Sexy Beast (DVD) Testbericht

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ab 10,24
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Erfahrungsbericht von Kuschelwuschel

abgedrehter Film mit surrealen Szene

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Und weiter geht es mit der nächsten Preview. Diesmal habe ich den Film „Sexy Beast“ im Cinema Kino in Frankfurt gesehen. Dieser Film mit Ben Kingsley läuft am Donnerstag, den 27.06.2002 in den deutschen Kinos an. Mehr zu dem Film in meinem nachfolgenden Bericht.


Allgemeines:

Sexy Beast
Thrillerkomödie, GB 2000
ca. 88 Minuten
Start: 27.06.2002
FSK ab 16 Jahre


Regie: Jonathan Glazer

Darsteller: Ray Winstone, Ben Kingsley, Ian McShane, Amanda Redman, Cavan Kendall, Juliane White, Alvaro Monje, James Fox, Darkie Smith

Drehbuch: Louis Mellis, David Scinto
Kamera: Ivan Bird
Produzenten: Jeremy Thomas
Schnitt: John Scott, Sam Sneade
Musik: Roque Baños
Ton: Antonio Bloch


Inhalt:

Gary \"Gal\" Dove (Ray Winstone) Ex-Safe-Knacker aus London hat seinem „Job“ den Rücken gekehrt und lebt mit seiner Frau Deedee (Amanda Redman) auf einer Hacienda in Spanien und dies nun seit immerhin schon neun Jahren. Dort genießt er das süße Leben, liegt am Pool oder geht mit seinen Freunden Aitch (Cavan Kendall) und Jackie (Juliane White) einen trinken.

Gerade hat Gal einen riesigen Felsbrocken überlebt, der sich an einem Hang über seiner Hacienda gelöst hat und neben ihm in den Pool gefallen ist. Schon bahnt sich neues Unheil an.

Don \"Malky\" Logan (Ben Kingsley), kündigt telefonisch seine Ankunft in Spanien an um Gal zu einem allerletzen Einbruch zu „überreden“. Don soll für Teddy Bass (Ian McShane) eine Gang mit den besten Leuten zusammenstellen, damit diese die Schließfächer in einer super sicheren Bank knacken können. Und Don ist als harter Knochen und Handlanger von Teddy bekannt. Und nur die reine Ankündigung das Don nach Spanien kommt läßt die Freunde beklommen und niedergeschlagen beieinander sitzen.

Nach ein paar oberflächlichen Gesprächen fragt Don Gal auch endlich, ob er den Job in England machen möchte. Obwohl Gal 100 mal „NEIN“ sagt, interessiert dies Don nicht – denn er sagt 200 mal „Doch DU machst es!“

Nach mehreren Gesprächen scheint es aber dann doch so, dass Gal Don davon überzeugt hat, dass er bei dem Coup nicht mitmacht. Darauf hin steigt Don in einen Flieger zurück nach London.

Um den „Sieg“ zu feiern machen sich die vier Freunde zum Ausgehen fertig, da steht Don aber auch schon wieder vor der Tür. Im Flieger hat er den Entschluss gefasst sich nicht verarschen zu lassen und auf geschickte Weise hat er es doch geschafft noch aus dem Flieger raus zu kommen.

Die Situation eskaliert, da Don endgültig ausrastet – er beschimpft und beleidigt alle und schlägt Gal mit einer Flasche nieder.

--BREAK--

POOLSZENE (wird hier nicht beschrieben)

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Gal landet in London und trifft sich mit Teddy und den anderen Gang Mitglieder. Der Coup soll am nächsten Tag steigen...


An dieser Stelle höre ich auf, damit ich nicht auch noch die restliche Spannung / Handlung der Geschichte vorweg nehme!

Wie geht es weiter? Warum ist Gal jetzt doch nach London geflogen? Was ist auf der Hacienda am Pool passiert? Verläuft der Einbruch erfolgreich? Was macht Don? Kommt Gal heil aus der Sache raus?


Rollen:

Gary \"Gal\" Dove - Ray Winstone
Don \"Malky\" Logan - Ben Kingsley
Teddy Bass - Ian McShane
Deedee - Amanda Redman
Aitch - Cavan Kendall
Jackie – Juliane White
Enrique - Alvaro Monje
Andy - Robert Atiko
Harry - James Fox
Stan Higgins - Darkie Smith




Zum Film:

Jonathan Glazer (vorher Videoclip Filmer u.a. für Radiohead, Blur, Jamiroquai) präsentiert einen ungewöhnlichen Film mit einer teilweise verwirrenden Mischung von Filmsequenzen. Durch einzelne Rückblenden erfährt man z.B. was passiert bevor Gal nach London geflogen ist und wie Don den Auftrag von Teddy erhalten hat. Neben der Handlung ist alles an dem Film eher ungewöhnlich, allein am Anfang sieht man Gal minutenlang am Pool in der Sonne brutzelnd und sich mit wirren Gedanken beschäftigend liegen. Diese immer wieder kehrenden Ruhesequenzen werden jäh durch dramatische Ereignisse unterbrochen, so ist dies bei der beschriebenen Anfangssequenz der Felsbrocken der auf Gal zu rollt und neben ihm im Pool detoniert.

