Stephen Kings Haus der Verdammnis (DVD) Testbericht

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ab 11,67
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Erfahrungsbericht von Wuschel_F

"Das Böse nennt es sein Zuhause"

Pro:

super gruselig, gute darsteller

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Diesmal ist mir mal wieder eine DVD zum Opfer gefallen… Es handelt sich um die DVD-Version, der 3-teiligen US-Serie „Rose Red“, zu deutsch „Haus der Verdammnis“ von Stephen King. Ich hatte die DVD schon vor einiger Zeit für ca. 20€ bei ebay ersteigert. Wenn man die ganzen Hintergründe nicht kennt, könnte man sagen: „Nette Gespenstergeschichte“, aber es gibt dazu ein paar interessante Infos, die ein etwas anderes Licht auf die Geschichte werfen…..dazu aber später.



STORY
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Dr. Prof. Joyce Reardon (Nancy Travis), von Beruf Parapsychologin ist fasziniert von dem Anwesen „Rose Red“ in Seattle. Angeblich sollen dort übernatürliche Dinge geschehen sind, schon beim Bau des Hauses ereigneten sich unerklärliche Todesfälle. Das Haus wird derzeitig als „schlafende Zelle“ bezeichnet, aber Dr. Reardon hat vor die Geister wieder zu erwecken. In ihrer Lehranstalt trifft sie auf Unverständnis und Abneigung gegen ihr Projekt, allem voran Karl Miller, der Direktor, der sogar veranlasst, das ihr Lehrvertrag nicht verlängert wird. Dennoch sammelt sie ein Team von 7 Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten zusammen um ein Wochenende in dem Haus zu verbringen und Forschungen anzustellen. (Insgesamt sind sie zu neunt, da Rachel, die Schwester von Annie sie begleitet und natürlich noch Reardon selbst). Unterdessen schickt Miller Kevin, den Reporter der Schülerzeitung nach Rose Red, um Fotos zu machen und Recherchen anzustellen, die Prof. Reardon bloß stellen sollen – leider wird er das erste Opfer des Hauses im Laufe dieser Geschichte……

Trotz der Bedenken einzelner Teammitglieder oder deren Angehörigen schafft Reardon das Team zusammen zu trommeln.
Um später nicht immer auf jeden einzeln eingehen zu müssen, gebe ich einen kurzen Überblick der Leute, die an dem Versuch teilnehmen werden.
Die Einzelnen Teilnehmer:
- Steven Rimbauer (Matt Keeslar): Er ist der letzte noch lebende Nachfahre der Familie, die das Haus gebaut hatte. Das Haus ist in seinem Besitz. Darüber hinaus ist er der Lebensgefährte von Prof. Reardon, er verbindet mit dem Haus einige schreckliche Kindheitserlebnisse und will es abreißen lassen.
- Annie Wheaton (Kimberly J. Brown): Sie ist das wichtigste Mitglied des Teams, wenn es um die Erweckung der Geister geht. Sie ist autistisch und verfügt über außergewöhnliche telekinetische Fähigkeiten.
- Rachel „Sister“ Wheaton (Melanie Lynskey): Sie spielt die Schwester des autistischen Mädchens und ist dabei, um sie zu beschützen.
- Cathy Kramer (Judith Ivey): Ihre besondere Fähigkeit ist unbewusstes schreiben, sie schreibt Sachen, die ihr angeblich höhere Mächte eingeben, worauf sie selbst aber keinen Einfluss hat. Auf Englisch heißt das auto-writing, wie es auf Deutsch heißt weiß ich nicht.
- Emery Waterman (Matt Ross): Er spielt den unbeliebten Anti-Held, der von deiner Mutter ständig bevormundet und unterdrückt wird. Eine seltsame Persönlichkeit, die man einerseits nicht mag, weil sie eigenartig und etwas egoistisch ist, die man aber auch versteht, wenn man seine Mutter sieht ;-).
- Nick Hardaway (Julian Sands): Auch er hat telepatische Fähigkeiten und ist sehr rational und einsichtig
- Victor Kandinsky (Kevin Tighe): Dieser Charakter verfügt über hellseherische Fähigkeiten, er kann Geschehnisse vorhersehen.
- Pam Asbury (Emily Deschanel): Ihre Fähigkeit besteht darin, bestimmte Dinge zu sehen, wenn sie Gegenstände berührt (weiß nicht, wie sich diese Fähigkeit nennt).
-
Am Haus angekommen wird erstmal die teure Gerätschaft ausgeladen, schon bevor sie das Haus betreten, überkommt manche ein komisches Gefühl und sie sind überzeugt, dass das Haus etwas lebendiges ist, dass nur auf sie gewartet hat.
Beim Betreten des Hauses kann man den Gästen ihre unterschiedlichen Stimmungen deutlich ansehen. Es folgt eine Führung durch Reardon und einige nähere Erklärungen über die Geschehnisse in der Vergangenheit in diesem Haus und der Hinweis nie alleine umherzulaufen, da die Gefahr sich zu verirren zu groß sei. Man erfährt auch etwas über die Menschen, die in dem Haus vermisst wurden, worauf ich später noch eingehen möchte.
Das seltsame an dem Haus ist, dass es sich ständig zu verändern scheint. Die Baupläne sind daher völlig sinnlos und für die Erkundung der oberen Räume benutzt die Gruppe ein Seil um den Weg zurück zu finden (nach dem Hänsel und Gretel Prinzip). Während der Führung treten schon die ersten seltsamen Erscheinungen auf und alle sind doch froh, als sie wieder unten sind. Nach weiteren geisterhaften Phänomenen und Erzählungen über die Vergangenheit des Hauses und deren Bewohner gehen (fast) alle auf ihre Zimmer, wo weitere seltsame Geschehnisse vor sich gehen.

