Paycheck - Die Abrechnung (VHS) Testbericht

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ab 22,89
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Erfahrungsbericht von rengert

Wenn man die Zukunft vergessen muss

Pro:

Thurman, mit mehr tu ich mich sehr schwer

Kontra:

Affleck, Story, Ideeumsetzung

Empfehlung:

Ja

Ich war also vor einiger Zeit im Kino. Ich habe mir mit Freunden den Film Paycheck angeschaut. Mich hat der Film durch seine doch spannend gestaltete Werbung angesprochen und so investierte ich die 4 €.
Es ging gar nicht gut los. Dies lag aber nicht am Film – zu mindestens nicht inhaltlich. Die Filmrolle sprang aus der Führung und es gab erst einmal einen Notstop. Dieser dauerte allerdings so seine 10 Minuten, wahrscheinlich war das Personal solange mit den anderen Kinosälen beschäftigt. Zum Glück passierte dies direkt am Anfang und wir konnten den Film dann nach der ungewollten Pause von Beginn an anschauen.

Der erste Abschnitt des Films führt den Zuschauer gleich thematisch in die Arbeit von Michael Jennings ein. Man kann ihn so wie er in diesen Situationen dargestellt wird, schon als Genie bezeichnen. Es handelt sich um moderne Produktpiraterie. Man gibt ihm den Auftrag, zu ermitteln, wie ein bestimmtes Produkt einer Konkurrenzfirma funktioniert, damit der Auftraggeber das Produkt selber auf den Markt bringen kann, wenn es geht noch in einer besseren Version.
In diesem Fall geht es um eine neue Variante eines Bildschirms. Es handelt sich um ein 3d Bild. Die dargestellten Figuren und Objekte ragen vorn aus dem Monitor heraus. Michael kauft sich also diesen Monitor und wird für zwei Monate in eine Labor gesperrt, um dort die Funktionsweise des Gerätes zu entwickelt und nachzubauen.
Natürlich schafft er es, er präsentiert zwei identische Bilder (Originalbildschirm und Nachbau), nur kann bei der neuen Version der Bildschirm weggenommen werden und die Figur (eine Frau) bleibt trotzdem an Ort und stelle. Man zeigt sich begeistert und rückt auch gleich mit der Zahlung raus.
Eine Sache gehört aber auch noch zu Michael `s Job. Er darf sich an nichts erinnern. Ein Freund löscht ihm im Anschluss an seine Arbeit, die letzten zwei Monate aus seinem Gedächtnis. Dies ist der gefährlichste Moment der Arbeit, da das Gehirn seine Temperatur erhöht und dies ist nicht gut. Aber natürlich geht alles gut.
Kaum zu Hause angekommen, hat er schon wieder eine Einladung zu einer Party im Briefkasten, ganz pünktlich, denn der freund hat einen Zeitungsausschnitt einer neuen Technik gelesen, es konnte nur um ihn gehen.
Auf der Party tritt Rachel in Michaels Leben. Er sieht sie und scheint etwas angetan von ihr zu sein, bemüht sich etwas aber scheitert im Endeffekt an seinen eigenen Hemmungen, aber da taucht schon sein Bekannter auf und es geht wieder um das Geschäft – wohl das größte, welches Michael in seinem Leben machen kann. In Zahlen ausgedrückt, geht es um einen zweistelligen Millionenbetrag. Doch eins stört bei diesem schönes Angebot. Es geht diesmal um einen etwas längeren Zeitabschnitt in seinem Leben, der natürlich nach vollendeter Arbeit ausgelöscht wird. Ganze drei Jahre soll er vergessen - einfach so.
Man braucht nicht groß drum herum reden, er nimmt das Angebot natürlich an und ist dann überglücklich als er an seiner neuen Wirkungsstätte Rachel wiedertrifft.

