The Hours (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von DieEine
Stunden vergehen und das Leben zieht dahin
Pro:
man kann lange drüber nachdenken, entdeckt ständig etwas neues, Schauspieler sind excellent
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich bin totaler Oscar-Fan und konnte mir natürlich auch die diesjährige Verleihung des Academy Awards nicht entgehen lassen. Nicole Kidman hat dort den Oscar für ihre Rolle in \"The Hours\" bekommen, den sie kurz nach ihrer Trennung von Tom Cruise drehte und für den sie Mut zur Hässlichkeit bewies.
Eigentlich steh ich mehr auf seichte Hollywood-Unterhaltung und kann mit intellektuellen Filmen leider immer sehr wenig anfangen. „The Hours\" wollte ich mir aber trotzdem unbedingt angucken und hab dafür auch die Superspätvorstellung in einem kleinen Programmkino in Kauf genommen.
Ich möchte meinem Bericht vorwegschicken, dass ich hier nur auf den Inhalt des Films und meine Meinung zum Film eingehen werde. Tiefergehende Hintergrundinformationen zur Interpretation des Films kann ich leider nicht geben, da ich mich mit Virginia Woolf nicht auskenne und auch nicht deren Buch \"Mrs. Dalloway\" (welches eine zentrale Rolle in dem Film spielt) nicht gelesen habe, aber ich habe den Film gesehen und möchte euch meine Erfahrungen ein wenig näher bringen.
* Die Story *
************
Die Geschichte ist nicht nur eine Erzählung, sondern hat drei Handlungsstränge, drei Schicksale von Frauen (und deren Männern) zu drei verschiedenen Zeiten.
England in den 20er Jahren: Die Schriftstellerin Virginia Woolf (Nicole Kidman) ist krank, sie leidet unter Wahnvorstellungen und wird nach einigen gescheiterten Selbstmordversuchen von den Ärzten aus dem lebendigen London aufs Land „verbannt\". Dort fühlt sie sich noch schlechter als in London, dadurch, dass sie von ihrem Mann, der sie über alles liebt, und den Hausangestellten eingeengt wird und sich absolut begrenzt fühlt. Trotz ihrer schlechten Verfassung schreibt sie dort an ihrem Buch „Mrs. Dalloway\".
Dieses Buch liest in den 50er Jahren die Hausfrau Laura Brown (Julianne Moore), die für ihre Umwelt ein perfektes Leben mit einem liebenden Ehemann (John C. Reilly) und dem kleinen Sohn Richard führt. Innerlich fühlt sie sich aber zerrissen. Sie bekommt ihr Leben nicht richtig in den Griff und fühlt sich als Frau und Mutter heillos überfordert, was schließlich in der Absicht sich umzubringen endet.
\"Mrs Dalloway\" ist der \"Spitzname\", den die Lektorin Clarissa Vaughan (Meryl Streep) von ihrem alten Freund Richard (Ed Harris) im Sommer ihres Lebens bekam. Mittlerweile ist Richard an Aids erkrankt und vegetiert in seiner Wohnung vor sich hin und wartet auf den Tod. Es ist das Jahr 2001 und Clarissa bereitet zu Ehren von Richards erfolgreichem Roman eine Party für ihn vor und merkt dabei, dass ihr Leben nicht so verläuft wie sie es sich vorgestellt hat. Auch sie ist unglücklich.
*Meine Meinung*
***************
Ich muss sagen, dass ich, als ich aus dem Kino kam, nicht gerade begeistert von \"The Hours\" war, aber der Film spukt immer noch in meinem Kopf rum und je länger ich über ihn nachdenke, desto grandioser finde ich ihn.
Der Film ist so tiefgründig und es gibt soviel zu entdecken und er ist an keiner Stelle langweilig, war für mich nur anfangs etwas ungewöhnlich.
