Spy Game - Der finale Countdown (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr

Sollte das ein "Actionfilm" für Frauen werden?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Wie lockt man Leute ins Kino? Das beste Mittel dazu ist ein Star, besser ist jedoch, daß man nicht nur einen von der Sorte nimmt, sondern sie kiloweise rekrutiert, um soviel Leute wie möglich für den Film begeistern zu können. Und um es gleich am Anfang zu sagen: ich bin nicht wegen einem der beiden Hauptdarsteller ins Kino gegangen, sondern in die monatlich stattfindende Sneakpreview meines Stammkinos. Wenigstens habe ich diesmal keinen Disneyfilm erwischt und damit einen kleinen Trost für die Reinfälle der Vergangenheit bekommen. Aber der Trost den ich erhalten habe, war zwar nett, das war es dann aber auch schon.

Da ich nicht aufgrund des derzeitig laufenden Werberummels in diesen Film gegangen bin, sondern aus Zufall, bin ich meiner Meinung nach recht neutral, was die Beurteilung der Besetzung betrifft. Die Besetzung der beiden Hauptdarsteller erfolgte recht kommerziell, denn man nahm ganz einfach die beiden größten Frauenschwärme der letzten Zeit. Zum einen wäre es Robert Redford, der in den 70ér und 80ér Jahren die Herzen der Frauen höher schlagen ließ, und gesellt dann zu ihm den Womanizer der Gegenwart Brat Pitt dazu. Damit man die damit angesprochene Zielgruppe nicht mit allzuviel Gewalt konfrontiert, wurde statt einer geradlinigen Handlung mit viel Blut und kaputten Sportwagen verzichtet, und statt dessen die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehung zwischen zwei Männern beleuchtet. In diesem fall war es eine sogenannte „Vater-Sohn“-Beziehung zwischen dem Agentenführer Nathan Muir und seinem besten Schüler Tom Bishop. Und diese Darstellung recht langweilig und ich weiß nicht, wieso dieser Film überhaupt unter der Rubrik Thriller läuft. Thriller sind spannend und fesseln die Augen der Zuschauer an die Leinwand, was man von dem Film überhaupt nicht behaupten kann. Ein sich ständig wiederholender Griff in die Popkorntüte ist wahrscheinlicher als ein Mitfiebern mit den Hauptdarstellern. Eine Spannung kann überhaupt nicht aufgebaut werden, da die Handlung immer wieder Zeitsprünge vollführt.

Am Anfang des Filmes befinden wir und in einem chinesischen Gefängnis in dem gerade ein Fluchtversuch scheitert. Die ortsansässigen Behörden fangen Tom Bishop, bezichtigen ihn der Spionage und verurteilen ihn darauf hin zum Tode. Aufgrund dieses Zwischenfalles wird von der CIA ein Krisenstab einberufen. In ein paar Tagen findet ein Gipfeltreffen statt, dessen Stimmung durch diesen Vorfall arg gestört werden würde, zumal es dabei um wichtige Handelsverträge gehen wird. Nathan bekommt wegen seiner guten Beziehungen Informationen über den Vorfall, so daß er alle wichtigen Unterlagen, die Tom belasten würden, versteckt. Da der Krisenstab keine Informationen hat, müssen sie gezwungenermaßen Nathan hinzurufen, der sie mit den geforderten Informationen versorgen soll. Im Laufe der Gespräche erzählt Nathan wie er Tom in Vietnam kennengelernt hat und später in Berlin angeworben und ausgebildet hat. Dabei muß er feststellen, daß der Krisenstab gar nicht an der Rettung von Tom interessiert ist und ihn für die guten Beziehungen opfern will. Da Nathan diese Tatsache erkannt hat und ein väterliches Interesse an seinem Schüler hat, unternimmt er Gegenmaßnahmen, die dafür sorgen sollen, daß Tom doch noch gerettet werden kann. Er muß sich dabei aber immer einen Schritt voraus denken, da seine Gegenspieler dafür sorgen, daß die Angelegenheit vertuscht wird und wichtige Unterlagen verschwinden. Ob er es schafft ... ?

