The Hours (VHS) Testbericht

The-hours-vhs-drama
ab 7,05
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

5 Sterne
(7)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Phobia

Emotionen pur

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

********************************
The Hours – von Ewigkeit zu Ewigkeit
********************************
Bitte verzeiht mir, dass ich mich im folgenden Bericht nur auf inhaltliche Schwerpunkte beziehe, anstatt auf zusätzliche Facts einzugehen.
Da ich persönlich bis auf einige wenige Ausnahmen keinen Wert auf große Namen oder Specials lege, werde ich diese auch, bis auf wenige Angaben, nicht in meinem Bericht aufführen.


**************
Inhalt des Films
**************

The Hours erzählt die Geschichte von 3 Frauen zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten an nur einem Tag dargestellt.

Der Film beginnt mit einer Selbstmordszene 1941 in Sussex/ England.
Die Autorin Virgina Wolf (gespielt von Nicole Kidman, die nicht wiederzuerkennen ist)
ertränkt sich in einem nahe gelegenen Fluss. In Einblendungen wird gezeigt, wie sie einen Abschiedsbrief an ihren Mann verfasst. In diesem spricht die Verfasserin davon, dass sie merke, wie sie wieder verrückt wird. U.a. höre sie erneut Stimmen und wolle ihrem Mann nicht weiterhin zur Last fallen.

Weiterführend werden Szenerien der dynamischen Clarissa (Meryl Streep) im Jahre 2001 in New York und der etwas naiv wirkenden Schwangeren Laura (Julianne Moore) in Los Angeles 1951 als auch das Leben von Virginia Wolf 1921 in Richmond präsentiert.

Diese drei Handlungsstränge scheinen zunächts nichts gemein zu haben, als die Verbindung über Virginia Wolfs Werk „Mrs. Dalloway“.

Während Virginia Wolf verbissen an einem neuen Buch arbeitet und eine Textstelle zitiert,
gibt Laura denselben Satz aus ihrer Bettlektüre „Mrs. Dalloway“ laut wieder. In dem dritten Szenenwechsel spricht Clarissa genau diesen Satz ebenfalls als Information für ihre Lebensgefährtin aus: „Ich glaube, ich werde die Blumen selber kaufen.“

Clarissa, die etwas aufgesetzt fröhlich und doch allgemein angespannt wirkt, plant gerade an diesem Tag eine Dinner-Party für ihren Aids-kranken Freund Richard (Ed Harris). Zum Anlass einer abendlichen Literaturpreisverleihung, in der auch ihr benannter Freund geehrt werden soll.
Aus Gesprächen zwischen dem leicht reizbaren und geschwächten Richard und Clarissa, von ihrem Freund nur Mrs. Dalloway genannt, geht hervor, dass sich Clarissa schon Jahre lang um den schwerkranken Richard kümmert und beide nicht nur Freundschaft, sondern auch eine vergangene Liebesgeschichte verbindet. Beide scheinen immer noch tief miteinander verbunden zu sein. Dementsprechend erscheint es auch nicht allzu verwunderlich, dass Clarissa und ihre Lebensgefährtin Sally eine eher freundschaftliche Liebebeziehung zu führen scheinen.

Die schwangere Laura scheint ganz im Gegensatz zu Clarissa schon mit dem Backen einer einfachen Geburtstagstorte für ihren Ehemann Dan überfordert zu sein.
Sie lebt zusammen mit ihrem liebevollen aber eher unspannenden Ehemann Dan und ihrem kleinen Sohn, den sie bis zum Ende des Filmes nur als „Bärchen“ betitelt.
Laura erscheint im Allgemeinen sehr unsicher aber auch impulsiv. Ihrem kleinen Sohn gegenüber benimmt sie sich grundsätzlich sehr liebevoll, um dann in der nächsten Minute wie mechanisch zu ihm zu sprechen oder ihn plötzlich anzufahren.
Laura wirkt im Großen und Ganzen verschlossen und tieftraurig, gibt sich aber die größte Mühe, sich ihrem Mann und ihrem Sohn gegenüber nichts anmerken zu lassen. Der Grund ihrer tiefen Traurigkeit und Verzweiflung scheint auch ihr selbst ein Rätsel zu sein.

Virginia Wolf lebt hingegen zusammen mit ihrem Mann, der als Verleger arbeitet, und mit den von ihr ungeliebten Bediensteten abgeschottet von der Gesellschaft in Richmond. Sie geht ganz und gar in ihrer Arbeit auf, bzw. scheint regelrecht besessen davon. Ihr Mann und ihre Ärzte umsorgen sie und bestimmen ihr Leben aufgrund ihrer psychischen Verfassung.

Um diese drei Einzelschicksale geht es also in The Hours. Alles scheint wie an einem ganz normalen Tag dieser drei Charakteren abzulaufen, und doch entscheidet sich an diesem einen Tag das weitere Leben der drei Frauen und verändert sich von Grund auf.


****************
Wirkung des Films
****************
Dieser Film lebt durch seine tiefen Emotionen, die durch die Filmmusik, die Handlungsstränge, als auch durch die großartigen schaupielerischen Leistungen und die Dialoge konsequent vermittelt werden. Und genau darum halte ich diesen Film für ein wahres Meisterwerk.
In nahezu jeder alltäglichen Handlung, als auch in der Mimik und Gestik und jedem Wort der Darsteller spürt man die unterschiedlichen psychischen Spannungen.
Ich selber kenne leider keinen Film, der dies ebenfalls vollbringt.
Außerdem gefällt mir persönlich sehr der Handlungaufbau von the Hours.
Durch die drei einzelnen Geschichten dieser unterschiedlichen Charakteren kommt es zu schnellen Szenenwechseln, in denen trotz der Unterschiede der drei Frauen oft ähnliche Handlungen dargestellt, bzw. Parallelen aufgezeigt werden.
Zum Ende des Filmes verbinden sich die 3 einzelnen Handlungsstränge, wodurch eine ganz konkrete Verbindungen dieser Geschichten hergestellt wird.

Dieser Film wird wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack treffen und ist mit großer Sicherheit auch nicht die richtige Wahl für einen lockeren Videoabend unter Freunden.
Aber er ist für bestimmte Momente und für Filmfans, die anspruchsvolle bewegende Filme mögen, unbedingt zu empfehlen.

6 Bewertungen