Nachdem der Reporter Kevin tot aufgefunden wird und an der Wand der Name „Miller“, ruft Steven diesen an und beordert ihn nach Rose Red um ein Polizeiaufgebot zu vermeiden, das das Unternehmen platzen lassen würde. Zeitgleich mit Professor Miller trifft auch Emerys fürsorgliche Mutter in Rose Red ein. Zu diesem Zeitpunkt ist das Haus aber bereits wieder aktiv und hat auch schon unter den Teammitgliedern ihr erstes Opfer gefunden….
Mehr will ich hier aber gar nicht verraten, auch wenn das erst das Ende der 1.DVD ist!!!!!
Zur 2. DVD nur noch soviel: es wird noch mehr Opfer geben ;-)



FILMINFOS
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OT: Bad House
Ländercode: 2
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Italienisch
Bildformat: 4:3 (1,33:1) (geeignet für alle Bildschirmformate)
Tonformat: Dolby Digital
Länge: ca. 245 Minuten
Regie: Craig R. Baxley
Drehbuch: Stephen King
Musik: Gary Chang
Kamera: David Connell
FSK: 12
Land: USA (2002)



HAUPTDARSTELLER
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Nancy Travis (Joyce Reardon), geboren am 21.09.1961 in New York. Sie lebte in Baltimore und Boston, bis sie Schauspielerei an der New York University studierte. Sie spielte viele Rollen im Theater, bis sie 1985 ihren ersten TV Auftritt hatte.
Filmografie:
1985 - Harem
1987 – Noch drei Männer, noch ein Baby
1990 – Air America
1990 – Drei Männer und eine kleine Lady
1990 - Der Harte und der Zarte
1991 – Chaplin
1992 – Spurlos
1992 – Liebling, hältst du mal die Axt
1993 – Greedy – Auch erben will gelernt sein
1995 – Fluke
1995 – Body Language
1996 – Bogus

Matt Keeslar (Steven Rimbauer) geboren 1972 in Grand Rapids / Michigan und ging in die Julliard School in New York City.
Filmografie:
1994 – Safe Passage
1994 – Renaissance Man
1994 – Quiz Show
1995 – The run of the country
1996 - The Stupids
1996 - Mr. Magoo
1997 - Waiting for Guffman
1997 - Sour Grapes
1998 – The last days of disco
1998 – Thanks for a Grateful Nation
1999 – Splendor
1999 – Scream 3
Ich weiß, dass die anderen Schauspieler mindestens genauso bedeutend für den Film sind, aber es wäre dann doch ein bisschen zuviel…..



MENÜ
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Das Menü ist nicht gerade aufwendig, aber doch sehr ansehnlich und passend zum Film gestaltet. Man kann wählen zwischen
- Film starten
- Szenenauswahl
- Sprachen
- Specials


EXTRAS
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- Original Dokumentation „Bad House: the Making of Rose Red“ : Interviews mit Steven King, den Darstellern, etc. über die Entstehung und die Idee des Filmes, über die Masken der Geister und die special effects. Ist in Englisch, aber wie ich finde gut verständlich. Etwa 30 Minuten!!!!
- Original Dokumentation “Unlocking Rose Red – The diary of Ellen Rimbauer“ : ein fiktiver Bericht über das Haus und ihre Bewohner. Ein Vorbericht von ABC Television, wo die Serie gezeigt wurde. (ca. 23 Minuten)
- Bildergallerie: finde ich nicht so gelungen, nur ein paar Bilder vom Haus und seltsame zeichnungen von einem Kühlschrank???




