diesen „Kniff“ informativer als manch anderer Audiokommentar, in dem der Regisseur alleine redet.
Auf der DVD befinden sich zudem noch rund zwanzig Minuten „Deleted Scenes“. Die längste ist dabei eine alternative, deutlich längere Kofferraumszene mit Lopez und Clooney, die nach Angaben von Soderbergh im Audiokommentar unter anderem geschnitten werden musste, da der Film den Produzenten zu lang war. Die Szenen sind alle in Englisch, aber wahlweise mit Untertiteln anschaubar. Erläuterungen warum die Szenen geschnitten wurden, erfährt man hier nicht direkt, sondern nur im Audiokommentar.
Auf der DVD befindet sich des weiteren unter dem Titel „Inside out of Sight „ ein sehr gutes Making-Of. Kein dummes PR-Gelaber, sondern interessante Informationen zur Entstehung des Films. Hier kommt auch Buchautor Elmore Leonard zu Wort und man erfährt, wie viel Spaß die Akteure bei den Dreharbeiten hatten. Zudem blitzt der geniale Humor von George Clooney hie und da sehr schön durch. Das Making Of ist übrigens untertitelt.
Abgerundet wird der erste Teil der Extras auf der DVD von den „Music Highlights“. Bei den „Music Highlights“ kann man sich die Szenen aus dem Film mit Musikstücken noch einmal anschauen. Dabei sollte man aber vorher unbedingt den Audiokommentar wieder deaktivieren, falls man den vorher gesehen hat, da man sonst diesen und nicht die Filmmusik als Unterlegung der Szenen geboten bekommt.
Die restlichen Extras sind etwas versteckt, bzw. aufgrund der misslungenen Menüführung etwas schwerer zu erreichen. Während man nämlich die ganze Zeit nur mit den Pfeiltasten „hoch“ und „runter“ sich durch die Menüs bewegen kann, muss man hier im richtigen Moment die Taste nach rechts drücken, um die Seite wechseln zu können. Dann findet man noch den Trailer, englische Textinfos zu sechs Darstellern und zu Steven Soderbergh, sehr ausführliche Produktionsnotizen (auch in Englisch) und technische Informationen zum Transfer des Films auf DVD (sowohl von Bild als auch von Ton).
Alles in allem eine gerade durch die gelungenen Extras, allen voran dem Audiokommentar, recht gelungene DVD, bei der es nicht sonderlich schadet, dass das Bild nicht anamorph codiert ist.
F A Z I T
°°°°°°°°°°
Ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Ein lockerer romantischer Gangsterfilm, der trotz seiner Lockerheit noch einiges an Tiefgang aufweisen kann. Und bei der DVD kann man zu einem angemessenen Preis beruhigt zuschlagen.
Film: 8 von 10 Punkten!
DVD: 4 von 5 Punkten!
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Gesamt: 8 Punkte auf meiner 10er Skala!
D A T E N
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Titel Deutschland: Out of Sight
Originaltitel: Out of Sight
Genre: Romantik / Thriller / Komödie
USA 1998, FSK 12, Laufzeit: 123 Minuten
Darsteller: George Clooney (Jack Foley), Jennifer Lopez (Karen Sisco), Ving Rhames (Buddy Brag), Don Cheadle (Maurice „Snoopy“ Miller), Dennis Farina (Marshall Sisco), Albert Brooks (Richard Ripley), Steve Zahn (Glenn Michaels), Luis Guzmán (Chino), Catherine Keener (Adele), Isaiah Washington (Kenneth), Keith Loneker (Bob), Nancy Allen (Midge), Michael Keaton (Ray Nicolette), Samuel L. Jackson (Hejira Henry)
Regie: Steven Soderbergh
Produzenten: Danny DeVito, Michael Shamberg, Stacey Sher
Ausf. Prod.: Barry Sonnenfeld, John Hardy
Drehbuch: Scott Frank nach einem Roman von Elmore Leonard
Kamera: Elliot Davis
Schnitt: Anne V. Coates
Musik: David Holmes
Produktionsdesign: Philip J. Messina
Kostüme: Betsy Heimann
Ton: Paul Ledford
W E I T E R F Ü H R E N D E * I N F O R M A T I O N E N
°°°°°°°°°
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0120780/
Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=1106
© Björn Becher 2003
Im Mittelpunkt von „Out of Sight“ steht der Bankräuber Jack Foley (George Clooney). Als er vor zwei Jahren er aus dem Gefängnis entlassen wurde, hatte er die Chance auf viel Geld und ein ehrliches Leben. Doch er hat es versaut und ist sofort wieder im Knast gelandet. Von dort ist er jetzt mit Hilfe seines besten Freundes Buddy (Ving Rhames) ausgebrochen.