Zeitsprung. Für manche mögen es drei Jahre gewesen sein, doch für Michael waren es nicht mehr als Augenblicke.
Alles scheint in bester Ordnung zu sein, er scheint seinen Job zu aller Zufriedenheit abgeschlossen zu haben, sein Geld ist da und kann sein Leben endlich genießen. Doch wie eine Seifenblase zerplatz dieser Traum von Reichtum, als ihm gesagt wird, er habe auf das Geld verzichtet. Es ist klar dass er die Welt nicht mehr versteht. Statt den 92 Millionen bekommt er einen Umschlag mit scheinbar sinnlosen Gegenständen.
Wieder zu Hause angekommen, wartet die nächste Überraschung auf ihn. Die Polizei ist da und führt ihn ab. Wieder etwas, was er nicht begreift – ganz verständlich, kann er sich ja nichts erinnern. Die Polizei bringt verschiedene Fälle zusammen und wollen deshalb Michael befragen, doch dieser kann sich an nichts erinnern. Doch sie wollen die Informationen aus seinem Kopf holen und „stecken“ in eine Gedankenlesemaschine. Das funktioniert nicht wie gewünscht, die Gedanken wurden ja gelöscht, nur schemenhafte Bilder ließen sich extrahieren. Der verantwortliche Polizist gibt auf und raucht eine und ausgerechnet, wie der Zufall es so will, eine von den Zigaretten in dem Umschlag, den Michael bekommen hat. Der Rauch löst das Sicherheitssystem aus und in dem Verhörzimmer kann man nichts mehr sehen - Nebelschwaden. Michael kommt eine Idee und er setzt die Brille auf, die auch bei den Sachen war, und kann im Raum plötzlich etwas sehen und es beginnt seine Flucht. Als er das Gebäude verläßt, schneidet die Kamera um und man sieht, dass ein Mann, der direkt mit dem Projekt etwas zu tun hat, vor dem Gebäude in einem Kaffee auf etwas wartet und sich freut, als eine bestimmte Uhrzeit rreicht ist, aber sehr irritiert ist, als Michael vorbei gerannt kommt. Man sah ihm am Gesicht an, dass er am Liebsten hinterher gerannt wäre, doch die Polizei war schon unterwegs.
Michael rannte in einen Busbahnhof und stand vor dem nächsten Hindernis, welches er nur mit einem gültigen Ticket überwinden könnte, doch um eine Karte zu kaufen, müsste er sein Versteck verlassen, aber wenn er in seinem Versteck bleibt, finden sie ihn sowieso, aber wie konnte es anders sein, waren unter den „besonderen“ Gegenständen auch eine solche Karte und er konnte in einen Bus flüchten. Dort schaut er sich die Gegenstände an, unter anderem packt er einen Ring aus, der einem Taschendieb in die Augen fällt – na wie soll es wohl kommen, Michael also hinterher und als er aussteigt, bemerkt er dass diese Situation „gewollt“ war, den er war da wo er die Gegenstände bekommen hat. Jetzt wollte er natürlich wissen, wer ihm diese sonderbaren Gegenstände geschickt hat und staunte nicht schlecht als er selber diese Gegenstände abgeschickt hat.


Das Rätsel des Film besteht nun darin, zu erkennen, was die Gegenstände bedeuten, zu was sie zu gebrauchen sind.
Aber ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, schließlich soll es ja noch welche geben, die den Film anschauen wollen. ; )
So viel sei gesagt, es bleibt auf eine gewisse Weise bis zum Schluss ziemlich spannend.

Bewertung
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Enttäuscht war ich von der Hauptfigur. Ben Affleck war und ist einfach die falsche Figur für diesen Film. Er passt doch eher in Rollen, wie er sie in „Good Will Hunting“ gespielt hat, welche nicht so auf die Intelligenz drücken. Besonders der Anfang war schlimm gespielt, da hing so mehr die schauspielerische Arroganz raus, als die Gelassenheit des Wissens. Desto mehr sich der Film in Richtung Action entwickelt, umso glaubwürdiger wird der Affleck, aber im Gesamten, kann ich mir dann doch bessere für die Rolle vorstellen, auch schon deshalb, weil es dauert bis der Film so richtig in Fahrt kommt.
Die anderen Schauspieler haben ihre Rollen dann doch schon etwas besser draufgehabt, kommen sie dann aber doch nicht so oft ins Bild, kassieren aber auch dementsprechend weniger Geld ab als so ein Affleck.
Gut gefallen hat mit Uma Thurman. Ihr nimmt man ja auch fast jede Rolle ab, man sieht sie aber wohl zu selten im Kino. Na ich sage mal, dass ich sie zu selten sehe, schließlich gibt es ja noch einen aktuellen Film mit ihr, doch keiner wollte mit mir in Kill Bill gehen. Pulp Fiction hat mir auch gut gefallen. „Jennifer 8“ gefiel mir auch sehr – ich hoffe, dass ich Uma Thurman da in den richtigen Film gesteckt habe.
Insgesamt macht Thurman einen ganz sympathischen Eindruck und wirkt attraktiv, aber ihre Rolle wirkt doch mehr als konstruiert, sind doch ihrer Forschungsergebnisse die selben wie vor den drei Jahren.

