Tanz der Teufel 2 (DVD) Testbericht

Tanz-der-teufel-2-dvd-horrorfilm
ab 9,04
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

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Erfahrungsbericht von das-christian

Jetzt wird noch mehr getanzt!

Pro:

Bruce Campbell, Blut, Bildqualität, Fun - Faktor

Kontra:

keine Titten !

Empfehlung:

Ja

Intro

Mit "Tanz der Teufel" gelang es Sam Raimi, trotz des geringen Budgets von nur 350 000 $, einen spannenden und atmosphärisch dichten Schocker zu drehen, der noch heute Kultstatus hat und als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten gilt. Fünf Jahre später drehte er die Fortsetzung mit dem gleichen Hauptakteur, einer ähnlichen Location und zahlreichen Fässern mit Kunstblut.

Story

Ash verirrt sich mit seiner Freundin Linda in ein abgelegenes Haus im Wald. Dort angekommen entdecken beide ein Tonband, welches abgespielt wird. Was beiden nicht bewusst ist, ist dass sie dadurch die Dämonen wecken, die sich Linda holen und sie zu einem der ihrigen verwandeln. Ash gelingt es, Linda auszuschalten, doch er selbst ist gefangen in der Hütte, in der die Dämonen versuchen, Besitz von ihm zu ergreifen. Ash wehrt sich mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Zu dieser Zeit ist die Tochter der Hausbesitzer auf den Weg zur Hütte, um die Geheimnisse des Buches "Necronomicon" zu erkunden, welches der Auslöser für das ganze Geschehen ist.

Kritik

"Tanz der Teufel II" beginnt nicht da wo Teil I endete. Sam Raimi wollte für diesen Teil eine Rückblende mit den Geschehnissen aus Teil I machen, jedoch durfte er nicht die Filmszenen von Teil I dafür verwenden. Auch die ganzen Schauspieler standen, bis auf Bruce Campbell, nicht mehr zur Verfügung. Also drehte er alles neu; somit erzählen die ersten zehn Minuten die Geschichte vom Fund des ominösen Tonbandgerätes bis hin zu Lindas Verwandlung zum Dämon und deren Tod, ähnlich wie es bereits in "Tanz der Teufel I" zu sehen war. Auch wenn Raimi einige Änderungen vornahm, sind in dieser Anfangsphase zahlreiche Dinge gleich geblieben, so dass der Bezug zu "Tanz der Teufel I" immer gegeben ist, so zum Beispiel die Kette, die Ash seiner Linda schenkt, und schließlich auch Lindas Enthauptung lassen Erinnerungen aufkommen. Daher könnte Lindas Tod einigen als Déjà-vu vorkommen.
Die ersten 10 bis 15 Minuten sind noch sehr hart und schockierend, auch wenn sie ziemlich zusammengepresst wirken. So bleibt Ash kaum Zeit zu trauern, da seine Linda mittlerweile wieder aus den Gräbern entsteigen konnte. Bereits zu Beginn gibt es zahlreiche logische Ungereimtheiten, die jedoch nur sekundär auffallen, da der Unterhaltungsfaktor enorm hoch ist. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn die Stop-Motion-Technik einsetzt, geht jegliche Ernsthaftigkeit verloren. Der wohl größte Kritikpunkt ist, dass Raimi mit dieser Technik übertreibt, da sie einfach zu oft eingesetzt wird. Dem Regisseur standen für diesen Film 3 500 000 $ zur Verfügung, also das Zehnfache seines Vorgängers. Anhand der Schauspieler und der gesamten Kameraarbeit merkt man, wofür das Budget zum Großteil verwendet wurde. Auch der Kunstblutverbrauch ist in diesem Film schätzungsweise zehnmal so hoch.

