Spurwechsel (VHS) Testbericht

Spurwechsel-vhs-thriller
ab 10,84
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Erfahrungsbericht von Taschimaus

FILMWECHSEL STATT SPURWECHSEL!!!

Pro:

Ben Affleck sah ganz gut aus *g*, die Aussage des Filmes hat mir gut gefallen

Kontra:

es war laaaaaaaangweilig, kaum Action (wie versprochen wurde), keine gute Darstellung der Charaktere durch die Schauspieler

Empfehlung:

Ja

Hallo meine lieben Leserinnen und Leser!

Einleitung:
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Letzten Montag war ich endlich mal wieder in einer Sneak-Preview, nachdem ich das mehrere Wochen verpasst hatte (danke noch mal an colada1985 für die Einladung *zwinker*). Nach den ersten Bildern auf der Leinwand war klar, welcher Film uns geboten werden sollte und ich muss sagen ich freute mich sehr darüber. Schon der Trailer von „Spurwechsel“ hatte mich sehr angesprochen und ich erwartete einen guten Film. Außerdem hoffte ich, dass Ben Affleck endlich mal wieder einen guten Film macht, nachdem ich wegen seinem letzten Film („der Anschlag“) so verärgert gewesen war. Heute möchte ich euch einmal etwas über diesen Film erzählen, der am Donnerstag den 7.11. in den deutschen Kinos anlaufen wird.

Story:
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Die Story dreht sich im Grunde nur um zwei Männer. Zum einen ist da der junge und erfolgreiche Anwalt Gavin Banek, der in der Anfangssequenz des Filmes auf dem Weg zu einer wichtigen Gerichtsverhandlung ist und zum anderen Doyle Gibson, der genau wie Banek einen Prozess vor sich hat, allerdings geht es hierbei um das Sorgerecht um seine Kinder und nicht wie Banek etwas wo es um eine Menge Geld geht. Beide sind in New York zur Rush Hour unterwegs und fahren dementsprechend schnell. Als Banek Gibson überholen will kommt es zum Crash der beiden Autos und damit beginnt die Geschichte erst.

Gibson, der Versicherungsvertreter ist möchte diesen Vorfall natürlich rechtmäßig regeln, denn sein Auto ist nicht mehr fahrtüchtig und deswegen ist natürlich auch ein großer Schaden entstanden. Banek, der es eilig hat möchte ihn mit einem Scheck abspeisen und nach einem kurzen Gespräch fährt er einfach davon und lässt den verzweifelten Gibson einfach mit dem kaputten Auto mitten auf der Straße stehen. Die Fahrerflucht, die er begeht soll ihn aber teuer zu stehen kommen.

Im Gericht merkt er, dass er am Unfallort die wichtigste Akte des Prozesses verloren hat und bemerkt, dass er einen großen Fehler gemacht hat. Zwar ist er durch sein schnelles Davonfahren noch rechtzeitig im Gericht angekommen, doch das bringt ihm ohne die Akte herzlich wenig. Gibson währenddessen kommt zu seinem Termin zu spät und das Sorgerecht, für das er so gekämpft hat geht an seine Ex-Frau. Sein Leben scheint zerstört und sein ganzer Hass gebührt dem Mann, der anscheinend daran Schuld ist, Gavin Banek.

Nun beginnt er ihn zu erpressen und es entsteht ein nervenaufreibendes Katz und Maus Spiel, was ohne Gewinner scheint... Mehr erzähle ich euch hier mal wieder nicht, müsst ihr selber ins Kino gehen!

Die Schauspieler:
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Ben Affleck spielt den Anwalt Gavin Banek. Anfangs habe ich bereits erwähnt, dass ich bei diesem Film besonders darauf gehofft habe, dass Ben Affleck wieder zu dem Darsteller wird, der er einmal war (beispielsweise denke ich da an „Good Will Hunting“). Doch nach diesem Film kann ich diese Hoffnung fast aufgeben. Klar, er macht schon einiges her, da er ja nicht übel aussieht, aber ich habe das Gefühl, das er darauf baut und deshalb das schauspielerische Können zu kurz kommt. Ich kann ihm die Rolle als junger Anwalt zwar schon abkaufen, aber so wie er diese Rolle darstellt, hätte sie jeder x-beliebige Schauspieler können. Hier bin ich schon mal enttäuscht, er hätte aus seiner Rolle einfach viel mehr machen können.

Die zweite Hauptrolle wurde von Samuel L. Jackson übernommen. Dies ist eigentlich ein sehr guter Schauspieler, das muss ich zugeben, auch wenn ich ihn überhaupt nicht leiden kann. Aber hier in diesem Film liefert er wenigstens eine bessere und überzeugendere Darstellung als Affleck. Den Familienvater, für den beim Sorgerechtverlust eine Welt zusammen bricht bringt er ebenso gut rüber, wie den durchgeknallten Täter, der daraus resultiert. Ein kleiner Lichtblick in diesem Film, auch wenn er mich nicht vollständig überzeugen konnte liefert er eine überzeugende Darstellung ab.

Die anderen Darsteller sind okay, aber mir nicht weiter im Gedächtnis geblieben, da sie in dem Film untergehen. Die korrupten Anwälte in Banek´s Büro (einer davon soll sein Schwiegervater im Film sein) oder auch seine Freundin wurden durchschnittlich dargestellt und man hätte meiner Meinung nach auch für diese Rollen jeden nehmen können. Alles in allem kann man also sagen, dass die Wahl der Schauspieler eher schlecht war und ich von den Darstellern enttäuscht bin!