Allerdings kam ihm dabei die hübsche Polizistin Karen Sisco (Jennifer Lopez) in die Quere. Buddy und Foley gelang es zum Glück für die beiden, den hübschen US-Marshall zu entführen, wobei sich Karen und Jack auch etwas näher gekommen sind.
Nun in Freiheit wollen Jack und Buddy ihren Plan von vor zwei Jahren endlich verwirklichen. Sie wollen dem ehemaligen Mitgefangenen Richard Ripley (Albert Brooks) Diamanten im Wert von fünf Millionen abluchsen. Zu dumm nur, dass ihr „Partner“ Glenn Michaels (Steve Zahn) zur Gegenseite übergelaufen ist und jetzt gemeinsam mit dem Ex-Boxer Maurice Miller (Don Cheadle) ebenfalls hinter den Steinchen her ist.
Und zu allem Überfluss will Jack die Bekanntschaft mit Karen Sisco nicht aus dem Kopf und dieser genauso die Bekanntschaft mit Jack, so dass sie sich an seine Fersen heftet...
Soderberghs „Comebackfilm“ ist äußerlich ein netter Mainstreamfilm, eine romantische Gaunerkomödie. Doch Steven Soderbergh wäre nicht Steven Soderbergh, wenn er daraus nicht einen deutlich vielschichtigeren Film machen würde, als man es üblicherweise vom Genre erwartet.
Mit geschickt eingesetzten Zeitsprüngen entfaltet er erst langsam die ganze Geschichte vor dem Zuschauer, zeigt ihm immer mehr Hintergründe, vor allem zur Person von Jack Foley und gibt damit nicht nur seinen Charakteren Tiefe, sondern auch der Geschichte.
Die Geschichte ist aber nicht der „Star“ des Films, dies sind die Darsteller, der Look und die Musik. George Clooney und Jennifer Lopez sind ein hervorragendes Paar und vor allem Lopez kann sich deutlich besser präsentieren, als man es sonst von ihr gewohnt ist. Ein munteres Stelldichein geben sich die Stars in den Nebenrollen. Steve Zahn ist mal wieder zum Brüllen komisch trottelig und Catherine Keener gibt allein schone mit ihrem veränderten Äußeren dem Film einen 70er Jahre Retro-Look.
Den genau diesen hat der Film, was auch noch durch die Musik unterstrichen wird. Und dies ist hervorragend. Immerhin ist die Vorlage des Films ein Roman von Elmore Leonard (der unter anderem auch die Vorlagen zu „Get Shorty“ und „Jackie Brown“ schrieb) und zu diesem gehört irgendwie ein Funky-Stil, den Soderbergh zwar nur zurückhaltend einsetzt, aber trotzdem passend.
Und so gelingt ihm insgesamt ein recht beschwingter Film, der es einfach schafft zu unterhalten. Hie und da gibt es kleinere Längen, die aber alle zu verzeihen sind. Interessant ist der Film zudem für Filmkenner: Wenn man Michael Keaton in einem Cameo-Auftritt als Ray Nicolette sieht (übrigens nach Aussage von Soderbergh im Audiokommentar ohne eine Gage zu verlangen), wird es einem gleich warm ums Herz und man denkt an den genialen Streifen „Jackie Brown“ von Quentin Tarantino zurück. Dazu kommt noch ein hübsches Foto von George Clooney, das man aus „From Dusk till Dawn“ zu Genüge kennt und ein kleiner Cameo-Auftritt von Samuel L. Jackson (dieser verzichtete wie Keaton auf eine Gage) am Ende des Streifens, der noch einmal für einen dicken Schmunzler sorgt.
