Tote tragen keine Karos (DVD) Testbericht

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ab 5,12
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Erfahrungsbericht von suppengirl

Steve Martin meets Humphrey Bogart

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie geht das denn?, werdet ihr euch jetzt fragen. Schließlich war Humphrey Bogart schon lange tot, als Steve Martin begann Filme zu machen. Aberwarten!

Heute möchte ich euch nämlich wieder einmal einen meiner Lieblingsfilme vorstellen. Ich habe "Dead Men Don´t Wear Plaid" vor ungefähr 12 Jahren ganz zufällig zum ersten Mal gesehen und er hat mich sofort zum Steve Martin-Fan gemacht, auch wenn er mittlerweile meist Filme macht, die mich nur mehr selten begeistern können. Das liegt vielleicht auch daran, dass er nicht mehr mit Carl Reiner zusammen arbeitet. Die beiden haben sich - das konnte man in verschiedenen Filmen sehen - als Darsteller und Regisseur einfach perfekt ergänzt.

Die Story ist eher unspektakulär: Steve Martin spielt den Privatdetektiv Rigby Reardon. Eines Tages steht eine junge attraktive Frau (Rachel Ward) in seinem Büro. Ihr Vater, eine bekannter Wissenschaftler, ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie glaubt aber nicht daran, dass es ein Unfall war, und beauftragt Reardon mit der Aufklärung des Falles.

Wie gesagt, grundsätzlich eher eine gängige Detektivgeschichte, wie es sie schon hundertmal gegeben hat. "Dead Men Don´t Wear Plaid" wurde 1982 gemacht. Der Film ist aber in schwarz/weiß gedreht. Diese Tatsache hat wohl zwei Gründe. Zum einen spielt der Film in den 40er Jahren, ist wohl so etwas wie eine Hommage an die großen Film noir-Werke dieser Zeit. Der andere Grund wiegt etwas schwerer: Carl Reiner spickte seinen Film mit Ausschnitten aus eben diesen Klassikern. Dabei handelt es sich nicht nur um Andeutungen oder Parallelitäten in der Handlung, nein, er wob tatsächlich Stücke aus diversen anderen Werken in "Dead Man Don´t Wear Plaid" mit ein. Handlung, Text, Szenenaufbau und Kostüme seiner "neuen" Schauspieler wurden genauestens abgestimmt. Das funktionert mitunter so gut, dass man nur an der Bildqualität feststellen kann, wann diese "Original-Stücke" zu sehen sind. Und natürlich auch daran, dass Schauspieler zu sehen sind, die schon lange tot waren oder zumindest viel älter als zu sehen. So ist es möglich, dass Steve Martin Telefongespräche mit "Marlowe" Humphrey Bogart führt, James Cagney im Gefängnis besucht, vor Cary Grant flieht oder mit Ingrid Bergman flirtet. Auch Burt Lancaster, Kirk Douglas, Ava Gardner, Ray Milland, Barbara Stanwyck und und und sind in mehr oder weniger wichtige Handlungsstränge eingebaut.

Trotzdem leidet die Story nicht unter diesem "Staraufgebot". Sie selbst nimmt einen irrwitzigen Verlauf und gipfelt in einem wahnsinnig komischen Finale. Ich sage nur: "Cleaning Woman". Und auch eine Liebesgeschichte zwischen Detektiv und Klientin darf natürlich nicht fehlen. Ach ja: Schaut euch den Butler genau an, er ist der Regisseur Carl Reiner.

Wenn ihr diesen Film noch nicht gesehen habt, dann holt dies so schnell wie möglich nach. Ein absolutes Highlight, wenn ihr mich fragt. Nur an Steve Martins schwarze Haare muss man sich etwas gewöhnen.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann haltet euch an die Originalversion. Leider leider leider - nach viel Jahren - ist nämlich doch noch irgendein Spatzenhirn auf die Idee gekommen, dass man den Film synchronisieren könnte. Und somit keinen der Stars mehr im Original hören kann (was bei den großen Alten eh viel zu selten möglich ist).
So viel ich weiß, gibt es den Film mittlerweile auf DVD. Diese werde ich mir wohl bald zulegen, da meine alte Video-Aufnahme nicht mehr wirklich zumutbar ist. Und die deutsche Version... NIEMALS!

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • SchwarzeRosen

    09.05.2002, 16:15 Uhr von SchwarzeRosen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Warum tragen Tote eigentlich keine Karos??... dann würden doch die Engel auch mal ein bisschen Pep in den Himmel bringen udn nicht alle diese weissen Kittel tragen;)) Sonnige Grüsschen Carmen