Es ist aber schon beeindruckend, wie die Geschichten der drei Frauen verbunden werden. In erster Linie offensichtlich sind sie durch das Buch \"Mrs. Dalloway\" verbunden. Virginia Woolf schreibt es, Laura Brown liest es und Clarissa Vaughan wird so genannt und lebt auch in gewisser Weise des Leben der Mrs. Dalloway, die ihr eigenes Leben in den Hintergrund, weil gesellschaftliche Perfektion im Vordergrund steht.
Auch haben alle drei Frauen eine Neigung zum gleichen Geschlecht. Virginia Woolf war bisexuell, Clarissa Vaughan lebt seit einigen Jahren mit einer Frau zusammen und Laura Brown hat auch eine lesbische Erfahrung als sie aus Mitgefühl eine kranke Freundin innig küsst.
Alle drei Frauen sind mit Krankheit konfrontiert, alle drei Frauen stecken in Vorbereitungen für ein Fest. Die Liste der Gemeinsamkeiten kann man noch fortsetzen, aber ich möchte hier auch nicht zu viel von dem Film verraten, denn ich bin mir sicher, dass jeder etwas anderes sieht und jedem andere Aspekte auffallen.
Ich jedenfalls bin begeistert von diesem Film und werde ihn mir sicherlich später auf DVD noch mehrmals angucken, um ihn wirklich ganz verstehen zu können.
Ein Wort zu den Schauspielern möchte ich aber noch loswerden. Dass die Damen Kidman, Moore und Streep hervorragende Schauspielerinnen sind, war mir vorher schon klar, aber in \"The Hours\" ist es mir besonders aufgefallen, obwohl ich sagen muss, dass ich eher Julianne Moore als Nicole Kidman den Oscar verliehen hätte, denn sie spielt die Rolle der zerrissenen Laura wirklich überzeugend, obwohl die Rolle ansich teilweise etwas nervig ist. Das liegt aber vielleicht auch nur daran, dass man nicht weiß, was in Laura vorgeht und was sie als nächstes tun wird.
Wer auf Unterhaltung, von der man dauerhaft etwas hat, Wert legt und genug Leute kennt, mit denen man über Filme diskutieren kann, für den ist \"The Hours\" ein Muss und auch wer wie ich eher auf seichte Unterhaltung steht, sollte sich den Film ruhig mal ansehen. Für mich ist er jedenfalls definitiv einer der Filme des Jahres.
Eigentlich steh ich mehr auf seichte Hollywood-Unterhaltung und kann mit intellektuellen Filmen leider immer sehr wenig anfangen. „The Hours\" wollte ich mir aber trotzdem unbedingt angucken und hab dafür auch die Superspätvorstellung in einem kleinen Programmkino in Kauf genommen.
Ich möchte meinem Bericht vorwegschicken, dass ich hier nur auf den Inhalt des Films und meine Meinung zum Film eingehen werde. Tiefergehende Hintergrundinformationen zur Interpretation des Films kann ich leider nicht geben, da ich mich mit Virginia Woolf nicht auskenne und auch nicht deren Buch \"Mrs. Dalloway\" (welches eine zentrale Rolle in dem Film spielt) nicht gelesen habe, aber ich habe den Film gesehen und möchte euch meine Erfahrungen ein wenig näher bringen.
* Die Story *
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Die Geschichte ist nicht nur eine Erzählung, sondern hat drei Handlungsstränge, drei Schicksale von Frauen (und deren Männern) zu drei verschiedenen Zeiten.
England in den 20er Jahren: Die Schriftstellerin Virginia Woolf (Nicole Kidman) ist krank, sie leidet unter Wahnvorstellungen und wird nach einigen gescheiterten Selbstmordversuchen von den Ärzten aus dem lebendigen London aufs Land „verbannt\". Dort fühlt sie sich noch schlechter als in London, dadurch, dass sie von ihrem Mann, der sie über alles liebt, und den Hausangestellten eingeengt wird und sich absolut begrenzt fühlt. Trotz ihrer schlechten Verfassung schreibt sie dort an ihrem Buch „Mrs. Dalloway\".