D V D
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Technische Informationen:
Bildformat: 1,85 : 1 anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0 Surround
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Polnisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Portugiesisch
Extras:
- Audiokommentar vom Regisseur und Drehbuchautor
- Deleted Scenes
- Inside out of side
- Music Highlights
- Original Kino-Trailer
- Anmerkungen der Filmcrew
- Web Link
Die deutsche DVD ist mit den anderen europäischen Veröffentlichungen identisch. Es ist eine europaweite Veröffentlichung aus dem Hause Columbia TriStar, in Deutschland vertrieben durch Universal. Folglich kann man beruhigt auch auf zum Beispiel die englische oder spanische Veröffentlichung zurückgreifen, wenn man kein Wert auf ein deutsches Cover legt. Die DVD gibt es übrigens in zwei verschiedenen Auflagen, die sich allerdings nur vom Cover her unterscheiden. Auf der älteren DVD prangert „Widescreen“ am unteren Rand und „Collector’s Edition“ am oberen Rand. Diese beide überflüssigen Bemerkungen wurden bei der Neuauflage auf dem Cover entfernt (im Menü sind sie noch zu sehen), Inhaltlich sind die DVDs aber identisch. Für diese Rezension stand ein Exemplar der Neuauflage zur Verfügung.
Das Bild dieser DVD ist für ein nicht anamorph codiertes Bild hervorragend und verdient sich fast die Bestnote. Nur ganz geringes, kaum sichtbares Rauschen an wenigen Stellen, verhindert ein Prädikat. Kleinere Unschärfen zu Beginn des Films sind übrigens ganz offensichtlich keine Bildfehler, sondern vom Regisseur so gewollt. Insgesamt hervorragend, was man vom Ton nicht sagen kann. Aufgrund der europaweiten Veröffentlichung liegt dieser gleich in sechs Sprachen vor, dabei aber nur in Englisch in Dolby Digital 5.1, bei allen anderen Tonspuren in Dolby Digital 2.0 Surround. Ein Surroundgefühl kommt bei diesen Tonspuren aber nicht auf. Der Film hat zwar recht weniger Effekte, aber trotzdem ist es schade, dass man nicht alle zur Verfügung stehenden Kanäle richtig ausnutzt. Zwischen der englischen 5.1-Spur und der deutschen 2.0-Spur besteht übrigens kein Unterschied.
An Extras hat die DVD dagegen recht viel zu bieten. Das einheitliche, englische Menü (es gibt auch andere europaweit identische Veröffentlichungen, die trotzdem für jede Sprache ein anderes Menü haben) ist zwar nicht gerade schön anzuschauen, aber dafür findet man im Menü einiges.
Highlight der Extras ist sicherlich der Audiokommentar mit Regisseur Steven Soderbergh und Drehbuchautor Scott Frank, der sehr interessant ist. So erfährt man zum Beispiel auch, dass die Szenen in einem Gefängnis, wirklich in einem Gefängnis mit echten Gefangenen gedreht wurden. Der Audiokommentar ist leider nur in Englisch verfügbar, was denjenigen, der des Englischen nicht so mächtig sind, leider um dieses großartige Feature bringt. Vor allem da Scott Frank teilweise recht schnell und undeutlich spricht. Im Gegensatz zu Soderbergh übrigens, der sehr langsam und deutlich spricht, so als wüsste er, dass Leute aus nicht-englischsprachigen Ländern zuhören. Sehr amüsant sind dabei übrigens die kleinen „Auseinandersetzungen“ zwischen Frank und Soderbergh, wenn Frank Szenen im Drehbuch ganz „straight“ geschrieben hat, Soderbergh sie aber mit Rückblenden inszeniert hat. Das besondere an dem Kommentar ist zudem, dass Frank oftmals die Position des wissbegierigen Zuschauers vertritt und Fragen stellt, die einem als Zuschauer selbst auf der Zunge liegen. So ist der Audiokommentar durch diesen „Kniff“ informativer als manch anderer Audiokommentar, in dem der Regisseur alleine redet.
