Road to Perdition (VHS) Testbericht

Road-to-perdition-vhs-drama
ab 14,06
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

5 Sterne
(16)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)

Erfahrungsbericht von Abana1

Wieder ein Meisterwerk von Sam Mendes

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mit \"Road to Perdition\" kommt derzeit die zweite Regiearbeit von Sam Mendes in die deutschen Kinos. Nach \"American Beauty\" kann man will von Mendes erwarten, und mit dem neuen Film \"Road to Perdition\", der schon jetzt als Oscarkandidat gehandelt wird, liefert er wieder ein Meisterwerk ab.


Handlung
---------

Der Film spielt im Winter 1931 in den USA, es herrscht die Depression. Die Familie Sullivan kommt trotzdem ganz gut über die Runden, die beiden Söhne von Michael Sullivan (Tom Hanks), Peter (Liam Aiken) und Michael Jr. (Tyler Hoechlin), erleben eine ganz angenehme Kindheit. Eines Tages versteckt sich Michael im Auto seines Vaters, als der Nachts das Haus verläßt. Er wird Zeuge, wie sein Vater einen Mann erschießt, denn Michael Sullivan ist ein Killer unter den Fittichen von Mafiaboss John Rooney (Paul Newman), der ihn als Waisenjunge aufgenommen hatte. Die anderen Männer bekommen mit, das Michael Jr. Zeuge des Mordes war. Der Sohn von Rooney, Connor Rooney (Daniel Craig), ist eifersüchtig auf Sullivan, deshalb will er ihn und seinen Sohn erledigen. Doch Sullivan erfährt noch rechtzeitig von dem Komplott, aber er kann seine Frau und seinen jüngsten Sohn Peter nicht mehr retten.

Connor berichtet seinem Vater John von dem Vorfall, und dieser versucht Sullivan mit Geld wieder auf seine Seite zu ziehen. Doch das will Sullivan nicht, er begibt sich mit seinem Sohn Michael Jr. nach Chicago zu Frank Nitti (Stanley Tucci), für den er arbeiten will. Dafür soll dieser die Rooneys umbringen. Doch die John Rooney hat dies vorausgeahnt und sitzt schon im Hinterzimmer von Nitti. Rooney schickt den Killer Harlen Maguire (Jude Law) los, damit er Sullivan und seinen Sohn erledigt. Sullivan und sein Sohn Michael flüchten...


Daten
------

Regisseur: Sam Mendes

Darsteller:
- Tom Hanks (Michael Sullivan)
- Tyler Hoechlin (Michael Sullivan, Jr.)
- Paul Newman (John Rooney)
- Jude Law (Harlen Maguire)

Spielzeit: 116 min

FSK: ab 16 Jahre

Webseite:
- deutsch: http://www.roadtoperdition.de/
- englisch: http://www.roadtoperdition.com/

Kinostart USA : 12. Juli 2002
Kinostart Deutschland : 05. September 2002


Meine Meinung
--------------

Nachdem \"American Beauty\" zu meinen Lieblingsfilmen gehört, war ich schon gespannt auf den neuen Film \"Road to Perdition\" von Regisseur Sam Mendes. Erfreulicherweise hat man bei seinen Filmen keine schauerlichen deutschen Filmtitel erfunden, sondern man hat die englischen Originaltitel beibehalten. Schon dies gefällt mir, denn nichts ist schlimmer als solche Titel wie \"Schokolade zum Frühstück\" oder \"Mit aller Macht\".

Nun aber zurück zu \"Road to Perdition\". Ehrlich gesagt, hatte ich einen Gangsterfilm erwartet, denn schließlich wurde damit geworben. Da mir dieses Genre sowieso nicht gefällt, war ich sehr glücklich, das es sich hier nicht um einen bloßen Gangsterfilm handelt, sondern eher um ein Drama, welches die Beziehung von Vater und Sohn zum Thema hat. Deshalb sollte man auch keine ach so tollen Actionszenen erwarten, und auch das Rumgeballere hält sich in Grenzen. Auch wenn mit der Action sparsam umgegangen wurde, hat man die Zeit aber auch nicht mit Dialogen gefüllt. Im Gegenteil, die Bezeihung von Vater und Sohn wird durch Taten und Gesten beschrieben, und kaum durch das gesprochene Wort. Und darin ist ja Mendes sowieso ein Meister.

Und ich glaube wirklich, es ist ein Vorteil, das Mendes hier eine Geschichte von Vater und Sohn inszeniert hat, und nicht einen Gangsterfilm über die Mafia. Das gab es schon vorher, und so hätte er kaum Akzente setzen können. Er legt vielmehr Wert auf Details. So kann man eine gute Inszenierung des Amerikas der dreiziger Jahre erleben. Bis ins kleinste Details wurde es nachgebildet, und man fühlt sich fast in diese Zeit versetzt. Es geht einfach um die Bilder, aber dies wird ohne Effekthascherei umgesetzt. Gibt es doch mal eine größere Schießerei, sieht man auch kaum Blut spritzen, wie das sonst so der Fall ist. Es geht hier um das Schicksal eines Vaters, der seinen Sohn auf einen besseren Weg schicken will, als er ihn gegangen ist.

Die Darsteller sind alle hervorragend. Am besten haben mir Tyler Hoechlin als Michael Jr. und Jude Law als Maguire gefallen. Tom Hanks ist zwar auch gut, und er wird mit Sicherheit auch für den Oscar nominiert werden, aber bei ihm ist auch der einzige Schachpunkt des Films zu finden. Eigentlich liegt es nicht direkt an Hanks, zumindest könnte auch Mendes dafür verantwortlich sein. Der Person des Vaters ist meiner Meinung nach nicht konsequent genug böse. Irgendwie liegt der Verdacht hier nahe, das der Charakter künstlich für das Publikum aufgeweicht wurde, denn hätte man Hanks als absoluten bösen Killer akzeptiert? Vielleicht liegt es auch nur am Gesichtsausdruck von Hanks, denn wenn er als kaltblütiger Killer Leute umbringt, spiegelt sein Gesicht eben nicht die Kaltblütigkeit wieder.

Die Story ist konsequent umgesetzt. Es gibt niemals irgendwelche Tiefpunkte, die Spannung ist über den gesamten Film verteilt, so daß man die zwei Stunden wie gefesselt im Kinosessel sitzt. Am besten haben mir die folgenden beiden Szenen gefallen, der Schußwechsel im Regen und die Szene im Dinner, wo Sullivan durch eine Schweißperle mehr sagt, als alle Worte. Hier zeigt sich das Können von Mendes, und schon deswegen sollte man sich diesen Film anschauen.


Epilog
------

\"Road to Perdition\" ist ein hervorragender Film, der spannend und interessant die Beziehung von Vater und Sohn vor dem Hintergrund der Mafiaszene zeigt. Ich kann diesen Film nur jedem empfehlen, man sollte nur nicht einen Gangster-Actionfilm erwarten.

32 Bewertungen