Swimming Pool - Der Tod feiert mit (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Jede Wette: Das alles kennen Sie schon (oder: Was hier gezeigt wird, war nur in anderen Filmen neu)

Pro:

N-I-X

Kontra:

O-I-S!

Empfehlung:

Nein

Haben Sie den Film „Scream“ gesehen, in dem ein maskierter Schlitzer einer Handvoll Teenager nach und nach den Garaus macht? Oder haben Sie „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ gesehen, in dem ein Dunkelmann eine Schar Halbwüchsiger dezimiert? Oder vielleicht „Halloween“, in dem ein Irrer, der sein Gesicht hinter einer Eishockeymaske verbirgt, einer Reihe von Jugendlichen das Lebenslicht ausbläst? Wenn Sie auch nur einen dieser Filme gesehen haben, müssen Sie „The Swimming Pool“ nicht auch noch sehen. Sie haben keinen dieser Filme gesehen? Dann müssen Sie auch „The Swimming Pool“ nicht sehen – denn der bietet nichts Neues, ist dafür aber unterm Strich dümmer als die Swimming-Poolizei erlaubt.


Die tschechisch-deutsche Koproduktion „The Swimming Pool“ aus dem Jahre 2001 ist nichts weiter als ein ideenloser, uninspirierter Abklatsch, der ziemlich unverhohlen bei einer Reihe bekannter und kommerziell überaus erfolgreicher „Teenie Slasher“-Filme klaut. Schon die ersten Szenen lehnen sich eindeutig erkennbar an Wes Cravens 1996 gedrehten und seither immer wieder kopierten Gruselthriller „Scream“ an – mit sehr viel gutem Willen könnte man darin eine Hommage sehen. Leider fehlt es der Neuauflage jedoch am rabenschwarzen, sardonischen Humor des Originals, und bedauerlicherweise zieht sich der Ideenklau wie ein blutroter Faden auch durch den Rest dieses höchst überflüssigen Films hindurch.


Handlung? Fehlanzeige!

Die Handlung des Films lässt sich bequem in Exposéform unterbringen: Nachdem Schülerlein aus aller Herren Ländern ihre Reifeprüfung an einer internationalen Schule in Prag (wahrscheinlich ein billiger Drehort) hinter sich gebracht haben, verabreden sich die Oberen Zehntausend des Abschlussjahrgangs zu inoffizieller Feier an geheimem Ort. Die Überraschungs-Location entpuppt sich als mit allen Schikanen ausgestattetes Erlebnisbad mit weitläufiger Pool-Landschaft. Dank der Einbruchskünste des bösen Buben der Schule gelingt der unbemerkte Einstieg, und alsbald vergnügt man sich bei neckischen Wasserspielen, wässrigem Flaschenbier der Marke Heineken und Whiskey-Ersatz der Marke „Jim Beam“. Das alles könnte man sicherlich auch im Film innerhalb von wenigen Minuten erzählen, tatsächlich aber lässt sich Regisseur Boris von Sychowski eine geschlagene halbe Stunde Zeit, uns seine Hauptfiguren vorzustellen. Oder ging es, wie ich vermute, vielleicht wirklich in erster Linie darum, zunächst einmal Gebäude- und Straßenansichten des Drehortes nett in Szene zu setzen und den Zuschauer so hoffentlich für eine Reise in die Goldene Stadt zu begeistern?
Irgendwann geschieht dann endlich das, was jeder halbwegs beschlagene Zuschauer dann längst vorausgesehen hat: Der mysteriöse Killer mit der Totenkopfmaske, den wir bereits in den ersten Szenen zu Gesicht bekommen haben, schlägt bzw. sticht erneut zu. Und wieder aufs Neue. Und dann noch einmal.


Nichts an diesem „Swimming Pool“ ist originell

Nichts, aber auch wirklich nichts in diesem Film ist auch nur vom Hauch einer originellen Idee angeweht – vom uninspirierten Eröffnungssequenz bis zum komplett einfallslosen Finale mit seiner enttäuschenden Auflösung, die es nicht verdient, als Pointe bezeichnet zu werden.

In Summe wirkt „The Swimming Pool“ so, als habe sich wer an einer „Scream“-Variante fürs werbefinanzierte Doof-TV versucht, die ganz nebenbei die Werbetrommel für einen Besuch in einem „Spaßbad, eineinhalb Stunden von Prag entfernt, relativ nah an der deutschen Grenze“ (aus dem Presseheft für den Film, online zu finden unter www.dreharbeiten.de/premieren/medien/doc/swimmingpool.doc) rühren soll.


Langweilig: die geleckte TV-Optik

Dass dieser Mumpitz in jener Art von geleckter Hochglanzoptik daherkommt, die wir von Produktionen gewisser TV-Sender in privater Hand gewöhnt sind, macht die Sache nicht unbedingt besser: Dieser Film ist hübsch ausgeleuchtet ist, bietet aber entschieden zu wenig Schauwerte. Das Gleiche gilt für die Kameraarbeit: Die zeugt zwar durchaus von Professionalität, aber irgendwie wirken auch die eingestreuten Aufnahmen der Stadtkulisse Prag reichlich unmotiviert – ich schätze, daran dürfte die Tourismusabteilung der Stadtverwaltung ihren Anteil gehabt haben, die wahrscheinlich ein bisschen was dafür hat springen lassen, dass man ihre schöne Stadt so hübsch in Szene setzt. A propos Reklame: Die ist in diesem Film so aufdringlich, dass man kaum mehr von Schleichwerbung sprechen mag. Ständig hält wer ein Label von „Heineken“ oder „Jim Beam“ in die Kamera, und diverse hochpreisige Automarken werden nicht nur oft und gern erwähnt, sondern auch in den Blickwinkel der Kamera gerückt – vorzugsweise im Rahmen von vergleichsweise langen nächtlichen Fahrten von A nach B, die zwar die Handlung nicht vorantreiben, dafür aber mit Nullachtfuffzehn-Rockmusik unterlegt ist, die, so mein Eindruck, gern wie etwas von Iggy Pop oder den Ramones klänge.


