Stranger than Paradise (DVD) Testbericht





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Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Erfahrungsbericht von aimynona
Der Film zum Karrierestart
Pro:
ansatzweise diese spezielle Jarmusch-Atmosphäre
Kontra:
der Film neigt dazu, sich etwas zu ziehen
Empfehlung:
Ja
Nun ist es soweit, auch ich gelangte endlich ins moderne Zeitalter, indem ich mir letztens meine allererste DVD kaufte. Um meine Sammlung einzuweihen, sozusagen, mußte es aber etwas Besonderes sein - darum griff ich sofort zu, als ich bei Müller einen Jim Jarmusch Film sah, und zwar diesen: Stranger than Paradise.
Gehört hatte ich, wie vermutlich auch Ihr, von diesem Film bislang noch nichts. Allerdings waren mir spätere Werke des Regisseurs bekannt (Dead Man, Night On Earth, Smoke), und ich war gewissermaßen von allen überzeugt sowie begeistert.
Zu Hause also legte ich die DVD ein und merkte erstmal, was auch schon auf der Rückseite des Arthaus-Covers erwähnt wird: Dieser Film verfügt nur über die englische Version, wahlweise lassen sich aber deutsche, holländische oder französische Untertitel dazuschalten - diese hätten mich gestört, also begann ich gleich sofort mit dem Film.
Und der ist sehr, sehr ruhig. Es heißt ja, Stranger than Paradise wäre der Film gewesen, mit dem Jarmusch 1984 der internationale Durchbruch im Independent-Film-Bereich gelang - und nach einiger Überlegung und einer Woche Zeit bin ich der Meinung, er hat es verdient.
Die Handlung gibt jedoch im Großen und Ganzen nicht viel her. Eva reist aus Ungarn (damals noch im ehemaligen Ostblock) nach Amerika, ihr Cousin Willy soll sie für 10 Tage Babysitten. Nun ist Willy aber absolut nicht gut auf sein kulturelles Erbe zu sprechen, er verweigert seinen ungarischen Namen, er verweigert seine ungarische Sprache - er sieht sich als Amerikaner und verleugnet alles, was auf das Gegenteil hinweisen könnte. Er ist außerdem mehr der \"ruhige\" Typ, man mag mir dieses Understatement verzeihen - außer gelegentlich sein Geld zu verwetten oder Freunde beim Spielen abzuzocken, macht er nicht sehr viel. Eva verbietet er, sich New York anzusehen, mit ihm mitzugehen, und so bekommt sie nur die Gustostücke der amerikanischen, westlichen Kultur mit: Fernsehen, Chesterfield Zigaretten und Jay Hawkins Version von \"I Put A Spell On You\". Eddie, der einzige Freund Willy\'s, mag Eva und würde sie gerne ab und zu mitnehmen - doch nichts zu machen.
Nun, die 10 Tage sind vorbei und Eva reist weiter nach Cleveland zu ihrer ungarischen Tante, um dort in einem Hotdog-Laden anzufangen. Ein Jahr vergeht, ehe Willy ganz spontan beschließt, mit Eddy zu ihr auf Besuch zu fahren - danach machen die drei einen Abstecher nach Kalifornien. Doch auch hier darf Eva nicht aus dem Motel raus, soll zu Hause warten und sich am Besten verstecken, da das Zimmer nur für zwei bezahlt wurde.
Eva ist allerdings nicht der Typ Frau, der sich irgendwas verbieten läßt, und so macht sie sich auf einen Spaziergang, kommt unverhofft Geld und hinterläßt Willy und Eddie eine Nachricht, sie wäre am Flughafen...
Ja, das war eigentlich schon fast alles, was in dem Film passiert, das Ende hab ich jetzt mal ausgelassen. Das Besondere an Stranger than Paradise sind allerdings die Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel die bei Eva\'s Tante - man kann nicht anders, als sich bei der gähnenden Langeweile, die gezeigt wird, ein wenig frustriert zu fühlen. Die Protagonisten vegetieren eher, statt zu leben, Eva\'s Tante flüchtete sich aus dem Ostblock in ein Konsumparadies, in dem sie nichts zu tun hat, als den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und vor sich hin zu starren. Man könnte den Eindruck bekommen, Jarmusch sagt uns, wie sinnlos wir unser Leben gestalten - aber trotzdem ist der Film nicht in dem Sinne deprimierend. Streckenweise hab ich nicht so sehr auf die Bilder geachtet, das ist in diesem Fall auch zu vernachlässigen. Wenn man sich mal schnell ein Glas Wasser holt oder die Katze füttert, verpaßt man trotzdem nichts.
Der Ton der DVD war sehr gut, auch am Bild gab es nichts zu mäkeln - was auch, bei einem s/w-Film. Die Specials sind verhältnismäßig mager für den Preis: Die DVD erhält eine kurze textliche Aufzählung von Jarmusch\'s Werken, ein paar Filmtrailer (zu Jim Jarmusch Filmen), und das war\'s dann schon.
Freunde des \"anderen\" Films sollten Stranger than Paradise zumindest einmal gesehen haben, da der Film zwar teilweise ins Langweilige übergeht, aber trotzdem nicht schlecht ist. Auch interessant ist er für Cineasten mit Jim Jarmusch-Fable, da er ja immerhin mit diesem Werk quasi seine Karriere startete.
