Robin Hood - König der Diebe (DVD) Testbericht

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ab 4,25
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Erfahrungsbericht von catmother

Nehmt es von den Reichen und gebt es den Armen!

Pro:

spannend, humorvoll, gute Mischung aus Action und Historie, glänzende Schauspieler, perfektes Kino

Kontra:

Hollywood, was kein echtes Kontra ist

Empfehlung:

Ja

Heute gibt es wieder einen Filmtip von mir: Fans von guten Abenteuerfilmen mit starken Helden sollten sich heute Abend um 20.15 Uhr auf dem ZDF den guten alten Robin Hood antun. Vermutlich gibt es wohl kaum noch jemanden, der diese Heldengestalt nicht schon mal in irgendeiner Version gesehen hat, aber diese hier ist einfach die beste.


** Die Geschichte **
Im Jahre 1189 führte Richard Löwenherz, König von England, den erfolglosen Dritten Kreuzzug an, um das Heilige Land von den Türken zurückzuerobern. Die Mehrzahl der jungen englischen Adligen die sich um sein Banner geschart hatten, kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.

Jerusalem 1194: in den Gefängnissen von Jerusalem fristen noch eine Menge Engländer ihr elendes Dasein, immer darauf gefaßt, von den Moslems mißhandelt und verstümmelt zu werden. Unter ihnen der Adlige Robin von Locksley, der schon fünf Jahre in Gefangenschaft verbrachte. Als ihm und seinem Freund Peter mit Hilfe eines Moslems die Flucht gelingt, wird Peter getötet, Robin aber gelangt nach England zurück, In seinem Schlepptau Asim Al Bakry, der ihm ewige Treue schwört, weil der Christ ihm das Leben rettete.

Leider findet Robin die Burg seiner Ahnen verwüstet, seinen Vater getötet und den alten Diener Duncan geblendet vor. Schuld daran hat der Sheriff von Nottingham (Alan Rickman) und sein finsterer Vetter Guy von Guisborne (Michael Wincott), die ein furchtbares und grausames Regime führen und gar nicht begeistert sind, da sie sich schon sein Land unter den Nagel gerissen haben.

Auch am Hof seines Freundes Peter wird er nicht gerade freundlich empfangen. Immerhin gibt es eine Überraschung: aus Peters kleiner Schwester Marian (Mary Elizabeth Mastrantionio) ist eine attraktive junge Dame geworden, die schlagkräftig genug ist, es mit Robin aufzunehmen. Doch auch sie ist mir ihrem Eigentum vom guten Willen des Sheriffs abhängig. Zwar ist sie des Königs Cousine, aber das schert den Sheriff wenig.
Im Gegenteil, seine Haushexe Mortianna rät ihm sogar zur Ehe mit der Adligen um seine Position an der Spitze des Staates zu sichern, sollte König Richard zurück kommen.

Als der Sheriff den Tod seiner Männer rächen will, können sich Robin und seine Gefährten nur noch in den Sherwood Forest retten, einen Wald, von dem es heißt, daß er voller Gespenster sei. Doch es sind nur die Schutzvorrichtungen von Gesetzlosen und Vogelfreien, die in diesem Wald leben, angeführt von John Little. Mit einem Zweikampf verdient er sich den Respekt der Männer und ist schon bald Teil der Horde. Und er lehrt die Männer das Kämpfen. Nur einer scheint ihm Feind zu sein: Will Scarlett (Christian Slater), mit dem ihm ein dunkles Geheimnis verbindet.

Tatsächlich hat er mit seinem Kampf gegen den Sheriff in ein Hornissennest gestochen. Denn Nottingham nimmt grausame Rache an den Dörflern, deren Männer im Wald leben. Und so füllt sich der Wald mit Flüchtlingen und Kämpfern, die den Truppen des Sheriffs Paroli bieten und ihn um so manche Ladung Gold erleichtern.

Und so wird Robin of the Hood zur Legende.


** Darsteller **
Nach seinem Riesenerfolg mit „Der mit dem Wolf tanzt“ zeigte sich Costner noch einmal von der erfolgreichen Seite, bevor er mit „Waterworld“ und „Postman“ zwei gigantische Flops landete – obwohl ich die Filme gar nicht so schlecht fand. Jedenfalls ist er seit „Thirteen days“ wieder obenauf, sowohl als Regisseur als auch als Schauspieler.

Alan Rickman (Im Zeichen der Jungfrau, Galaxy Quest, Harry Potter) wird von Hollywood gern als Bösewicht eingesetzt, obwohl der Charakterdarsteller auch in anderen Rollen brillieren kann. Schuld daran ist wohl sein Debüt als diabolischer Gegner von Bruce Willis in „Stirb langsam“, mit dem er seine boshafte Ader unter Beweis setzte, die er hier in diesem Film durchaus fortsetzte und einen ungewöhnlich irren Sheriff abgibt.

Mary Elisabeth Mastrantonio (Abyss, Im Zeichen der Jungfrau) ist eigentlich Sängerin, wurde aber bereits drei Jahre nach ihrem Filmdebüt in „Scarface“ für ihre Rolle in „Die Farbe des Geldes“ für einen Oscar nominiert. In „Der Sturm“ sah man sie zuletzt. Hier spielt sie die emanzipierte Frau an des Helden Seite, eine Rolle, die ihr gut steht.