Die wenigen Haupt-Protagonisten in dem Film spielen ihre skurrilen Rollen recht überzeugend, vor allem Ben Kingsley (bekannt als schmächtiger und friedvoller „Gandhi“ oder auch aus „Schindlers Liste“) spielt seine Rolle als harter und irrer Krimineller wirklich klasse. Er erzeugt schon unangenehmen Respekt, wenn er nur kerzengerade auf einem Stuhl sitzt, teilweise erinnert mich aber das verhalten auch an das eines kleinen Kindes: „doch, doch, doch, doch, doch, Du machst es!“. Allerdings ist Don auch völlig unberechenbar und angriffslustig. Für diese Rolle wurde Ben Kingsley sogar für den Oscar als Bester Nebendarsteller nominiert - erhalten hat er ihn allerdings nicht!

Ganz anders dagegen Ray Winstone, er spielt Gal mit einer fast schon stoischen, bayrischen Gemütsruhe und ist darum bemüht nie die Fassung zu verlieren. Während des Film wünscht man sich, dass er endlich mal explodiert und Don fertig macht!

Auch Teddy überzeugt in seiner Rolle als gutaussehender, skrupelloser Unterweltboss der über Leichen geht und für seinen Erfolg auch wirklich alles macht. Und sei es sich mit einem schwulen Bankdirektor einzulassen.

Alle anderen Darsteller sind nur Beiwerk und bestechen weder besonders positiv noch negativ.



Kuschelwuschel\'s Fazit:

\"Sexy Beast\" ist ein ungewöhnlicher Film, der trotz seiner guten Schauspieler mich nicht angesprochen hat. Zum einen sind die surrealen Träume von Gal irgendwie deplaziert, zum anderen fand ich die vielen Gespräche und die wirren Gedanken etwas ermüdend. Auch fand ich die Schimpftiraden und die Poolszene mit den Hauptdarstellern kurz vor dem Abflug Gals nach England übertrieben. Selbst da ist es kaum möglich Don zur „Ruhe“ zu bringen. Zugegeben einige Gespräche und Szenen sind durchaus witzig und einfallsreich. Auch die Art, wie in die Bank eingebrochen wird ist sicherlich nicht alltäglich.

Die Sympathie Verteilung in dem Film ist klar, denn schnell hat man sich auf die Seite von Gal geschlagen und wünscht Don die Pest an den Hals.

Trotz der Wortduelle, den teilweise witzigen Szenen, den surrealen und ungewöhnlichen Ideen und den guten Darstellern hat der Film mir nicht gefallen. Dies lag wie teilweise oben schon erwähnt an den surrealen Szenen, an den ruhigen, wirren und langweiligen Momenten, an den Schimpftiraden, an verschiedenen Dialogen, an der Poolszene und an den Rückblenden.

Wer den Film gut findet, wird ihn wahrscheinlich zu einem Kultfilm erklären. Am ehesten dürfte einem der Film gefallen, wenn man Film wie zum Beispiel „Snatch“, „The Limey“ oder „Reservoir Dogs“ mochte.

Trotz der nur 88 minütigen Spielfilmdauer empfand ich den Film teilweise zu lang und zu langweilig.

Von daher finde ich lohnt es sich nicht den Film im Kino zu sehen. Falls man sich diesen Film überhaupt ansehen (antun) möchte, dann sollte man auf die viel günstigere Videothek Alternative warten.

Da dieser Film trotz einiger positive Aspekte aber völlig an meinem Geschmack, an meinem Sinn für Humor und an meiner Begeisterung vorbei zielt, kann ich den Besuch dieses Films nicht empfehlen.

Aufgrund der von mir positiv hervorgehobenen Aspekte bekommt der Film bei der Bewertung noch 2 Punkte!

Viel Spaß beim Ansehen eines anderen Films, wünscht euch Kuschelwuschel! ;)


UPDATE:

Nur ca. 10 Tage später läuft dieser Film nur noch in zwei Frankfurter Kinos und zwar im Cinema und im Turmpalast (Original).

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