Stirb langsam (VHS) Testbericht

Stirb-langsam-vhs-actionfilm
ab 6,97
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Erfahrungsbericht von Everydaygood

Yippy ´k yey

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der New Yorker Polizist John McClane (Bruce Willis) fliegt nach Los Angeles, um seine Frau und seine Kinder zu besuchen. Während einer Weihnachtsfeier in der Firma seiner Frau stürmen Gangster das Gebäude und riegeln es von der Außenwelt ab. McClane ist ihnen auf wundersame Weise entgangen, als sie ihre Geiseln in einem Raum zusammentrieben. Es gelingt ihm zwar, die Polizei auf die Situation aufmerksam zu machen, aber leider sind das mit einer Ausnahme alles Idioten, die nicht auf McClane hören und die Situation völlig falsch einschätzen. Das schließt auch die zuständigen FBI-Agenten ein.

Also muß der gestreßte McClane ganz allein gegen die Gangster und ihren fiesen Anführer Hans Gruber (Alan Rickman) kämpfen. Was natürlich ein Klacks für ihn ist. Am Ende sind nicht nur die Geiseln frei, die Gangster tot und die als Beute vorgesehenen Wertpapiere sichergestellt, nein, auch die zerrüttete Ehe der McClanes ist gerettet und das Selbstvertrauen von McClanes einzigem Freund bei der Polizei von L. A. ist wiederhergestellt.

Außerdem wurde auch noch eine unbekannte Anzahl von Zuschauern mit Stunts, Explosionen und coolen Sprüchen gut unterhalten.

Bruce Willis im Unterhemd ist auch noch in DIE HARD III schön anzusehen, erst recht in diesem Film, wo er noch etwas schlanker ist und mehr Haar hatte. Etwas irritiert hat mich nur, daß er das Hemd mitten im Film auf geheimnisvolle Weise wechselt. Plötzlich ist es nämlich braun.

Die Gangster wurden wahrscheinlich bei den California Dream Boys rekrutiert. Ja, ja, das Auge ißt mit, aber diese germanischen Helden lagen mir persönlich etwas schwer im Magen.

Apropos germanisch, wer sich die Originalversion des Filmes ansieht, kann die Gangster untereinander Deutsch sprechen hören. Nicht immer, weil die wesentlichen Informationen ja rübergebracht werden mußten, und Untertitel sind ja so mühsam. Es hat auch vor allem bei Gangsterboss Hans Gruber (Alan Rickman) eine ganze Weile gedauert, bis ich realisiert habe, daß diese merkwürdigen Laute, die aus seinem Mund kommen, meine Muttersprache sind.

Alan Rickman gibt einen nicht ganz so schönen Schurken ab wie Jeremy Irons im dritten Teil. Er ist ein höflicher, kultivierter Kriminieller, aber auch wenn er zwei seiner Geiseln ohne eine Sekunde zu zögern erschießt, fehlt ihm eine gewisse psychopatische Qualität. Nett war, wie er sich kurzerhand als Geisel ausgab, als er zufällig McClane in die Arme läuft (auch wenn der sich natürlich nicht aufs Glatteis führen ließ) und wie er der Polizei spontan eine Reihe von zu befreienden Terroristen nennt, über die er im Time Magazine gelesen hat, um die Gesetzeshüter zu beschäftigen.

Die Polizei und das FBI kommen gar nicht gut weg. Glaubt man dem Film, so gibt es in den ganzen USA (auf der ganzen Welt?) nur zwei Polizisten mit Grips: John McClane und Sergeant Al Powell von der Polizei von Los Angeles. Um den Rang des Oberidioten wetteiferten der stellvertretende Polizeichef Robinson und die FBI-Agenten Johnson und Johnson (nicht verwandt oder verschwägert). Die Johnsons trugen dann den Sieg davon mit einer Hubschrauberattacke auf das Dach des Bürogebäudes (\"Hey, this is just like Saigon!\").

Die Polizei hörte weder auf McClane noch auf Powell und half den Gangstern sogar noch unfreiwillig beim Knacken des Tresorraums, in dem die Wertpapiere gelagert waren.

Auch die Medien kriegten ihr Fett weg. Nachdem nicht einmal der erklärte Schleimbeutel des Films Ellis (Hart Bochner) den Geiselnehmern verraten hatte, daß McClanes Frau unter den Geiseln war, spürte ein Fernsehteam die Kinder der beiden auf und brachte ein Interview, das Gruber natürlich gesehen hat.

Bleibt noch das Ehepaar McClane. Holly (Bonnie Bedelia) war in die Chefetage eines japanischen Unternehmens aufgestiegen und mit Kindern, aber ohne Mann nach Los Angeles gezogen (oh Graus!). Sie verdient nicht nur viel mehr als er (oh Graus!!), sondern hat auch noch ihren Mädchennamen wieder angenommen (oh Graus!!!). Die Ehe steht auf der Kippe. Man könnte zum Eheberater gehen, aber ein Überfall von Terroristen tut\'s ja auch. McClane kann seine Kleine Frau aus den Klauen des bösen Gruber retten, bevor dieser vom Wolkenkratzer stürzt.

Der entgegenkommende Fiesling vom Dienst reißt dabei sogar die Rolex mit sich, die Holly als Anerkennung für ihre Arbeit von der Firma bekommen hat. Holly nennt sich wieder Mrs. McClane, ihr Mann hat schon vorher mal gestanden, sie nicht genügend unterstützt zu haben (wenn auch nicht in ihrer Gegenwart) und die Welt ist wieder in Ordnung. Oder doch nicht? Eheberater, die jetzt ihre Praxis schließen wollen, sollten sich vorher DIE HARD III ansehen.

Es gibt sehr viel schlechtere Actionfilme. Ich werde mir wahrscheinlich auch DIE HARD IV ansehen. Vielleicht tut sich McClane da ja mal mit einer schlagkräftigen Frau zusammen und zieht sein Macho-Image ein bißchen durch den Kakao.

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • lil_do

    28.02.2006, 13:57 Uhr von lil_do
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh...würde mich über Gegenlesung freuen lg lil_do