!!!! Wer nicht an den hintergründen der Story interessiert ist, kann an dieser Stelle aufhören zu lesen, für alle anderen, habe ich noch ein paar nähere Nachforschungen angestellt. Äußerst interessant, wie ich meine !!!!




DAS TAGEBUCH DER ELLEN RIMBAUER
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Das Drehbuch basiert auf dem Tagebuch von Ellen Rimbauer, das in Wirklichkeit Ridley Pearson (nicht wie auf dem Roman steht Joyce Reardon), in Stephen Kings Auftrag geschrieben, Quasi als Begleitlektüre zur Serie. Die Geschichte ist in Form eines Tagebuchs, aus der Sicht von Ellen Rimbauer geschrieben und spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ellen ist die Frau eines Großindustriellen in Seattle. In dem Tagebuch berichtet sie über die Sorgen ihrer Ehe, ihre Sexualität und die immer schrecklicher werdenden Ereignisse. Man erfährt auch über den Bau des Hauses aus der Sicht der jungen Frau.
Wer sich auch für die Extra-Lektüre interessiert hier noch die Daten:
Titel: Das Tagebuch der Ellen Rimbauer / Mein Leben auf Rose Red
Autor: Ridley Pearson
Verlag: Egmont VGS Verlagsgemeinschaft
Seiten: 345
ISBN NR.: 3-8025-2942-1



GIBT ES DAS HAUS WIRKLICH???
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Bei Stephen King weiß man ja nie so genau, ob er einen auf falsche Fährten führen will, oder ob es doch wahre Hintergründe gibt. In Seattle gibt es auf jeden fall kein haus, das mit Rose Red vergleichbar wäre.
Jedoch, wenn man sich ins Silicon Valley, südlich von San Francisco vorwagt, findet man dort das Winchester Mistery House. Es wurde von Oliver Fisher Winchester, in Auftrag gegeben und der Bau begann am 21.08.1866. Das Geld stammte aus der Konkursmasse der Volcanic Arms Company, d. h. er stellte Gewehre her.
Nach seinem Tod, lies die Winchester-Witwe fast 40 Jahre lang (von 1884-1922) an dem haus weiter bauen, weil sie glaubte, dass sie, wenn sie aufhören würde, die Geister derer heimsuchen würden, die durch die Kugeln der Gewehre ihres Mannes getötet werden würden. Sie dachte, dass sie an dem Tag, an dem das Haus fertig gestellt werden würde sterben würde und wollte durch den endlosen Weiterbau Unsterblichkeit erlangen.
So entstanden im Laufe der Zeit rund 160 Räume, 10000 Fenster, 2000 Türen, 40 Treppen, 40 Schlafzimmer, 52 Dachfenster, 2 Ballsäle, 13 Bäder, Falltüren und Geheimgänge…..
Heute kann das Haus unter Aufsicht (das Ganze ist wie ein labyrinth, in dem man sich sonst verlaufen würde) besichtigt werden.



FAZIT
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Ich muss sagen, dass ich persönlich den Film, auch wenn er FSK 12 ist, absolut genial fand. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht ganz, warum man ihn schon ab 12 frei gibt. In dem Film fließt zwar kaum Blut, dennoch wird eine unglaublich gruselige Atmosphäre erzeugt, die den Zuschauer in seinen Bann zieht und, wie ich meine viel mehr erschreckt, als tonnenweise Blut. Die Special Effekts sind nicht zu verachten und die Masken der Gespenster sind sehr gelungen. Auch wenn sich manche Szenen ziemlich lange hinziehen, besonders zu Beginn der Geschichte, ist es mir nie langweilig geworden. Um das Ganze am Stück anzuschauen sollte man sich jedoch etwas mehr Zeit einplanen, ich musste dann doch zwischendurch Pause machen und am nächsten Tag zu Ende schauen. Faszinierend ist auch die schauspielerische Leistung der Darsteller, die gekonnt die unterschiedlichen Charaktere repräsentieren. Das Haus selbst ist äußerst gekonnt in Szene gesetzt. Besonders hat mir das Zimmer gefallen, das auf dem Kopf steht ;-). Auch der Urheber des Ganzen, Stephen King tritt in einer kurzen Gastrolle in dem Film auf! Die Extras sind vielleicht etwas wenig, aber bei 245 Minuten Film und fast 60 Minuten Hintergrundberichten, was will man da noch verlangen???
Ich kann den Film eigentlich jedem Horror-Fan empfehlen, wenn man nicht gerade auf reinen Splatter steht. Wobei es ja mehr der leichte, schleichende Grusel ist und kein purer Horror, aber gerade das macht den Film, oder besser die Serie ja interessant!




War das zu viel??
Ich war einfach zu fasziniert von dem Film und vor allem den hintergründen.

Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!!

Liebe Grüße vom Wuschel!!

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