Riddick - Chroniken eines Kriegers (DVD) Testbericht

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ab 4,07
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Erfahrungsbericht von Haramis

Warum Pitch Black völlig überflüssig war

Pro:

an sich ein guter Film, wenn auch nichts Besonderes

Kontra:

schlechter als der Vorgänger, Charakter des Riddick viel flacher dargestellt

Empfehlung:

Ja

Eigentlich bin ich kein Fan von Actionfilmen und von Science-Fiction-Filmen auch nicht. Was mich dennoch vor einigen Monaten ins Kino getrieben hat, kann ich nicht sagen. Ich hatte einfach das Gefühl, daß ich den Film sehen muß. Tatsächlich hat er etwas in mir ausgelöst, hat mich nicht mehr losgelassen, obwohl er genau genommen nichts besonderes ist. Als ich letzte Woche die DVD bei Amazon für 12,99 Euro gesehen habe, war die Zeit gekommen, um zuzuschlagen...



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INHALT
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Das Universum wird von den sogenannten Necromongern angegriffen, die alle Wesen, die sie nicht bekehren können, zerstören. Die Menschen auf dem Planeten Helion Prime wissen sich nicht mehr zu helfen. Nur eine kleine Gruppe von Verschwörern weiß Rat. Man setzt alle Hoffnungen auf einen Mann, der sich seit fünf Jahren erfolgreich vor seinen Verfolgern versteckt hat – Riddick. Durch ein ausgesetztes Kopfgeld gelingt es schließlich, ihn ausfindig zu machen. Doch ihn zu überzeugen, die Welt zu retten, stellt sich als ein schwieriges Unterfangen dar, denn Riddick kümmert sich nicht um die Welt. Erst eine Verkettung unglücklicher Umstände bewegt ihn dazu, den Kampf gegen die Necromonger aufzunehmen. Einer dieser Umstände bringt ihn auf den Planeten Crematoria, wo er eine alte Bekannte wiedertriftt...



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MEINE MEINUNG oder WARUM PITCH BLACK UM LÄNGEN BESSER UND TROTZDEM ÜBERFLÜSSIG WAR
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Riddick wird immer so schön als \"Anti-Held\" beschrieben. Dabei war er schon nach \"Pitch Black\" mein ganz persönlicher Held. Zugegeben, ich stehe nicht unbedingt auf Muskelpakete, aber im Gegensatz zu Schwarzenegger & Co. hat Vin Diesel noch mehr Menschliches als Tierisches an sich. Und bei derart leuchtenden Augen schmelze ich sowieso dahin...
Außerdem ist Riddick kein bloßer Muskelprotz, sondern vermittelt trotz seiner Wortkargheit noch einen gewissen Grad an Intelligenz, auch wenn man an einigen Stellen des Films enorm in Zweifel kommt. Bei der Stelle im Schiff der Necromonger, als man ihn wie ein Lamm zur Schlachtbank führt, folgt er \"Dame Vaco\" wie ein Schoßhündchen und schaut sich mit einer Neugier um, die man ansonsten nicht von ihm gewohnt ist. Denn im restlichen Film ist er ja schließlich immer der \"Coole\", der alles gelassen nimmt und den nichts und niemand in Erstaunen versetzen kann.

Eigentlich ist Riddick die Art von Mann, von dem viele Frauen träumen, dem sie auf der Straße, sobald er sie anspricht, aber eher gezielt einen Tritt in die – ihr wißt schon was – verpassen würden. Seine Coolness grenzt an Arroganz, und seine Direktheit ist manchmal schon ein wenig zu direkt (Zitat: \"Sag mir: Wen muß ich töten, um das Kopfgeld loszuwerden?\").

Ein wenig untergegangen ist seine Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen. Zwar hat er immer noch seine schicke Sonnenbrille auf (und ich finde, die steht ihm ausgezeichnet), aber die Kontaktlinsen unterscheiden sich von denen im ersten Teil, wirken moderner. Ich würde sie mal mit \"Cyber-Linsen\" umschreiben, während die in \"Pitch Black\" eher stechend waren und ihm einen ganz anderen Ausdruck verliehen haben. Die \"Leuchte-Augen\" werden in \"Riddick\", wie gesagt, eher als kleiner Gag am Rande behandelt, gehen völlig unter. Ich kannte vor dem Kinobesuch \"Pitch Black\" nicht und hatte mich während des Films geärgert, daß die Farben mittendrin so scheußlich waren. Daß das mit der Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, zusammenhing, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar und wird in \"Riddick\" auch nur später ein wenig angekratzt, als er Jack wiedertrifft und sie einen Dialog aus \"Pitch Black\" in etwas abgewandelter Form wiederholen (\"Ich werd irre, wo krieg ich solche Augen her?\" usw.)

Und wo ich schon die ganze Zeit von \"Pitch Black\" spreche – warum wurde dieser Film überhaupt gedreht?


================== ACHTUNG SPOILER ====================
Vorsicht, hier verrate ich ein bißchen vom Schluß, aber das muß ich unbedingt noch loswerden: In \"Pitch Black\" schafft es Riddick, von der gestrandeten Crew zwei Menschen zu retten: Imam und Jack. In \"Riddick\" stirbt ziemlich am Anfang schon Imam, und am Ende des Films auch noch Jack. Prima. Wozu hat er sich dann die Mühe gemacht, die beiden überhaupt zu retten, wenn sie später sowieso draufgehen? Das ist ein wenig frustrierend, zumal Riddick und Jack/Kyra ein prima Pärchen abgegeben hätten. Aber mich hat ja auch schon bei \"Pitch Black\" aufgeregt, daß Carolin völlig grundlos am Ende noch sterben mußte, als alle Gefahren schon so gut wie vorbei waren. Scheint wohl eine Macke des Regisseurs zu sein, nach dem Motto: Am Schluß setzte ich noch einen drauf, ob sinnvoll oder nicht...
=================== SPOILER ENDE =======================



