Spy Game - Der finale Countdown (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von BeAsT81

Was Brad Pitt im Gefängnis macht...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich war mal wieder im Kino, wo ich doch da so selten bin, und habe mir diesmal Spy Game angeschaut. Den Film würde ich am ehesten als Spionage Thriller einstufen, aber so richtig passt er nicht in diese Kategorie, warum, lest ihr besser selbst.


_STORY_
China, 1991, es besteht Verdacht auf eine Choleraepidemie und ein amerikanisches Sanitäterteam wird zur Hilfe heran gerufen. Während der als Arzt verkleidete Agent Tom Bishop (Brad Pitt) einen Kurzschluss verursacht, wodurch der Strom natürlich ausfällt, und dann, während ihn alle für tot halten, einen Insassen befreit gehen die Impfungen ungehindert weiter. Leider wird der Befreiungsversuch im letzten Moment vereitelt und dem Arzt droht innerhalb von 24 Stunden die Todesstrafe.

Cut; USA, 1991 selber Tag, Nathan Muir (Robert Redford) wird an seinem letzten Arbeitstag für den CIA, von einem Kontaktmann auf den Zwischenfall in China aufmerksam gemacht und doch tut er bei einer anschließenden Task Force (so eine Art Runder Tisch an dem Probleme besprochen werden, so etwas wie die deutsche SoKo) so, als wüsste er von nichts. In dieser Taskforce soll nun beraten werden, ob der Präsident der Vereinigten Staaten den Agenten Tom Bishop als einen eigenen Agenten identifiziert und damit die Hinrichtung verhindert. Nathan erzählt bei dieser Taskforce nun, wie er Tom angeworben und ihn ausgebildet hat, auch erzählt er Dinge aus dem Einsatz in Beirut und wie es zwischen ihm und Tom zu diversen „Autoritätsproblemen“ kam. Nathan merkt während dieser Diskussionsrunde schnell, dass diese Taskforce eigentlich nur einen Grund sucht, Tom NICHT zu retten und so spielt Nathan dann sein eigenes Spiel...


_MEINUNG ZUR STORY_
Die Geschichte fängt gut an und in Rückblicken wird die Gemeinsame Vergangenheit von Nathan und Tom dargestellt. Durch sehr gute Schnitttechniken wird Spannung erzeugt, welche die Handlung durchaus auch halten kann, im Film gibt es jedenfalls keine dieser Spannungslücken, in denen man eigentlich gern auf Toilette gehen möchte oder Chips holen. Es ist aber nicht die Art von Spannung, dass man sich ständig fragt, wie der Film aus geht, denn das dürfte bei einem Hollywoodfilm eigentlich jedem klar sein, die Spannung herrscht nur in den Situationen vor, man zittert um den Ausgang der einzelnen Szenen und wird auch meist nicht enttäuscht. Sehr gut gefallen haben mir die Rückblicke und deren Verbindung zur Gegenwart. Ein netter Effekt sind auch die Einblendungen von den Qualen die Tom Bishop im Gefängnis während der Folter erleidet. Ein paar Kritikpunkte an der Geschichte selbst habe ich schon. Zum einen wusste der Zuschauer leider die ganze Zeit, was Nathan Muir vor hat, bzw. plant und es wird dadurch etwas die Spannung genommen zum anderen hat mich der Schluss enttäuscht, da hier einfach abgeblendet wird. Es bleibt alles so offen, dass es möglicherweise sogar einen 2. Teil geben könnte, was ich natürlich nicht hoffe.


_MEINUNG ZU DEN SCHAUSPIELERN_
Das größte Problem der Schauspieler ist, dass die gleichen Schauspieler in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren spielen und sich in dieser Zeit scheinbar nicht verändert haben. Gerade bei Brad Pitt fällt dies doch arg ins Gewicht, da er doch 1975, als er im Film angeworben wurde, gerade mal 12 Jahre alt war. Schön ist allerdings trotzdem der zeitliche Wandel der Charaktere zu sehen, wobei sich Brad Pitt immer sehr „harmonisch“ im Look der Zeit zeigt, wohingegen Robert Redford als Nathan Muir, eigentlich immer im Hemd rum rennt.

Die schauspielerische Leistung der Beiden zu bewerten fällt mir nicht schwer, Robert Redford spielt den undurchschaubaren Profispion, keiner weiß wirklich was er denkt oder was er eigentlich vor hat. Diese Geheimniskrämerei spielt Redford sehr gut und auch sein Mimenspiel verrät zeitweise, dass er eigentlich der Beherrscher der Situation ist. Brad Pitt sieht man die ganze Zeit wie durch die Vergangenheit stolpert und sich seinen Weg bahnt. Der Charakter bietet kaum Tiefgang und deshalb kann man Brad Pitt auch eigentlich nichts vorwerfen, er hat alles in seiner Macht stehende getan um diesem Charakter ein paar richtige Charaktereigenschaften zu verleihen und das ist im auch gut gelungen.