Der Mittelteil ist dann eine einzige One-Man-Show von Bruce Campbell. Man sieht, wie er langsam aber sicher dem Wahnsinn verfällt und sich dann auch noch seiner dämonisierten Hand entledigen muss. Genau hier verändert sich der Film auch von einem Horrorfilm zu einer Horrorkomödie mit Slapstickelementen, die an die "3 Stooges" erinnern. Nicht für umsonst hat es Bruce Campbell seiner Rolle als Ash zu verdanken, dass er zur B-Movie-Ikone geworden ist. Es macht einfach Spaß, ihm dabei zuzusehen, es ist auch zu erkennen, dass er im Vergleich zu "Tanz der Teufel I" schauspielerisch zulegen konnte, was sicherlich auch an der Auslegung seiner Rolle gelegen hat.
Gegen Ende kommen dann vier weitere Personen in das Haus, wovon sich einer ziemlich früh dämonifizieren lässt. Diese vier Personen dienen ausschließlich zur Erhöhung der Bodycount-Quote, auch wenn man keine expliziten Splatterszenen mehr vorgesetzt bekommt. Die Dämonenmasken wirken hier nicht mehr so furchteinflößend. Sie werden bewusst übertrieben dargestellt, so dass sich das Geschehen immer mit einem Schmunzeln betrachten lässt. In dieser Phase des Films wandelt sich Bruce Campbell auch zum Helden mit Kettensäge und Schrotflinte, auch wenn seine Sprüche noch nicht so cool sind wie in "Armee der Finsternis". Es ist auch zu erkennen, dass die deutsche Synchro manchmal an Stellen einsetzt, in denen sich die Lippen von Ash überhaupt nicht bewegen, sehr auffällig ist dies bei der Szene in der seine Hand beginnt, ein Eigenleben zu entwickeln.

Leider muss man dem Film auch vorwerfen, dass die dichte Atmosphäre von "Tanz der Teufel I" nicht beibehalten werden konnte, was sicherlich auch an den zahlreichen Slapstickelementen liegt. Aber auch das komplette Ambiente wirkt anders: Der Wald ist nicht mehr so dicht. Es schaut so aus, als ob eine professionellere Nebelmaschine gefunden wurde, die jedoch keinen so gruseligen Nebel mehr zaubern kann. Auch das Haus wirkt größer und nicht mehr so verfallen. Trotzdem gibt es auch hier wieder eine Hand voll Schockszenen, die zu Herzproblemen führen könnten. Die schnellen Kamerafahrten, knapp über dem Boden, sind auch hier wieder zu sehen, in der Bruce Campbell dieses Mal durch das komplette Haus gejagt wird. Man muss Sam Raimi auch zu Gute halten, dass er hier auf eine Vergewaltigungsszene verzichtet, die den einzigen Kritikpunkt an Teil I darstellte. Was hier jedoch den einzigen Nachteil bringt, ist, dass keine Frau mehr blank zieht (bis auf eine amateurhaft wirkende Puppe von Linda).

Auf explizite Gewaltszenen wurde verzichtet. So ein Härtegrad wie die Bleistiftszene aus Teil I bot, gibt es hier nicht zu sehen. Trotzdem spritzen zahlreiche Blutfontänen (mit roten, grünen und schwarzem Blut) aus diversen Löchern oder Körpern, so dass ein Gorehound auf seine Kosten kommen dürfte, aber die Darstellung ist nicht mehr so hart. Die Morde sind zwar nicht unbedingt neu, aber sehenswert. So gibt es zum Beispiel eine Enthauptung, zwei Erstechungen und einen Dämon, der in seine Einzelteile zerlegt wird. Es war zu spüren, dass die Macher Angst vor der Zensur hatten, zudem ist zu erkennen, dass er für ein breiteres Publikum gemacht wurde.