Die DVD

... punktet mit scharfem Bild und ordentlichem, aber durchaus nicht Aufsehen erregendem Klang und bietet eine in ihrer verschwenderischen Fülle geradezu lächerliche Zusatzausstattung - wer den Film mag, wird also sicherlich auch hier auf seine Kosten kommen; mich hat allerdings der eigentliche Film schon so gelangweilt, dass ich mir das Drumherum-Brimborium gern ersparen werde. Dass der Film den Weg in meinen Plyer gefunden hat, liegt ohnehin nur daran, dass ich ihn zusammen mit drei anderen Filmen für einen halbwegs vertretbaren Preis gekauft habe. Die Dreingaben zum Film im einzelnen:

Kinotrailer
Trailer von anderen Filmen
Kapitel- / Szenenanwahl
Interviews
Audiokommentar des Regisseurs und des Kameramanns
Hinter den Kulissen (mit Outtakes)
Auszug aus dem Drehbuch
Unveröffentlichte Szenen
Vorproduktion
Teamfilm



R e s ü m e e

Junge Hedonisten brechen nächtens in eine öffentliche Badeanstalt ein, trinken ausgerechnet in Prag einen ganzen Film lang Heineken aus der Flasche und werden einer nach dem anderen von einem maskierten Killer zur Strecke gebracht. Und jetzt mal Hand aufs Herz: Muss uns das interessieren? Nö. Haben wir Mitleid mit Banausen, die im Herzen der Heimat von Budweiser und Pilsner Urquell flaschenweise plörriges, niederländisches Heineken in sich hineinschütten? Nee.

Mein Tipp lautet: Statt dieses Films lieber noch mal Ole Bornedals „Nachtwache“ aus dem Jahr 1995 gucken.

39 Bewertungen, 21 Kommentare

  • Estha

    04.09.2008, 01:00 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Naaaaabend...

  • hjid55

    31.12.2006, 15:31 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & wünsch dir eine schöne Silvester Feier. lg Sarah

  • hollakardinahl

    03.03.2006, 02:59 Uhr von hollakardinahl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da sitzt echt jedes Wort! Toller Stil! SH ...Gegenlesung gern gesehen!

  • Foxe

    04.02.2006, 03:08 Uhr von Foxe
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr guter Bericht, freue mich über gegenlesungen!

  • tobbbbi

    02.02.2006, 16:22 Uhr von tobbbbi
    Bewertung: sehr hilfreich

    *lach* Spitzenbericht (dein Schreibstil ist immer wieder ein Genuss), der einem diesen Film vom Leib hält. Jetzt habe ich schon so viel drüber gehört, dass ich ihn glaub ich wirklich nicht mehr anschauen werde - obwohl ich das ja mal vor hatte ;) LG Tobias

  • t_durden

    01.02.2006, 14:30 Uhr von t_durden
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht *lg rene

  • lemsi

    01.02.2006, 09:25 Uhr von lemsi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dein Bericht ist sehr ausführlich und gut gegliedert. Ich gebe dir gerne ein sehr hilfreich dafür. Über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen. lg lemsi

  • Rebbi

    01.02.2006, 08:38 Uhr von Rebbi
    Bewertung: sehr hilfreich

    den hab ich auch gesehen. Einen Tag später sind wir in ein Freizeitbad gefahren. Ich hab mir nicht getraut die Röhrenrutsche runter zu rutschen. Grins.

  • henna82

    01.02.2006, 00:32 Uhr von henna82
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, henna82!

  • Asperula

    31.01.2006, 21:53 Uhr von Asperula
    Bewertung: sehr hilfreich

    Jetzt weiß ich wo ich in Zukunft immer erst nach sehe wenn ich einen Film sehen möchte und vorher wissen will es es sich lohnt...... LG :-)

  • Baby1

    31.01.2006, 21:24 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    grins, ich kenn keinen einen deiner aufgeführten Filme....leb ich hinterm Mond? Guter Bericht dennoch LG Anita

  • NancyNoack

    31.01.2006, 21:18 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht

  • LilaLisa

    31.01.2006, 21:11 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich fand den Film cool^^ <br/>Lg Lisa

  • Lotosblüte

    31.01.2006, 21:10 Uhr von Lotosblüte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Na ja... <br/>lg

  • Lidlefood

    31.01.2006, 19:56 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • sindimindi

    31.01.2006, 18:57 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Armes Gemeinwesen...das war wohl Zeitverschwendung! - obwohl der Filmtitel eigentlich mehr erwarten ließ. Gibt es da nicht einen berühmten Film mit ähnlichem Titel? - ich komm' nicht d'rauf...;-) - das Jim Beam-Label musste Dir natürlich sofort i

  • lara03

    31.01.2006, 17:16 Uhr von lara03
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • waikiki22

    31.01.2006, 15:58 Uhr von waikiki22
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht , freue mich über gegenlesungen ! LG

  • Liroy

    31.01.2006, 15:55 Uhr von Liroy
    Bewertung: sehr hilfreich

    wirklich sehr hilfreich

  • Ibizagirl1977

    31.01.2006, 15:49 Uhr von Ibizagirl1977
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Sonja => die sich immer über gegenlesungen freut ;-)

  • morla

    31.01.2006, 15:49 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>