Stigmata (DVD) Testbericht

Stigmata-dvd-horrorfilm
ab 11,46
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Erfahrungsbericht von Physiognom

Die Wunden Jesu

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die EINLEITUNG

Als ich mich letztens einmal wieder mit meinem Freund in der Stadt wiederfand, mitten in einer ausgedehnten Tour, die die Suche nach neuem HipHop-Material als Ziel hatte, betraten wir aus irgendeinem Grund auch den ortsansässigen Karstadt. Dort gab es eine Auslage mit DVDs zum Preis von ca. 30 DM. Natürlich stürzte ich mich direkt darauf, um zu untersuchen, welche Filme dort feil geboten wurden. Unter anderem lag dort auch „Cast Away“. Für mich entschied ich, dass ich den eigentlich gar nicht haben wollte, und auch sonst gab es nichts, was mich so richtig interessiert hätte.
Mein Freund jedoch war ganz anderer Ansicht. „Krass, da liegt Stigmata rum! Kennst du den?“ Diese Frage musste von meiner Person verneint werden.
„Dann musst du dir den unbedingt kaufen! Der gefällt dir ganz bestimmt.“
Und da mein Freund meinen Geschmack bezüglich Filmen und Musik recht gut kennt, entschloss ich mich eben zum Kauf. So verließ ich den Karstadt nicht nur mit der von mir gesuchten CD (über die sicherlich auch bald ein Bericht folgen wird =), sondern auch mit einem neuen Teil für meine (lächerlich kleine) DVD-Sammlung.
Ich war gespannt, ob mein Freund bezüglich des Films Recht behalten sollte...


Zur STORY


Der Film beginnt in einer kleinen Dorfkirche in Brasilien. Dort untersucht ein Wissenschaftler des Vatikan namens Father Andrew Kiernan (Gabriel Byrne) eine Madonna, die Blut weint. Ganz nebenbei hat der örtliche Pastor gerade das Zeitliche gesegnet, und liegt aufgebahrt in eben dieser Kirche herum. Bei sich trägt er einen Rosenkranz, der von einem kleinen Jungen geraubt und an eine amerikanische Touristin verkauft wird.

SCHNITT

Wir finden uns wieder in einer großen amerikanischen Stadt, in der die Tochter der angesprochenen amerikanischen Touristin lebt. Ihr Name ist Frankie Paige (Patricia Arquette). Sie ist eine junge, lebenslustige Frau, die mit Gott nicht das mindeste anfangen kann. Sie bekommt von ihrer Mutter ein nettes Päckchen mit diversen Souvenirs, die diese auf ihren Reisen käuflich erworben hat. Darunter auch den Rosenkranz des verstorbenen Paters.
Kurz danach nimmt Paige gerade ein Bad, als ihr plötzlich Visionen einer Kreuzigung erscheinen. Das an sich wäre ja noch kein Problem, doch weist sie genau die Verletzungen auf, die in ihrer Vision dargestellt wurden, die Stigmata.
Als Father Kiernan davon hört, macht er sich sofort auf, um der Frau in ihrer Situation beizustehen. Als sie ihm jedoch eröffnet, dass sie überhaupt nicht gläubig ist, scheint es für ihn ausgeschlossen, dass es sich bei ihren Verletzungen um Stigmata handelt. Schließlich erfahren diese „heiligen“ Wunden nur sehr gläubige Menschen. Als Frankie allerdings immer mehr typische Wunden aufweist (durch Nägel verursachte Wunden an Armen und Füßen, durch Peitschenhiebe verletzter Rücken, der durch die Dornenkrone verletzte Kopf), beginnt Father Kiernan doch an Stigmata zu glauben.
Dieser Eindruck verstärkt sich noch mehr, als Frankie plötzlich unerklärliche Laute von sich gibt, und das mit einer Stimme, die ganz sicher nicht ihre eigene ist. Sollte sie besessen sein?


