Showtime (DVD) Testbericht

Showbusiness ist mittlerweile auch bis zur LAPD durchgedrungen, doch es gibt noch immer Polizisten, die sich verzweifelt gegen die vorherrschende Publicitysucht wehren. Das Kino ist zu meinem 2. Zuhause geworden und deshalb möchte ich euch auch diese Episoden aus dem Showbiz nicht vorenthalten.


STORY
Detective Mitch Preston (Robert De Niro) ist der kamerascheueste Polizist von Los Angeles und rastet während einer Verfolgung eines Verdächtigen aus und schießt auf eine Kamera. Um einer Anzeige zu entgehen, lässt er sich auf das Spiel des Fernsehsenders ein, welcher ihn zusammen mit dem mediengeilen Polizisten Trey Sellars (Eddy Murphy) in einer Copshow zeigen wollen. Anfangs wehrt sich Mitch noch verzweifelt gegen die Versuche von Regisseur William Shatner (Cpt. J. T. Kirk) und seiner Produktionsleiterin Chase Renzi (Rene Russo) ihm ein wenig Kameraacting beizubringen, doch als dann langsam ein bisschen Licht in einen Fall kommt und die Straße zur Showbühne wird, da zeigen Mitch und Trey, dass sie wahre Cops sind. It\\\\\\\'s Showtime!


MEINUNG ZUR STORY
Mmh, die Idee ist ja nicht sooo neu, aber zumindest wurde es gut umgesetzt. Wie ich gelesen habe, soll es in LA, speziell in Hollywood und Beverly Hills, teilweise wirklich schon so schlimm mit den Medien sein. Da sieht man es wieder in jeder Geschichte steckt ein Quentchen Wahrheit.

Die Geschichte wird zwar solide erzählt, es gibt keinerlei auffallende Lücken im Plot, aber Tiefgang oder Spannung darf man keinesfalls erwarten. Wie der Film ausgeht dürfte eigentlich jedem fleißigen Beverly Hills Cop Gucker klar sein, aber ich will euch ja die „Spannung“ nicht verderben. Nichts desto trotz gibt es Unmengen an komischen Elementen im Film, so dass selbst ein hartgesottener De Niro Fan wie ich manchmal lächeln musste.


DIE SCHAUSPIELER

• ROBERT DE NIRO – MITCH PRESTON
  Unser lieber Robbie schlägt mal wieder mit seinem unglaublichen Charme zu. Er spielt eigentlich wie immer sich selbst, bzw. für diese Rolle konnte man nur ihn casten. Kein anderer mir bekannter Schauspieler hat es so drauf, böse Miene zum guten Spiel (und da habe ich jetzt keinen Wortdreher drin) zu machen wie er. Der Mafiosi, der Spezialagent, der Einbrecherkönig, überall passt sein charakteristisches Gesicht hinein und man weiss immer sofort, das ist eine echte De Niro Rolle. Auch in „Showtime“ hatte ich wieder dieses Gefühl. Der Kontrast zwischen Eddy Murphy mit seinem ewigen Plappermaul und der kühlen berechnenden, aber nicht gefühllosen Art von Robert, ist einfach genial zusammen gestellt. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war der wirklich sichtbare Wandel, den der Charakter Mitch Preston im Verlauf des Filmes durchmacht, denn gegen Ende fängt er sogar ein bisschen an, die Show zu genießen.
  
  
  
• EDDY MURPHY – TREY SELLARS
  Höre ich von irgendwoher jemanden „Axel Foley“ rufen? Die Rolle ist einfach die Rolle von Axel. Der ewige Unruhestifter und Hektikmacher, welcher aber trotzdem oder gerade deswegen oft genau ins Schwarze trifft. Nach den ersten Minuten des Films war ich mir schon sicher, der Typ, der da unaufhörlich plappert, dass kann nur Axel, der Beverly Hills Cop sein, sogar das Ambiente (LA) stimmt. Leider und ich sage dieses Leider nicht gern, hat Eddy aber seit seinen vergangenen Jugendzeiten und der Blütezeit des Beverly Hills Cop arg nachgelassen, verdingte er sich doch als abgehalfterter Professor und Tierdoktor, so ist der spitzfindige Cop doch mitlerweile eine Nummer zu hoch für ihn. Er spielt ganz klar den kompletten Film über im Schatten von De Niro, doch das scheint ihm überhaupt nichts aus zu machen, er ist lebensfroh und quasselt vor sich hin. Wem seine alten Copfilme schon gefielen, dem wird auch dieser Film zusagen.
  
  
  
• RENE RUSSO – CHASE RENZI
  Mmh, mich hat sie nicht sonderlich überzeugt, aber das wird vor allem auch daran liegen, dass ich mich nicht sonderlich zu ihren Fans oder Verehrern zählen kann. Sie spielte bisher auch fast immer nur irgendwelche Nebenrollen im Schatten von den ganz großen Schauspielern und konnte daher vielleicht nie ihr möglicherweise vorhandenes Talent ausspielen, aber da dies auch in Showtime nicht der Fall ist, denke ich mal, dass sie wohl auf immer und ewig nur eine zweite Geige spielen wird, aber da kann man sich natürlich täuschen.
  
  
  
• WILLIAM SHATNER – WILLIAM SHATNER
  Yeah, bitte mehr abgehalfterte Seriendarsteller! Warum tut sich der gute William nur sowas an? Mit Schwabbelbauch, Hängegesicht und ohne Charme, Schirm und Raumschiff sieht er nunmal total fehl am Platz aus. Er war ganz witzig als Cpt. Kirk, aber darüber hinaus hat er nie irgendwelche besonderen Leistungen erbracht und wird diese auch nicht mit Cameoauftritten in aktuellen Hollywoodstreifen erringen. Bitte, bitte, lieber William, setzt dich zur Ruhe. Wie heißt es doch so schön? Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Diesen Zeitpunkt hat er schon lange verpasst, aber noch ist es nicht zu spät den Fans als DER Cpt. Kirk in Erinnerung zu bleiben, anstatt DER abgehalfterte Laiendarsteller William Shatner.
  

REGISSEUR
Nach Shanghai Noon mit Jackie Chan kommt nun sein zweiter Film, welcher auch prompt ein Erfolg wird. Trotz diesen 2 Filmen scheint ihn in Hollywood noch keiner so wirklich für voll zu nehmen, aber das wird sich in Zukunft sicherlich noch ändern, denn der Mann scheint noch Potential zu haben. Er schafft es aber zumindest schoneinmal eine gesunde Abwechslung in die Szenen zu bringen, so wirkt der Film weder langweilig, noch zu actionhaft. Mein Tipp, merkt euch den Namen TOM DEY!


FAZIT
Nicht ganz so ausführlich wie meine sonstigen Filmberichte, aber zumindest mit einem ausschlagenden Fazit :-)

Schaut euch den Film an, wenn ihr Komödien vom Stil der Beverly Hills Cop Reihe mögt, Fans von den bissigen Dialogen aus Lethal Weapon sind hier auch richtig, wer allerdings seichten Humor wie in Dr. Dolittle oder Der Verrückte Professor erwartet wird genauso enttäuscht werden, wie eingefleischte De Niro Fans, welche pure Action sehen wollen, ála Ronin.

Ich habe den Film gesehen, fand ihn gut und nur nun wünsch ich euch viel Spaß im Kino...


Bis zum nächsten Mal, euer Bastian