Meine Meinung:
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Wie bereits gesagt, der Trailer sah für mich unheimlich vielversprechend aus und besonders der Untertitel des Filmes, der auf den Plakaten zu sehen ist, hat meine Neugier verstärkt. „Eine einzige Sekunde kann ein ganzes Leben verändern“ heißt es da und dieser provozierende Zusatztitel macht einen doch nachdenklich. Auch die Story, die dies unterstreichen sollte schien auf den ersten Blick sehr interessant zu wirken und doch bin ich einfach nur enttäuscht aus dem Film gegangen. Es waren mehrere Gründe, die dafür ausschlaggebend waren, aber vor allem wahrscheinlich, dass während des ganzen Filmes keine wirkliche Spannung aufgekommen ist.

Dies ist auch die größte Kritik, die ich diesem Film vorwerfe. Man hätte soviel aus einer solchen Geschichte machen können und vor allem das Katz und Maus Spiel zwischen den beiden Darstellern hätte spannender gemacht werden können. Ich habe bei diesem Film irgendwie einen Höhepunkt vermisst, den ich auch im Nachhinein vergeblich gesucht habe. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und jeder macht mal etwas, was dem anderen Angst einjagen soll, aber ist diese Reaktion der beiden wirklich so glaubwürdig? Ich denke nicht und deswegen ist dies auch der zweite Kritikpunkt, den ich hier ansprechen möchte.

Klar, jeder kann jetzt sagen, dass es ein Produkt aus Hollywood ist und was daran schon glaubwürdig sein soll. Sicherlich ist das der größte Teil dieser Filme nicht, aber bei diesem hier stößt mir das besonders unangenehm auf. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Story (oder zumindest der Beginn dieser) sehr realistisch ist und ein solcher Unfall wirklich passieren kann. Diese Vorstellung, dass ein solcher Unfall gar nicht so abwegig ist sorgt dafür, dass man bei den darauf folgenden Szenen einfach enttäuscht ist. Wünschenswerter wäre es mit Sicherheit gewesen mehr auf die Charaktere der Darsteller einzugehen und deren Zwiespalte besser darzustellen.

- ACHTUNG SPOILER –

Bei den Konflikten, die die beiden Darsteller im Film zu bewältigen haben wäre eine solch intensivere Darstellung sicher kein Problem gewesen. Da wäre zum einen der Konflikt von Gibson, der mal alkoholabhängig war und durch die neue Situation ohne seine Kinder erneut gefährdet ist zur Flasche zu greifen, zum anderen der Konflikt von Banek, der seine Frau betrügt und des weiteren einige Dinge falsch gemacht hat, was seinen aktuellen Prozess betrifft. Wieso wurden diese Dinge überhaupt angesprochen, wenn sie doch nicht intensiv behandelt werden??? Und wieso stellt sich heraus, dass eine Kopie der Akte existiert, so dass eigentlich der ganze Film unnötig wird.. Also ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Das Ende dieses Filmes war für mich zu harmonisch und vor allem absehbar, ich hätte eher was spektakuläres erwartet, aber nein, es kommt ein so schnulziges und lahmes Ende, was in seiner Langweiligkeit den Rest des Filmes noch fast übertrifft. Auch hier war ich einfach nur total enttäuscht, vielleicht hätte ein klitzekleiner Teil des Filmes wenigstens durch ein vernünftiges Ende gerettet werden können. Wirklich schade, aber kann man ja leider auch nicht mehr ändern.

- SPOILER ENDE -

Die Länge von 95 Minuten und die Freigabe ab 12 Jahren sind okay, bei der Länger war ich froh, dass er nicht länger gegangen ist, sonst hätte ich mich wohl noch mehr gelangweilt. Zur Freigabe kann ich sagen, dass es auch ab 6 okay gewesen wäre, da man nichts schlimmes sieht, aber junge Kinder diesen Film wohl einfach nicht verstanden hätten, so dass auch die FSK zu befürworten ist.

Die Aussage, die dieser Film hat ist schon ganz brauchbar und ich hätte das von einem solchen Film auch gar nicht mehr erwartet, aber sie kam tatsächlich. Man bekam gelehrt, dass man zwar alles kaufen kann, aber keiner einem die verpasste Zeit zurückgeben kann. Dies macht einen schon sehr nachdenklich und das war auch das einzige, was mir an diesem Film gefallen hat. Diese Aussage kommt sowohl durch manche Handlungen im Film rüber, als auch durch einen Satz, in dem Gibson dies noch einmal direkt anspricht. Für die ganz Doofen wahrscheinlich, die die Message von einem solch einem einfachen Film nicht verstehen *g* Naja, aber hier will ich mal nicht so sein, das war schon okay!

Fazit:
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Ihr merkt, dass mir dieser Film überhaupt nicht zugesagt hat. Im Nachhinein, wenn ich drüber nachdenke wird mir noch bewusster, was ich hier eigentlich gesehen habe (für Imke: ich habe zugeschaut und war nicht abgelenkt *g*). Ich denke in meiner Meinung ist deutlich geworden, dass mir dieser Film nicht gefallen hat und meine Kritikpunkte habe ich ja dargestellt, so dass ihr meine Meinung nachvollziehen können solltet. Ich kann euch diesen Film deswegen überhaupt nicht empfehlen und hoffe, dass er beim Start am Donnerstag nicht allzu viele Besucher verzeichnen wird. Ich schwanke zwischen einem und zwei Sternen, werde aber ganz knappe zwei Sterne vergeben, die Aussage des Filmes war ja wirklich okay!

Dankeschön für´s Lesen und Bewerten!

Liebe Grüße,
Eure Taschimaus

© by Natascha, erstveröffentlicht am 2002-11-04 bei Ciao.com

18 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LiFo

    23.03.2009, 23:18 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! Liebe Grüße, Lifo