Jetzt könnte man über die Glaubwürdigkeit des Films diskutieren. Naja ich kann es ja offen sagen, dass ich nicht glaube, dass so etwas funktioniert – Leute, die den Film gesehen haben, werden wissen wovon ich rede, andere erahnen es, da die Vorschau ja doch ziemlich viel verrät. Mir können da die Leute noch so tolle Theorien vorsetzen, ich habe meine eigenen Vorstellungen und dabei bleibe ich auch. Im Allgemeinen hätte man die Sache besser verpacken können, gerade in diesem „geschnürten“ Paket wirkt es doch etwas gesponnen.
Die Sache mit den Gegenständen ist doch schon ziemlich durchdacht und weist keine logische Lücke auf und wenn dann ist sie mir nicht aufgefallen, nur wenn man darüber nachdenkt, hätte Michael lange probieren müssen bis er die richtigen Gegenstände zusammen hat, schließlich beeinflussen diese sich ja gegenseitig, wenn Michael nicht fliehen kann, kommt es ja nicht zu den anderen Situationen.
Von der zeitlichen Handlung her ist mir nur etwas aufgefallen, was zwar nicht so richtig falsch ist, aber ..... Auch Rachel arbeitete auf dem Gelände, wo auch Michael arbeitete – eigentlich anders herum, denn sie war ja eher da. Sie hatte ein Projekt mit Pflanzen und Wetter und so, blöder Weise war das Projekt nach den 3 Jahren immer noch auf dem gleichen Stand. Des Weiteren war das „Labor“ von Rachel gleich um die Ecke, obwohl eigentlich, wenn man sich dies einmal überlegt, die Wichtigkeit des Projektes von Michael viel mehr Sicherheit verlangt hätte.
Einen kleinen Fehler habe ich noch, aber vielleicht ist es ja keiner. Jedenfalls hat ... einen BMW-Schlüssel und drück immer so in der Mitte auf das BMW-Symbol in der Hoffnung, dass ein Auto aufgeht und sie es als Fluchtwagen benützen können. Ich weiß ja nicht, wie es bei anderen BMWs ist, aber meine Mutter macht das Auto mit diesem Knopf zu, was Michael in der Situation ja reichlich wenig gebracht hätte. Na wenigstens hat er keine Auto damit auf gemacht ; )

Noch ein paar kurze Sätze zum Titel. Es ist ja manchmal sehr interessant, warum Filme einen bestimmten Titel erhalten. Bei diesem Film versteh ich es ja nicht wirklich, aber vielleicht erklärt es mir ja noch jemand. Paycheck ist ja nichts weiter wie ein Scheck, so hat Michael für seinen Auftrag am Anfang sein Geld erhalten – da haben sie extra das Wort nicht übersetzt, im weiteren Verlauf geht es aber nicht um einen Gehaltsscheck. Aber was das nun eigentlich mit dem Film im Ganzen zu tu hat, weiß ich nicht. Da ist den Machern wohl nichts Besseres eingefallen. Das war wohl der Grund warum die Deutschen noch „Die Abrechnung“ gesetzt haben.

Als Resümee kann man sagen, dass der Film für eine Abendunterhaltung gut war und das Geld doch eigentlich wert war. Es war nicht der Topfilm, aber als dieser wurde er nicht wirklich gehandelt. Wenigstens wurde ich gut unterhalten und dies ist das wichtigste, wenn man sein Geld ins Kino schafft. In Noten würd ich dem Film eine 3+ bis 2 – geben.

Bei der Bewertung her muss ich sagen, dass es eigentlich ein zwischending zwischen \"gut\" und \"weniger gut\" sein sollte.



Filminfos
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Regie: John Woo
Darsteller: Aaron Eckhart, Ben Affleck, Emily Holmes, Michael Hall, Uma Thurman
Laufzeit: 119 Minuten
Land: USA / 2003

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schauen.

RengerT 12.03.2004

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