Tatsächlich ... Liebe (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sven79

Love is all around!

Pro:

charmant, humorvoll, berührend, tolles Ensemble

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

Ganz London scheint kurz vor Weihnachten dem schönsten aber zugleich auch schlimmsten aller Gefühle zu huldigen. Da ist der frisch gewählte Primeminister, den seine vorlaute Sekretärin von der Arbeit abhält. Da ist der Typ, der unsterblich in die Frau seines besten Freundes verliebt ist. Da ist der von seiner Frau gehörnte Schriftsteller, der zarte Bande zu seiner portugiesischen Haushälterin knüpft. Da ist aber auch das schüchterne Mauerblümchen, das aus Liebe zu seinem geistig behinderten Bruder, seinen Traummann verliert. Und da ist der Chefredakteur einer Zeitung, der durch einen Seitensprung seine Ehe riskiert. Letztendlich sind da aber noch viele mehr, die im vorweihnachtlichen London ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

„Tatsächlich Liebe“ - Regisseur Richard Curtis gelingt das Kunststück auf charmante, bisweilen skurrile aber nie zu kitschige Art und Weise all die unterschiedlichen Facetten der Liebe aufzuzeigen. Wie auch „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und „Notting Hill“, die nach Curtis Drehbüchern entstanden, sprudelt sein Debüt als Regisseur geradezu über von herrlichen, abstrusen und berührenden Ideen. Dazu gibt es einige Seitenhiebe auf das Musikbusiness, den „American way of life“ und die momentane britische Politik. Wenn Hugh Grant als britischer Primeminister dem amerikanischen Präsidenten Billy Bob Thornton die Stirn bietet, kann man sich die Jubelstürme in britischen Kino, die diese Szenen wahrscheinlich auslösen, bildlich vorstellen.

Und überhaupt Hugh Grant spielt eigentlich mal wieder nur sich selbst, ist deswegen aber erneut absolut göttlich. Wenn er vor Glück durch seinen Amtssitz tanzt oder verzweifelt von Haus zu Haus geht, um seine Herzallerliebste zu finden, ertappt man sich dabei zu bedauern, dass Politiker nicht wirklich so sind. Neben dieser Episode bezaubert vor allem die Geschichte von Mark (Andrew Lincoln), der in die Frau seines besten Freundes verliebt ist und diese aus Selbstschutz immer sehr abweisend behandelt. Und doch macht Mark seiner bereits vergebenen Flamme (hinreißend: Keira Knightley) das schönste filmische Liebesgeständnis ever.

Ich wage zu behaupten, dass die Geschichten auch ohne bekannte Schauspieler Spaß machen würden. Das grandiose Ensemble gibt „Tatsächlich Liebe“ aber letztendlich den letzten Pep. Neben den bereits genannten gehören unter anderem Colin Firth, Liam Neeson, Emma Thompson, Alan Rickman, Laura Linney und Rowan Atkinson zum Cast. Dabei ist also so ziemlich alles, was in unserem Lieblingskönigreich Rang und Namen hat. Dazu gibt’s mit Heike Makatsch und Lucia Moniz ein paar Importe aus dem europäischen Ausland. Amerikaner dagegen tauchen nur in offensichtlichen und weniger offensichtlichen Cameos auf.

Festzuhalten bleibt: „Tatsächlich Liebe“ ist ein charmantes, überbordend humorvolles und herzerwärmendes romantisches Feelgood-Movie, wie es in dieser Form wohl nur die Briten zustande bringen.

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Diese Meinung habe ich auch auf meiner HP www.littlechef.de veröffentlicht.

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