DVD

In Deutschland hat das Label Kinowelt den Film veröffentlicht. Hiervon gibt es seit kurzem die DVD mit drei verschiedenen Covermotiven, die auf jeweils 333 Stück limitiert und einzeln durchnummeriert sind. Die Bildqualität ist für einen Film aus dem Jahr 1987 perfekt. Als Extras gibt es ein 30-minütiges Making of, wo unter anderem auch auf Goofs hingewiesen wird. So ist zum Beispiel in der Szene, in der Ash von der Kamera durch das Haus verfolgt wird, am oberen Bildschirmrand die Studiobeleuchtung zu sehen. Als Ash die Einzelteile seiner Freundin Linda zersägt, ist über der Tür in der Scheune eine Freddy- Krüger-Kralle befestigt. Hierfür wollte sich Sam Raimi bei Wes Craven bedanken, welcher in seinem ersten Nightmare-Film Szenen aus "Tanz der Teufel I" zeigte. Zusätzlich gibt es noch ein animiertes Menü und den Trailer. Die Aufmachung und die DVD-Qualität sind sehr hochwertig, das Making of beinhaltet ziemlich viele interessante Informationen, auch wenn die drei Typen, die es moderieren, etwas durchgepeitscht wirken. Die Extras sind gleich mit denen der normalen Kinowelt-DVD.

Fazit

"Tanz der Teufel II" ist humorvoller und nicht mehr ganz so splattrig wie sein Vorgänger. Zudem erweist sich Bruce Campbell als großartiger Alleinunterhalter und kann den Zuschauer mit seiner Darbietung den kompletten Film lang unterhalten. Wenn man bedenkt, dass ein Tanz der Teufel-Remake ohne Bruce Campbell geplant ist, dann ist das wirklich sehr schwer vorstellbar, da ein Bruce Campbell in Tanz der Teufel gehört wie ein David Hasselhoff in seine rote Badehose. Die 80 Minuten sind gespickt mit spannenden, witzigen und skurrilen Szenen, so dass keine Langeweile aufkommt. Wer gerne gute Horrorkomödien sieht, ist hier richtig, auch wenn die Tricktechnik aus dem Jahr 1987 noch nicht so perfekt war.


Filminfos

Originaltitel: Evil Dead II
Deutscher Titel: Tanz der Teufel II - Jetzt wird noch mehr getanzt
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 80:48 Min.
FSK: 18
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Ash (Bruce Campbell), Annie (Sarah Berry), Jake (Dan Hicks), Bobbie Joe (Kassie DePaiva)...

46 Bewertungen, 15 Kommentare

  • Striker1981

    09.11.2008, 22:57 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • Turbotisl1

    16.08.2008, 21:47 Uhr von Turbotisl1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gelungener Bericht und liebe Grüsse !!!!

  • Daisy_Bluemchen

    22.07.2008, 23:56 Uhr von Daisy_Bluemchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße ... Daisy

  • Zzaldo

    27.06.2008, 12:51 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse geschrieben. LG Stephan

  • Baby1

    27.06.2008, 11:26 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • ko123456

    27.06.2008, 11:00 Uhr von ko123456
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön. Freue mich über Gegenlesung. viele Grüße

  • ingoa09

    27.06.2008, 01:30 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr übersichtlich und informativ! Gruß Ingo

  • ronald65

    27.06.2008, 00:53 Uhr von ronald65
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw

  • Oliver-

    27.06.2008, 00:16 Uhr von Oliver-
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht! LG Oliver-

  • tratschtante

    26.06.2008, 22:45 Uhr von tratschtante
    Bewertung: sehr hilfreich

    super Bericht, lg Tratschtante

  • isumi

    26.06.2008, 22:35 Uhr von isumi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg isumi

  • anonym

    26.06.2008, 22:31 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    super beschrieben-auch wenn ich sowas nie sehen würde

  • morla

    26.06.2008, 22:27 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen abend noch lg. petra

  • Mondlicht1957

    26.06.2008, 22:14 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüsse aus Berlin

  • bambie34

    26.06.2008, 22:02 Uhr von bambie34
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche dir noch einen schönen Abend. Gruß Tanja