Auf eine Schauspielerauflistung verzichte ich, da Euch die Namen nichts sagen werden.
Fazitielle Kaufempfehlung (für Interessierte): 3einhalb Sterne, macht 4.
Preis meiner DVD: 14,90 Euro.
Laufzeit: ca. 85 Minuten
imdb-url: http://www.imdb.com/title/tt0088184/
Gehört hatte ich, wie vermutlich auch Ihr, von diesem Film bislang noch nichts. Allerdings waren mir spätere Werke des Regisseurs bekannt (Dead Man, Night On Earth, Smoke), und ich war gewissermaßen von allen überzeugt sowie begeistert.
Zu Hause also legte ich die DVD ein und merkte erstmal, was auch schon auf der Rückseite des Arthaus-Covers erwähnt wird: Dieser Film verfügt nur über die englische Version, wahlweise lassen sich aber deutsche, holländische oder französische Untertitel dazuschalten - diese hätten mich gestört, also begann ich gleich sofort mit dem Film.
Und der ist sehr, sehr ruhig. Es heißt ja, Stranger than Paradise wäre der Film gewesen, mit dem Jarmusch 1984 der internationale Durchbruch im Independent-Film-Bereich gelang - und nach einiger Überlegung und einer Woche Zeit bin ich der Meinung, er hat es verdient.
Die Handlung gibt jedoch im Großen und Ganzen nicht viel her. Eva reist aus Ungarn (damals noch im ehemaligen Ostblock) nach Amerika, ihr Cousin Willy soll sie für 10 Tage Babysitten. Nun ist Willy aber absolut nicht gut auf sein kulturelles Erbe zu sprechen, er verweigert seinen ungarischen Namen, er verweigert seine ungarische Sprache - er sieht sich als Amerikaner und verleugnet alles, was auf das Gegenteil hinweisen könnte. Er ist außerdem mehr der \"ruhige\" Typ, man mag mir dieses Understatement verzeihen - außer gelegentlich sein Geld zu verwetten oder Freunde beim Spielen abzuzocken, macht er nicht sehr viel. Eva verbietet er, sich New York anzusehen, mit ihm mitzugehen, und so bekommt sie nur die Gustostücke der amerikanischen, westlichen Kultur mit: Fernsehen, Chesterfield Zigaretten und Jay Hawkins Version von \"I Put A Spell On You\". Eddie, der einzige Freund Willy\'s, mag Eva und würde sie gerne ab und zu mitnehmen - doch nichts zu machen.
Nun, die 10 Tage sind vorbei und Eva reist weiter nach Cleveland zu ihrer ungarischen Tante, um dort in einem Hotdog-Laden anzufangen. Ein Jahr vergeht, ehe Willy ganz spontan beschließt, mit Eddy zu ihr auf Besuch zu fahren - danach machen die drei einen Abstecher nach Kalifornien. Doch auch hier darf Eva nicht aus dem Motel raus, soll zu Hause warten und sich am Besten verstecken, da das Zimmer nur für zwei bezahlt wurde.
Eva ist allerdings nicht der Typ Frau, der sich irgendwas verbieten läßt, und so macht sie sich auf einen Spaziergang, kommt unverhofft Geld und hinterläßt Willy und Eddie eine Nachricht, sie wäre am Flughafen...
Ja, das war eigentlich schon fast alles, was in dem Film passiert, das Ende hab ich jetzt mal ausgelassen. Das Besondere an Stranger than Paradise sind allerdings die Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel die bei Eva\'s Tante - man kann nicht anders, als sich bei der gähnenden Langeweile, die gezeigt wird, ein wenig frustriert zu fühlen. Die Protagonisten vegetieren eher, statt zu leben, Eva\'s Tante flüchtete sich aus dem Ostblock in ein Konsumparadies, in dem sie nichts zu tun hat, als den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und vor sich hin zu starren. Man könnte den Eindruck bekommen, Jarmusch sagt uns, wie sinnlos wir unser Leben gestalten - aber trotzdem ist der Film nicht in dem Sinne deprimierend. Streckenweise hab ich nicht so sehr auf die Bilder geachtet, das ist in diesem Fall auch zu vernachlässigen. Wenn man sich mal schnell ein Glas Wasser holt oder die Katze füttert, verpaßt man trotzdem nichts.
Der Ton der DVD war sehr gut, auch am Bild gab es nichts zu mäkeln - was auch, bei einem s/w-Film. Die Specials sind verhältnismäßig mager für den Preis: Die DVD erhält eine kurze textliche Aufzählung von Jarmusch\'s Werken, ein paar Filmtrailer (zu Jim Jarmusch Filmen), und das war\'s dann schon.
Freunde des \"anderen\" Films sollten Stranger than Paradise zumindest einmal gesehen haben, da der Film zwar teilweise ins Langweilige übergeht, aber trotzdem nicht schlecht ist. Auch interessant ist er für Cineasten mit Jim Jarmusch-Fable, da er ja immerhin mit diesem Werk quasi seine Karriere startete.
Auf eine Schauspielerauflistung verzichte ich, da Euch die Namen nichts sagen werden.
Fazitielle Kaufempfehlung (für Interessierte): 3einhalb Sterne, macht 4.
Preis meiner DVD: 14,90 Euro.
Laufzeit: ca. 85 Minuten
imdb-url: http://www.imdb.com/title/tt0088184/
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