Agentenfilme sind eine aussterbende Filmgattung und dieser Film ist das beste Beispiel dafür. Während die europäische Konkurrenz in Person von James Bond zeitgemäße Themen aufgreift, buddelt man in Amerika immer noch an alten Gräben, die sich überholt haben. Im letzen Bond ging es um den Mißbrauch der Medien, was eine Kritik an derzeitigen Zuständen ist, die Handlung dieses Film ist immer noch auf dem Stand von vor 20 Jahren. Während des Filmes schwelgt Nathan in Erinnerungen an Ereignisse, die an verschiedenen Orten der Welt stattgefunden haben, wie derer Urwald von Vietnam, Berlin(West), Beirut und ein Kaff in China. Während man früher nur ein Feindbild aufbaute, benötigte man für dieses Machwerk gleich die ganze Kollektion an bösen Leuten, die die Freiheit von Amerika bedrohen. Ich sag dazu nur: man kann es auch übertreiben.

Die Art der Darstellung von Zeitsprüngen ist nichts Neues, in diesem Fall finde ich sie stellenweise sogar völlig daneben. Während man in anderen Filmen nur eine kurze Rückblendung geboten bekommt, damit man einen Einstieg in die Zeit vor der Handlung bekommt, springt man in diesem Film ständig in der Zeit. Man befindet sich in einer recht actiongeladenen Szene, die Spannung wird immer größer ... und plötzlich befindet man sich im CIA-Hauptquartier und sieht daß sich jemand eine Tasse Kaffe eingießt, während der Krisenstab sich unterhält. Die Spannung eines Filmes kann man kaum wirkungsvoller sinken lassen und das in Sekundenschnelle. Das erinnert mich doch sehr an „Jetzt kommt die Werbung“ - Einblendungen im Fernsehen, nämlich immer dann wenn es spannend wird. Nicht nur der Schnitt ist nicht gerade das, was für einen Thriller optimal wäre. Die Handlung ist auch recht mäßig. Statt eines immer stetig steigenden Spannungskurve, gibt es eine ständige Schwankung dieser im niedrigen Bereich. Eine Spannung kann eigentlich auch nicht aufkommen, da hauptsächlich die Entwicklung der Beziehung der beiden Männer beleuchtet worden ist. Diese Szenen bestanden zum Großteil aus Dialogen und das ist nicht wirklich Angst einflößend.

Der einzig positive Punkt am Film sind die Kulissen. Es wurde zwar nicht an den Orten der Handlung gedreht, die gewählten Drehorte waren aber ein guter Ersatz. In diese Kulissen plazierte man die beiden Hauptpersonen, welche offensichtlich viel Spaß bei den Dreharbeiten hatten. Aber das ist wie eine Party mit einem DJ, der nur die Musik spielt, die er selber mag. Man schafft es so aber nicht die Leute zu begeistern. Und wenn man das nicht schafft, dann braucht man sich nicht zu wundern, daß das Ergebnis recht mies ausfällt und das Publikum enttäuscht ist. Ich war es jedenfalls, denn bei einem Schwarzenegger-Film gibt es mehr Action und bei einen Bond-Film mehr Niveau (und mindestens ein schönes Auto).

Der Film ist nur für Leute geeignet, die auf die beiden Hauptdarsteller stehen, für den Rest der Welt ist der Film ein absolutes „Anti-Muß“. Daß Brat Pitt in seiner Uniform recht süß aussieht ist nun wirklich kein Grund sich dieses Machwerk antun zu müssen. Eine Empfehlung für den Film kann ich nun wirklich nicht aussprechen, meine Bewertung fällt dementsprechend schlecht aus, und freue mich dafür lieber auf den nächsten „Austin Powers“ beziehungsweise den nächsten „James Bond“.

26 Bewertungen, 4 Kommentare

  • anonym

    31.08.2006, 10:58 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    13.08.2006, 17:57 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß :-)) Marianne

  • sunstar0210

    28.04.2002, 15:13 Uhr von sunstar0210
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich hab ihn noch nicht gesehen..von daher lass ich mich einfach mal überraschen ...lieben Gruß sunny

  • Yachti32

    26.04.2002, 11:54 Uhr von Yachti32
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also ich fand den Streifen klasse ;-))