Michael Wincott (Die drei Musketiere, Alien – Die Wiedergeburt) ist ähnlich wie Alan Rickman auf fiese Gestalten abonniert, und die spielt er auch mit voller Überzeugungskraft.


** Filmkritik **
Es gab und gibt schon Duzende von Verfilmungen dieser Geschichte, manche gut, manche unsäglich schlecht wie jene Parodie mit den „Helden in Strumpfhosen“. In jenem Jahr der Entstehung dieses Films gab es sogar zwei Versionen, wobei natürlich die mit unserem „der mit dem Wolf tanzt“ die viel erfolgreichere war.

Was ich auch gut verstehen kann. „Robin Hood - König der Diebe“ ist Hollywood-Kino pur, bei dem man sich in grandiosen Szenen mit Schwertgefechten, Heldentum, schönen Frauen und intriganten Adligen, dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, eingebettet in wahre Geschichte, auch wenn wir die Authentizität nicht nachprüfen können. Fakt ist nur, daß es Richard Löwenherz gab und die Kreuzzüge. Wenn ich das jetzt so schreibe, fällt mir auf, daß es noch nie eine Dokumentation über diese Geschichtsgestalt gab, die mit den Mythen und Legenden aufräumte und uns mal mit der Wahrheit konfrontierte.
Wie dem auch sei, es macht doch immer wieder Spaß zu verfolgen, wie jemand den Reichen nimmt und den Armen gibt. Wie toll das doch auch in unserer Zeit wäre! Insofern ist der Wahrheitsgehalt wohl egal. Hauptsache, wir können uns mit dem Helden und seinen Mannen identifizieren.

Hinsichtlich Kulissen und Ausstattung läßt der Film jedenfalls keine Wünsche offen – Kostüme, Schauplätze vom Wald mit Wasserfall bis hin zur Burg ist alles stimmig und stimmungsvoll.

Was den Film aber von anderen Versionen grundlegend unterscheidet, sind die kleinen inhaltlichen Ergänzungen und Elemente, die man hier publikumswirksam einsetzt: die Hofhexe Mortianna, die das Mystische verstärkt,
Freundschaft zu dem Mauren Azeem, die uns Toleranz und den Wert von Freundschaft lehren soll. Überhaupt, von seiner Botschaft her hat der Film schon was: der arrogante und dünkelhafte Adlige, der durch den Krieg geläutert wird und sich mit Bauern und Gesetzlosen zusammentut und einen Ungläubigen gegenüber seinen Mit-Christen verteidigt. Ein ziemlich moderner Robin Hood. Aber das ist eben Hollywood.

Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz: besonders gefallen hat mir der äußerst hysterische Sheriff mit seinem Hang zum Irren. Seine Aussprüche sind schon fast urkomisch, z.B. „Streicht die Küchenabfälle für die Aussätzigen und Waisen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen! Und sagt Weihnachten ab!“ – find ich echt klasse. Insofern ist der Film äußerst kurzweilig und ein echtes Vergnügen.


** Meine Meinung **
Die beste Robin-Hood-Verfilmung aller Zeiten. Dazu tragen nicht nur die exzellenten, bis in die kleinste Nebenrolle passend besetzten Darsteller bei, sondern auch der Tick an Humor, Emotionen, Spannung und Action. Die perfekte Mischung für einen unterhaltsamen Fernsehabend.


** Daten **
USA 1990
Genre: Historienfilm, Abenteuerfilm
Regie: Kevin Reynolds
Musik Michael Kamen
Titelsong: Brian Adams
Produktion: John Watson, Pen Densham, Richard B. Lewis
FSK 12


** Die DVD **
Original-Titel: „Robin Hood – Prince of Thieves“
Nach einer Volkslegende - Story von Pen Densham
Erscheinungsjahr: 1991 (DVD 1999)
Vertrieb: Warner Home Entertainment
Genre: Kostümfilm / Action
DVD-Art: Typ 9 (zweischichtig einseitig)
Spieldauer: ca. 137 Minuten
Sektorisierung: 34 Kapitel
Menü: starr
Bildformat: Pseudo 16 : 9 (1,85 : 1 anamorph)
Ton: DD 2.0 (Englisch, Deutsch, Spanisch)
Sprachen: 3 (Deutsch, Englisch, Spanisch)
Untertitel: 21 (Englisch, Deutsch, Polnisch, Tschechisch, Isländisch, Ungarisch, Hebräisch, Türkisch, Holländisch, Französisch, Italienisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Spanisch, Griechisch, Kroatisch, Portugiesisch) + D & GB für Hörgeschädigte

20 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Lidlefood

    05.01.2006, 20:28 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • chapikra

    05.01.2006, 16:09 Uhr von chapikra
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh jaaa Kevin als Robin Hood, einfach nuuur schööön =) LG Sandra

  • topfmops

    05.01.2006, 13:01 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    erwachsene männer in strumpfhosen???

  • Diva24

    05.01.2006, 12:52 Uhr von Diva24
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film an sich ist wirklich gut, aber ich empfinde Kevin Costner als Fehlbesetzung. Irgendwie passen Costner und Robin Hood nicht wirklich zusammen.

  • morla

    05.01.2006, 11:50 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • a_camus

    05.01.2006, 11:50 Uhr von a_camus
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde ja die Mel Brooks Version besser! *fg*