Dieses Buch liest in den 50er Jahren die Hausfrau Laura Brown (Julianne Moore), die für ihre Umwelt ein perfektes Leben mit einem liebenden Ehemann (John C. Reilly) und dem kleinen Sohn Richard führt. Innerlich fühlt sie sich aber zerrissen. Sie bekommt ihr Leben nicht richtig in den Griff und fühlt sich als Frau und Mutter heillos überfordert, was schließlich in der Absicht sich umzubringen endet.
\"Mrs Dalloway\" ist der \"Spitzname\", den die Lektorin Clarissa Vaughan (Meryl Streep) von ihrem alten Freund Richard (Ed Harris) im Sommer ihres Lebens bekam. Mittlerweile ist Richard an Aids erkrankt und vegetiert in seiner Wohnung vor sich hin und wartet auf den Tod. Es ist das Jahr 2001 und Clarissa bereitet zu Ehren von Richards erfolgreichem Roman eine Party für ihn vor und merkt dabei, dass ihr Leben nicht so verläuft wie sie es sich vorgestellt hat. Auch sie ist unglücklich.
*Meine Meinung*
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Ich muss sagen, dass ich, als ich aus dem Kino kam, nicht gerade begeistert von \"The Hours\" war, aber der Film spukt immer noch in meinem Kopf rum und je länger ich über ihn nachdenke, desto grandioser finde ich ihn.
Der Film ist so tiefgründig und es gibt soviel zu entdecken und er ist an keiner Stelle langweilig, war für mich nur anfangs etwas ungewöhnlich.
Es ist aber schon beeindruckend, wie die Geschichten der drei Frauen verbunden werden. In erster Linie offensichtlich sind sie durch das Buch \"Mrs. Dalloway\" verbunden. Virginia Woolf schreibt es, Laura Brown liest es und Clarissa Vaughan wird so genannt und lebt auch in gewisser Weise des Leben der Mrs. Dalloway, die ihr eigenes Leben in den Hintergrund, weil gesellschaftliche Perfektion im Vordergrund steht.
Auch haben alle drei Frauen eine Neigung zum gleichen Geschlecht. Virginia Woolf war bisexuell, Clarissa Vaughan lebt seit einigen Jahren mit einer Frau zusammen und Laura Brown hat auch eine lesbische Erfahrung als sie aus Mitgefühl eine kranke Freundin innig küsst.
Alle drei Frauen sind mit Krankheit konfrontiert, alle drei Frauen stecken in Vorbereitungen für ein Fest. Die Liste der Gemeinsamkeiten kann man noch fortsetzen, aber ich möchte hier auch nicht zu viel von dem Film verraten, denn ich bin mir sicher, dass jeder etwas anderes sieht und jedem andere Aspekte auffallen.
Ich jedenfalls bin begeistert von diesem Film und werde ihn mir sicherlich später auf DVD noch mehrmals angucken, um ihn wirklich ganz verstehen zu können.
Ein Wort zu den Schauspielern möchte ich aber noch loswerden. Dass die Damen Kidman, Moore und Streep hervorragende Schauspielerinnen sind, war mir vorher schon klar, aber in \"The Hours\" ist es mir besonders aufgefallen, obwohl ich sagen muss, dass ich eher Julianne Moore als Nicole Kidman den Oscar verliehen hätte, denn sie spielt die Rolle der zerrissenen Laura wirklich überzeugend, obwohl die Rolle ansich teilweise etwas nervig ist. Das liegt aber vielleicht auch nur daran, dass man nicht weiß, was in Laura vorgeht und was sie als nächstes tun wird.
Wer auf Unterhaltung, von der man dauerhaft etwas hat, Wert legt und genug Leute kennt, mit denen man über Filme diskutieren kann, für den ist \"The Hours\" ein Muss und auch wer wie ich eher auf seichte Unterhaltung steht, sollte sich den Film ruhig mal ansehen. Für mich ist er jedenfalls definitiv einer der Filme des Jahres.
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