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SCHAUSPIELER
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Regie: David Twohy
Produzenten: Scott Kroopf, Vin Diesel

Darsteller:
Richard B. Riddick --------------- Vin Diesel („XXX“, „The Fast & The Furious”, „Pitch Black“.)
Aeron ------------------------------ Judi Dench („James Bond: Stirb an einem anderen Tag“, „Iris“)
Kyra / Jack ------------------------ Alexa Davalos
Lord Marshal --------------------- Colm Feore („Chicago“)
Vaako ------------------------------ Karl Urban (Eomer in „Der Herr der Ringe“)
Dame Vaako ---------------------- Thandie Newton („Mission Impossible 2“)

Zu den Darstellern kann ich gar nicht so viel sagen, nur daß mir keiner aufgefallen wäre, der in meinen Augen besonders gut oder besonders schlecht war. Thandie Newton als \"Dame Vaako\" fand ich nicht so überzeugend, etwas zu übertrieben, während ich bei Karl Urban erst einmal erschrocken bin als ich erfahren habe, daß das tatsächlich \"Eomer\" aus dem \"Herr der Ringe\" ist. Man muß schon genau hinschauen, um eine Ähnlichkeit zu erkennen.
Vin Diesel überzeugte mich in \"Riddick\" nicht unbedingt. Nicht, daß er schlecht gewesen wäre, aber sein Charakter geht fast völlig unter. Die meiste Zeit flitzt er irgendwo durch die Landschaft oder kämpft. Außerdem wirkt er viel unnahbarer als in \"Pitch Black\", wo er ab und an auch mal für einen Lacher gut ist (z. B. stellt er sich vor als: \"Richard B. Riddick – entflohener Sträfling und Mörder.\").




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ZUR DVD
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Die Sprachen auf der DVD sind wieder einmal leider nur Englisch und Deutsch, sowohl für Tonspur als auch für Untertitel. Schade, daß man sich so wenig Mühe gibt. Bei \"Crocodile Dundee\" z. B. hat man rund 12 Sprachen zur Auswahl. Die versteht man zwar zum Großteil nicht, aber lustig ist es doch, genau wie die Holländische Fassung von \"Harry Potter\". Riddick auf Englisch zu verstehen empfinde ich als relativ schwer. Liegt das an seinem Nuscheln oder haben die einen Slang, den man mit Schulenglisch nicht unbedingt verstehen muß?

Schön finde ich, daß das Menü recht einfach gehalten ist und man nicht erst lange warten oder viel schalten muß, bis man endlich den Film ansehen kann. Genau wie bei der Pitch-Black-DVD fängt hier der Film nach dem Ende und einer kleinen Pause, in der das Menü wieder angezeigt wird, selbständig von vorne an. Womöglich ist das der Grund, daß ich den Film gestern dreimal hintereinander gesehen habe...

Außerdem gibt es noch Trailer der Special Edition von \"Pitch Black\", vom animierten Riddick-Film, von \"Van Helsing\" und von der \"Bourne Verschwörung\" zu sehen.

Was ich noch nicht herausgefunden habe ist die Wahl am Anfang zwischen \"Bekehrung\" und \"Kampf\" bei beidem spielt danach ganz normal der Film ab. Zuerst dachte ich an zwei verschiedene Versionen, dem ist aber leider nicht so. Reine Irreführung wohl...

Ein \"Virtueller Führer\" gibt einige Hintergrundinfos. Besonders spektakuläre Neuigkeiten erfährt man zwar nicht, aber die 15 kurzen Episoden sind trotzdem recht nett anzusehen.

\"Toombs Jagdbericht\" ist alles andere als berauschend. Toombs berichtet über seine Jagd nach Riddick und philosophiert die meiste Zeit darüber, von wem er das meiste Geld kriegen könnte. Das zieht sich endlose 26 Kapitel hin, die ich mir zum Großteil gespart habe.

Die restlichen Extras bieten einen Einblick in die Entstehung des Films, z. T. auf Englisch, aber allemal interesanter als die Logbücher von Toombs.

Zu den DVD-Rom-Funktionen kann ich leider nur sagen, daß wohl welche vorhanden sind. Mein PC hat kein funktionierendes DVD-Laufwerk, daher konnte ich es noch nicht ausprobieren.




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FAZIT
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Obwohl der Film mit weit mehr Aufwand gedreht wurde als \"Pitch Black\" kann er mit dem Vorgängerteil doch nicht mithalten. Ich kann nicht sagen, warum mir der Film so gut gefällt, denn eigentlich ist er die typische Mischung zwischen Action und Science Fiction. Vielleicht ist es die Figur des Riddick, die dem Film einen besonderen Touch gibt – ein Mann, der nicht dafür lebt, Gutes zu tun und Welten zu retten, sondern immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Diesen eigenen Vorteil wird er im dritten Teil ziemlich ausnutzen können, aber es wurde ja bereits verkündet, daß Riddick dann wohl nicht nur \"cool\" sein wird, sondern richtig böse. Ich für meinen Teil bin gespannt auf den Abschluß der (mehr oder weniger) Trilogie (es gibt, wie bereits erwähnt, noch einen animierten Film, also sind es eigentlich vier Teile). Wollen wir hoffen daß der dritte Teil sich nicht an die bisherige Tendenz, schlechter als der Vorgängerteil zu sein, hält und die Story dann wieder ein wenig Aufwind erhält.


Viel Spaß bei der DVD,

Eure Haramis

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Cicila

    19.11.2005, 20:02 Uhr von Cicila
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe mir heute die ersten 12 Kapitel angesehen. <br/>LG Cicila