Spy Game - Der finale Countdown (VHS) Testbericht

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ab 8,45
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Erfahrungsbericht von wertwe

Ein spannender Superthriller!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heute war ich endlich in Spygame, dem neuen Film von Tony Scott, von dem ich vor einigen Wochen schon die Vorschau gesehen hatte und der meine Erwartungen voll erfüllte. Der 126 Minuten lange Streifen erzählt in zwei parallel ablaufenden Geschichten, die sich gegenseitig ständig ergänzen, die Geschichte von Tom Bishop, dem wegen Spionage-Verdachts in einem chinesischem Gefängnis die Todesstrafe droht und Nathan Muir, einem CIA-Agenten, der kurz vor seiner Pension versucht, Bishop zu befreien. Dazu bleiben ihm jedoch nur 24 Stunden – ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Darsteller:
Nathan Muir (Robert Redford)
Tom Bishop (Brad Pitt)
Elizabeth Hadley (Catherine McCormack)
Charles Harker (Stephen Dillane)
Troy Folger (Larry Bryggman)
Gladys Jennip (Marianne Jean-Baptiste)


Story:
1991, in einem chinesischem Gefängnis. Während drei Ärzte die Gefangenen impfen, kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, da einer der Ärzte durch einen Stromschlag anscheinend ums Leben kommt. Als man ihn auf der Krankenstation für tot erklärt hat, kommt er wieder zu sich – das Ganze war nur ein Ablenkungsmanöver. Der „scheintote“ Arzt ist Tom Bishop, ein CIA-Agent, der seine Zielperson aus eben diesem Gefängnis befreien will. Doch der Plan scheitert. Bishop fällt der chinesischen Polizei in die Hände und wird zum Tode verurteilt. Bis zur Hinrichtung sind es nur noch 24 Stunden.
Zur gleichen Zeit erhält Nathan Muir, ebenfalls ein CIA-Agent, der kurz vor seiner Pension steht, einen Anruf aus Hong Kong, aus dem er um Bishops Schicksal erfährt. Muir, der Bishop einst im Vietnam-Krieg für den Geheimdienst angeworben hatte wird aus dem selben Grunde – Bishops Verhaftung – zu seinen Vorgesetzten bestellt, die mit seiner Hilfe an Informationen über den Inhaftierten gelangen wollen. Muir erklärt sich zur Kooperation bereit, muss jedoch im Laufe des Gesprächs feststellen, dass verhindert werden soll, dass er vor dem Kongress zu der Sache aussagt und Bishop fallengelassen werden soll, da die anstehenden internationalen Verhandlungen zwischen China und den USA sonst darunter leiden würden. Fortan kommt es zu einem Wettlauf gegen die Zeit, da Muir im entfernten Amerika der einzige ist, der Bishop noch retten kann und dabei nicht nur gegen die Zeit sondern vor allem gegen die eigenen CIA-Mitarbeiter zu kämpfen hat.
Während des Gesprächs wird durch Muir´s Erzählungen der Hintergrund von Bishops Werdegang und dem Vorfall in China immer deutlicher:
Während des Vietnam-Kriegs treffen Muir und Bishop das erste Mal aufeinander und Bishop erklärt sich bereit, für Muir als Scharfschütze zu arbeiten. Nach dem Krieg trennen sich die Wege der Beiden, doch Muir behält Bishop weiterhin im Blick und wirbt ihn in Deutschland, wo er zur Zeit des kalten Krieges stationiert ist, schließlich erneut an, damit er für ihn beim CIA arbeitet. Bishop willigt ein und wird von da an von Muir als Geheimagent ausgebildet. Nachdem die Beiden einige Zeit in Ostdeutschland tätig waren, werden sie schließlich zur Geheimdienstarbeit nach Beirut versetzt, wo Bishop einen Terroristen unauffällig liquidieren soll. Um dies zu schaffen, versucht er an die Hilfe eines einheimischen Arztes zu kommen, der seine Zielperson vergiften soll. Dabei trifft er jedoch auch auf die junge Ärztin Elizabeth, in die er sich entgegen Muirs´s „Regeln“ verliebt. Dieser beginnt sich um seinen Schützling zu sorgen, da er befürchtet, Bishop könnte auffliegen und verrät Elizabeth, die ebenfalls hinter ihrer Tarnung als Ärztin mit den verschiedenen Extremistengruppen zusammenarbeitet. Daraufhin kommt sie in ein Gefängnis in China, da sie auch für einen früheren Anschlag auf ein chinesisches Gebäude verantwortlich gemacht wird. Sie ist es auch, die Bishop als Arzt verkleidet, aus dem Gefängnis befreien will wobei er eben selbst in Haft gerrät.
Muir muss also alle Hebel in Bewegung setzen und auf seine alten Tage noch mal seine ganze Cleverness abrufen, um seinen Freund Bishop zu retten.

Weiter wird´s wie immer nicht verraten, da der Rest der Story wirklich absolut sehenswert ist und so einige Überraschungen parat hat.

Schauspieler:
Wer in diesen Film geht erwartet, dass die gesamte Handlung sich auf Brad Pitt und Robert Redford bezieht und wird nicht enttäuscht. Während Redford gut spielt und sein schauspielerisches Können gekonnt unter Beweis stellt ohne dabei groß zu glänzen, ist besonders Brad Pitts Rolle hervorragend besetzt. Er bringt seine Rolle ausgezeichnet rüber und auch seine Entwicklung vom eiskalten Scharfschützen im Vietnam-Krieg zum perfekten Geheimagenten, der aber auch Emotionen zeigt, wirkt absolut überzeugend. Neben den Beiden kann aber vor allem auch Catherine McCormack überzeugen, die erst später auftaucht, dafür aber die zweite Hälfte des Films entscheidend mitbestimmt. Was jedoch kaum jemandem auffallen dürfte, jedoch ein besonderes Lobes verdient, sind die Leistungen der verschiedenen Statisten, die die diversen Schauplätze sehr realitätsnah und vor allem in Beirut die düstere Schreckensseite des Krieges sehr realistisch gestalten.

Fazit:
Es ist Scott auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen, einen Polit-Thriller zu drehen, der sich nicht an unsinnigen James-Bond-Klischees und heroischen Charakteren aufzieht, sondern wirklich die düsteren Seiten des Krieges und vor allem auch die Machenschaften und Intrigen der Geheimdienste darstellt, in denen Menschenleben kaum zählen und nur die strikte Auftragserfüllung gilt. Unter diese Räder scheint auch Bishop zu geraten, der „geopfert“ werden soll, um wirtschaftliche Interessen zu wahren, der jedoch auf die Freundschaft und Ehre von Muir bauen kann, der gegen dieses System antritt, indem er dessen eigene Schwächen ausnutzt.
Vor allem die Bildgewalt, die von einem hervorragenden Soundtrack untermalt wird, zieht den Zuschauer schnell in seinen Bann und distanziert sich dabei glücklicherweise etwas von den üblichen Hollywood-Klischees. Der schon angesprochene Soundtrack ist perfekt an die jeweilige Rahmenhandlung angepasst (z.B. erklingt das ruhige „Brothers in arms“ von den Dire Straits, als Bishop aus dem Vietnam-Krieg abgezogen wird) und trägt genauso wie die diversen Schauplätze und die sehr gut spielenden Statisten zu einer einzigartigen Atmosphäre bei, in die sich der Zuschauer hineinversetzt fühlt.
Alles in allem kann ich diesen Streifen wirklich jedem empfehlen, da er neben der brisanten Rahmenhandlung sehr viel Spannung und Abwechslung bietet.

5 Bewertungen