Hier möchte ich meinen Bericht nun beenden, da er sonst, für diejenigen, die sich den Film noch ansehen wollen, einfach zu detailliert wird und sich keine Spannung mehr aufbauen würde.


Zu den SCHAUSPIELERN


Patricia Arquette, die die von Stigmata gezeichnete Frankie spielt, verkörpert diese Rolle unglaublich gut. Wenn sie beispielsweise von den Peitschenhieben gequält wird, sieht man ihr den erlebten Schmerz an, so als erfahre sie ihn tatsächlich.
Auch Gabriel Byrne kann als Faterh Andrew Kiernan überzeugen. Er hat die schwierige aber interessante Aufgabe, den Konflikt zwischen Glauben und Wissenschaft darzustellen und bewältigt diese Aufgabe nahezu perfekt.
Jonathan Pryce, der den verblendeten Kardinal Daniel Houseman darstellt, kann in der Rolle als des von der Kirche besessenen wunderbar vermitteln. Er wirkt stets etwas undurchsichtig und seine Motive werden erst gegen Ende des Film klarer. So muss es sein.


Zu den EXTRAS der DVD


Neben den üblichen verschiedenen Sprachversionen und Untertiteln finden sich auf der DVD von „Stigmata“ noch einige zusätzliche Bon-Bons.
Da wäre zuerst einmal das ursprünglich geplante Filmende zu bestaunen, welches den Machern kurz vor Ende der Dreharbeiten doch ein wenig zu melancholisch erschien. So drehten sie ein erfreulicheres und das Original sollte nie zu sehen sein. Nun liegt es eben als Bonus auf der DVD vor.
Weiterhin findet man einige Szenen, die es nie in den fertigen Film geschafft haben. Bei einigen ist das auch ganz in Ordnung, denn sie hätten meiner Meinung nach den Film nur künstlich verlängert und die Spannung wäre währenddessen abgeflaut.
Der geneigte Zuseher wird sich sicherlich auch die Audio-Kommentare des Regisseurs Rupert Wainwright nicht entgehen lassen.
Das Musikvideo von Natialie Imbruglia ist eine nette Dreingabe, die für mich allerdings nicht unbedingt hätte dabei sein müssen.
Standardmäßig ist wieder, dass sich der originale Kino-Trailer auf dem Silberling befindet. Auch ganz nett.
Schließlich findet man noch ein ca. 25minütiges Making-Of von „Stigmata“. Wirklich sehr interessant.
Um das Paket abzurunden findet sich in der Hülle der DVD noch ein achtseitiges Booklet, welches einige Hintergrundinformationen zu der Story, den Schauspielern und der Produktion des Films enthält.

Eine wahrlich gute Ausstattung für eine DVD. So wünscht man sich das!


Das FAZIT


„Stigmata“ ist ein überaus spannender, temporeicher Action-Thriller, der die Kirche als Institution anzweifelt. Ich war positiv von diesem Werk überrascht und muss einmal mehr zugeben: mein Freund kennt meinen Geschmack bezüglich Filmen wahrlich gut.
Dieser Film ist für mich auf jeden Fall eine Empfehlung. Wer ihn noch nicht gesehen hat und mit der geschilderten Thematik auch nur ein wenig anfangen kann, der sollte sich überlegen, ob er sich „Stigmata“ einmal genauer ansieht. Es lohnt sich.


Abschließende INFOS


Die Story des Films stammt von Tom Lazarus. Das Drehbuch wurde von ihm und Rick Ramage geschrieben.
Regie führte Rupert Wainwright.

Liste der (im Bericht erwähnten) Schauspieler und ihrer Rollen:

Patricia Arquette - Frankie Paige
Gabriel Byrne - Father Andrew Kiernan
Jonathan Pryce - Kardinal Daniel Houseman

Der Film hat eine Spielzeit von ca. 98 Minuten und wurde von der FSK ab 16 Jahren freigegeben.


Vielen Dank für Eure geschätzte Aufmerksamkeit.
Ó Physiognom 15.02.2002

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