Enttäuscht hat mich Catherine McCormack als Elizabeth Hadley, die Freundin von Tom Bishop. Ihre Rolle spielt sie zu flach, man merkt ihr das Spielen an und das ist das schlimmste was einer Schauspielerin nachgesagt werden kann. Sie bringt ihren Charakter einfach nicht richtig rüber und dadurch steht sie weit im Schatten von Brad Pitt und Robert Redford.

Wieder mal hat mich ein Nebendarsteller fasziniert. Matthew Marsh als Dr. Byars, den Arzt des Scheichs. Sein Charakter steht vor einer sehr schweren Entscheidung und ihn treiben Gewissensbisse, genau dieses Zögern, diese Hemmungen sieht man Matthew Marsh richtig an. Er zeigt wirklich, dass er das Zeug zu einem reinen Charakterdarsteller hätte und vielleicht sehen wir ihn in seinem neuesten Film, „Miranda“ (mit Christina Ricci) vielleicht auch als solchen.


_FILMTECHNIK_
Der Film bezieht seine Spannung nicht allein aus der Story, sondern wie schon angedeutet auch aus der genialen Schnitttechnik. Wenn ihr John Woo Filme kennt, dann sind euch doch bestimmt diese schnellen Zeitrafferkamerafahrten geläufig, in denen eine Kamera sich sehr ruckartig von einer Szene entfernt oder auf eine neue Szene zu fliegt. Diese Art der Szenenwechsel werden in den Aufnahmen aus Hong Kong und in den USA sehr oft verwendet um die Dynamik und vor allem den Zeitdruck von 24 Stunden auch bildlich zu verdeutlichen. Dies gelingt meiner Meinung nach hervorragend und ist auch schon öfter von Tony Scott in den Filmen „Staatsfeind Nr. 1“ oder „Tage des Donners“ verwendet worden.

Ein weiteres filmisches Mittel ist die Farbgebung. Die Rückblenden wurden etwas mit einem Sepia Filter bearbeitet, so dass sie teilweise „historisch“ wirken, man merkt also sofort, dass sich die Szene in der Vergangenheit abspielt. In der Gegenwart ist dagegen die häufigst am Set verwendete Farbe Blau, fragt mich nicht warum, aber mir ist das so aufgefallen. Das Blau wirkt hierbei ein wenig als Gegenpol zu der Hektik, die eigentlich herrschen sollte. Dadurch wird einem die Gelassenheit, mit der die Taskforce arbeitet erst unterbewusst klar, man merkt also, dass die Gruppe den armen Brad Pitt nicht schnellstmöglich retten möchte.


_FILMMUSIK_
Diese Rubrik wird dem guten Marc alias *VEGETA* wohl am besten gefallen, denn im Film herrscht actionlastige Musik vor. Harte Rhythmen beleben die Szenen und bringen die gewünschte Dynamik sehr gut auf die Leinwand. In wirklich „bedächtigen“ Momenten hingegen wird die Szenerie von sanften Klängen durchwandert, die niemand anderes als Harry Gregson-Williams, der Musiker, der Filme wie Chicken Run und Shrek (und auch wieder Shrek 2) und vertont, Filme mit viel Humor und vor allem richtig viel Bewegung, vielleicht solltet ihr also auch mal in den Soundtrack rein hören.


_FAZIT_
Natürlich muss auch der schönste Film mal zu Ende gehen und dieser tut dies auf die Abartigste Weise, in der je ein Ende offen gelassen wurde. (gleich nach „Der Schakal“) Ich hätte dem Film gern 5 Sterne gegeben, aber mich haben 2 Dinge gestört. Erstens währe eben dieses Ende, welches wirklich nicht zu verantworten ist und zum Zweiten war die Story teilweise etwas zu offensichtlich für den Zuschauer, was ich nicht so gern mag. Alles in allem ist dieser Film aber sehr sehenswert und ich empfehle ihn allen, die gern Spannung, Action und ähnliches sehen. Die paar Romantikszenen halten sich in Grenzen und trüben den Filmspaß nicht, sind aber für alle Romantikfans auch nicht ausreichend um dies als Anschaukriterium heran zu ziehen.


Bis zum nächsten Mal, euer Bastian

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • liskailonka

    21.03.2002, 15:50 Uhr von liskailonka
    Bewertung: sehr hilfreich

    15081965 war hier ;-)