Auf der DVD befinden sich zudem noch rund zwanzig Minuten „Deleted Scenes“. Die längste ist dabei eine alternative, deutlich längere Kofferraumszene mit Lopez und Clooney, die nach Angaben von Soderbergh im Audiokommentar unter anderem geschnitten werden musste, da der Film den Produzenten zu lang war. Die Szenen sind alle in Englisch, aber wahlweise mit Untertiteln anschaubar. Erläuterungen warum die Szenen geschnitten wurden, erfährt man hier nicht direkt, sondern nur im Audiokommentar.
Auf der DVD befindet sich des weiteren unter dem Titel „Inside out of Sight „ ein sehr gutes Making-Of. Kein dummes PR-Gelaber, sondern interessante Informationen zur Entstehung des Films. Hier kommt auch Buchautor Elmore Leonard zu Wort und man erfährt, wie viel Spaß die Akteure bei den Dreharbeiten hatten. Zudem blitzt der geniale Humor von George Clooney hie und da sehr schön durch. Das Making Of ist übrigens untertitelt.
Abgerundet wird der erste Teil der Extras auf der DVD von den „Music Highlights“. Bei den „Music Highlights“ kann man sich die Szenen aus dem Film mit Musikstücken noch einmal anschauen. Dabei sollte man aber vorher unbedingt den Audiokommentar wieder deaktivieren, falls man den vorher gesehen hat, da man sonst diesen und nicht die Filmmusik als Unterlegung der Szenen geboten bekommt.
Die restlichen Extras sind etwas versteckt, bzw. aufgrund der misslungenen Menüführung etwas schwerer zu erreichen. Während man nämlich die ganze Zeit nur mit den Pfeiltasten „hoch“ und „runter“ sich durch die Menüs bewegen kann, muss man hier im richtigen Moment die Taste nach rechts drücken, um die Seite wechseln zu können. Dann findet man noch den Trailer, englische Textinfos zu sechs Darstellern und zu Steven Soderbergh, sehr ausführliche Produktionsnotizen (auch in Englisch) und technische Informationen zum Transfer des Films auf DVD (sowohl von Bild als auch von Ton).
Alles in allem eine gerade durch die gelungenen Extras, allen voran dem Audiokommentar, recht gelungene DVD, bei der es nicht sonderlich schadet, dass das Bild nicht anamorph codiert ist.
F A Z I T
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Ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Ein lockerer romantischer Gangsterfilm, der trotz seiner Lockerheit noch einiges an Tiefgang aufweisen kann. Und bei der DVD kann man zu einem angemessenen Preis beruhigt zuschlagen.
Film: 8 von 10 Punkten!
DVD: 4 von 5 Punkten!
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Gesamt: 8 Punkte auf meiner 10er Skala!
D A T E N
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Titel Deutschland: Out of Sight
Originaltitel: Out of Sight
Genre: Romantik / Thriller / Komödie
USA 1998, FSK 12, Laufzeit: 123 Minuten
Darsteller: George Clooney (Jack Foley), Jennifer Lopez (Karen Sisco), Ving Rhames (Buddy Brag), Don Cheadle (Maurice „Snoopy“ Miller), Dennis Farina (Marshall Sisco), Albert Brooks (Richard Ripley), Steve Zahn (Glenn Michaels), Luis Guzmán (Chino), Catherine Keener (Adele), Isaiah Washington (Kenneth), Keith Loneker (Bob), Nancy Allen (Midge), Michael Keaton (Ray Nicolette), Samuel L. Jackson (Hejira Henry)
Regie: Steven Soderbergh
Produzenten: Danny DeVito, Michael Shamberg, Stacey Sher
Ausf. Prod.: Barry Sonnenfeld, John Hardy
Drehbuch: Scott Frank nach einem Roman von Elmore Leonard
Kamera: Elliot Davis
Schnitt: Anne V. Coates
Musik: David Holmes
Produktionsdesign: Philip J. Messina
Kostüme: Betsy Heimann
Ton: Paul Ledford
W E I T E R F Ü H R E N D E * I N F O R M A T I O N E N
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Internet Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0120780/
Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=1106
© Björn Becher 2003
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