Spy Game - Der finale Countdown (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Wagimen

Robert Redford rettet Brad Pitt?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bei meinem letzten Kinobesuch stand mal wieder ein Thriller an, genauer gesagt ein Spionage Thrille mit Robert Redford und Brad Pitt.

Story
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Wir befinden uns im Jahre 1991 in China, in einem Gefängnis besteht der Verdacht einer Choleraepidemie und ein Team amerikanischer Ärzte wird zur Hilfe gerufen. Allerdings besteht dieses Team nicht wirklich aus Ärzten, denn der Agent Tom Bishop (gespielt von Brad Pitt) verursacht einen Kurzschluß, wodurch der Strom ausfällt. Er selbst wird für Tod gehalten (er hing einige Sekunden im Stromkreislauf), ist allerdings quietschlebendig und versucht eine Insassin des Gefängnisses zu befreien, doch der Versuch scheitert und Bishop droht binnen 24 Stunden die Todesstrafe.

Nach diesem rund 15 minütigen Vorspann befinden wir uns in den USA. Nathan Muit (hervorragend gespielt von Robert Redford) wird am Tag seiner Pensionierung für einen Geheimdienst von einem Kontaktmann auf den durch Bishop verursachten Zwischenfall in China aufmerksam gemacht, dennoch tut er bei der nachfolgenden Krisensitzung so als ob ihm das alles ganz unbekannt wäre. In dieser Krisensitzung (nannte sich im Film Task Force wenn ich nicht irre) sollte nun beraten werden, ob der amerikanische Präsident Bishop als Agenten identifiziert und somit die Hinrichtung verhindert oder ob die Amerikaner "ihr Gesicht bewahren" und Bishop stirbt.
Nun erzählt Nathan lang und breit wie er Tom Bishop angeworben und ihn ausgebildet hat, er erzählt auch von Einsätzen, z.B. in Beirut oder in der DDR. Er berichtet auch darüber, wie zwischen Tom und ihm zu Problemen kam wer denn eigentlich der Chef ist und die Anweisungen gibt.
Während der Sitzung merkt Nathan, dass die anderen Mitglieder der Runde nur einen Grund suchen um Bishop nicht retten zu müssen, die Gründe bleiben im Hintergrund.
Doch so einfach will Nathan es den Herren nicht machen und es folgen rund 90 weitere hochdramatische und spannende Minuten rund um die Rettung oder Nichtrettung des Tom Bishop.


Die Schauspieler
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Die Leistung von Brad Pitt und Robert Redford zu bewerten fällt mir leicht, er spielt den undurchschaubaren Spion, dessen nächste Aktion man nicht mal erahnen kann, kaum jemand weiß wirklich was er als nächstes tun wird (seine Sekretärin wusste ab und ganz gut bescheid finde ich). Vor allem Redford Minenspiel ist hervorragend, man hätte keinen besseren für diese Rolle finden können!

Brad Pitt als Tom Bishop war sicherlich auch eine gute Wahl. Man erlebt in dem Film ja quasi Bishops Werdegang von der Army zum Geheimdienst, dennoch erhält der Charakter keinen wirklichen "Tiefgang", Pitt spielten den typischen, jungen, amerikanischen Draufgänger, der nichts tollen findet als alles zu riskieren und dabei vielleicht draufzugehen.

Was während des Films (der ja doch in so einigen verschiedenen Jahren spielt) auffällt, ist der Wandel von Bishop in Bezug auf das Aussehen, vor allem seine Kleidung passt immer zum damals vorherrschenden Stil. Vom Gesicht und den Haaren her hätte man sicherlich etwas mehr tun können (à la "A beautiful mind" z.B.).
Robert Redford verändert sich kaum, höchstens mal die Farbe des Hemdes und der Hose die er gerade trägt. Schade.

Eher durchschnittlich war die Leistung von Katherine McCormack als Elizabeth Headley, die "Freundin" von Tom Bishop. Sie bringt die Eigenschaften ihres Charakters nicht richtig rüber, man sieht die Figur eigentlich nur oberflächlich, wodurch sie sehr in den Schatten von Pitt und Redford fällt.

Von den anderen Nebendarstellern hat mich vor allem ein Mitglied des Ausschußes, der über Bishops Schicksal entscheidet, berührt, denn seine Mimik und Gestik war für mich sehr real, so könnte jemand in einem solchen Ausschuß wirklich aussehen und fühlen!
Auch Muits Sekretärin hat mir gut gefallen.

Meine Meinung zur Story
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Die Geschichte ist zu Beginn sehr interessant, die gemeinsame Vergangenheit von Bishop und Muit wird hier dargestellt. Durch nette Überblendungseffekte (jetzt damals) wird eine Art Spannung erzeugt, es gibt im Film eigentlich keine Zeitphase in der der Film langweilig wirkt, es ist an sich immer spannend, wenn auch auf eine andere Art spannend als in einem Film wie Armageddon oder Deep Impact.
Gut gelöst fand ich auch immer die Tatsache, dass der Tagesablauf (die 24 Stunden Frist bis zur Hinrichtung von Bishop) nicht vergessen wird. Immer wieder wird die Uhrzeit eingeblendet und die übriggebliebene Zeit bis zur Exekution und immer wieder wird Bishop im Gefängnis gezeigt, wie er dort von Wärtern gequält wird.
Insgesamt war die Story auch schlüssig, mir war es relativ klar war Muit tun wird, dennoch fand ich die Story fesselnd.

Die Filmmusik
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Eigentlich eine in Filmberichten von mir ungenutze Rubrik, aber in diesem Film fällt die Musik auf:
Während des kompletten Filmes ist actionlastige Musik im Hintergrund zu hören, harte, schroffe Rhythmen, die die Dynamik auf der Leinwand unterstützen.
In ruhigeren Momenten gibt es dann natürlich eher sanfte Klänge, das kommt aber selten im Film vor.
Insgesamt passt die Musik eigentlich immer sehr gut zum Geschehen drumherum!

Fazit
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"Spy Game" ist ein sehr spannender Film, bei dem man aber aufpassen muss, dass man den Faden nicht verliert. Man kann nicht mal eben auf's Klo gehen, zurückkommen und glauben, dass man die Handlung sofort wieder absolut versteht (das tut wohl sowieso niemand, dazu ist Muit zu undurchschaubar).
Ankreiden kann man dem Film nicht viel, vielleicht, dass das Ende offenbleibt (man kann es aber erahnen), ansonsten wüsste ich keinen echten, großen Kritikpunkt.
Überragend sind für mich Redford und Pitt sowie die Techniker, die die Überblendungseffekte geschaffen haben.

Kurz: Ein absolut lohnenswerter Film!

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